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Lockerung des Kündigungsschutzes?

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Bembe18 - 41
Experte (offline)

Dabei seit 11.2002
1742 Beiträge

Geschrieben am: 01.12.2006 um 22:41 Uhr

Es gibt einiges was dafür spricht, dass man den Arneitsmarkt flexibler macht.

Aber zunächst:

Das Handys ihn Deutschland nicht mehr lohnend produziert werden können, war schon lange klar. Die Handysparte war lange auf der Kippe.
Es wird mehr Sparten geben, welche aus Deutschland verschwinden. Unser Ziel muss es aber sein neue Technologien voranzutreiben um dort neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Leider haben wir die meisten Technologien verschlafen.
Denkt hier einer, dass man bei stärkeren Gesetzen die Benq Schlappe verhindert hätte?

Die Dax30. Oder eher die Deutsche Bank hier. Die Deutsche Bank ist im int. Vergleich winzig. Da Deutschland nicht der beliebteste Finanzplatz ist, muss man sein Unternehmen anders stärken. 25% Eigenkapitalrendite sind da eine Möglichkeit. Inzwischen baut die Deutsche Bank darauf auf, ist gesund und stellt wieder fleißig ein. Die Telekom hat nen riesen Schuldenberg und extreme Konkurrenz und entlässt deshalb soviel Leute.

Man muss sich der Globalisierung(2.0) stellen!

Das Problem beim Kündigungsschutz ist, den optimalen Nenner zu finden. Ein Gleichgewicht zwischen Sicherheit und Flexibilität. Auf der einen Seite ist Sicherheit eine Stärkung des Konsums, aber sicher keine Einladung für Investoren.
Auf der anderen Seite lockt die Flexibilität Investoren an, da man auf den Markt besser reagieren kann. Investoren bedeuten mehr Wohlstand und damit mehr Konsum.
Die Schweiz ist z.B. eines der flexibeslten Länder im Arbeitsmarkt. Sind die unsoziel, primitiv oder herrscht dort Angst? Nein. Sie ist eher ein Vorbild!
Außerdem glaube ich nicht, dass man mit weniger Kündigungsschutz mehr Angst haben muss. Wenn jemand im Internet speilt oder faul ist, dann hat ein anderer doch das Recht es besser zu machen. Wer in einer nicht, durch Strukturwandel gefährdeten Branche arbeitet und seinen Job gut macht, muss sich keine Sorgen machen.
Lieber mehr Rechte für Behinderte, Schwangere oder schwer Kranke und dem Rest dann weniger.

Jippy ai ey, Schweinebacke

Casual-Pepe - 45
Anfänger (offline)

Dabei seit 03.2005
17 Beiträge
Geschrieben am: 04.12.2006 um 21:12 Uhr

Zitat von RoccoS:

Zitat von Casual-Pepe:

Bei der Senkung der Arbeitskosten? Was meinst du konkret?

Senkung der Arbeitskosten impliziert einiges.
Einerseits natürlich die leidigen Lohnnebenkosten und Lohnzusatzkosten, andererseits die Lohnkosten selbst. Das bedeutet nicht unbedingt Lohnkürzungen, sondern nur moderate Lohnerhöhungen in Zukunft.
Das Ziel muss dabei immer sein, weltweit konkurrenzfähige Produktionskosten für Exportprodukte zu erzielen.


Hi RoccoS!

Sorry dass ich mich nicht gleich gemeldet hab, war das Wochenende über weg und hab zudem ein Problem mit meinen PC gehabt bzw. immer noch.

Weisst du eigentlich was Lohnnebenkosten sind? Es handelt sich um die Sozialversicherungsbeiträge die in der BRD teilweise paritätisch finanziert werden. So gesehen ist ein anderes Wort für Lohnnebenkosten, z.b. Arbeitslosengeld,Geld für die Gesundheit,Geld für die Pflege und Rentengeld. Wenn man jetzt, so wie du es vorschlägst und es leider teilweise schon praktiziert wird, die Lohnnebenkosten senkt, dann bedeutet es dass Einschnitte in Gesundheitsvorsorge, im Pflegebereich, Einschnitte für Arbeitslose und Rentner. Und das haben wir in letzter Zeit genügend gehabt. Ich erinnere an Hartz IV, Nullrunden für Rentner, Gesundheitsreform (Praxisgebühr und diverse Zuzahlungen,Streichungen von Leistungen) etc. Das war die eine Seite vom senken der "Lohnnebenkosten". Und wer hat letztendlich die Zeche für diese Massnahmen gezahlt? Das waren Arbeitslose die am sozialen Rand gedrängt worden sind, RenterInnen die ein lebenlang malocht haben und nun jeden Euro dreimal umdrehen müssen weil sie eine Nullrunde nach der anderen einfahren, Kranke die stärker belastet wurden und letztendlich verlieren wir als ArbeitnehmerInnen mehr Sicherheit.
Wo ist der erhoffte und prophezeite Wirtschaftswachstum? Wo sind die zig Arbeitsplätze die dadurch erschafft werden sollten?
Ich zahle seit über 9 Jahre Sozialversicherungsbeiträge und finde dies durchaus wichtig und sinnvoll, weil sie mir eine gewisse Sicherheit übermitteln. Ich zahle auch gerne für Leute denen es gesundheitlich nicht so gut geht, für Menschen die möglicherweise Pech hatten und ihren Job verloren haben oder auf Grund von Renditen gestrichen wurden sind, für RentnerInnen die jahrzehntelang tüchtig malocht haben und dieses Land aufgebaut haben. Was ist wenn ich morgen in der selben Situation bin? Ich nenne dies soziale Verantwortung.

Was bedeutet denn moderate Lohnerhöhungen in Zukunft? Du meinst sicherlich Leute die in Aufsichtsräte sitzen oder irgendwelche dicke Managergehälter verdienen und sich jährlich verdammt hohe Lohnerhöhungen verpassen?
Oder meinst du etwa ArbeiternehmerInnen die schon seit Jahren, Reallohnverluste zu verzeichnen haben (das ist hier Fakt, im Gegensatz zu anderen Länder EU)?

Nun,die Bundesrepublik ist erneut Exportweltmeister :-) d.h. kein anderes Land exportiert soviel wie die Bundesrepublik. Und weisst du warum? Weil deutsche Produkte im Ausland angesagt sind. Dies weil es teilweise qualitativ hochwertige Produkte sind. Diese qualitativ hochwertige Produkte werden von ArbeitnehmerInnen hergestellt, die hochqualifiziert sind und sehr fleißig sind. Für gute Arbeit sollte es angemessenes Geld geben. Außerdem wird durch angebrachte Lohnzuwächse die Wirtschaft angekurbelt. Die Binnennachfrage steigt :-) Es lebe der Keynesianismus!
Vergleiche mal in den letzten 10 Jahren die Lohnzuwächse in der Manageretage und die Lohnzuwächse von den ArbeitnehmerInnen in der Bundesrepublik? Was ergibt sich aus diesem Gefälle? Wirtschaftsboom weil ein Topverdiener nun 5 Millionen mehr im Jahr verdient und ArbeitnehmerInnen dafür Reallohnverluste zu verzeichnen haben?
Erinnere dich an die Zeiten wo es angebrachte Lohnerhöhungen für ArbeitnehmerInnen gab und die Wirtschaft letztendlich vom steigern der Binnennachfrage durchaus profitierte.
Wenn dieses Missstand langsam kein Ende gesetzt wird, dann seh ich schwarz. Die Unzufriedenheit wächst, glauben an parlamentarische Demokratie würde langsam verloren gehen, der soziale Frieden würde mehr in Frage gestellt und möglicherweise würden dies Rattenfänger vom rechten oder linken Rand ausnützen. Und darauf hab ich kein Bock, weil für im Freiheit und Demokratie zwei verdammt wichtige Sachen sind.
Ich hoffe du siehst es genau so!
RoccoS - 45
Profi (offline)

Dabei seit 07.2005
779 Beiträge
Geschrieben am: 05.12.2006 um 15:15 Uhr
Zuletzt editiert am: 05.12.2006 um 15:17 Uhr

Zitat von Casual-Pepe:


Hi RoccoS!

Sorry dass ich mich nicht gleich gemeldet hab, war das Wochenende über weg und hab zudem ein Problem mit meinen PC gehabt bzw. immer noch.

Weisst du eigentlich was Lohnnebenkosten sind? Es handelt sich um die Sozialversicherungsbeiträge die in der BRD teilweise paritätisch finanziert werden. So gesehen ist ein anderes Wort für Lohnnebenkosten, z.b. Arbeitslosengeld,Geld für die Gesundheit,Geld für die Pflege und Rentengeld. Wenn man jetzt, so wie du es vorschlägst und es leider teilweise schon praktiziert wird, die Lohnnebenkosten senkt, dann bedeutet es dass Einschnitte in Gesundheitsvorsorge, im Pflegebereich, Einschnitte für Arbeitslose und Rentner. Und das haben wir in letzter Zeit genügend gehabt. Ich erinnere an Hartz IV, Nullrunden für Rentner, Gesundheitsreform (Praxisgebühr und diverse Zuzahlungen,Streichungen von Leistungen) etc. Das war die eine Seite vom senken der "Lohnnebenkosten". Und wer hat letztendlich die Zeche für diese Massnahmen gezahlt? Das waren Arbeitslose die am sozialen Rand gedrängt worden sind, RenterInnen die ein lebenlang malocht haben und nun jeden Euro dreimal umdrehen müssen weil sie eine Nullrunde nach der anderen einfahren, Kranke die stärker belastet wurden und letztendlich verlieren wir als ArbeitnehmerInnen mehr Sicherheit.
Wo ist der erhoffte und prophezeite Wirtschaftswachstum? Wo sind die zig Arbeitsplätze die dadurch erschafft werden sollten?
Ich zahle seit über 9 Jahre Sozialversicherungsbeiträge und finde dies durchaus wichtig und sinnvoll, weil sie mir eine gewisse Sicherheit übermitteln. Ich zahle auch gerne für Leute denen es gesundheitlich nicht so gut geht, für Menschen die möglicherweise Pech hatten und ihren Job verloren haben oder auf Grund von Renditen gestrichen wurden sind, für RentnerInnen die jahrzehntelang tüchtig malocht haben und dieses Land aufgebaut haben. Was ist wenn ich morgen in der selben Situation bin? Ich nenne dies soziale Verantwortung.

Was bedeutet denn moderate Lohnerhöhungen in Zukunft? Du meinst sicherlich Leute die in Aufsichtsräte sitzen oder irgendwelche dicke Managergehälter verdienen und sich jährlich verdammt hohe Lohnerhöhungen verpassen?
Oder meinst du etwa ArbeiternehmerInnen die schon seit Jahren, Reallohnverluste zu verzeichnen haben (das ist hier Fakt, im Gegensatz zu anderen Länder EU)?

Nun,die Bundesrepublik ist erneut Exportweltmeister :-) d.h. kein anderes Land exportiert soviel wie die Bundesrepublik. Und weisst du warum? Weil deutsche Produkte im Ausland angesagt sind. Dies weil es teilweise qualitativ hochwertige Produkte sind. Diese qualitativ hochwertige Produkte werden von ArbeitnehmerInnen hergestellt, die hochqualifiziert sind und sehr fleißig sind. Für gute Arbeit sollte es angemessenes Geld geben. Außerdem wird durch angebrachte Lohnzuwächse die Wirtschaft angekurbelt. Die Binnennachfrage steigt :-) Es lebe der Keynesianismus!
Vergleiche mal in den letzten 10 Jahren die Lohnzuwächse in der Manageretage und die Lohnzuwächse von den ArbeitnehmerInnen in der Bundesrepublik? Was ergibt sich aus diesem Gefälle? Wirtschaftsboom weil ein Topverdiener nun 5 Millionen mehr im Jahr verdient und ArbeitnehmerInnen dafür Reallohnverluste zu verzeichnen haben?
Erinnere dich an die Zeiten wo es angebrachte Lohnerhöhungen für ArbeitnehmerInnen gab und die Wirtschaft letztendlich vom steigern der Binnennachfrage durchaus profitierte.
Wenn dieses Missstand langsam kein Ende gesetzt wird, dann seh ich schwarz. Die Unzufriedenheit wächst, glauben an parlamentarische Demokratie würde langsam verloren gehen, der soziale Frieden würde mehr in Frage gestellt und möglicherweise würden dies Rattenfänger vom rechten oder linken Rand ausnützen. Und darauf hab ich kein Bock, weil für im Freiheit und Demokratie zwei verdammt wichtige Sachen sind.
Ich hoffe du siehst es genau so!

Natürlich weiß ich, was Lohnnebenkosten sind. Deswegen habe ich den Begriff anfangs vermieden, weil er oft falsch verstanden wird, was deine Antwort ja sehr schön beweist. Ich sprach von Arbeitskosten, denn zusätzlich zu Lohnnebenkosten (also den Beiträgen zur Kranken-, Renten-, Arbeiltslosen-, Pflege-, und Unfallversicherung) haben Arbeitgeber noch weitere Kosten zu tragen. Dazu gehören u.a. die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, bezahlter Urlaub, bezahlte Feiertage, betriebliche Altersvorsorge, Mutterschaftsurlaub, etc.
Rechnet man das alles zusammen, entstehen einem Arbeitgeber Ausgaben für eine Arbeitstunde, die im internationalen Vergleich ihresgleichen suchen. Nicht umsonst ist Deutschland nicht nur ein Hochlohnland, sondern ein Höchstlohnland.

Zur Veranschaulichung:
Verdient ein Arbeitnehmer 60 € netto, entstehen dem Arbeitgeber Kosten von 180 €. Das dreifache!

180 € - Lohnkosten des Arbeitgebers
100 € - Bruttolohn eines Arbeitnehmers
60 € - Nettolohn des Arbeitnehmers
(soll die ungefähre Relation darstellen, Werte individuell verschieden)

Die Lohnkosten des AG stehen dabei in keinem Verhältnis zum Nettolohn des AN! Dieser Zustand muss geändert werden, um die deutsche Wirtschaft international wettbewerbsfähig zu halten. Dabei habe ich nicht von einer Abschaffung des Sozialstaates gesprochen, das hast du nur hinein interpretiert.
Wichtig ist die Entkoppelung des Faktors Arbeit von den Kosten der sozialen Sicherungssysteme. Zusätzlich muss man darüber nachdenken, auch die Lohnzusatzkosten zu schmälern. Sei es durch die Reduzierung des Jahresurlaubes, Erhöhung der Wochenarbeitszeit, Reduzierung der gesetzlichen Feiertage, etc.


Biltunk prauchen wier nicht! weihl wier sint cuhl unt kluk schon gans fonn sellpst!

Casual-Pepe - 45
Anfänger (offline)

Dabei seit 03.2005
17 Beiträge
Geschrieben am: 05.12.2006 um 16:43 Uhr
Zuletzt editiert am: 05.12.2006 um 16:47 Uhr

Zitat von RoccoS:


Natürlich weiß ich, was Lohnnebenkosten sind. Deswegen habe ich den Begriff anfangs vermieden, weil er oft falsch verstanden wird, was deine Antwort ja sehr schön beweist. Ich sprach von Arbeitskosten, denn zusätzlich zu Lohnnebenkosten (also den Beiträgen zur Kranken-, Renten-, Arbeiltslosen-, Pflege-, und Unfallversicherung) haben Arbeitgeber noch weitere Kosten zu tragen. Dazu gehören u.a. die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, bezahlter Urlaub, bezahlte Feiertage, betriebliche Altersvorsorge, Mutterschaftsurlaub, etc.
Rechnet man das alles zusammen, entstehen einem Arbeitgeber Ausgaben für eine Arbeitstunde, die im internationalen Vergleich ihresgleichen suchen. Nicht umsonst ist Deutschland nicht nur ein Hochlohnland, sondern ein Höchstlohnland.

Zur Veranschaulichung:
Verdient ein Arbeitnehmer 60 € netto, entstehen dem Arbeitgeber Kosten von 180 €. Das dreifache!

180 € - Lohnkosten des Arbeitgebers
100 € - Bruttolohn eines Arbeitnehmers
60 € - Nettolohn des Arbeitnehmers
(soll die ungefähre Relation darstellen, Werte individuell verschieden)

Die Lohnkosten des AG stehen dabei in keinem Verhältnis zum Nettolohn des AN! Dieser Zustand muss geändert werden, um die deutsche Wirtschaft international wettbewerbsfähig zu halten. Dabei habe ich nicht von einer Abschaffung des Sozialstaates gesprochen, das hast du nur hinein interpretiert.
Wichtig ist die Entkoppelung des Faktors Arbeit von den Kosten der sozialen Sicherungssysteme. Zusätzlich muss man darüber nachdenken, auch die Lohnzusatzkosten zu schmälern. Sei es durch die Reduzierung des Jahresurlaubes, Erhöhung der Wochenarbeitszeit, Reduzierung der gesetzlichen Feiertage, etc.



Ich denke dass die Lohnstückkosten letztendlich ausschlaggebend sind. D.h. was ist meine Arbeitkraft wert und was erhalte ich als Arbeitnehmer letztendlich dafür. Gemessen am Umsatz sind die Lohnkosten z.B. in der Metall- und Elektroindustrie bei weit unter 20% des Gesamtumsatz. Wenn ein Unternehmen ein Umsatz von 100 Millionen Euro einfährt, dann gehen weniger als 20 Millionen an Lohnkosten drauf.
Im Vergleich zu unseren E.U. Nachbarn stehen wir da ziemlich weit vorne ;-) Das ist doch letztendlich ausschlaggebend.
Na gut, es wurde schon oft Maßnahmen wie Reduzierung der Feiertage oder ähnliches durchgeführt. Wo ist denn der erhoffte Aufschwung geblieben??

Außerdem versteh ich die Logik nicht, bei einer hohen Arbeitslosigkeit die Arbeitszeit zu erhöhen  Meinst du dass dies zum Erfolg beitragen würde? Ich denke nicht, ganz im Gegenteil es würde zu mehr Arbeitslosigkeit führen. Nehmen wir mal an, ich leide unter Diarö und mein Hausarzt verschreibt mir Abführmittel, dann würdest du sicherlich den Kopf schütteln. Und genau so muss ich den Kopf schütteln wenn wir offiziell 4 Millionen Arbeitslose haben und ich höre oder lese dass die Arbeitszeit verlängert werden soll oder das Renteneintrittsalter erhöht werden soll. Da hab ich kein Verständnis dafür. Im übrigen beträgt die durchschnittliche Arbeitszeit in der Bundesrepublik nicht arg viel weniger wie in vergleichbaren Industrieländer.

Diese Vorschläge handeln sich meiner Meinung nach, den Prozess der Umverteilung von unten nach oben zu beschleunigen.

60 Euro Netto für den Arbeitnehmer d.h. 180 Euro Ausgaben für den Arbeitgeber? Kannst du mir bitte das genauer erklären wie man auf 180 Euro kommt? Vielleicht mit Quellen und Fakten belegen. Ich möchte dir hier absolut nichts unterstellen, nur mir kommt es relativ hoch vor. Na ja, jetzt mal unter uns ;-) Dass ist doch nicht dein ernst, dass es den Unternehmer so schlecht geht? Komischerweise ist die Kluft zwischen Ober- und Unterschicht immer größer geworden und die Mittelschicht schrumpft immer weiter. Und dafür gibt es klare Fakten und Quellen.

RoccoS - 45
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Dabei seit 07.2005
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Geschrieben am: 05.12.2006 um 17:49 Uhr
Zuletzt editiert am: 05.12.2006 um 17:53 Uhr

Zitat von Casual-Pepe:

Ich denke dass die Lohnstückkosten letztendlich ausschlaggebend sind. D.h. was ist meine Arbeitkraft wert und was erhalte ich als Arbeitnehmer letztendlich dafür. Gemessen am Umsatz sind die Lohnkosten z.B. in der Metall- und Elektroindustrie bei weit unter 20% des Gesamtumsatz. Wenn ein Unternehmen ein Umsatz von 100 Millionen Euro einfährt, dann gehen weniger als 20 Millionen an Lohnkosten drauf.
Im Vergleich zu unseren E.U. Nachbarn stehen wir da ziemlich weit vorne ;-) Das ist doch letztendlich ausschlaggebend.
Na gut, es wurde schon oft Maßnahmen wie Reduzierung der Feiertage oder ähnliches durchgeführt. Wo ist denn der erhoffte Aufschwung geblieben??

Außerdem versteh ich die Logik nicht, bei einer hohen Arbeitslosigkeit die Arbeitszeit zu erhöhen  Meinst du dass dies zum Erfolg beitragen würde? Ich denke nicht, ganz im Gegenteil es würde zu mehr Arbeitslosigkeit führen. Nehmen wir mal an, ich leide unter Diarö und mein Hausarzt verschreibt mir Abführmittel, dann würdest du sicherlich den Kopf schütteln. Und genau so muss ich den Kopf schütteln wenn wir offiziell 4 Millionen Arbeitslose haben und ich höre oder lese dass die Arbeitszeit verlängert werden soll oder das Renteneintrittsalter erhöht werden soll. Da hab ich kein Verständnis dafür. Im übrigen beträgt die durchschnittliche Arbeitszeit in der Bundesrepublik nicht arg viel weniger wie in vergleichbaren Industrieländer.

Diese Vorschläge handeln sich meiner Meinung nach, den Prozess der Umverteilung von unten nach oben zu beschleunigen.

60 Euro Netto für den Arbeitnehmer d.h. 180 Euro Ausgaben für den Arbeitgeber? Kannst du mir bitte das genauer erklären wie man auf 180 Euro kommt? Vielleicht mit Quellen und Fakten belegen. Ich möchte dir hier absolut nichts unterstellen, nur mir kommt es relativ hoch vor. Na ja, jetzt mal unter uns ;-) Dass ist doch nicht dein ernst, dass es den Unternehmer so schlecht geht? Komischerweise ist die Kluft zwischen Ober- und Unterschicht immer größer geworden und die Mittelschicht schrumpft immer weiter. Und dafür gibt es klare Fakten und Quellen.

Um vorschnelle Schlussfolgerungen zu entkräften: Es geht hier weder darum die deutschen Arbeitnehmer auszubeuten, noch der Unternehmerschaft höhere Gewinne zu bescheren. Es geht hier um Überlegungen, die anzustellen sind, um die Struktur der Volkswirtschaft im internationalen Vergleich konkurrenzfähig zu halten.
Ich habe nie behauptet, dass es deutschen Unternehmen schlecht geht, den Arbeitnehmern aber bei weitem auch nicht. Denn anders als die meisten Arbeitnehmer sind die Unternehmen nicht an den Standort Deutschland gebunden. Im Zuge der Globalisierung drängen sich da ganz einfache Überlegungen auf. Lasse ich ein bestimmtes Gut im Stammland Deutschland produzieren, oder produziere ich bei gleicher Qualität zu einem Viertel der Kosten in einem fremden Land, das zusätzlich noch als Absatzmarkt attraktiv ist? Wie sich Unternehmen diese Frage beantworten lässt sich beinahe täglich der Presse entnehmen.
Und was ist denn die Ursache einer derart hohen Arbeitslosigkeit in Deutschland? Die Qualität der Arbeitskräfte? Trotz PISA wohl kaum. Eine der Hauptursachen der hohen Arbeitslosigkeit ist eben die Unfähigkeit des Standortes Deutschland internationale Investoren anzuziehen, die in Deutschland Arbeitsplätze schaffen. Und warum? Weil der Faktor Arbeit im internationalen Vergleich einfach zu teuer ist.
Du sprichst die Lohnstückkosten an. Ich würde globaler einfach die Arbeitsproduktivität als vergleichbare Größe heranziehen. Arbeitet der durschschnittliche Deutsche wirklich so effizient und tüchtig, dass er in 35 Stunden pro Woche die gleiche Arbeitsleistung erbringt, wie ein Osteuropäer, der 48 Stunden pro Woche dafür benötigt?
Glaubst du wirklich, dass ein osteuropäischer Facharbeiter soviel schlechtere Arbeit macht, dass für ihn nur ein Stundenlohn von 9 US$ angemessen ist, im Gegensatz dem eines Deutschen, der durchschnittlich 36 US$ bekommt?
Zu deinem Beispiel der Lohnkosten: Weshalb sind denn die Lohnkosten in deinem Beispiel in Deutschland geringer? Ganz einfach, weil es günstiger ist, hochtechnisierte autonom arbeitende Produktionsanlagen zu beschaffen, die die Arbeit zu niedrigeren Kosten verrichten, als der Deutsche Arbeitnehmer. Was folgt daraus? Richtig: Arbeitslosigkeit.
Und zur Arbeitszeit: Setz dich mal hin und schau nach, wieviel Tage im Jahr ein Deutscher arbeitet. Dann schau dich im Ausland um und du weisst, warum wir als Urlaubernation gelten.

Ach ja, zu den 180 € und der Rechnung drumherum.
Quelle: Prof. Dr. Günter Neubauer, Institut für Gesundheitsökonomik, Universität der Bundeswehr München

EDIT:
Richtig! Das zunehmend stärkere Auseinanderdriften der Schichten und die Bildung einer neuen Unterschicht haben einen ganz klaren Grund: Die hohe Arbeitslosigkeit.
Aber woraus diese unter anderem resultiert habe ich ja bereits dargelegt.


Biltunk prauchen wier nicht! weihl wier sint cuhl unt kluk schon gans fonn sellpst!

RoccoS - 45
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Geschrieben am: 05.12.2006 um 18:28 Uhr
Zuletzt editiert am: 05.12.2006 um 18:46 Uhr

Ich muss zugeben, ich habe vorhin einen falschen Terminus verwandt. Ich sprach von Lohnzusatzkosten, es muss aber Personalzusatzkosten heissen.

Das (unternehmernahe) Institut iw-Köln spricht nicht von Lohnnebenkosten, sondern von Personalzusatzkosten. Bei den Definitionen greift es auf Statistiken von Eurostat zurück. Demnach setzen sich die Arbeitskosten je geleisteter Arbeitsstunde aus dem direkten Stundenlohn ("direktes Arbeitsentgelt") und den Personalzusatzkosten zusammen. Der Direktlohn, also das sog. direkte Arbeitsentgelt, besteht aus dem Entgelt für geleistete Arbeit einschließlich der Überstundenzuschläge, Schichtzulagen und regelmäßig gezahlter Prämien.

Die Personalzusatzkosten setzen sich aus den übrigen direkten Kosten, die im Jahresverdienst enthalten sind, und den indirekten Kosten zusammen. Zu den direkten Personalzusatzkosten zählen u. a. die Entlohnung für arbeitsfreie Tage (Urlaub und Feiertage), Sonderzahlungen (z. B. Weihnachtsgeld), sonstige Geldzuschüsse und Naturralleistungen.

Als indirekte Personalzusatzkosten werden die Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung, die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, sonstige Aufwendungen sozialer Art und die Kosten der Berufsausbildung geltend gemacht.

Nochmal zur Berechnung der 180 Euro: Quelle

Demnach sind auf 100 Euro Bruttogehalt eines Arbeitnehmers in Deutschland (West) zusätzlich 81,20 € "Lohnnebenkosten" zu entrichten.

Daraus ergibt sich dann nach meiner Berechnung:*
181,20 € Kosten des Arbeitgebers
100,00 € Bruttolohn
9,75 € Rentenversicherung AN
3,25 € Arbeitslosenversicherung AN
7,90 € Krankenversicherung AN
1,10 € Pflegeversicherung AN
0,88 € Solidaritätszuschlag
1,29 € Kirchensteuer
16,08 € Lohnsteuer

59,75 € netto

*bei einem angenommenen Monatsbrutto von 2.500 €, Steuerklasse 1, kinderlos, Kirchensteuer in Baden-Württemberg entrichtet.

Der Arbeitgeber muss also mehr als 300% dessen aufwenden, was sein Arbeitnehmer dann aufs Patschehändchen bekommt.

Zu deiner Beruhigung. Ich hoffe ich konnte deine Zweifel verwerfen.
Du solltest übrigens den ganzen Artikel (Quelle) lesen. Er entkräftet so gut wie alle deiner Argumente.

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McPommes - 50
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Geschrieben am: 05.12.2006 um 20:02 Uhr

Ich weiß nicht ob die Streichung von Feiertagen eine so gute Idee ist, genauso wie längere Arbeitszeiten und Urlaubskürzungen. Da wird dann auch nur immer noch weiter draufgehauen und die Motivation steigt dabei sicher nicht, dann geht der Schuß nach hinten los. Vor allem in dieser Zeit, wo sich jeder schon genug in den Hintern getreten fühlt. Was bringt ein Feiertag weniger, wenn sich mancher dann eben ein paar mehr Krankheitstage "gönnt"?

Und was bringts, wenn einer jeden Tag noch ne halbe Stunde länger am Schreibtisch sitzt, er dafür aber nicht mehr schafft als vorher, weils ihm zu stressig wird?

Ich find das alles schon lange einen Witz, warum nicht mal Arbeitszeitverkürzung? Natürlich mit entsprechendem Lohnabzug. Geht natürlich nicht überall und bei jedem, aber es gibt doch bestimmt einige, die lieber weniger Geld und dafür mehr Zeit haben, dann könnte man nebenher gleich noch ein paar Arbeitsplätze schaffen.

Think different!

*** diese Fusszeile verschwendet 45 Bytes ***

RoccoS - 45
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Geschrieben am: 05.12.2006 um 20:12 Uhr

Zitat von McPommes:

Ich weiß nicht ob die Streichung von Feiertagen eine so gute Idee ist, genauso wie längere Arbeitszeiten und Urlaubskürzungen. Da wird dann auch nur immer noch weiter draufgehauen und die Motivation steigt dabei sicher nicht, dann geht der Schuß nach hinten los. Vor allem in dieser Zeit, wo sich jeder schon genug in den Hintern getreten fühlt. Was bringt ein Feiertag weniger, wenn sich mancher dann eben ein paar mehr Krankheitstage "gönnt"?

Und was bringts, wenn einer jeden Tag noch ne halbe Stunde länger am Schreibtisch sitzt, er dafür aber nicht mehr schafft als vorher, weils ihm zu stressig wird?

Ich find das alles schon lange einen Witz, warum nicht mal Arbeitszeitverkürzung? Natürlich mit entsprechendem Lohnabzug. Geht natürlich nicht überall und bei jedem, aber es gibt doch bestimmt einige, die lieber weniger Geld und dafür mehr Zeit haben, dann könnte man nebenher gleich noch ein paar Arbeitsplätze schaffen.

Think different!

Aber dann bitte nach der Kündigung wegen der "paar zusätzlichen Krankheitstage" kein Anspruch auf ALG 1!
Wie in so vielen Belangen ist das alles wieder jammern auf hohem Niveau. Man sollte sich mal die Lebensrealität in anderen (EU-)Staaten anschauen.
Den Vorschlag der Arbeitszeitverkürzung mit entsprechendem Lohnabzug finde ich absolut überlegenswert. Aber dagegen hätten wohl die Gewerkschaften mehr einzuwenden als die Arbeitgeber (siehe Link in meinem vorhergehemden Posting).

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McPommes - 50
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Geschrieben am: 06.12.2006 um 20:43 Uhr

Das mit den Krankheitstagen muß man einem erst mal nachweisen.
Übrigens nicht dass ich sowas gut finde, ich tu das auch nicht.

Ich weiß nicht was die Gewerkschaften dagegen haben sollten. Solang es freiwillig passiert wärs doch ok.

Aber die Gewerkschaften sind in der Tat auch gern mal seltsam. Wenn das was alles "zum Wohle der Arbeitnehmer" passiert dann ein bisschen zu viel wird, haut der Arbeitgeber ins Ausland ab. Dann steht der Arbeitnehmer da, mit seinem Wohl.

Und generell zum Thema, ich denk mal eine Lockerung würde für mehr Einstellungsfreudigkeit sorgen. Vor allem jetzt wenn der Aufschwung schon leicht spürbar ist, wärs kein Schaden wenn mehr Menschen Arbeit bekommen würden.

Da kommt dann leider die Politik dem ganzen in die Quere, mit der verschlafenen Umstrukturierung der Rente. Vor ner Weile kam im Radio, eine Studie hätte ergeben dass die verlängerte Lebensarbeitszeit für mehr Arbeitslose sorgen wird. Ich hätt fast gekotzt, da wurde eine wahrscheinlich schweineteure Studie in Auftrag gegeben, die rausfindet dass der eine keine Arbeit kriegt, wenn der andre sie macht.
Das hätte ich denen auch erzählen können, gern auch für die Hälfte der Kohle :-D


*** diese Fusszeile verschwendet 45 Bytes ***

Casual-Pepe - 45
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Geschrieben am: 06.12.2006 um 21:47 Uhr
Zuletzt editiert am: 06.12.2006 um 21:58 Uhr

Also wenn es einem tatsächlich darum geht dass die ArbeitnehmerInnen nicht ausgebeutet werden, dann sollte man eigentlich Befürworter eines gesetzlichen Mindestlohn sein.
Wieso haben wir keinen gesetzlichen Mindestlohn von mind. 7,50 Euro pro Stunde? Und mit einem Lohn von 7,50 Euro pro Stunde kann man sicherlich keine große Sprünge machen. Die Bundesrepublik ist in dieser Hinsicht ziemlich weit hinten und viele E.U. Staaten haben bereits einen gesetzlichen Mindestlohn.
Na ja, ich würde die Produktionen im Ausland mit denen in der Bundesrepublik nicht vergleichen. Bei allem Respekt gegenüber anderen Länder, aber ich denke dass es sicherlich einen massiven qualitativen Unterschied gibt. Einen Volkswagen oder Audi kann man nicht mit einem Toyota oder Mazda vergleichen. Neulich hab ich etwas interessantes diesbezüglich gelesen.
Es ging um einen deutschen Hersteller von Aufzüge und Rolltreppen. Dieser Hersteller hatte in Deutschland und in Osteuropa zwei ähnliche Werke mit der selben Produktsparte. Ein Scheich bestellte, für ein neues Einkaufszentrum, Rolltreppen und Aufzüge. Der Scheich bestand drauf zu jedem Preis, Rolltreppen und Aufzüge zu erhalten, die in Deutschland hergestellt werden. Weil seiner Meinung nach es massive Qualitätsunterschiede zwischen denen aus Osteuropa und denen aus Deutschland gibt. Ich behaupte mal dass man für gute Ware auch bereit ist dementsprechend zu zahlen. Tut mir leid, aber es gibt jede Menge deutsche Unternehmen die in Deutschland zu diesen Rahmenbedingungen herstellen und dennoch erfolgreich sind, deshalb behaupte ich mal dass es völlig unangebracht ist wenn man den angeblich zu hohen „Lohnkosten“ die Schuld für die Misere gibt.
Deutschland ist immer noch Exportweltmeister, weil der Rest der Welt auf deutsche Produkte abfährt und man auch bereit ist den Preis letztendlich zu zahlen. Die Binnennachfrage im eigenen Land lässt sehr zu wünschen übrig und dieses Problem kann man sicherlich nicht damit entgegenwirken, wenn die ArbeitnehmerInnen im Endeffekt wieder Reallohnverluste haben, wie es schon seit Jahren der Fall ist.
Ja, ich behaupte einfach mal dass ein deutscher Facharbeiter qualifizierter ist als ein osteuropäischer. Dazu beigetragen hat das System unserer dualen Ausbildung. Im übrigen, auf der ganzen Welt ernten wir für unser Ausbildungssystem lob und werden sogar beneidet. Schade dass dieses Jahr weit über 50 000 Jugendliche nicht im Genuss gekommen sind, einen Ausbildungsplatz zu erhalten, weil immer weniger Ausbildungsplätze angeboten werden. Ich hoffe echt dass dieser Missstand uns nicht einiges Tages das Genick brechen wird.

Ja, ich hab mich hingesetzt und hab gesehen dass andere vergleichbare Nationen teilweise genauso viele Urlaubstage haben. Wir liegen nicht über den EU-Durchschnitt 
Ich hab mich auch hingesetzt und zur Kenntnis genommen, dass in der Bundesrepublik immer weniger Leute übers Jahr gesehen sich Krank melden, weil sie Angst um den Verlust ihres Arbeitsplatzes haben. Die Tendenz bei den durchschnittlichen Krankheitstagen ist erschreckend fallend.
Im übrigen, ist es theoretisch nicht erlaubt einen ArbeitnehmerIn aufgrund von Krankheiten zu kündigen, abgesehen davon dass es moralisch unvertretbar ist. Es handelt sich immer noch um Menschen und nicht um irgendwelche Kostenfaktoren. Leider sieht es in der Praxis oftmals anders aus.

Ich denk mal dass ich mich klar und deutlich positioniert habe. Ich finde es völlig absurd, das Rad der Geschichte zurückzudrehen.
Der Mensch ist und bleibt wichtiger als die Sache!

Das war es vorerst von meiner Seite!

McPommes - 50
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1422 Beiträge
Geschrieben am: 07.12.2006 um 07:10 Uhr

Das mit der Qualität unserer Produkte stimmt - noch. Hoffentlich bleibt es auch so!
Ich sehe die Gefahr, dass mit der "tollen" EU das alles in einem Einheitsmatsch untergeht, der uns aufgedrückt wird.
Zum Beispiel das Schulsystem. Das deutsche Abitur zählt - noch - ziemlich viel. Andere Abschlüsse bestimmt auch. WIe lange noch? Universitätsabschlüsse werden zur besseren Vergleichbarkeit schon internationalisiert. Was gleichbedeutend ist mit deren Abwertung.

> Der Mensch ist und bleibt wichtiger als die Sache!
Richtig! Ohne den Menschen gehts nicht. Aber der muß wieder mehr "Bock auf Leistung" haben, die Leistung die unseren Export so boomen lässt. Wir dürfen uns darauf nicht ausruhen. Die Konkorrenz zieht nach und wir beginnen zu schlafen.

> Die Binnennachfrage im eigenen Land lässt sehr zu wünschen übrig und dieses Problem kann man sicherlich nicht damit entgegenwirken, wenn die ArbeitnehmerInnen im Endeffekt wieder Reallohnverluste haben
Auch richtig. Aber wir sollen ja alle immer mehr sparen. Zum Glück passiert gerade irgendwas unerklärliches und die Leute sparen doch nicht mehr so.

Lohnnebenkosten sind m.M. schon ein Problem. Bezahl mal eine Handwerkerstunde und frag den Handwerker, was ihm davon bleibt.
Oder das Weihnachtsgeld, was davon netto übrig bleibt ist ein Witz! Man zahlt Zahnersatzversicherung, dafür dass andre sich die Fresse nicht putzen und lauter Ersatz brauchen, man zahlt den Soli, von dem seit Jahren keiner mehr weiß wohin er verschwindet, man zahlt Rentenversicherung und hört dauernd wie lange man arbeiten muß bis man endlich mal ne winzige Rente bekommt. Das ist zwar immer noch Jammerei auf hohem Niveau, aber vielen vergeht es da halt.
Und mancher verdient grad mal ne handvoll Euro mehr wenn er arbeiten geht, im Vergleich zu Hartz IV. Da stimmt auch was gewaltig nicht. Ich verstehe jemanden, der dann lieber nichts tut.


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