Du bist nicht eingeloggt.

Login

Pass

Registrieren

Community
Szene & News
Locations
Impressum

Forum / Politik und Wirtschaft

Afd - Meinungen bitte

<<< zurück   -1- ... -6- -7- -8- -9- -10- ... -165- vorwärts >>>  
Reinhard1964 - 60
Halbprofi (offline)

Dabei seit 02.2007
217 Beiträge

Geschrieben am: 27.04.2013 um 01:27 Uhr

@Roddi, das Problem ist: für Euch Linke ist alles Suspekt, was nicht NOCH weiter links ist wie ihr selber.

Zu diesem Thema würde ich Dir empfehlen, unseren Vorstand zu fragen. Aber leider werden ganz gerne "olle Kamellen" ausgegraben (komischer Begriff bei einer Nagelneuen Partei, aber ist so), die schon längst Überholt sind und als das "Neuste vom Tage" verkauft. Kein Wahlrecht für Arbeitslose, Recht für Arme, ihre Organe zu verkaufen... das sind alles Oberdämliche Äußerungen von Leuten, die aus der Partei ausgeschlossen wurden - eben wegen ihrer rechten Vergangenheit. Die offizielle, vom Bundes- und den Landesverbänden abgesegnete Parteilinie neben der Abschaffung des Euro-Desasters hinaus ist: (wieder)Verbesserung des sozialen Netzes, vor allem für Mütter und Kinder aber auch für alle Anderen, mehr Demokratie (Stichwort: Volksentscheid auf Bundesebene) und eine Änderung der Zuwanderungsgesetze, die eine Arbeitserlaubnis für Asylbewerber beinhaltet. Leider - hab ich grad hier weiter oben gelesen - hören viele Leute nur "Euro abschaffen" und stellen uns gleich in die Antieuropäer, Altnazi und Spinner-Ecke.

Die Umfragewerte fahren gerade Achterbahn und turnen zwischen 3 und 6,4% (realistisch) rum. Gut, nach der Blödzeitung, die nicht ganz ernst zu nehmen ist (in dem Falle leider) wären wir bei 16% aber das ist Bullshit. Wenn auch erst am Wahlabend abgerechnet wird: die 5%, da bin ich ganz Zuversichtlich. Mitregieren hab ich ja nicht behauptet - nur das ich den Verdacht habe, das Mutti langsam ein wenig die Fühlerchen ausstreckt da Möglicherweise (vorausgesetzt, die FDP schafft es Überhaupt rein) die Mehrheitsverhältnisse nur mit einem weitern, kleinen Koalitionspartner über rot-grün gehen. Wenn aber rot-grün mit den Linken liebäugelt wirds echt Interessant. Wobei ich persönlich gegen mitregierende Linke auch nichts einzuwenden hätte - würde sich positiv auf unser demontiertes Sozialsystem auswirken.

Aber wie gesagt: am Wahlabend um 18 Uhr kann man anfangen, solche Planspielchen zu machen, bis dahin ist eh alles offen.

Macht kaputt, was Euch kaputt macht!

MackieMesser - 40
Champion (offline)

Dabei seit 08.2007
3916 Beiträge

Geschrieben am: 27.04.2013 um 09:58 Uhr

Zitat von bredator:

Zitat von Reinhard1964:


Selbst die Teenager, die nicht - wie der Übliche, nehme ich mich in dem Alter auch nicht aus - Totalignorant waren sondern mit wachen Augen und Ohren die Probleme der Eltern oder der Gesellschaft bemerkt haben - selbst für DIE waren das Erfahrungen aus zweiter Hand, die lange nicht so Prägend sind wie die, die man selber macht. Kein Zufall, das die AfD gerade in meiner Generation so viel Zuspruch hat...


Stimmt, gerade die ältere Generation hat besonderes viel Angst vor allen neuen Dingen. Es gibt durchaus berechtigte Kritikpunkte beim Euro und vielen anderen Dingen auch. Aber das meiste, was ich bisher gehört habe, läuft unter "Stammtischgeblubber", da keinerlei Fakten oder dergleichen berücksichtigt werden. Selbst du kommst daher und behauptest einfach mal, dass dein Gedächtnis viel tolliger ist, als sämtliche Statistiken und Aufzeichnungen. Prima. Wozu sollten wir also noch Dinge aufschreiben, wenn sie sich eh jeder viel besser merken kann?


Also Stammtischgeblubber findet man eher auf der Seite der PRO-Euro Fraktion:

Unter den Linden - Lucke (AfD) gegen Bartsch(Bartsch)

Interessant ist auch das aus Gerede ohne Fakten jetzt "Stammtischgeblubber" ist. Von einem Piraten. Welch Ironie.
Klischeepunk - 39
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
8907 Beiträge

Geschrieben am: 27.04.2013 um 13:34 Uhr

Zitat von Reinhard1964:

@Roddi, das Problem ist: für Euch Linke ist alles Suspekt, was nicht NOCH weiter links ist wie ihr selber.

Jau, next.

Zitat von Reinhard1964:


Zu diesem Thema würde ich Dir empfehlen, unseren Vorstand zu fragen. Aber leider werden ganz gerne "olle Kamellen" ausgegraben (komischer Begriff bei einer Nagelneuen Partei, aber ist so), die schon längst Überholt sind und als das "Neuste vom Tage" verkauft. Kein Wahlrecht für Arbeitslose, Recht für Arme, ihre Organe zu verkaufen... das sind alles Oberdämliche Äußerungen von Leuten, die aus der Partei ausgeschlossen wurden - eben wegen ihrer rechten Vergangenheit. Die offizielle, vom Bundes- und den Landesverbänden abgesegnete Parteilinie neben der Abschaffung des Euro-Desasters hinaus ist: (wieder)Verbesserung des sozialen Netzes, vor allem für Mütter und Kinder aber auch für alle Anderen, mehr Demokratie (Stichwort: Volksentscheid auf Bundesebene) und eine Änderung der Zuwanderungsgesetze, die eine Arbeitserlaubnis für Asylbewerber beinhaltet. Leider - hab ich grad hier weiter oben gelesen - hören viele Leute nur "Euro abschaffen" und stellen uns gleich in die Antieuropäer, Altnazi und Spinner-Ecke.

Könntest du das bitte mit eurem Programm stützen? Euer Programm beinhaltet nunmal das Gegenteil von dem was du behauptest.
Nicht die "paar Spinner" mit NPD sprüchen (wie gesagt, die nehm ich euch nicht übel die hat jeder) sondern die paar Spinner die den Mist auch noch festgeschrieben haben, auf euer "Asylprogramm" hab ich ja hingewiesen. Allein bei der Prämisse stehen dir die Haare zu Berge.

Euer gesamter Absatz "Integrationpolitik" (was auch immer das nun mit Asyl zu tun hat, aber sei's drum) ist nicht nur "leicht rechts" sondern massive, rechte Scheiße:
1. Wir fordern eine Neuordnung des Einwanderungsrechts. Deutschland braucht qualifizierte und integrationswillige Zuwanderung.

Hier ist die Prämisse schonmal das wir alles kriegen außer das. Faktisch wird ein Urteil gefällt über zuwanderer, das behauptete "kein Integrationswille vorhanden, keine Qualifizierung" - oftmals ist das Gegenteil der Fall - qualifizierte Kräfte dürfen hier nicht Arbeiten, weil die Qualifikation nicht anerkannt wird und landen in mindestens so prekären Verhältnissen wie in ihrer Heimat.
Eine Mär die gerade die CDU und die Fraktion weiter rechts, mit Unterstützung der FDP aufrecht erhält. Dazu spielt natürlich das Hirngespinst des "Fachkräftemangel" der sich per Einwanderung lösen lässt. Ein Inkonsequenter Gedanke. Aber das ist ne andere Story.

2. Wir fordern ein Einwanderungsgesetz nach kanadischem Vorbild. Eine ungeordnete Zuwanderung in unsere Sozialsysteme muss unbedingt unterbunden werden.

Hier wiederrum ist die Prämisse, das wer hier ankommt Stütze kassiert. Basta. Muss ich dazu wirklich noch was sagen?

3. Ernsthaft politisch Verfolgte müssen in Deutschland Asyl finden können. Zu einer menschenwürdigen Behandlung gehört auch, dass Asylbewerber hier arbeiten können.

Satz 2 Stimme ich hier tatsächlich zu. Das Arbeitsverbot ist Hahnebüchen. Satz 1 bringt auch wieder ne Geisteshaltung rüber: "Wer Asyl sucht wird nicht unbedingt verfolgt". Statistiken zeigen, das die "Wir wollen uns hier'n faulen Lenz machen" Quote nicht sehr hoch ist. Abgesehen davon ist dafür Asyl sowieso der falsche Gedanke, da man Einschränkungen über Einschränkungen unterworfen ist. (Hast du dir die Lebensbedingungen mal angeschaut? Zugewiesener Wohnraum? Sachleistungen? Freizügigkeitsverbot? Angriffe aus der Umgebung, ganz ohne Nazis sondern von den normalen dämlich deutschen idioten? etc.)
Das was diese 3 Punkte transportieren ist und bleibt NPD Propaganda.

Außerdem ruiniert es den Grenzoffenen, europäischen Gedanken. (Ihr habt noch mehr davon im Programm)

Wo also soll das Programm nicht "gegen" Europa (nicht nur den Euro) gerichtet sein? Wo also sind die Punkte die du beschreibst?


Machen wir mal mit euren Europapunkten weiter:
1. Wir bejahen ein Europa souveräner Staaten mit einem gemeinsamen Binnenmarkt. Wir wollen in Freundschaft und guter Nachbarschaft zusammenleben.

Bereits eingangs wird der Gedanke Europa negiert: Anstatt auf einen "Staat Europa" oder wie Tucholsky es nannte "Heimatland Europa" hinzuarbeiten wird sich an der Souveränität der einzelnen Staaten aufgegeilt. Geöffnet wird der Markt - ein sicher sinnvoller Ansatz, aber Europa ist mehr. Zentrale europäische Probleme sind doch, das die einzelnen souveränen Staaten sich weigern sinnvoll mit Europa umzugehen um sich selbst zu stützen.

2. Wir bestehen auf dem uneingeschränkten Budgetrecht der nationalen Parlamente. Eine Transferunion oder gar einen zentralisierten Europastaat lehnen wir entschieden ab.

Ja, was ich gerade gesagt hab. Eine gemeinsame Wirtschaft aber bloß kein gemeinsames Entscheiden? Will sich vielleicht nochmal jemand die Auswirkungen der Ost/West Politik nach der Wiedervereinigung anschauen? Man mag's toll finden oder nicht, aber bis heute kränkelt das, trotz Transferunion.
Und wir wollen einen gemeinsamen Binnenmarkt ohne gemeinsame Währung? Bin ich eigentlich der einzige dem da was auffällt? Das hat im Mittelalter schon nicht funktioniert, warum sollte es heute damit Anfangen? (Die DM wurde auf genau diesem Wege etabliert... ein gemeinsames Zahlungsmittel für einen Binnenmarkt im Reichsgebiet?!)

3. Wir werden dafür sorgen, dass Gesetzgebungskompetenzen zurück zu den nationalen Parlamenten verlagert werden.

"Wir schaffen Europa ab, sind aber nett zu unseren Nachbarn" ist die bisherige Aussage des Europaprogramms.

4. Wir werden uns für eine Reform der EU stark machen, um die Brüsseler Bürokratie abzubauen und Transparenz und Bürgernähe zu fördern.

Hier wirst du von mir nichts hören, das ist natürlich das gleiche was wir wollen und ich auch persönlich befürworte.

5. Das europäische Parlament hat bei der Kontrolle Brüssels versagt. Wir unterstützen nachdrücklich die Positionen David Camerons, die EU durch mehr Wettbewerb und Eigenverantwortung zu verschlanken

Wir wehren uns gegen Kompetenzübertragung und stellen dann fest, das diese nicht übertragenen Kompetenzen nicht genutzt werden? Na wow. Dafür sollt ich wohl auch mal studieren.

Zitat von Reinhard1964:


Die Umfragewerte fahren gerade Achterbahn und turnen zwischen 3 und 6,4% (realistisch) rum. Gut, nach der Blödzeitung, die nicht ganz ernst zu nehmen ist (in dem Falle leider) wären wir bei 16% aber das ist Bullshit. Wenn auch erst am Wahlabend abgerechnet wird: die 5%, da bin ich ganz Zuversichtlich.

Ich weiss nicht wo du die 6,4 her hast, aber die Sonntagsfragen seriöser Institute sind zwischen 2-3%. Was die BILD wiederkäut (bzw. insgesamt die hohen, 2stelligen werte) wurde ja bereits als gezielte und geleitete Stimmungsmache entlarvt.
Handelsblatt zur Umfrage

Zitat von Reinhard1964:


Mitregieren hab ich ja nicht behauptet - nur das ich den Verdacht habe, das Mutti langsam ein wenig die Fühlerchen ausstreckt da Möglicherweise (vorausgesetzt, die FDP schafft es Überhaupt rein) die Mehrheitsverhältnisse nur mit einem weitern, kleinen Koalitionspartner über rot-grün gehen. Wenn aber rot-grün mit den Linken liebäugelt wirds echt Interessant. Wobei ich persönlich gegen mitregierende Linke auch nichts einzuwenden hätte - würde sich positiv auf unser demontiertes Sozialsystem auswirken.

Aber wie gesagt: am Wahlabend um 18 Uhr kann man anfangen, solche Planspielchen zu machen, bis dahin ist eh alles offen.

Das ist natürlich richtig.

Interessant ist übrigens - ich hab parallel nach mehreren AFD Umfragen gegooglet - das sich eure Fanbase weiter naja nicht im konservativen sondern neben HAndelsblatt und Co tatsächlich im rechts-aussen spektrum bewegt. wahrnehmbar. So abwegig scheint meine Programmeinschätzung nicht zu sein, zumindest generiert sie eine Fanbase auf pinews und ähnlichen Seiten.

[zustimmen1 Person stimmt diesem Beitrag zu:
-miep-, ... mehr anzeigen


Dieser Post wurde 2 mal ROT-13 verschlüsselt.

outoforder64
Experte (offline)

Dabei seit 11.2006
1564 Beiträge
Geschrieben am: 27.04.2013 um 13:44 Uhr

Meiner Meinung nach ist die Afd ein Mischungen zwischen pensionierten Professoren, Esoterikern, Publizisten die nach Aufmerksamkeit gieren und ein paar rational denkenden Ökonomen mit ein paar Ansätzen, die ich zwar nicht befürworte, aber dafür tatsächlich eine Alternative für die Politk der derzeit Regierenden Koalation ist.

Da die Partei noch im Aufbau ist und zudem sehr gespalten ist (gerade was den angestrebten Euro-Austritt Deutschlands angeht) kann man sich im Großen noch kein realistisches Bild von der Partei machen. So erging es der Piratenpartei auch.
Bis sich der Spreu vom Weizen getrennt hat können wir gespannt abwarten, was diese Partei aus ihrem hoffnungsvollen Namen macht.

Dumme Menschen lachen gerne über noch dümmere Menschen.

bredator - 40
Champion (offline)

Dabei seit 03.2008
5319 Beiträge

Geschrieben am: 27.04.2013 um 14:08 Uhr

Zitat von MackieMesser:


Interessant ist auch das aus Gerede ohne Fakten jetzt "Stammtischgeblubber" ist. Von einem Piraten. Welch Ironie.


Pauschalisierungen waren, sind und werden immer scheiße bleiben. Wenn du also schlicht nur "einen Piraten" siehst, dann brauchen wir uns ja sowieso nicht weiter unterhalten.

[zustimmen1 Person stimmt diesem Beitrag zu:
-miep-, ... mehr anzeigen


Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen.

MackieMesser - 40
Champion (offline)

Dabei seit 08.2007
3916 Beiträge

Geschrieben am: 27.04.2013 um 14:57 Uhr

Zitat von bredator:

Zitat von MackieMesser:


Interessant ist auch das aus Gerede ohne Fakten jetzt "Stammtischgeblubber" ist. Von einem Piraten. Welch Ironie.


Pauschalisierungen waren, sind und werden immer scheiße bleiben. Wenn du also schlicht nur "einen Piraten" siehst, dann brauchen wir uns ja sowieso nicht weiter unterhalten.


Kannst den Avatar ja ändern.

Ich finde es einfach amüsant.
Das was den Piraten vorgeworfen wurde, wird jetzt von den Piraten der AfD vorgeworfen.

Da darf man doch mal schmunzeln.
MackieMesser - 40
Champion (offline)

Dabei seit 08.2007
3916 Beiträge

Geschrieben am: 27.04.2013 um 15:07 Uhr

Finde ich übrigens toll wie Klischeepunk Kanada und die AfD mit der NPD gleichsetzt.
Wollen wir dann nicht noch die planwirtschaftlichen Ziele der Piraten mit der NSDAP verbinden?

Und wer zur Hölle will den Staat Europa? Damit wir mehr anti-demokratische, zentralistische Blöcke bekommen?


[zustimmen1 Person stimmt diesem Beitrag zu:
Stanton-Cree, ... mehr anzeigen

bredator - 40
Champion (offline)

Dabei seit 03.2008
5319 Beiträge

Geschrieben am: 27.04.2013 um 15:17 Uhr
Zuletzt editiert am: 27.04.2013 um 15:18 Uhr

Zitat von MackieMesser:

Finde ich übrigens toll wie Klischeepunk Kanada und die AfD mit der NPD gleichsetzt.
Wollen wir dann nicht noch die planwirtschaftlichen Ziele der Piraten mit der NSDAP verbinden?

Und wer zur Hölle will den Staat Europa? Damit wir mehr anti-demokratische, zentralistische Blöcke bekommen?



Stimmt... und wer zum Teufel will eigentlich diesen Staat Deutschland, nur damit wir mehr anti-demokratische zentralistische Blöcke bekommen? Wir sollten endlich wieder zurück zu den hunderten Winzstaaten, bei denen jeder selber bestimmen kann, was ihm nicht in den Kram passt. Auch dieses Baden-Württemberg war ja schon ein Fehler. Man kann doch die Württemberger nicht einfach mit den Badenzern zusammentun, was aus diesen Vereinigungsfehlschlägen wurde, sehen wir ja heute alle...

Du musst übrigens noch die Parallelen beim Thema Endlösungen ziehen, sonst zieht dein Vergleich nicht.

Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen.

MackieMesser - 40
Champion (offline)

Dabei seit 08.2007
3916 Beiträge

Geschrieben am: 27.04.2013 um 15:20 Uhr

Zitat von bredator:


Stimmt... und wer zum Teufel will eigentlich diesen Staat Deutschland, nur damit wir mehr anti-demokratische zentralistische Blöcke bekommen? Wir sollten endlich wieder zurück zu den hunderten Winzstaaten, bei denen jeder selber bestimmen kann, was ihm nicht in den Kram passt. Auch dieses Baden-Württemberg war ja schon ein Fehler. Man kann doch die Württemberger nicht einfach mit den Badenzern zusammentun, was aus diesen Vereinigungsfehlschlägen wurde, sehen wir ja heute alle...

Du musst übrigens noch die Parallelen beim Thema Endlösungen ziehen, sonst zieht dein Vergleich nicht.


Wie willst den individuelle Politik, mit Nähe zum Bürger, wenn Du die Politik nach Brüssel auslagerst.
Zumal ich nicht sehe, was Brüssel besser macht, als die Einzelstaaten.
Im Endeffekt wird dann alles weniger granular und bürokratischer.
bredator - 40
Champion (offline)

Dabei seit 03.2008
5319 Beiträge

Geschrieben am: 27.04.2013 um 15:24 Uhr

Zitat von MackieMesser:

Zitat von bredator:


Stimmt... und wer zum Teufel will eigentlich diesen Staat Deutschland, nur damit wir mehr anti-demokratische zentralistische Blöcke bekommen? Wir sollten endlich wieder zurück zu den hunderten Winzstaaten, bei denen jeder selber bestimmen kann, was ihm nicht in den Kram passt. Auch dieses Baden-Württemberg war ja schon ein Fehler. Man kann doch die Württemberger nicht einfach mit den Badenzern zusammentun, was aus diesen Vereinigungsfehlschlägen wurde, sehen wir ja heute alle...

Du musst übrigens noch die Parallelen beim Thema Endlösungen ziehen, sonst zieht dein Vergleich nicht.


Wie willst den individuelle Politik, mit Nähe zum Bürger, wenn Du die Politik nach Brüssel auslagerst.
Zumal ich nicht sehe, was Brüssel besser macht, als die Einzelstaaten.
Im Endeffekt wird dann alles weniger granular und bürokratischer.


Tjo, die Entwicklung der letzten 500 Jahre eben konsequent fortgesetzt. Worauf willst du hinaus? Dass das Beamtentum nicht gerade als effizient gilt, ist ja wohl jedem klar. Aber auf streng regionaler Ebene gilt das ebenso. Ich sehe also zwar nicht, was Brüssel da besser macht, aber auch nicht, was es schlechter macht.

Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen.

MackieMesser - 40
Champion (offline)

Dabei seit 08.2007
3916 Beiträge

Geschrieben am: 27.04.2013 um 15:35 Uhr

Zitat von bredator:


Tjo, die Entwicklung der letzten 500 Jahre eben konsequent fortgesetzt. Worauf willst du hinaus? Dass das Beamtentum nicht gerade als effizient gilt, ist ja wohl jedem klar. Aber auf streng regionaler Ebene gilt das ebenso. Ich sehe also zwar nicht, was Brüssel da besser macht, aber auch nicht, was es schlechter macht.


Nimm doch einfach mal die Gesetzgebung für Einwanderung. Schweden und Griechenland. Schon die heutigen EU Gesetze werden den beiden nicht gerecht.
Schweden hat kaum Probleme. Griechenland kann den Ansturm kaum bewältigen.

Ich bein kein Freund, völlig unterschiedliche Bedingungen unter eine Gesetzgebung zu bringen. Die Eurokrise hat auch gezeigt, dass im Ernstfall das EU-Parlament völlig versagt.
Der Staat Europa kann nicht wie die USA umgesetzt werden. Schon gar nicht in der Geschwindigkeit.

Am Ende müssen die Bürger Europas zusammenwachsen und nicht die politische Garde. Andernfalls gibt es Unruhen, wie in Südeuropa zu beobachten.
bredator - 40
Champion (offline)

Dabei seit 03.2008
5319 Beiträge

Geschrieben am: 27.04.2013 um 15:37 Uhr

Zitat von MackieMesser:

Zitat von bredator:


Tjo, die Entwicklung der letzten 500 Jahre eben konsequent fortgesetzt. Worauf willst du hinaus? Dass das Beamtentum nicht gerade als effizient gilt, ist ja wohl jedem klar. Aber auf streng regionaler Ebene gilt das ebenso. Ich sehe also zwar nicht, was Brüssel da besser macht, aber auch nicht, was es schlechter macht.


Nimm doch einfach mal die Gesetzgebung für Einwanderung. Schweden und Griechenland. Schon die heutigen EU Gesetze werden den beiden nicht gerecht.
Schweden hat kaum Probleme. Griechenland kann den Ansturm kaum bewältigen.

Ich bein kein Freund, völlig unterschiedliche Bedingungen unter eine Gesetzgebung zu bringen. Die Eurokrise hat auch gezeigt, dass im Ernstfall das EU-Parlament völlig versagt.
Der Staat Europa kann nicht wie die USA umgesetzt werden. Schon gar nicht in der Geschwindigkeit.

Am Ende müssen die Bürger Europas zusammenwachsen und nicht die politische Garde. Andernfalls gibt es Unruhen, wie in Südeuropa zu beobachten.


Dann schreib das doch gleich so, dann hätte ich dir direkt zugestimmt. Mir kam es lediglich so vor als wärst du ein strikter und absoluter Gegner eines gemeinsamen Europas. Dass die forcierte Zusammenwachserei in der Geschwindigkeit nicht funktionieren kann, ist ja inzwischen recht deutlich zu sehen. Sich einer solchen Entwicklung komplett zu verschließen ist aber nicht die Lösung, da sie ins Abseits führt.

Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen.

MackieMesser - 40
Champion (offline)

Dabei seit 08.2007
3916 Beiträge

Geschrieben am: 27.04.2013 um 15:50 Uhr
Zuletzt editiert am: 27.04.2013 um 15:50 Uhr

Zitat von bredator:


Dann schreib das doch gleich so, dann hätte ich dir direkt zugestimmt. Mir kam es lediglich so vor als wärst du ein strikter und absoluter Gegner eines gemeinsamen Europas. Dass die forcierte Zusammenwachserei in der Geschwindigkeit nicht funktionieren kann, ist ja inzwischen recht deutlich zu sehen. Sich einer solchen Entwicklung komplett zu verschließen ist aber nicht die Lösung, da sie ins Abseits führt.


Vielleicht muss man sich einfach mal überlegen, ob nicht erst die Werte zusammenwachsen sollten und dann die Politik.

Finde das recht ernüchternd wie sich die PRO-EU Anteile in den jeweiligen Ländern alleine aus wirtschaftlichen Veränderungen heraus halbieren. Scheinbar war für viele die EU ein reiner Geldgeber.

Wo ich die EU will, ist eine Bankenaufsicht - nach Bundesbank oder finnischem Modell.

Außerdem wäre es sinnvoll die EU Gesetze nach FUNKTIONIERENDEN nationalen zu erlassen und nicht zu meinen, man müsse alles mögliche aus Europa verschmelzen.
Das wäre auch in DE bei den Ländern möglich.

BTW: Vor der EU Erweiterung müssten man unbedingt die föderalen Systeme der Nationalstaaten anpassen. Sprich 6 -7 Bundesländer.
Klischeepunk - 39
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
8907 Beiträge

Geschrieben am: 27.04.2013 um 16:32 Uhr

Zitat von MackieMesser:

Finde ich übrigens toll wie Klischeepunk Kanada und die AfD mit der NPD gleichsetzt.
Wollen wir dann nicht noch die planwirtschaftlichen Ziele der Piraten mit der NSDAP verbinden?

Und wer zur Hölle will den Staat Europa? Damit wir mehr anti-demokratische, zentralistische Blöcke bekommen?


Außerdem setze ich jeden anwesenden mit Hitler gleich *gähn*

Dieser Post wurde 2 mal ROT-13 verschlüsselt.

Reinhard1964 - 60
Halbprofi (offline)

Dabei seit 02.2007
217 Beiträge

Geschrieben am: 27.04.2013 um 17:08 Uhr

Zitat von Klischeepunk:


Könntest du das bitte mit eurem Programm stützen? Euer Programm beinhaltet nunmal das Gegenteil von dem was du behauptest.
Nicht die "paar Spinner" mit NPD sprüchen (wie gesagt, die nehm ich euch nicht übel die hat jeder) sondern die paar Spinner die den Mist auch noch festgeschrieben haben, auf euer "Asylprogramm" hab ich ja hingewiesen. Allein bei der Prämisse stehen dir die Haare zu Berge.

Euer gesamter Absatz "Integrationpolitik" (was auch immer das nun mit Asyl zu tun hat, aber sei's drum) ist nicht nur "leicht rechts" sondern massive, rechte Scheiße:
1. Wir fordern eine Neuordnung des Einwanderungsrechts. Deutschland braucht qualifizierte und integrationswillige Zuwanderung.

Hier ist die Prämisse schonmal das wir alles kriegen außer das. Faktisch wird ein Urteil gefällt über zuwanderer, das behauptete "kein Integrationswille vorhanden, keine Qualifizierung" - oftmals ist das Gegenteil der Fall - qualifizierte Kräfte dürfen hier nicht Arbeiten, weil die Qualifikation nicht anerkannt wird und landen in mindestens so prekären Verhältnissen wie in ihrer Heimat.
Eine Mär die gerade die CDU und die Fraktion weiter rechts, mit Unterstützung der FDP aufrecht erhält. Dazu spielt natürlich das Hirngespinst des "Fachkräftemangel" der sich per Einwanderung lösen lässt. Ein Inkonsequenter Gedanke. Aber das ist ne andere Story.

2. Wir fordern ein Einwanderungsgesetz nach kanadischem Vorbild. Eine ungeordnete Zuwanderung in unsere Sozialsysteme muss unbedingt unterbunden werden.

Hier wiederrum ist die Prämisse, das wer hier ankommt Stütze kassiert. Basta. Muss ich dazu wirklich noch was sagen?

3. Ernsthaft politisch Verfolgte müssen in Deutschland Asyl finden können. Zu einer menschenwürdigen Behandlung gehört auch, dass Asylbewerber hier arbeiten können.

Satz 2 Stimme ich hier tatsächlich zu. Das Arbeitsverbot ist Hahnebüchen. Satz 1 bringt auch wieder ne Geisteshaltung rüber: "Wer Asyl sucht wird nicht unbedingt verfolgt". Statistiken zeigen, das die "Wir wollen uns hier'n faulen Lenz machen" Quote nicht sehr hoch ist. Abgesehen davon ist dafür Asyl sowieso der falsche Gedanke, da man Einschränkungen über Einschränkungen unterworfen ist. (Hast du dir die Lebensbedingungen mal angeschaut? Zugewiesener Wohnraum? Sachleistungen? Freizügigkeitsverbot? Angriffe aus der Umgebung, ganz ohne Nazis sondern von den normalen dämlich deutschen idioten? etc.)
Das was diese 3 Punkte transportieren ist und bleibt NPD Propaganda.

Außerdem ruiniert es den Grenzoffenen, europäischen Gedanken. (Ihr habt noch mehr davon im Programm)

Wo also soll das Programm nicht "gegen" Europa (nicht nur den Euro) gerichtet sein? Wo also sind die Punkte die du beschreibst?


Machen wir mal mit euren Europapunkten weiter:
1. Wir bejahen ein Europa souveräner Staaten mit einem gemeinsamen Binnenmarkt. Wir wollen in Freundschaft und guter Nachbarschaft zusammenleben.

Bereits eingangs wird der Gedanke Europa negiert: Anstatt auf einen "Staat Europa" oder wie Tucholsky es nannte "Heimatland Europa" hinzuarbeiten wird sich an der Souveränität der einzelnen Staaten aufgegeilt. Geöffnet wird der Markt - ein sicher sinnvoller Ansatz, aber Europa ist mehr. Zentrale europäische Probleme sind doch, das die einzelnen souveränen Staaten sich weigern sinnvoll mit Europa umzugehen um sich selbst zu stützen.

2. Wir bestehen auf dem uneingeschränkten Budgetrecht der nationalen Parlamente. Eine Transferunion oder gar einen zentralisierten Europastaat lehnen wir entschieden ab.

Ja, was ich gerade gesagt hab. Eine gemeinsame Wirtschaft aber bloß kein gemeinsames Entscheiden? Will sich vielleicht nochmal jemand die Auswirkungen der Ost/West Politik nach der Wiedervereinigung anschauen? Man mag's toll finden oder nicht, aber bis heute kränkelt das, trotz Transferunion.
Und wir wollen einen gemeinsamen Binnenmarkt ohne gemeinsame Währung? Bin ich eigentlich der einzige dem da was auffällt? Das hat im Mittelalter schon nicht funktioniert, warum sollte es heute damit Anfangen? (Die DM wurde auf genau diesem Wege etabliert... ein gemeinsames Zahlungsmittel für einen Binnenmarkt im Reichsgebiet?!)

3. Wir werden dafür sorgen, dass Gesetzgebungskompetenzen zurück zu den nationalen Parlamenten verlagert werden.

"Wir schaffen Europa ab, sind aber nett zu unseren Nachbarn" ist die bisherige Aussage des Europaprogramms.

4. Wir werden uns für eine Reform der EU stark machen, um die Brüsseler Bürokratie abzubauen und Transparenz und Bürgernähe zu fördern.

Hier wirst du von mir nichts hören, das ist natürlich das gleiche was wir wollen und ich auch persönlich befürworte.

5. Das europäische Parlament hat bei der Kontrolle Brüssels versagt. Wir unterstützen nachdrücklich die Positionen David Camerons, die EU durch mehr Wettbewerb und Eigenverantwortung zu verschlanken

Wir wehren uns gegen Kompetenzübertragung und stellen dann fest, das diese nicht übertragenen Kompetenzen nicht genutzt werden? Na wow. Dafür sollt ich wohl auch mal studieren.


Im Prinzip kann man Deine Kritik auf zwei Punkte zusammenfassen: wir sind Rechts, weil wir eine Änderung des Zuwanderungsgesetzes wollen.

Wie schon öfters Angesprochen schützt sich jeder demokratische Rechtsstaat der westlichen Hemisphäre dagegen, "überrannt" zu werden. Niemand behauptet, das alle, die kommen, nur auf unser Sozialsystem erpicht sind. Aber ein gewisser Prozentsatz (wie hoch der wirklich ist ist kaum Rauszufinden, je nachdem, wer die Erhebung darüber macht reicht das von "keiner" (Linksaußen) bis "alle" (Rechtsaußen). Klar ist nur, das BEIDE Aussagen Unsinn sind. Nur brechen unsere Sozialsysteme irgendwann zusammen, wenn sie Überlastet werden. Das hat vor einigen Jahren sogar das in dieser Frage Megaliberale Holland erkennen und Gegensteuern müssen. Aus diesem Grunde ist es überfällig (und wohl nur noch nicht wegen unserer Unseeligen Vergangenheit geschehen - komisch eigentlich, Italien hatte den Faschismus viel früher wie wir und dennoch ziemlich rigide Zuwanderungsgesetze), hier etwas Maßvoll und Regelnd einzugreifen. Wie in dieser Frage im Falle eines Mitbestimmungsrecht der AfD verfahren wird wird zu gegebener Zeit eh Basisdemokratisch entschieden. Und davon ab: wenn es weniger Zuwanderer sind kann man viel einfacher mit Menschenwürdiger Behandlung, Integration usw. agieren. Und politisch Verfolgte genießen nach wie vor das volle Asylrecht.

Der zweite Punkt ist unser Wunsch, die Nationalstaaten wieder zu stärken und zu erhalten. Im Prinzip wollen wir damit nichts Anderes wie zurück in die Zeit der EWG, in der es ganz Europa wohl so gut wie nie zuvor ging. Ein gemeinsamer Binnenmarkt, freundschaftlich-nachbarschaftliche Verhältnisse (die wir inzwischen wieder eher nicht haben, weil im Norden jeder Rumquerelt und im Süden der Haß auf die Vorschriften und Restriktionen des Nordens immer weiter wächst. Nebeneffekt: der Traum von den USE ist sowieso nie Realistisch gewesen - jedes Land blickt auf eine Jahrhundertelange Geschichte mit Höhen und Tiefen zurück und hat seine eigene Kultur entwickelt. Diese nationale Identität geht irgendwann flöten und das kann eigentlich keiner wollen. Frag die Menschen aus den neuen Bundesländern, wie sie sich dabei fühlen. Aus Vielfalt kann man immer mehr Stärke schöpfen wie aus einem 08/15 Einheitsbrei. Das ein Europa mit einer Einheitswährung und einer Zentralregierung der größte Fehler ist sagte schon Erhardt (Ludwig, nicht Heinz).

Macht kaputt, was Euch kaputt macht!

<<< zurück
 
-1- ... -6- -7- -8- -9- -10- ... -165- vorwärts >>>
 

Forum / Politik und Wirtschaft

(c) 1999 - 2024 team-ulm.de - all rights reserved - hosted by ibTEC Team-Ulm

- Presse - Blog - Historie - Partner - Nutzungsbedingungen - Datenschutzerklärung - Jugendschutz -