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Deutschland 2006 - und nun?

Kim_S - 20
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Geschrieben am: 05.07.2006 um 18:11 Uhr
Zuletzt editiert am: 05.07.2006 um 18:14 Uhr
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Der neue Nationalismus
Schon seltsam, wenn man Geschichte in Echtzeit und in Farbe miterleben kann... eine Gesellschaft, die seit knappen zwei Jahrzehnten massiv nach rechts rückt, ganz unbemerkt (wirklich?), ganz von alleine (wirklich?), ganz locker (wirklich?). Das interessanteste daran ist die kollektive Rechts-Verschiebung und das mehrheitliche Ignorieren der Schattenseiten. Nation und neu - beide Wort geschickt kombiniert wird Neonazi daraus. Ach so, Patriotismus ist das Zauberwort - nur macht dies die Angelegenheit auch nicht wirklich besser. Vaterland. Pro Patria. Muss das sein? Vorher wäre natürlich noch das Warum zu klären. Die deutsche Nation - der aus einer Visionslosigkeit geborene Versuch sich ein Zugehörigkeitsgefuhl zusammenzubasteln. Wozu "zugehörig"? Und nun fängt die Sache an hohl zu werden... Zugehörig zum vielfältigen Deutschland im Jahre 2006? Ein Deutschland das bunt, weltoffen, tolerant, ausländerfreundlich, freiheitsliebend, ja, ohne (innere wie äussere) "Grenzen" ist? Ein schwieriges Unterfangen, das dann noch in einen künstlichen Nationalbegriff einzubetten, denn wo Freiheit gewollt ist, da ist das Schaffen einer Grenze doch das Gegenteil. Oder geht es in Wirklichkeit gar nicht um Freiheit?
Ist der wahre Grund der Nationalssehsucht doch im Versuch zu sehen sich eine gemeinsame Identität durch Abgenzung zum anderen zu schaffen? Ja, Standpunkte beziehen, das hat schon was (und ist sehr wichtig) - doch will ich als freiheitsliebender Mensch einen genormten Nationalstandpunkt, der als "übergordnete Hierarchie" ja jegliche Kritik an dem offiziellen, genormten, gar nicht mehr zulassen will? Nein. Auch wenn der durch die WM hervorquillende Nationalstolz oberflächlich betrachtet positiv, farbenfroh, gutgelaunt aussehen mag - so fehlt im Zusammenhang mit der Schwarz-Rot-Goldenenen Massenhysterie hier etwas ganz entscheidendes: Das Bewusstsein über den eigenen Schatten. Das Bewusstsein darüber, dass jeder Einzelne dunkle Seiten in sich trägt. Jeder Mensch, der von sich glaubt "gut" zu sein und seine negativen Seiten nicht kennt, der lässt diesen Kräften freien Lauf. Ein wenig aufmerksam durch die Gegend gelaufen, sich die WM-Fans betrachtet, hinterlässt dann doch einen seltsamen Beigeschmack - Menschen, die "Deutschland Deutschland über alles" rufen, solche, die lauthals neue Grenzen "vom Etsch bis an die Memel" fordern, oder nur jene, die nach dem Scheitern der deutschen Mannschaft nun beschlossen haben jetzt "keine Pizza mehr zu kaufen" oder "nicht mehr nach Italien in den Urlaub zu fahren - weil es jetzt reicht". Diese Beobachtungen kann man zur Zeit in Deutschland täglich machen, auch wenn der NeuNationalist /NeoNazi von heute das lieber als "Randphänomen" betrachten will (nach dem Motto "Ich doch nicht..."). Es ist keins. Es ist Alltag in Deutschland im Jahr 2006.
Gegen Grenzen - Für Freiheit
Lieber ein selbstbewusster Charakter als ein Fähnchen im Wind. http://www.swuush-mag.de
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TooTall - 34
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Geschrieben am: 05.07.2006 um 18:21 Uhr
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gegen grenzen - für freiheit 
ich kann mich deinen wirklich sehr gut formuliertem text nur anschließen! Du hast es mal wieder auf den Punkt gebracht was ich nun schon seit langem denke!
Viele die denken es sei nur "ab und am Rand" zu sehen wie NoeNazis "sieg Heil" rufen, und der gleichen sind leider bitterer Realität, die nicht nur am Rande zu betrachten ist!
Und der neue Nationalstolz, der durch die Straßen zieht ist mit vorsicht zu genißen, denn nachsichtig sein ist hier fehl am platz, und wird rasch bestraft.
Ist es nicht schön jetzt wieder Flaggen auf den Straßen zu sehen? (ist es gefährlich?) Und kann man diesen Wahn einfach so wieder vergessen, wenn die WM zu ende ist?! Wird den menschen dann wieder bewusst, wer sich in dieser Zeit wieder Stärckt, die gerade herrscht?
Sind die Grenzen wirklich "offen"? Welche Grenzen überhaupt?
Legi, intellexi, condemnavi...!
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SNI87 - 38
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Geschrieben am: 05.07.2006 um 18:45 Uhr
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kurz und knapp: ich finde ihr übertreibt!!
Die Welt hat nie eine gute Definition für das Wort Freiheit gefunden.
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TooTall - 34
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Geschrieben am: 05.07.2006 um 19:00 Uhr
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Zitat von SNI87: kurz und knapp: ich finde ihr übertreibt!!
findest du!?
Ich denke, wer sich alles mal genauer anschaut, etwas hinterfragt, oder anfängt dinge etwas genauer zu betrachten wird fesstellen, dass sich dass ganze zwar im ersten moment etwas übertrieben, ja beinahe absurd anhört, aber auf den zweiten blick recht genau dass trifft was gerade vor sich geht...
Legi, intellexi, condemnavi...!
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SNI87 - 38
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Geschrieben am: 05.07.2006 um 19:05 Uhr
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Zitat von TooTall: Zitat von SNI87: kurz und knapp: ich finde ihr übertreibt!!
findest du!?
Ich denke, wer sich alles mal genauer anschaut, etwas hinterfragt, oder anfängt dinge etwas genauer zu betrachten wird fesstellen, dass sich dass ganze zwar im ersten moment etwas übertrieben, ja beinahe absurd anhört, aber auf den zweiten blick recht genau dass trifft was gerade vor sich geht...
also ich halte es für übertrieben. ein bischen nationalstolz schadet den deutschen auf keinem fall. diese nation hat ca 60 jahre ohne auch nur einen funken patriotismus gelebt. da schadet ein bischen in keinem fall. andere nationen haben auch ihren nationalstolz (z.B. amerika). Stört das jemand??? Nein!!! Natürlich nicht. nur die bösen deutschen werden bis in alle ewigkeit nazis bleiben.
Die Welt hat nie eine gute Definition für das Wort Freiheit gefunden.
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TooTall - 34
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Geschrieben am: 05.07.2006 um 19:09 Uhr
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Zitat von SNI87: Zitat von TooTall: Zitat von SNI87: kurz und knapp: ich finde ihr übertreibt!!
findest du!?
Ich denke, wer sich alles mal genauer anschaut, etwas hinterfragt, oder anfängt dinge etwas genauer zu betrachten wird fesstellen, dass sich dass ganze zwar im ersten moment etwas übertrieben, ja beinahe absurd anhört, aber auf den zweiten blick recht genau dass trifft was gerade vor sich geht...
also ich halte es für übertrieben. ein bischen nationalstolz schadet den deutschen auf keinem fall. diese nation hat ca 60 jahre ohne auch nur einen funken patriotismus gelebt. da schadet ein bischen in keinem fall. andere nationen haben auch ihren nationalstolz (z.B. amerika). Stört das jemand??? Nein!!! Natürlich nicht. nur die bösen deutschen werden bis in alle ewigkeit nazis bleiben.
allerdings ist da immer noch ein unterschied:
Was sich gerade immer weiter breit macht (und dass is nicht der patriotissmus, den ich zwar nicht hab... aber auch nich als schlecht oder negativ empfinde) ist ein immer weiter fortschreitendes rechtes bis hin zu braunes denken.....
und was mir hier auch aufgefallen ist: anscheinend hat es hier weder die polizie noch passanten interessiert dass einige neonazis neulich dastanden, "sieg Heil" gebrüllt ham, und andere nazi parolen verbreiteten.
es ist nicht übertrieben, es entspricht der realität....
aber wie sagt man so schön:
"ich zeigte euch die Wahrheit, doch die wahrheit macht euch angst!, Angst vor der eigenen Courage oder einfach Arroganz!"
Legi, intellexi, condemnavi...!
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teimo01 - 37
Halbprofi
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Geschrieben am: 05.07.2006 um 19:14 Uhr
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Also ich stimme dir im großen und ganzen auch zu. Unser Land treibt zu sehr auf die rechte Seite. Was du aber in Bezug auf die WM geschrieben hast kann ich nur begrenzt bestätigen. Gut ich habe auch einen deutschen Fußballbesucher gesehen der vor einen Dönerladen stand und den Verkäufer als Jude "beschimpft" hat, sowas war aber doch grundsätzlich die Ausnahme.
In Bezug auf das vorranschreiten von Neonazis kann ich leider nur zustimmen. Diese hässlichen Kreaturen tretten in letzter Zeit wieder häufiger und vermehrt auf. Ich denke diese Entwicklung wird aber dadurch beschleunigt, weil wir gerade in Städten einen zu großen Anteil an Ausländern haben, die sich NICHT anpassen. So wurde ich gestern beispielsweise von ca. 15 Jährigen schätzungsweise türkischen Mitbürgern angepöbelt und auch körperlich bedrängt nur weil ich die deutsche Mannschaft unterstützt habe.
Ich wär bei solchen Leuten egal ob Ausländer oder Deutsche oder what ever generell für das "Australien-Prinzip" irgendwo ne Insel aufschütten und die da hinschiffen und gut is
Ja das Leben ist ein Hund, mal schwarz, mal weiß, mal kunterbunt.
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SNI87 - 38
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Geschrieben am: 05.07.2006 um 19:14 Uhr
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Zitat von TooTall: Zitat von SNI87: Zitat von TooTall: Zitat von SNI87: kurz und knapp: ich finde ihr übertreibt!!
findest du!?
Ich denke, wer sich alles mal genauer anschaut, etwas hinterfragt, oder anfängt dinge etwas genauer zu betrachten wird fesstellen, dass sich dass ganze zwar im ersten moment etwas übertrieben, ja beinahe absurd anhört, aber auf den zweiten blick recht genau dass trifft was gerade vor sich geht...
also ich halte es für übertrieben. ein bischen nationalstolz schadet den deutschen auf keinem fall. diese nation hat ca 60 jahre ohne auch nur einen funken patriotismus gelebt. da schadet ein bischen in keinem fall. andere nationen haben auch ihren nationalstolz (z.B. amerika). Stört das jemand??? Nein!!! Natürlich nicht. nur die bösen deutschen werden bis in alle ewigkeit nazis bleiben.
allerdings ist da immer noch ein unterschied:
Was sich gerade immer weiter breit macht (und dass is nicht der patriotissmus, den ich zwar nicht hab... aber auch nich als schlecht oder negativ empfinde) ist ein immer weiter fortschreitendes rechtes bis hin zu braunes denken.....
und was mir hier auch aufgefallen ist: anscheinend hat es hier weder die polizie noch passanten interessiert dass einige neonazis neulich dastanden, "sieg Heil" gebrüllt ham, und andere nazi parolen verbreiteten.
es ist nicht übertrieben, es entspricht der realität....
aber wie sagt man so schön:
"ich zeigte euch die Wahrheit, doch die wahrheit macht euch angst!, Angst vor der eigenen Courage oder einfach Arroganz!"
schön die onkelz zitiert ;)
genau das ist es was ich für übertrieben halte. irgendwo gibt es nazis die "sieg heil" schreien und irgendwelche polizisten die es nicht interessiert. und sofort wird eine große sache daraus gemacht und gesagt ganz deutschland rutscht nach rechts. es gibt genug couragierte passanten die da sofort was sagen würden (ich zum beispiel).
wo ich dir noch wiedersprechen muss ist das mit dem braunen denken. es macht sich patriotismus breit. das muss doch mal klar herausgestellt werden. leute die fußballlieder grölen und sich in schwarz-rot-goldene fahnen hüllen sind keine nazis.
Die Welt hat nie eine gute Definition für das Wort Freiheit gefunden.
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nosferatu - 41
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Geschrieben am: 05.07.2006 um 19:17 Uhr
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Ich finde es sogar mehr als übertrieben, ich finde es schlichtweg falsch.
Nationalstolz und Nationalismus/Faschismus sind meiner Meinung nach absolut verschiedene Dinge und Ersteres ist ohne letztere Gesinnung durchaus möglich und meiner Meinung nach sogar wichtig - sicherlich nicht überlebenswichtig, aber es sollte nicht vernachlässigt werden. Nicht weil man sagen kann "wir sind aus irgendwelchen Gründen besser als "die Andern"", sondern einfach weil man ein Zusammengehörigkeitsgefühl schafft und ruhig stolz auf die positiven Dinge sein kann, die man bewegt hat. Das hat absolut nix mit Ausländerfeindlichkeit oder sonst irgendwelchem Blödsinn zu tun, das ist das Normalste auf der Welt.
Sicherlich gibt es auch Schattenseiten, die bei uns auch nicht vergessen werden können und auch nicht vergessen werden sollen, aber das ist kein Grund, sich auf immer und ewig in der Schuld zu vergraben und der Meinung zu sein, nie wieder Nationalstolz entwickeln zu dürfen.
Abgesehn davon, dass es genug andere Staaten gibt, die auf ähnliche Weise locker an unsere Vergangenheit ran kommen, bin ich eher stolz darauf, wie wir unsere Gesellschaft innerhalb von etwa 60 Jahren derart wandeln konnten.
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teimo01 - 37
Halbprofi
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Geschrieben am: 05.07.2006 um 19:18 Uhr
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Zitat von TooTall:
und was mir hier auch aufgefallen ist: anscheinend hat es hier weder die polizie noch passanten interessiert dass einige neonazis neulich dastanden, "sieg Heil" gebrüllt ham, und andere nazi parolen verbreiteten.
Ja gegen sowas sollte extrem vorgegangen werden. Solche leute gehören einfach ma weggesperrt und nix anderes. Da hilft einfach manchmal kein gut Zureden. Naja aber im Gefängis kosten se auch wieder nur Geld ...hmmm bin doch wieder für meine Lösung von oben
Ja das Leben ist ein Hund, mal schwarz, mal weiß, mal kunterbunt.
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SNI87 - 38
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Geschrieben am: 05.07.2006 um 19:19 Uhr
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Zitat von nosferatu: Ich finde es sogar mehr als übertrieben, ich finde es schlichtweg falsch.
Nationalstolz und Nationalismus/Faschismus sind meiner Meinung nach absolut verschiedene Dinge und Ersteres ist ohne letztere Gesinnung durchaus möglich und meiner Meinung nach sogar wichtig - sicherlich nicht überlebenswichtig, aber es sollte nicht vernachlässigt werden. Nicht weil man sagen kann "wir sind aus irgendwelchen Gründen besser als "die Andern"", sondern einfach weil man ein Zusammengehörigkeitsgefühl schafft und ruhig stolz auf die positiven Dinge sein kann, die man bewegt hat. Das hat absolut nix mit Ausländerfeindlichkeit oder sonst irgendwelchem Blödsinn zu tun, das ist das Normalste auf der Welt.
Sicherlich gibt es auch Schattenseiten, die bei uns auch nicht vergessen werden können und auch nicht vergessen werden sollen, aber das ist kein Grund, sich auf immer und ewig in der Schuld zu vergraben und der Meinung zu sein, nie wieder Nationalstolz entwickeln zu dürfen.
Abgesehn davon, dass es genug andere Staaten gibt, die auf ähnliche Weise locker an unsere Vergangenheit ran kommen, bin ich eher stolz darauf, wie wir unsere Gesellschaft innerhalb von etwa 60 Jahren derart wandeln konnten.
Danke. das vertritt voll und ganz meine meinung!!
Die Welt hat nie eine gute Definition für das Wort Freiheit gefunden.
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Phipsil - 40
Experte
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Geschrieben am: 05.07.2006 um 20:02 Uhr
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Zitat von TooTall:
aber wie sagt man so schön:
"ich zeigte euch die Wahrheit, doch die wahrheit macht euch angst!, Angst vor der eigenen Courage oder einfach Arroganz!"
wer hat denn hier angst vor der wahrheit?
was hat angst vor eigener courage mit arroganz zu tun?
ich finde den ansatz des textes richtig. aber ein paar formulierungen (neu + national = neonazi ... da fehlt allein vom wortstamm noch das sozialistisch) sind gewagt.
mir hat es auch nicht gefallen mich ständig rechtfertigen zu müssen warum ich nicht in irgendwelches deutschlandjubelgegröhle eingestiegen bin und erst recht warum ich vaterlandsverräter kein einziges spiel angeschaut habe.
allerdings habe ich nie gedacht dass diese leute deswegen nazis sind ... sondern einfach nur besoffene fußballfans.
ich schätze die ganzen nazis haben sich aber in dieser stimmung bestimmt ermutigt gefühlt aggressiver ihre meinung kund zu tun.
aber wir werden bals sehen wieviel davon übrig bleibt wenn die wm vorbei ist...
#phipsil ab.
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300PS - 42
Halbprofi
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Dabei seit 12.2004
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Geschrieben am: 05.07.2006 um 20:23 Uhr
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Hier wird mal heftig übertrieben! Hallo macht mal die Augen auf die WM war in Deutschland u. die Fußballmanschaft hat super gespielt - wer da nicht mitfeiern kann ich weiß ja auch nicht - u. mal am Rande die WM war bzw. ist super organisiert es gab keine Neonazis Aufmärsche etc. - das mit den Flaggen ist zwar bisschen übertrieben da für uns ungewohnt - für Engländer ist dies z.b. normal aber hier hemmt halt einfach manchen noch die Vergangenheit! Es ist jetzt 60Jahre her u. ich identifizier mich ganz bestimmt nicht mehr mit der braunen Soße!!!
Mir hat die WM Spaß gemacht u. mit anderen zusammen eine tolle WM zu feiern!
Inmitten des Wirrwars gilt es, das Einfache zu finden
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TooTall - 34
Champion
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Dabei seit 04.2005
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Geschrieben am: 05.07.2006 um 20:26 Uhr
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Zitat von Phipsil: Zitat von TooTall:
aber wie sagt man so schön:
"ich zeigte euch die Wahrheit, doch die wahrheit macht euch angst!, Angst vor der eigenen Courage oder einfach Arroganz!"
wer hat denn hier angst vor der wahrheit?
was hat angst vor eigener courage mit arroganz zu tun?
ich finde den ansatz des textes richtig. aber ein paar formulierungen (neu + national = neonazi ... da fehlt allein vom wortstamm noch das sozialistisch) sind gewagt.
mir hat es auch nicht gefallen mich ständig rechtfertigen zu müssen warum ich nicht in irgendwelches deutschlandjubelgegröhle eingestiegen bin und erst recht warum ich vaterlandsverräter kein einziges spiel angeschaut habe.
allerdings habe ich nie gedacht dass diese leute deswegen nazis sind ... sondern einfach nur besoffene fußballfans.
ich schätze die ganzen nazis haben sich aber in dieser stimmung bestimmt ermutigt gefühlt aggressiver ihre meinung kund zu tun.
aber wir werden bals sehen wieviel davon übrig bleibt wenn die wm vorbei ist...
hoffen wir es.. denn gerade in dieser zeit (und so wollte ichs shcon von anfang an sagen) scheint es fast so zu sein, als ob die paar NeoFaschisten plötzlich aus all ihren löchern gekrochen kommen und fleißig propaganda machen.....
Legi, intellexi, condemnavi...!
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Kim_S - 20
Profi
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Geschrieben am: 05.07.2006 um 20:43 Uhr
Zuletzt editiert am: 05.07.2006 um 20:49 Uhr
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Folgende Aussagen haben mich zum Eröffnen des Threads gebracht, weil sie tatsächlich die Aussagen sind, die in den letzten 10-15 Jahren immer wieder zu hören waren:
"andere nationen haben auch ihren nationalstolz"
Und? Muss man alles nachmachen?
Und das auch noch auf keiner historischen Grundlage...
(Wikipedia: "Der Begriff Nation (über franz. nation aus lat. natio "Geburt; Herkunft; Volk(sstamm)") bezeichnet begrifflich eine Abstammungsgemeinschaft, wird jedoch zumeist für eine durch gemeinsame Traditionen, Sitten oder Gebräuche definierte Gruppe von Personen mit Anspruch auf staatliche Souveränität verwendet. ")
"die bösen deutschen werden bis in alle ewigkeit nazis bleiben"
Sie haben ziemlich lange versucht es nicht zu sein, wenn das jetzt wieder "schick" sein sollte, ist das trotzdem ein Grund zur Vorsicht. Und damit meine ich NICHT den rasierten Schädelnazi sondern das gutgelaunte, "stinknormale", politikverdrossene Partyvolk.
"einen zu großen Anteil an Ausländern haben, die sich NICHT anpassen."
woran? An das, was typisch "deutsch" ist? Was soll das sein? Histrorisch gesehen ist Deutschland ein Vielvölkerstaat und das typische schwankt ja bereits von Dorf zu Dorf - was im Prinzip ja auch den "Charakter" unserer Breitengerade aus macht - die Vielfalt! Vielfalt und "anpassen" sind aber ein Wiiderspruch... d.h. je mehr nach "anpassen" gerufen wird, desto universeller, genormter müssten dann die "Regeln" werden. Und das ist dann tatsächlich ungesundes nationales Denken - ein entindividualisieren und dem Glauben an die Stärke durch vereinheitlichte, geregelte Masse. Ist der Widerspruch klar geworden?
"kein Grund, sich auf immer und ewig in der Schuld zu vergraben"
Richtig. Sondern ein aktives Handeln in der Gegenwart ist wichtig. Ich denke, dass man im Jahr 2006 auch ohne Hitlerdeutschland das ähnliche Problem hätte - nur: eigentlich ist das doch nur praktisch, wenn man die Möglichkeit hat einen Fehler nicht nocheinmal zu begehen, weil er schon begangen wurde, oder etwa nicht? Solange aber die "Deutschen" Verdrängung und Verarbeitung verwechseln, solange ist das Thema wichtig. Bei aktuer Verdrängung (siehe Entwicklung der letzten 10-15 Jahre) ist eben auch die Auseinandersetzung mit der Gegenwart(!) noch notwendiger.
Lieber ein selbstbewusster Charakter als ein Fähnchen im Wind. http://www.swuush-mag.de
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TooTall - 34
Champion
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Geschrieben am: 05.07.2006 um 20:49 Uhr
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Zitat von Kim_S: Folgende Aussagen haben mich zum Eröffnen des Threads gebracht, weil sie tatsächlich die Aussagen sind, die in den letzten 10-15 Jahren immer wieder zu hören waren:
"andere nationen haben auch ihren nationalstolz"
Und? Muss man alles nachmachen?
Und das auch noch auf keiner historischen Grundlage...
(Wikipedia: "Der Begriff Nation (über franz. nation aus lat. natio "Geburt; Herkunft; Volk(sstamm)") bezeichnet begrifflich eine Abstammungsgemeinschaft, wird jedoch zumeist für eine durch gemeinsame Traditionen, Sitten oder Gebräuche definierte Gruppe von Personen mit Anspruch auf staatliche Souveränität verwendet. ")
"die bösen deutschen werden bis in alle ewigkeit nazis bleiben"
Sie haben ziemlich lange versucht es nicht zu sein, wenn das jetzt wieder "schick" sein sollte, ist das trotzdem ein Grund zur Vorsicht. Und damit meine ich NICHT den rasierten Schädelnazi sondern das gutgelaunte, "stinknormale", politikverdrossene Partyvolk.
"einen zu großen Anteil an Ausländern haben, die sich NICHT anpassen."
woran? An das, was typisch "deutsch" ist? Was soll das sein? Histrorisch gesehen ist Deutschland ein Vielvölkerstaat und das typische schwankt ja bereits von Dorf zu Dorf - was im Prinzip ja auch den "Charakter" unserer Breitengerade aus macht - die Vielfalt! Vielfalt und "anpassen" sind aber ein Wiiderspruch... d.h. je mehr nach "anpassen" gerufen wird, desto universeller, genormter müssten dann die "Regeln" werden. Und das ist dann tatsächlich ungesundes nationales Denken - ein entindividualisieren und dem Glauben an die Stärke durch vereinheitlichte, geregelte Masse. Ist der Widerspruch klar geworden?
"kein Grund, sich auf immer und ewig in der Schuld zu vergraben"
Richtig. Sondern ein aktives Handeln in der Gegenwart ist wichtig. Ich denke, dass man im Jahr 2006 auch ohne Hitlerdeutschland das ähnliche Problem hätte - nur: eigentlich ist das doch nur praktisch, wenn man die Möglichkeit hat einen Fehler nicht nocheinmal zu begehen, weil er schon begangen wurde, oder etwa nicht? Solange aber die "Deutschen" Verdrängung und Verarbeitung verwechseln, solange ist das Thema wichtig. Bei aktuer Verdrängung (siehe Entwicklung der letzten 10-15 Jahre) ist eben auch die Auseinandersetzung mit der Gegenwart(!) noch notwendiger.
wieder mal richtig
Legi, intellexi, condemnavi...!
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