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Forum / Campusleben, Job und Karriere

Hauptschullehrer - Abschluss?

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sash_schatz - 38
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Dabei seit 02.2007
1107 Beiträge

Geschrieben am: 28.02.2009 um 09:21 Uhr

Zitat von teacher-1:

Zitat von sash_schatz:



um an einer berufsschule fachlehrer zu werden (wohlgemerkt FACH lehrer) muss man kein abitur haben geschweige denn irgend ein lehramt studiert zu haben) es reicht aus techniker, meister oder sonst irgendwas in deinem beruf zu sein, du musst nur entsprechend gut sein und kannst dich bewerben, zig lehrer von mir auf der berufsschule kamen aus der industrie und keiner von denen hatte studiert, wenn sie lange genug die arbeit machen können sie auch beamte werden und entsprechend besoldet werden, die meisten allerdings haben sich wieder in die industrie zurück gezogen weil sie dort mehr verdienen, so viel zu dem thema man muss studiert haben....

allerdings um lehrer an grund-, haupt-, realschulen oder gymnasien sowie meine ich auch an fachober- und berufsoberschulen zu werden muss man studiert haben


Alle Lehrer, die Theorieunterricht geben (also auch in der Berufsschule Deutsch usw.) müssen Abitur haben. Die Ausbildung der Gymnasiallehrer und der Berufsschullehrer (im Theoriebereich) unterscheidet sich nicht, sie haben ein universitäres Studium oder mindestens ein Fachhochschulstudium (es gibt inzwischen Durchlässigkeiten). Fachpraktische Lehrer kommen in der Regel aus dem Handwerk oder der Industrie, das stimmt, sie haben also in der Regel kein Studium. Die Unterschiede zeigen sich dann aber sehr deutlich in der Bezahlung. Während ein Hauptschullehrer im Gehaltsgefüge bis maximal A12 kommen kann, fangen Berufsschullehrer (Theorie) und Gymnasiallehrer erst bei A13 an. Das erklärt sich daraus, dass Hauptschullehrer ein PH-Studiengang absolvieren müssen (vergleichbar mit einem FH-Studiengang), während Berufsschul- und Gymnasiallehrer ein universitäres Studium nachweisen müssen. Die Besoldungsgruppe A13 ist der sog. Studienrat, A14 ist Oberstudienrat, A15 ist Studiendirektor (das sind Abteilungsleiter und stellvertretende Schulleiter) und A16 als Oberstudiendirektor bekommt man nur als Schulleiter.

Dass ein Hauptschullehrer 4000 Euro bekommen soll, das ist Unsinn. Selbst wenn brutto gemeint ist, stimmt das nicht. Ein Vergleichsbeispiel zeigt das ganz deutlich: ein Studienrat auf einem Gymnasium mit A13 und 10 Jahren Berufserfahrung bekommt ungefähr 3800 Euro brutto im Monat, ganz genau kann man das nicht sagen, weil es ja auch noch die Alterstufen gibt, Verheiratetenzuschläge etc. Da ein Hauptschullehrer aber am Ende seiner Laufbahn bei A12 steht, ist das also kaum erreichbar, auch wenn er höhere Altersstufen haben sollte.


wie kommt es dann, dass zig meiner berufsschullehrer nicht studiert hatten und wir uns von ihnen erklären ließen wie man an der berufsschule lehrer wird, es kann ja fast nicht sein, dass sich mehrere lehrer irren, wenn es nur einer gewesen wäre hätte ich gesagt ok der hat mist erzählt, aber da es eben nicht nur einer war geh ich davon aus das ein studium in dem fall nicht zwingend ist, aber wie gesagt, ich habe mich da auf fachlehrer bezogen, die berufsbezogenen unterricht geben, also keine allgemeinbildenden fächer wie deutsch, wirtschaftskunde, gemeinschaftskunde etc, sondern berufsbezogene fächer und da geht es ohne studium
teacher-1
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Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 28.02.2009 um 09:41 Uhr

Hm - ich glaube, Du hast nicht richtig verstanden, was ich geschrieben habe. Fachpraxislehrer, also solche, die in der Werkstatt unterrichten, müssen kein Studium haben, sie brauchen auch kein Abitur. Das sind in der Regel Meister, Techniker etc. Alle anderen brauchen Abitur und ein Studium. Bislang war das bei Gymnasial- und Berufsschullehrern ein Unistudium, da aber Lehrer knapp geworden sind, werden derzeit auch Leute mit FH-Studium genommen. Du kannst Dich darauf verlassen, dass es so ist, schließlich arbeite ich seit 11 Jahren in dem Bereich. Dass immer wieder Berufsschulen Werkstattlehrer auch in der Theorie einsetzen, ist mir bekannt, aber zulässig ist das eigentlich nicht. Es bleibt auch bei dem deutlichen Gehaltsunterschied. Ein Werkstattlehrer wird maximal mit A12 bezahlt - wie ein Hauptschullehrer auch.
sash_schatz - 38
Experte (offline)

Dabei seit 02.2007
1107 Beiträge

Geschrieben am: 28.02.2009 um 09:47 Uhr

Zitat von teacher-1:

Hm - ich glaube, Du hast nicht richtig verstanden, was ich geschrieben habe. Fachpraxislehrer, also solche, die in der Werkstatt unterrichten, müssen kein Studium haben, sie brauchen auch kein Abitur. Das sind in der Regel Meister, Techniker etc. Alle anderen brauchen Abitur und ein Studium. Bislang war das bei Gymnasial- und Berufsschullehrern ein Unistudium, da aber Lehrer knapp geworden sind, werden derzeit auch Leute mit FH-Studium genommen. Du kannst Dich darauf verlassen, dass es so ist, schließlich arbeite ich seit 11 Jahren in dem Bereich. Dass immer wieder Berufsschulen Werkstattlehrer auch in der Theorie einsetzen, ist mir bekannt, aber zulässig ist das eigentlich nicht. Es bleibt auch bei dem deutlichen Gehaltsunterschied. Ein Werkstattlehrer wird maximal mit A12 bezahlt - wie ein Hauptschullehrer auch.


das waren bei mir aber auch fachtheorie lehrer deswegen hab ich das ja geschrieben, sowohl im labor als auch in der theorie hatte ich in berufsbezogenen fächern techniker, meister etc.. kann dir auch gern sagen welche schule das war ;-)
teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 28.02.2009 um 09:54 Uhr

Ich sage Dir ja, dass das schon mal vorkommt, dass es da Durchlässigkeiten gibt. Eingestellt wurden diese Leute aber unter Garantie für den Werkstattbereich (Labor ist so etwas ähnliches, das zählt da mit dazu). Ich kenne das auch, dass eine Schule dann nach Jahren sagt, ach der kann nun auch die Theorie geben, weil er davon Ahnung hat usw., aber vorgesehen ist das eigentlich nicht. Du kannst also nicht hergehen und ganz bewusst sagen, ich werde jetzt an einer Berufsschule Theorielehrer ohne Abitur und Studium. Damit kommst Du nicht durch, d.h. Du wirst so nicht eingestellt. Selbst wenn Du es hinterher unterrichtest, weil der Schulleiter das eben zulässt, Du behältst das Gehaltsdefizit zu den anderen und hast eigentlich keine Aufstiegschancen mehr.

Was hast Du gelernt?
sash_schatz - 38
Experte (offline)

Dabei seit 02.2007
1107 Beiträge

Geschrieben am: 28.02.2009 um 10:05 Uhr

Zitat von teacher-1:

Ich sage Dir ja, dass das schon mal vorkommt, dass es da Durchlässigkeiten gibt. Eingestellt wurden diese Leute aber unter Garantie für den Werkstattbereich (Labor ist so etwas ähnliches, das zählt da mit dazu). Ich kenne das auch, dass eine Schule dann nach Jahren sagt, ach der kann nun auch die Theorie geben, weil er davon Ahnung hat usw., aber vorgesehen ist das eigentlich nicht. Du kannst also nicht hergehen und ganz bewusst sagen, ich werde jetzt an einer Berufsschule Theorielehrer ohne Abitur und Studium. Damit kommst Du nicht durch, d.h. Du wirst so nicht eingestellt. Selbst wenn Du es hinterher unterrichtest, weil der Schulleiter das eben zulässt, Du behältst das Gehaltsdefizit zu den anderen und hast eigentlich keine Aufstiegschancen mehr.

Was hast Du gelernt?


elektroniker für betriebstechnik, hatte unterricht an der werner siemens schule in stuttgart und da kam das wirklich gehäuft vor, dass die lehrkräfte der berufstheoretischen fächer aus der industrie kamen und das auch teils neu ohne vorher NUR laborunterricht gegeben zu haben, sondern die haben beides gegeben, deshalb wundert es mich ja was du sagst
teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 28.02.2009 um 10:13 Uhr

Ich will das gerne glauben, wenn Du das sagst, aber es ist nicht der normale Weg, definitiv nicht. Ich kann mir das nur so erklären, dass man eben zur Zeit bzw. seit ein paar Jahren nehmen muss was da ist, weil es eben vor allem für den Berufsschulbereich kaum bzw. keine Lehrer gibt.

Ich stehe diesen Durchlässigkeiten aber sehr kritisch gegenüber. Wenn das staatliche Schulsystem zunehmend nimmt was halt da ist, weil andere Kräfte wegen der nicht berauschenden Bezahlung und den teilweise nicht berauschenden Arbeitsbedingungen nicht kommen, dann sollte der Staat daran etwas ändern und das nicht damit auffangen, dass man sich dann mit weniger qualifizierten Kräften zufrieden gibt, wie das im Moment der Fall ist. Es werden auch gegenwärtig Realschullehrer und Förderschullehrer im Berufsschulbereich eingesetzt, was noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wäre. Ich sage nichts gegen die Kollegen, aber sie haben eben eine andere Ausbildung für einen anderen Bereich und darum sollten sie da auch arbeiten. Das Problem für sie ist nämlich, dass sie kaum Aufstiegschancen haben, denn dafür benötigt man dann auf einmal die notwendigen Voraussetzungen, wie ich sie Dir geschrieben habe.
sash_schatz - 38
Experte (offline)

Dabei seit 02.2007
1107 Beiträge

Geschrieben am: 28.02.2009 um 10:24 Uhr

Zitat von teacher-1:

Ich will das gerne glauben, wenn Du das sagst, aber es ist nicht der normale Weg, definitiv nicht. Ich kann mir das nur so erklären, dass man eben zur Zeit bzw. seit ein paar Jahren nehmen muss was da ist, weil es eben vor allem für den Berufsschulbereich kaum bzw. keine Lehrer gibt.

Ich stehe diesen Durchlässigkeiten aber sehr kritisch gegenüber. Wenn das staatliche Schulsystem zunehmend nimmt was halt da ist, weil andere Kräfte wegen der nicht berauschenden Bezahlung und den teilweise nicht berauschenden Arbeitsbedingungen nicht kommen, dann sollte der Staat daran etwas ändern und das nicht damit auffangen, dass man sich dann mit weniger qualifizierten Kräften zufrieden gibt, wie das im Moment der Fall ist. Es werden auch gegenwärtig Realschullehrer und Förderschullehrer im Berufsschulbereich eingesetzt, was noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wäre. Ich sage nichts gegen die Kollegen, aber sie haben eben eine andere Ausbildung für einen anderen Bereich und darum sollten sie da auch arbeiten. Das Problem für sie ist nämlich, dass sie kaum Aufstiegschancen haben, denn dafür benötigt man dann auf einmal die notwendigen Voraussetzungen, wie ich sie Dir geschrieben habe.


die qualifikation der lehrer möchte ich sagen war bei 90% durchaus nicht schlecht möchte ich sagen, immerhin konnten sie mir die sachen so beibringen, dass ich einen sehr guten durchschnitt im abschlusszeugnis hatte, ich meine ein techniker oder meister hat durchaus einiges an zeit in seine weiterbildung gehängt und sich dementsprechend fortgebildet und durch die praktische arbeit damit hat jemand aus der industrie möchte ich sagen auch ein paar andere erfahrungen als ein lehrer, der das ganze "nur" im studium gelernt hat (soll jetzt in keiner weise abwertend sein) und kann sachverhalte dadurch evtl auch anders vermitteln und mal im ernst, die meisten "lehrkräfte" die aus der industrie kommen erklären dinge einfach anders als ein lehrer, der sein studium gemacht hat, mag sein, dass es ausnahmen gibt, keine frage, aber meiner meinung nach kann jemand der eine sache seit jahren nicht nur theoretisch praktiziert sachverhalte verständlicher oder anschaulicher vermitteln.
bevor jetzt aber ein falscher eindruck entseht, ich bin auf jeden fall dafür, dass eine lehrkraft studiert haben sollte oder im ausnahmefall die qualifikation des lehrkörpers vernünftig geprüft wird, ich habe zwar sehr gute erfahrungen gemacht, aber hatte auch totale vollpfosten als lehrer, wobei ich bei denen nicht ganz weiß ob sie aus der industrie kamen oder wirklich studiert hatten
teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
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Geschrieben am: 28.02.2009 um 10:36 Uhr
Zuletzt editiert am: 28.02.2009 um 10:39 Uhr

Ich bin im Prinzip Deiner Meinung, will auch über die Kollegen gar nichts schlechtes sagen. Ich habe aber auch schon solche Erfahrungen gemacht, dass es definitiv am Wissen gemangelt hat, aber das gehört hier nicht weiter her. Ich bin halt prinzipiell nicht der Meinung, dass wir die Grenzen in den unterschiedlichen Berufen und Qualifikationen zu stark verwischen sollten. Wenn es keine Unterschiede gäbe zwischen einer dreijährigen Berufsausbildung und dem Studium, dann können wir die Uni und FH zumachen. Das hat auch nichts mit irgendeinem dummen Standesdünkel zu tun, ich bin der festen Überzeugung, dass wir alle Ausbildungsgänge und Qualifikationen in Deutschland benötigen, aber eben jede an seinem bzw. ihrem Platz. Wenn jeder mit jeder Ausbildung alles könnte, dann bräuchten wir die Unterschiede doch nicht.
sash_schatz - 38
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Geschrieben am: 28.02.2009 um 10:43 Uhr

Zitat von teacher-1:

Ich bin im Prinzip Deiner Meinung, will auch über die Kollegen gar nichts schlechtes sagen. Ich habe aber auch schon solche Erfahrungen gemacht, dass es definitiv am Wissen gemangelt hat, aber das gehört hier nicht weiter her. Ich bin halt prinzipiell nicht der Meinung, dass wir die Grenzen in den unterschiedlichen Berufen und Qualifikationen zu stark durchmischen sollten. Wenn es keine Unterschiede gäbe zwischen einer dreijährigen Berufsausbildung und dem Studium, dann können wir die Uni und FH zumachen. Das hat auch nichts mir irgendeinem dummen Standesdünkel zu tun, ich bin der festen Überzeugung, dass wir alle Ausbildungsgänge und Qualifikationen in Deutschland benötigen, aber eben jede an seinem bzw. ihrem Platz. Wenn jeder mit jeder Ausbildung alles könnte, dann bräuchten wir die Unterschiede doch nicht.


naja der techniker oder meister ist ja eine weiterbildung und durchaus mehr als eine reine berufsausbildung, nicht umsonst muss man beispielsweise elektromeister sein um ganze gebäudeinstallationen abzunehmen, das darf der kleine facharbeiter nicht und dadurch qualifiziert er sich doch auch schon mehr für ein lehramt, aber der gravierenste unterschied ist doch eigentlich nur die fehlende pädagogische ausbildung, da diese ja wenn sie an schulen unterrichten wollen meinte ich nur einen test oder nen kleinen lehrgang machen müssen und das wars, der lehrer, der ein studium hinter sich hat behandelt doch die selben themen, hat sie aber in seiner studienzeit wahrscheinlich tiefer damit beschäftigt als der meister, aber die vermittelten grundlagen sind die selben bzw. die zu vermittelnden grundlagen an die schüler.

aber mal zurück zum thema, wenn es dich wirklcih interessiert was man für einen abschluss als hauptschullehrer braucht gehe ich mal davon aus, dass du dich dafür interessierst anderen wissen zu vermitteln und wenn du das tust, dann würde ich doch echt nicht auf eine hauptschule gehen.
mögen mich alle hauptschullehrer steinigen, aber mal im ernst, wer macht das denn so richtig freiwillig und sag ich möchte hauptschullehrer werden? ich kanns nicht verstehen, wenn dann doch lieber realschule oder oberstufe, für mich wäre die hauptschule absolut tabu
teacher-1
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Dabei seit 02.2007
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Geschrieben am: 28.02.2009 um 10:52 Uhr

Zitat von sash_schatz:



aber mal zurück zum thema, wenn es dich wirklcih interessiert was man für einen abschluss als hauptschullehrer braucht gehe ich mal davon aus, dass du dich dafür interessierst anderen wissen zu vermitteln und wenn du das tust, dann würde ich doch echt nicht auf eine hauptschule gehen.
mögen mich alle hauptschullehrer steinigen, aber mal im ernst, wer macht das denn so richtig freiwillig und sag ich möchte hauptschullehrer werden? ich kanns nicht verstehen, wenn dann doch lieber realschule oder oberstufe, für mich wäre die hauptschule absolut tabu


Ich bin zwar nicht angesprochen, möchte Dir aber entschieden widersprechen. Wir benötigen gute Hauptschüler nach wie vor und ich kenne viele (sie kommen schließlich in die Berufsschule und landen auch nach einer Weile bei mir im zweiten Bildungsweg in der Oberstufe, zumindest die guten), die ihren Weg machen und einwandfreie junge Leute sind. Neben der Oberstufe unterrichte ich auch noch im BEJ und BVJ und ich bin noch immer mit den Jungs und Mädels wunderbar klar gekommen. Viele Jugendliche sind in der Pubertät schwierig, aber da spielt es keine Rolle, ob Du im Gymnasium unterrichtest oder in der Realschule oder in der Hauptschule. Ich habe auch die Lehrbefähigung für das Gymnasium und mein Bruder ist da Lehrer. Was ich da so höre - Du meine Güte. Das unterscheidet sich vom fachlichen Niveau, aber kaum vom Verhalten (zumindest in den Klassen 7-9 wohl tendenziell nicht). Gerade für lernschwächere und lernschwierige Schüler benötigen wir sehr gutes Personal. Jeder, der sich bewusst für die Hauptschule entscheidet und dort einen guten Job macht, hat meinen Beifall.
sash_schatz - 38
Experte (offline)

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Geschrieben am: 28.02.2009 um 11:02 Uhr

Zitat von teacher-1:

Zitat von sash_schatz:



aber mal zurück zum thema, wenn es dich wirklcih interessiert was man für einen abschluss als hauptschullehrer braucht gehe ich mal davon aus, dass du dich dafür interessierst anderen wissen zu vermitteln und wenn du das tust, dann würde ich doch echt nicht auf eine hauptschule gehen.
mögen mich alle hauptschullehrer steinigen, aber mal im ernst, wer macht das denn so richtig freiwillig und sag ich möchte hauptschullehrer werden? ich kanns nicht verstehen, wenn dann doch lieber realschule oder oberstufe, für mich wäre die hauptschule absolut tabu


Ich bin zwar nicht angesprochen, möchte Dir aber entschieden widersprechen. Wir benötigen gute Hauptschüler nach wie vor und ich kenne viele (sie kommen schließlich in die Berufsschule und landen auch nach einer Weile bei mir im zweiten Bildungsweg in der Oberstufe, zumindest die guten), die ihren Weg machen und einwandfreie junge Leute sind. Neben der Oberstufe unterrichte ich auch noch im BEJ und BVJ und ich bin noch immer mit den Jungs und Mädels wunderbar klar gekommen. Viele Jugendliche sind in der Pubertät schwierig, aber da spielt es keine Rolle, ob Du im Gymnasium unterrichtest oder in der Realschule oder in der Hauptschule. Ich habe auch die Lehrbefähigung für das Gymnasium und mein Bruder ist da Lehrer. Was ich da so höre - Du meine Güte. Das unterscheidet sich vom fachlichen Niveau, aber kaum vom Verhalten (zumindest in den Klassen 7-9 wohl tendenziell nicht). Gerade für lernschwächere und lernschwierige Schüler benötigen wir sehr gutes Personal. Jeder, der sich bewusst für die Hauptschule entscheidet und dort einen guten Job macht, hat meinen Beifall.


schauen wir uns doch mal die bedürfnisse der deutschen wirtschaft an, überall wurde im lauf der letzten jahre der anspruch an bewerber geändert, da die masse an bewerbern immer mehr wird hat die komplette deutsche wirtschaft die ansprüche dahingehend gändert, dass frühere typische hauptschulberufe mindestens mittlere reife erfordern, sonst wird die bewerbung nicht mal gelesen (es mag auch manche ausnahmen geben) und die ansprüche in der berufsschule sind auch gestiegen, zumindest was neue berufe angeht die in eine ähnliche richtung gehen wir frühere berufe, ich hatte selbst 3 hauptschüler bei mir, diese haben sich schon vom ersten tag an massive probleme mit dem stoff gehabt, würde nicht unbedingt sagen, dass die hauptschüler eine so rosige zukunft haben und wenn ich mir die zustände an den hauptschulen anschaue dann möchte ich dort nicht lehrer sein
teacher-1
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Geschrieben am: 28.02.2009 um 11:30 Uhr
Zuletzt editiert am: 28.02.2009 um 11:31 Uhr

Du sprichst eine Entwicklung an, die ich eben schlichtweg für krank halte. Es ist ein Märchen, dass angeblich überall die Ansprüche gestiegen sind und dass Hauptschüler das nicht leisten können. Ich habe immer wieder ehemalige Hauptschüler, die locker den KFZ-Mechatroniker schaffen, weil sie eben von einer Firma auch mit dem Hauptschulabschluss dazu die Möglichkeit bekommen haben. Es ist doch ein bloßer Unsinn, wenn ich die ersten Fleischerstellen gefunden habe, bei denen man auf einmal den Realschulabschluss braucht (zumindest scheint das anzufangen). Über eines muss man sich doch klar sein: Die Generationen werden nicht klüger. Sie werden auch nicht dümmer, aber eben auch nicht klüger. Das bedeutet nun nichts anderes, als dass man nach wie vor Leute für das Gymnasium, für die Realschule und für die Hauptschule haben wird. Das dumme Gerede, dass wir angeblich mehr Ingenieure und höher Qualifizierte benötigen, das kann ich schon nicht mehr hören. Wie will man das denn schaffen, wenn es eben unterschiedliche Begabungen nach wie vor gibt? Ich kann es Dir sagen, was man tut: Man senkt das Niveau. Das ist politisch gewollt. Man bringt also ganz bewusst die Leute zu höheren Abschlüssen, die sie noch vor ein paar Jahren nicht geschafft hätten. Auf einmal schaffen sie diese, weil man die Anforderungen in den Lehrplänen und den Prüfungen gesenkt hat, ich weiß wovon ich rede. Weil das so ist, zieht die Wirtschaft mit und meint nun, sie benötige für den Friseur am Ende auch noch den Realschulabschluss. Das ist eine vollkommen bescheuerte Entwicklung, die uns in den kommenden Jahren zunehmende Schwierigkeiten bereiten wird, weil das Niveau der Qualifikation abnimmt. Auf einmal sind Leute Ingenieure geworden, die das vorher niemals geschafft hätten. Dann hat die Wirtschaft vom Papier her die Leute, die sie will, aber sie wird mit ihnen kaum etwas anfangen und dann holt an sich zu guter letzt eben doch wieder den Spezialisten aus Indien. Ich bin aus guten Gründen gegen jede Gleichmacherei im Bildungssystem. Wir brauchen die Unterschiede und auch wenn ich damit sicherlich manchen vor den Kopf stoße, ich behaupte auch, dass wir nach wie vor Eliten benötigen, selbstverständlich neben dem Handwerksmeister und dem Arbeiter. Wir schneiden uns den Ast ab auf dem wir sitzen wollen mit der Politik, die wir diesbezüglich gerade betreiben, davon bin ich vollkommen überzeugt. Anstatt das Niveau zu senken (wie es nachweislich geschieht), müssten wir es spürbar anheben.
sash_schatz - 38
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Geschrieben am: 28.02.2009 um 11:41 Uhr

Zitat von teacher-1:

Du sprichst eine Entwicklung an, die ich eben schlichtweg für krank halte. Es ist ein Märchen, dass angeblich überall die Ansprüche gestiegen sind und dass Hauptschüler das nicht leisten können. Ich habe immer wieder ehemalige Hauptschüler, die locker den KFZ-Mechatroniker schaffen, weil sie eben von einer Firma auch mit dem Hauptschulabschluss dazu die Möglichkeit bekommen haben. Es ist doch ein bloßer Unsinn, wenn ich die ersten Fleischerstellen gefunden habe, bei denen man auf einmal den Realschulabschluss braucht (zumindest scheint das anzufangen). Über eines muss man sich doch klar sein: Die Generationen werden nicht klüger. Sie werden auch nicht dümmer, aber eben auch nicht klüger. Das bedeutet nun nichts anderes, als dass man nach wie vor Leute für das Gymnasium, für die Realschule und für die Hauptschule haben wird. Das dumme Gerede, dass wir angeblich mehr Ingenieure und höher Qualifizierte benötigen, das kann ich schon nicht mehr hören. Wie will man das denn schaffen, wenn es eben unterschiedliche Begabungen nach wie vor gibt? Ich kann es Dir sagen, was man tut: Man senkt das Niveau. Das ist politisch gewollt. Man bringt also ganz bewusst die Leute zu höheren Abschlüssen, die sie noch vor ein paar Jahren nicht geschafft hätten. Auf einmal schaffen sie diese, weil man die Anforderungen in den Lehrplänen und den Prüfungen gesenkt hat, ich weiß wovon ich rede. Weil das so ist, zieht die Wirtschaft mit und meint nun, sie benötige für den Friseur am Ende auch noch den Realschulabschluss. Das ist eine vollkommen bescheuerte Entwicklung, die uns in den kommenden Jahren zunehmende Schwierigkeiten bereiten wird, weil das Niveau der Qualifikation abnimmt. Auf einmal sind Leute Ingenieure geworden, die das vorher niemals geschafft hätten. Dann hat die Wirtschaft vom Papier her die Leute, die sie will, aber sie wird mit ihnen kaum etwas anfangen und dann holt an sich zu guter letzt eben doch wieder den Spezialisten aus Indien. Ich bin aus guten Gründen gegen jede Gleichmacherei im Bildungssystem. Wir brauchen die Unterschiede und auch wenn ich damit sicherlich manchen vor den Kopf stoße, ich behaupte auch, dass wir nach wie vor Eliten benötigen, selbstverständlich neben dem Handwerksmeister und dem Arbeiter. Wir schneiden uns den Ast ab auf dem wir sitzen wollen mit der Politik, die wir diesbezüglich gerade betreiben, davon bin ich vollkommen überzeugt. Anstatt das Niveau zu senken (wie es nachweislich geschieht), müssten wir es spürbar anheben.


niveau senken hin oder her, aber es ist fakt, dass in bewerbungsvoraussetzungen fast immer das wort "hauptschulabschluss" durch "mittlere reife" ersetzt wurde, genauso wurde oft "mittlere reife" durch "abitur" oder "fachabitur" ersetzt, als ich noch auf der schule war, hatte ich einige berufe im blick und später war mein abschluss auch nicht ohne und was war nun, mein abschluss war nichts wert, weil die wirtschaft berufe die früher noch für realschüler zugänglich waren nur noch für gymnasiasten zugänglich machen, das ist ja der grund warum ich ich erst einmal auf einen elektroberuf ausgewichen bin weil es zu spät war auf eine weiterführende schule zu gehen, wobei ich dies noch tun und nebenberuflich ein studium abschließen möchte, aber du kannst mir nicht sagen, dass es immernoch genauso viel platz für hauptschüler gibt, mir haben ja sogar die verantwortlichen bei uns im betrieb sagen können, dass sie keine hauptschüler wollen und nur noch realschüler oder gymnasiasten nehmen, war mir ja recht weil ich kein hauptschüler bin, aber genauso ist es auch anderer orts wo leute mit mittlerer reife ausgesperrt werden die jahre zuvor noch eien entsprechenden beruf mit ihrem abschluss erlernen durften, daher bin ich schon vor einer weile zu dem entschluss gekommen, dass nichts außer der fachhochschulreife oder dem abitur wirklich etwas wert ist auf dem arbeitsmarkt, noch besser aber ist ein studium weil das alle von den zukünftigen bewerbern erwarten....
teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 28.02.2009 um 11:53 Uhr
Zuletzt editiert am: 28.02.2009 um 12:02 Uhr

Du hast mich nicht verstanden. Ich sage doch gar nicht, dass Du Unrecht hast. Ich sage nur, dass das eine vollkommen verquere und verlogene Entwicklung ist, die sich noch bitter rächen wird. Man hat die Leute gar nicht, die man will, die Menschen bleiben im Durchschnitt eben immer gleich schlau oder dumm (je nachdem wie Du das sehen willst). Man erreicht das Ergebnis allein durch Niveauabsenkung und irgendwann wird man es merken, dass die Leute nicht das drauf haben, was man sich erwartet hat. Dann ist es aber zu spät.

Es ist vollkommen irrational zu glauben, dass jeder ein Abitur haben und studieren kann. Man arbeitet daran, na prima, aber zu welchem Preis? Dass wir alles nivellieren, Inhalte aus den Lehrplänen rigoros herausstreichen und das bisherige Ausbildungsniveau von den Anforderungen permanent vereinfachen und absenken. Das ist kontraproduktiv und wird unter Garantie nicht zielführend sein, die kommenden Jahrzehnte werden das auch beweisen.

Wir leiden in Deutschland doch - egal wo Du hinschaust - am absoluten Mittelmaß. Das ist Programm, das ist politisch gewollt, wird uns aber über kurz oder lang im internationalen Wettbewerb ganz alt ausschauen lassen. Man ist dabei das Bildungssystem in diese Richtung umzubauen: Man schafft Durchlässigkeiten, nivelliert was das Zeug hält, senkt das Niveau überall ab, um damit angeblich bessere Leute zu generieren. Das Gegenteil wird der Fall sein und am Ende hat dann auch die Reinigungskraft (gegen die ich überhaupt nichts gesagt haben will, die ich im Gegenteil sehr hoch achte, weil sie einen nicht immer leichten Job zu erledigen hat) das Abitur nötig.
sash_schatz - 38
Experte (offline)

Dabei seit 02.2007
1107 Beiträge

Geschrieben am: 28.02.2009 um 12:01 Uhr

Zitat von teacher-1:

Du hast mich nicht verstanden. Ich sage doch gar nicht, dass Du Unrecht hast. Ich sage nur, dass das eine vollkommen verquere und verlogene Entwicklung ist, die sich noch bitter rächen wird. Man hat die Leute gar nicht, die man will, die Menschen bleiben im Durchschnitt eben immer gleich schlau oder dumm (je nachdem wie Du das sehen willst). Man erreicht das Ergebnis allein durch Niveauabsenkung und irgendwann wird man es merken, dass die Leute nicht das drauf haben, was man sich erwartet hat. Dann ist es aber zu spät.


wie wir das nennen ist egal, ist genauso ansichtssache wie mit dem halbvollen und dem halbleeren glas ;-)
das schlimme ist nur, dass man dadurch keine abschlüsse mehr verlgeichen kann, also bsp. abitur von vor 8 jahren und das abitur von heute, und ich dneke das ist etwas das auf dem arbeitsmarkt probleme machen wird weil einfach auch gute leute teilweise nicht erkannt werden weil sie einfach aussortiert werden nach den neuen ansichten und so etwas ärgert mich, aber zwingt mich gleichzeitig dazu mich dem system anzupassen und einen höheren abschluss zu machen, auch wenn dieser heute vielleicht nicht mehr das sein sollte was er mal war. wobei das "system" mich nicht unbedingt dazu zwingt, sondern eher die erkenntnis mehr zu wollen, höhere ansprüche an sich selbst zu haben etc.
im endeffekt führt das ganze doch nur zu einer verschiebung des schüleraufkommens, die massen verschieben sich nach oben und ggf lernschwache schüler, die früher auf förderschulen waren können nun den hauptschulabschluss machen, aber es wird wie du schon sagst alles abgewertet und die menschen werden nicht klüger nur weil sie höhere abschlüsse mit niedrigeren anforderungen haben
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