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Forum / Politik und Wirtschaft

Biogasanlagen

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RoccoS - 45
Profi (offline)

Dabei seit 07.2005
779 Beiträge
Geschrieben am: 07.11.2006 um 13:17 Uhr

Zitat von cheesemaker:

Und zur Subventionspolitik der EU:
Die gibts eigentlich nur deshalb, weil die ganze Welt ganz scharf darauf wäre ihre Nahrungsmittel bei uns auf den Markt zu schmeißen. Sprich, die Armen dieser Erde verkaufen ihre Lebensmittel lieber an uns als sie selber zu fressen, ums mal überspitzt zu formulieren.

Das ist ein Teilaspekt der europäischen Agrarpolitik. Aber heisst es denn, dass man unbedingt andere Märkte zerstören muss, um den europäischen Markt zu schützen? Ganz klares Nein! Importquoten oder eine modifizierte Anwendung der praktizierten Preisabschöpfung bei der Einfuhr in die EU wären vollkommen aureichend.
Aber die Agrarlobby in der EU scheint so stark zu sein, dass es in den vergangenen Jahrzehnten nicht gelungen ist, die Ausfuhrsubventionen und die Abnahmegarantien abzuschmelzen. Durch diese Politik hat die EU es geschafft in weiten Regionen Afrikas eine aufkommende landwirtschaftliche Autarkie völlig zu zerstören. Es kann doch nicht sein, dass in Afrika französische Feinkostbutter oder belgische Schokolade billiger ist als die vor Ort erzeugte... Kein Wunder dass dadurch hunderttausende Existenzen zerstört und die Armut verschärft wurde.

Biltunk prauchen wier nicht! weihl wier sint cuhl unt kluk schon gans fonn sellpst!

pareggio - 35
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 01.2005
89 Beiträge

Geschrieben am: 20.11.2006 um 15:04 Uhr

das Schlimme an der ganzen Agrarpolitik ist doch, dass wir (Industrieländer) die ganzen Futtermittel für unsere Tiere aus Entwicklungsländern importieren.
die Bauern sind dann vom Wletmarkt abhängig, verdiene oft (eigendlich immer )zu wenig um sich was zu essen zu kaufen bzw. bauen nichts für ihren Eigenbedarf an, weil ihre Felder voll mit dem Futter für euröpäische Tiere ist.
außerdem werden für die Felder tausende Hektar von Regenwald abgeholzt, und des isch sowieso scheisse!!
ALSO: wenn wir alle weniger Fleisch essen, bzw. welches des mit dt./ europ. Futter gefütttert wurde, wären die Entwicklungsländer nicht mehr von uns abhängig, können ihr eigenes Essen essen und verhungen nicht!!

und um noch aufs Thema zu kommen, wenn wir weniger Fleisch essen, braucht man nicht so viel Biomasse (als Futter für Tiere) und wir hätten kein schlechtes Gewissen meht Essen zu "verschwenden"!!


Große Menschen werfen lange Schatten...

da_rabbrdack
Champion (offline)

Dabei seit 02.2006
2823 Beiträge

Geschrieben am: 21.11.2006 um 20:45 Uhr
Zuletzt editiert am: 21.11.2006 um 20:45 Uhr

Ich find Biogasanlagen immer nochökonomischer, als wenn wann Fossile Brennsstoffe benutzt, Biomasse hin oder her.


Wer keine Ahnung hat, hat auch keine Meinung!

MichiPowerxl - 34
Experte (offline)

Dabei seit 07.2005
1469 Beiträge
Geschrieben am: 22.11.2006 um 14:07 Uhr

man hat ja dieses jahr fast mehr mais angebaut als Getreide, und bestimmt nicht fürs vieh, sondern für biogas. Und der Weizen wird darum auch immer teurer, und man weis ja au was sich das auswirkt
Silencio - 39
Profi (offline)

Dabei seit 09.2002
856 Beiträge
Geschrieben am: 22.11.2006 um 15:23 Uhr

Zitat von MichiPowerxl:

man hat ja dieses jahr fast mehr mais angebaut als Getreide, und bestimmt nicht fürs vieh, sondern für biogas. Und der Weizen wird darum auch immer teurer, und man weis ja au was sich das auswirkt

Getreide wird nicht teurer, weil mehr Mais angebaut wird für Biogasanlagen, sondern weil dieses Jahr weniger Überschuss produziert wurde als sonst, wegen dem schlechtem Sommer!
cheesemaker - 43
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
2563 Beiträge

Geschrieben am: 26.11.2006 um 17:04 Uhr

Die weltweiten Überschüsse in der Getreideproduktion sind schon seit Jahren rückläufig und schlagen inzwischen sogar in Defizite um, was zur Folge hat, dass die Getreidereserven der Welt seit Jahren schrumpfen. Ich denke, dass dies allerdings erst in einigen Jahren signifikante Auswirkungen auf die Getreidepreise in Europa haben wird. Die Auswirkungen des Biogasbooms sind allerdings auch in unserer Region bereits durch steigende Pachtpreise für landw. Fläche spürbar.

"Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück - zu Null." Voltaire

clausgeiger - 64
Halbprofi (offline)

Dabei seit 08.2006
105 Beiträge

Geschrieben am: 27.11.2006 um 23:25 Uhr
Zuletzt editiert am: 27.11.2006 um 23:25 Uhr

Biogasanlagen sind super. Aber es ist klar, dass die regenerativen Energien mit der Nahrungsproduktion in Konflikt geraten: Öl und Gas werden langfristig sehr, sehr knapp und teuer, damit aber auch Dünger. Statt Weizen wird viel Biomasse angebaut, egal ob Zuckerrüben (Ethanol) oder Raps (Biodiesel, Pflanzenöl) oder Elefantengrass(zum heizen) usw. Daher wird mit der Ölknappheit auch der Nahrungsmittelpreis ansteigen. Es wird sich wieder voll und ganz lohnen ein Bauer/eine Bäurin = Energiewirt/In zu sein.

Zukunft in Gefahr!

cheesemaker - 43
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
2563 Beiträge

Geschrieben am: 28.11.2006 um 08:17 Uhr

Es könnte durchaus sein, dass die Arbeit des Landwirts mittelfristig wieder halbwegs angemessen entlohnt wird. Ich bin jedoch skeptisch ob die Bäume tatsächlich in den Himmel wachsen. Die landwirtschaftliche Fläche in Europa ist zwar sehr fruchtbar, aber einfach begrenzt. Und die zahlreichen Umweltauflagen (die ich im Grundsatz für sinnvoll halte) gibts woanders nicht. In anderen Regionen der Welt stehen riesige Flächen zur Verfügung und wenn mit deren Bewirtschaftung viel Geld zu verdienen ist, stehen große Konzerne auf der Matte die dort für den Weltmarkt produzieren. Dadurch verkommen die Bauern dort zu billigen Landarbeitern und die Bauern hier geraten wiedermal unter Kostendruck. Ich denke wenn mal kein Erdöl mehr über die Ozeane geschippert wird, dann eben billiges Ethanol aus Brasilien oder Sojaöl aus Südostasien.

"Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück - zu Null." Voltaire

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