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Forum / Politik und Wirtschaft
Schäubles Ideen?

moonwalker85 - 39
Anfänger
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Geschrieben am: 16.12.2005 um 17:20 Uhr
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Hi Leute,
hab grad auf spiegel.de gelesen, was Schäuble so von sich gibt. Kurz zusammengefasst sollen deutsche Nachrichtendiesnte auch Informationen nutzen dürfen, die durch nicht ganz legale Methoden erlangt wurden. Mir sträubt sich da alles... Wie gehts euch dabei???
Gruß Sebi
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gracilis - 42
Halbprofi
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Geschrieben am: 18.12.2005 um 22:21 Uhr
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als wenn sie das nicht schon täten...
das glück ist eine hure ----- wer austeilt muß auch einstecken können!!!!!!!
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Steffente - 38
Profi
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Geschrieben am: 18.12.2005 um 23:04 Uhr
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Naja ich weiß ja nicht, aber das ist eigentlich ein wesentlicher Teil eines Geheimdienstes, das er seine Quellen auch durch abhören von Telekomunikationssystemen, durch einbringen von Informanten und Spionage gewinnt..
Beim BND macht dies nach offiziellen Informationen etwa 20 % der Informationen aus, der rest wird öffentlichen Quellen gewonnen....
und das sich der BND hier nicht fiel mit dem BAfVS oder dem MAD gibt ist denke ich auch net verwunderlich...
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cheesemaker - 43
Champion
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Geschrieben am: 19.12.2005 um 13:44 Uhr
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Zitat: Naja ich weiß ja nicht, aber das ist eigentlich ein wesentlicher Teil eines Geheimdienstes, das er seine Quellen auch durch abhören von Telekomunikationssystemen, durch einbringen von Informanten und Spionage gewinnt..
Beim BND macht dies nach offiziellen Informationen etwa 20 % der Informationen aus, der rest wird öffentlichen Quellen gewonnen....
und das sich der BND hier nicht fiel mit dem BAfVS oder dem MAD gibt ist denke ich auch net verwunderlich...
Das ist ja auch teilweise durchaus legitim, aber Ergebnisse von Folterverhören sind doch moralisch mehr als verwerflich.
"Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück - zu Null." Voltaire
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robinhood12 - 41
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Geschrieben am: 20.12.2005 um 01:01 Uhr
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also eigentlich habe ich von einem nachrichtendienst auch nichts anderes erwartet. wenn der wartet bis es in der zeitung steht, brauchen wir ihn ja auch nicht. die frage ist eben, wo man die grenze zieht! diese frage kann meiner meinung aber nicht pauschal gegeben werden.
hier muss ganz einfach wie wichtigkeit des motivs der nachrichtengewinnung betrachtet werden. hat diese information eine große bedeutsamkeit dar, so ist es meiner meinung nach noch vertretbar, solange wir nicht von folter sprechen!
Ein Abend, an dem sich alle Anwesenden einig sind, ist ein verlorener Abend. - Albert Einstein
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cheesemaker - 43
Champion
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Geschrieben am: 20.12.2005 um 08:20 Uhr
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Zitat: also eigentlich habe ich von einem nachrichtendienst auch nichts anderes erwartet. wenn der wartet bis es in der zeitung steht, brauchen wir ihn ja auch nicht. die frage ist eben, wo man die grenze zieht! diese frage kann meiner meinung aber nicht pauschal gegeben werden.
hier muss ganz einfach wie wichtigkeit des motivs der nachrichtengewinnung betrachtet werden. hat diese information eine große bedeutsamkeit dar, so ist es meiner meinung nach noch vertretbar, solange wir nicht von folter sprechen!
Leider sprechen wir hier aber bereits von Folter. Es steht zwar nicht zur Diskussion ob wir selbst foltern sollten, doch wird offen angeregt Erkenntnisse aus Folterverhören zu nutzen. Wir betrachten es also als unredlich zu foltern, aber unterstützen diese Methoden dadurch, dass wir ihre Ergebnisse nutzen möchten. Meines Erachtens sind das schizophrene Gedankengänge. Entweder wir geben offen zu, dass wir folter gut heißen und setzen sie selbst ein, oder wir verurteilen sie und nutzen ihre Erkenntnisse nicht.
"Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück - zu Null." Voltaire
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robinhood12 - 41
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Geschrieben am: 20.12.2005 um 08:27 Uhr
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Zitat:
Leider sprechen wir hier aber bereits von Folter. Es steht zwar nicht zur Diskussion ob wir selbst foltern sollten, doch wird offen angeregt Erkenntnisse aus Folterverhören zu nutzen. Wir betrachten es also als unredlich zu foltern, aber unterstützen diese Methoden dadurch, dass wir ihre Ergebnisse nutzen möchten. Meines Erachtens sind das schizophrene Gedankengänge. Entweder wir geben offen zu, dass wir folter gut heißen und setzen sie selbst ein, oder wir verurteilen sie und nutzen ihre Erkenntnisse nicht.
aah danke. ich hab den ursprünglichen artikel nicht gelesen. ich weiß im moment auch nicht so recht, aber ist es nicht üblich, dass geheimdienste durch solche methoden an infos kommen?? ich muss es ja nicht für gut heißen, aber ich weiß nicht, ob es jemals anders war.
Ein Abend, an dem sich alle Anwesenden einig sind, ist ein verlorener Abend. - Albert Einstein
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cheesemaker - 43
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Geschrieben am: 20.12.2005 um 08:35 Uhr
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Mag sein, dass auch bisher schon Foltererkenntnisse genutzt wurden, das wurde aber nicht an die große Glocke gehängt. Jetzt möchte man das aber durch die Hintertür salonfähig machen.
Zuerst nutzt man Erkenntnisse anderer Geheimdienste, dann foltert der BND und irgendwann kommt einer auf die schlaue Idee, dass man das ja auch die Polizei bei "normalen" Straftaten machen lassen könnte.
Wehret den Anfängen!
"Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück - zu Null." Voltaire
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Klischeepunk - 40
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Geschrieben am: 20.12.2005 um 09:51 Uhr
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Ich denk immer, es gibt so viele Kleinigkeiten oder auch grosse Dinge die völlig normal und trotzdem falsch sind. Ist es bereits an der Tagesordnung, dass Geheimdienste foltern? Wird sich das jemals ändern? Selbst wenn die Antworten "Ja" und "Nein" sind ist es doch wichtig zumindest seinen Unmut zu bekunden, wenn man schon keine andere möglichkeit hat widerstand zu leisten, und nicht auch noch stillschweigend mit der üblichen resignation ("Was kann ich als einzelnder schon tun...", "Es ändert sich ja eh nix....") hinzunehmen, dass diese Methoden legalisiert werden.
die schwere oder Art des Verbrechens spielt dabei in meinen Augen keine Rolle. Wie willst du in der Öffentlichkeit - oder nein eher: einem gesundem Menschenverstand gegenüber mit der Moral auftreten: "Wir sind besser als der der seine Opfer gefoltert hat, wir haben nämlich ein Opfer gerettet, indem wir ihn gefoltert haben." Das beisst sich doch in den Schwanz. Desweiteren ist auch eine Nachgewiesene Tatsache, dass die Ergebnisse der Folter Verhöhre keineswegs zwangsweise korrekt sind. Die Folter wurde aus gutem Grund verboten. Man wandte sich bei einem Verdacht an, um entsprechende Geständnisse zu bekommen, was mainly der Publicity der Sicherheitsorgane dienlich ist. Ne aufklärungsquote von 100% macht sich sicher gut, nur bleibt halt die Frage wieviele Unschuldige es trifft, die allerdings niemals etwas sagen werden, aus Angst wieder schmerzen und demütigungen ertragen zu müssen.
Ich kann jedem der die Folter unterstützt, egal in welcher Art und Weise nur empfehlen sich selbst der Folter auszusetzen und danach zu urteilen, ob er sie für ein angebrachtes Mittel hält, denn mal andersrum gesehen, Dreck ham wir alle am Stecken. Wieviel das ist, dürfte den Unterschied ausmachen.
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robinhood12 - 41
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Geschrieben am: 20.12.2005 um 10:29 Uhr
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also, ich weiß jetzt nicht sicher, ob du mich mit dem gutheißen der folter meinst, aber ich nehme dazu mal stellung. ich hab doch schon geschrieben, dass ich keine befürworter der folter bin. ich bin also dagegen.
du hast moralisch sicherlich recht, dass es nicht vertretbar ist wenn der staat foltert, es den bürgern aber moralisch vorwirft und verbietet. ich habe zu diesem thema nur gesagt, dass der staat mit sicherheit schon immer unlegale mittel zur ziellerreichung einsetzt. bei dieser aussage werde ich auch bleiben. man muss sich nur mal bücher über geheimdienste durchlesen, was da so alles drinsteht ist echt unglaublich.
Ein Abend, an dem sich alle Anwesenden einig sind, ist ein verlorener Abend. - Albert Einstein
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Klischeepunk - 40
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Geschrieben am: 20.12.2005 um 13:34 Uhr
Zuletzt editiert am: 20.12.2005 um 13:36 Uhr
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Zitat: also, ich weiß jetzt nicht sicher, ob du mich mit dem gutheißen der folter meinst, aber ich nehme dazu mal stellung. ich hab doch schon geschrieben, dass ich keine befürworter der folter bin. ich bin also dagegen.
du hast moralisch sicherlich recht, dass es nicht vertretbar ist wenn der staat foltert, es den bürgern aber moralisch vorwirft und verbietet. ich habe zu diesem thema nur gesagt, dass der staat mit sicherheit schon immer unlegale mittel zur ziellerreichung einsetzt. bei dieser aussage werde ich auch bleiben. man muss sich nur mal bücher über geheimdienste durchlesen, was da so alles drinsteht ist echt unglaublich.
heh Nu muss ich glaub ich "Jain" antworten..
Ich meinte nicht dich mit dem Gutheissen der Folter. Ich meinte dich mit dem "rüffel" nur weils schon immer so is, war und sein wird, es als gegeben zu akzeptieren... (Der Satz klingt zwar scheisse, aber ich glaub man kann verstehn was gemeint is, sollte er mir noch besser durchn kopp gehn, werd ich ihn posten ;) )
Das gutheissen der Folter unterstell ich dir nich, so würd ich dich nich einschätzen und du has dem ja auch schon wiedersprochen, das war eigentlich nur ne Logische weiterführung, die sich alle zu herzen nehmen können, die mit "Folter in bestimmten Fällen" einverstanden sind ;)
Dieser Post wurde 2 mal ROT-13 verschlüsselt.
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RoccoS - 45
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Geschrieben am: 21.12.2005 um 19:20 Uhr
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Zitat: heh Nu muss ich glaub ich "Jain" antworten..
Ich meinte nicht dich mit dem Gutheissen der Folter. Ich meinte dich mit dem "rüffel" nur weils schon immer so is, war und sein wird, es als gegeben zu akzeptieren... (Der Satz klingt zwar scheisse, aber ich glaub man kann verstehn was gemeint is, sollte er mir noch besser durchn kopp gehn, werd ich ihn posten ;) )
Das gutheissen der Folter unterstell ich dir nich, so würd ich dich nich einschätzen und du has dem ja auch schon wiedersprochen, das war eigentlich nur ne Logische weiterführung, die sich alle zu herzen nehmen können, die mit "Folter in bestimmten Fällen" einverstanden sind ;)
Ich glaub dass wir uns wohl alle darüber einig sind dass Folter aufs schärfste zu verurteilen ist. Aber die Frage is dabei meiner Meinung nach wo die Grenze zur Folter zu ziehen ist.
Ist es schon Folter psychischen Druck auf jemanden auszuüben oder fängt Folter erst bei physischer Misshandlung an?
Ist es hinzunehmen dass die Psyche beeinflussende Maßnahmen angewendet werden -also im Sinne von Androhung von Folter, Dunkelhaft, etc-, um z.B. das Leben eines Entführungsopfers zu retten?
Biltunk prauchen wier nicht! weihl wier sint cuhl unt kluk schon gans fonn sellpst!
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Klischeepunk - 40
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Geschrieben am: 22.12.2005 um 11:00 Uhr
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Zitat: Zitat: heh Nu muss ich glaub ich "Jain" antworten..
Ich meinte nicht dich mit dem Gutheissen der Folter. Ich meinte dich mit dem "rüffel" nur weils schon immer so is, war und sein wird, es als gegeben zu akzeptieren... (Der Satz klingt zwar scheisse, aber ich glaub man kann verstehn was gemeint is, sollte er mir noch besser durchn kopp gehn, werd ich ihn posten ;) )
Das gutheissen der Folter unterstell ich dir nich, so würd ich dich nich einschätzen und du has dem ja auch schon wiedersprochen, das war eigentlich nur ne Logische weiterführung, die sich alle zu herzen nehmen können, die mit "Folter in bestimmten Fällen" einverstanden sind ;)
Ich glaub dass wir uns wohl alle darüber einig sind dass Folter aufs schärfste zu verurteilen ist. Aber die Frage is dabei meiner Meinung nach wo die Grenze zur Folter zu ziehen ist.
Ist es schon Folter psychischen Druck auf jemanden auszuüben oder fängt Folter erst bei physischer Misshandlung an?
Ist es hinzunehmen dass die Psyche beeinflussende Maßnahmen angewendet werden -also im Sinne von Androhung von Folter, Dunkelhaft, etc-, um z.B. das Leben eines Entführungsopfers zu retten?
Ich denke, dass insbesondere "Folter" im Psychischen Bereich, wie eben die Androhung von physischen Foltermitteln oder Erniedrigungen auf alle Fälle miteinbezogen muss. ich will damit sicher keinem Folteropfer vorn Latz treten aber: Körperliche Wunden heilen. Bereits dir heilige Inquisition machte sich die psychischen Seiten der Folter zu nutze. Repressionen gegen die Familien betroffener, Freunde wurden verfolgt, etc. etc.. Oder wenn du jemand ne Daumenschraube zeigs und ihm erklärs wie genau sein Daumen hernach aussehen wird und welche Schmerzen er hat, hinterlässt das mindestens genau so tiefen Eindruck wie die tatsächliche Physische Gewaltanwendung. Es kann und darf nicht sein, dass man sich diese Mittel der Androhung wieder zu nutze macht. Insbesondere nicht gegen in diesem Moment absolut hilflose "Opfer". Die Geschichte der Folter ist lang genug um zu sehen, dass Mensch nahezu alles wiederspruchslos unterschreibt oder erzählt, was der Verhörende gern hören würde, allerdings ohne Garantie auf Richtigkeit, wenn ihm kein Ausweg mehr sichtbar ist. Das würde ich mit dem schlichten Selbsterhaltungstrieb erklären, aber ich bin weder Verhaltensforscher noch sons Biologe oder sowas.
Die Psychische Folter ist denke ich ein Mittel deren sichtbare und spürbare Spuren weitaus länger bleiben als die physische, wobei bei der physischen die psychische als zusätzliche Belastung hinzu kommt, natürlich. Aber In meinen Augen sind beide Methoden aufs schärfste zu verurteilen und nicht umsonst verboten.
Dann bleibt die Frage, wozu würde man als nächstes greifen, sollte die Androhung von Folter nicht wirken? Vom Wort zur Tat ist der Schritt kleiner als oft angenommen oder behauptet wird in meinen Augen.
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robinhood12 - 41
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Geschrieben am: 22.12.2005 um 11:32 Uhr
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Zitat:
Ich glaub dass wir uns wohl alle darüber einig sind dass Folter aufs schärfste zu verurteilen ist. Aber die Frage is dabei meiner Meinung nach wo die Grenze zur Folter zu ziehen ist.
Ist es schon Folter psychischen Druck auf jemanden auszuüben oder fängt Folter erst bei physischer Misshandlung an?
Ist es hinzunehmen dass die Psyche beeinflussende Maßnahmen angewendet werden -also im Sinne von Androhung von Folter, Dunkelhaft, etc-, um z.B. das Leben eines Entführungsopfers zu retten?
naja, das ist so ne sache. die verbale androhung der folter ist meiner meinung nach auch nicht das gelbe vom ei. die angedroht person könnte dann ganz beruhigt sein, weil er weiß, dass er eh nicht gefoltert wird. zumindest, wenn die körperliche folter nicht durchgeführt wird - wovon ich mal ausgehe.
dadurch hat der folternde auch nicht wirklich mehr was zu drohen. verstehst du was ich meine? wenn man foltert, sind beide ein funktionierndes instrument. aber ich denke wir sind uns einig, dass die folter keine echte maßnahme sein kann und darf!
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RoccoS - 45
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Geschrieben am: 22.12.2005 um 11:35 Uhr
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Zitat: Ich denke, dass insbesondere "Folter" im Psychischen Bereich, wie eben die Androhung von physischen Foltermitteln oder Erniedrigungen auf alle Fälle miteinbezogen muss. ich will damit sicher keinem Folteropfer vorn Latz treten aber: Körperliche Wunden heilen. Bereits dir heilige Inquisition machte sich die psychischen Seiten der Folter zu nutze. Repressionen gegen die Familien betroffener, Freunde wurden verfolgt, etc. etc.. Oder wenn du jemand ne Daumenschraube zeigs und ihm erklärs wie genau sein Daumen hernach aussehen wird und welche Schmerzen er hat, hinterlässt das mindestens genau so tiefen Eindruck wie die tatsächliche Physische Gewaltanwendung. Es kann und darf nicht sein, dass man sich diese Mittel der Androhung wieder zu nutze macht. Insbesondere nicht gegen in diesem Moment absolut hilflose "Opfer". Die Geschichte der Folter ist lang genug um zu sehen, dass Mensch nahezu alles wiederspruchslos unterschreibt oder erzählt, was der Verhörende gern hören würde, allerdings ohne Garantie auf Richtigkeit, wenn ihm kein Ausweg mehr sichtbar ist. Das würde ich mit dem schlichten Selbsterhaltungstrieb erklären, aber ich bin weder Verhaltensforscher noch sons Biologe oder sowas.
Die Psychische Folter ist denke ich ein Mittel deren sichtbare und spürbare Spuren weitaus länger bleiben als die physische, wobei bei der physischen die psychische als zusätzliche Belastung hinzu kommt, natürlich. Aber In meinen Augen sind beide Methoden aufs schärfste zu verurteilen und nicht umsonst verboten.
Dann bleibt die Frage, wozu würde man als nächstes greifen, sollte die Androhung von Folter nicht wirken? Vom Wort zur Tat ist der Schritt kleiner als oft angenommen oder behauptet wird in meinen Augen.
Ja, auch hier kann ich dir zustimmen (auch wenn es dir langsam unheimlich werden wird) 
Aber meine Zweifel an dem ganzen Thema beziehen sich auf folgendes:
Ist das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit eines unschuldigen Opfers nicht höher anzusetzen als dieselben Rechte eines überführten/verdächtigten Täters?
Meine Meinung dazu ist in der Theorie folgende: Es muss möglich sein Opfer vor dem Tod zu retten, indem man Druck auf die Täter ausübt. In Grenzfällen auch durch Androhung von körperlicher Gewalt.
Dass die praktische Umsetzung hiervon nicht einwandfrei möglich ist, das ist mir klar. Nur deshalb habe ich Zweifel an solchen Methoden. Denn es muss unter allen Umständen vermieden werden, dass es Unschuldige trifft!
Biltunk prauchen wier nicht! weihl wier sint cuhl unt kluk schon gans fonn sellpst!
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RoccoS - 45
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Geschrieben am: 22.12.2005 um 11:38 Uhr
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Zitat: naja, das ist so ne sache. die verbale androhung der folter ist meiner meinung nach auch nicht das gelbe vom ei. die angedroht person könnte dann ganz beruhigt sein, weil er weiß, dass er eh nicht gefoltert wird. zumindest, wenn die körperliche folter nicht durchgeführt wird - wovon ich mal ausgehe.
dadurch hat der folternde auch nicht wirklich mehr was zu drohen. verstehst du was ich meine? wenn man foltert, sind beide ein funktionierndes instrument. aber ich denke wir sind uns einig, dass die folter keine echte maßnahme sein kann und darf!
Deshalb sehe ich die aktuelle politische Diskussion gewissermaßen als Aufrechterhaltung des Drohpotenzials.
Einerseits: Verurteilung der Folter aufs schärfste. Andererseits: Zulassen der der Ergebnisse von Folter-Verhören als rechtskräftige Beweismittel.
In der Theorie ist das recht clever.
Biltunk prauchen wier nicht! weihl wier sint cuhl unt kluk schon gans fonn sellpst!
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