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Forum / Politik und Wirtschaft

Leistungsschutzrecht

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#CaNe - 38
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
2705 Beiträge

Geschrieben am: 11.09.2012 um 16:10 Uhr
Zuletzt editiert am: 11.09.2012 um 16:16 Uhr

ich hab hier gerade noch einen recht interessanten artikel auf zeit online gefunden

LEX GOOGLE - Leistungsschutzrecht zielt auf Google, ohne zu treffen
(ich bin ja so ein badass wenn ich hierauf verlinke ;-) ]

hier der orginaltext zum gesetzesentwurf

Zitat:

Mit dem Leistungsschutzrecht für Presseverlage wird den Presseverlagen das ausschließ-
liche Recht eingeräumt, Presseerzeugnisse zu gewerblichen Zwecken im Internet öffentlich zugänglich zu machen. Jedoch ist ein Schutz nur vor systematischen Zugriffen auf die
verlegerische Leistung durch die Anbieter von Suchmaschinen und Anbieter von solchen
Diensten im Netz geboten, die Inhalte entsprechend einer Suchmaschine aufbereiten, da
deren Geschäftsmodell in besonderer Weise darauf ausgerichtet ist, für die eigene Wertschöpfung auch auf die verlegerische Leistung zuzugreifen. Nicht erfasst werden deshalb
andere Nutzer, wie z. B. Blogger, Unternehmen der sonstigen gewerblichen Wirtschaft,
Verbände, Rechtsanwaltskanzleien oder private bzw. ehrenamtliche Nutzer. Die vorgeschlagene Regelung bedeutet damit keine Änderung der Nutzungsmöglichkeiten anderer
Nutzer und für Verbraucher. Ihre Rechte und Interessen werden durch das vorgeschlagene Leistungsschutzrecht für Presseverleger nicht berührt.
Presseverlage können nur von Anbietern von Suchmaschinen und Anbietern von solchen
Diensten, die Inhalte entsprechend aufbereiten, die Unterlassung unerlaubter Nutzungen
verlangen und nur sie müssen für die Nutzung Lizenzen erwerben. Dies gilt nicht für die
reine Verlinkung und Nutzungen im Rahmen der Zitierfreiheit.


Quelle: Bundesjustizministerium

God of War || Join: http://www.team-ulm.de/MyGroups/64898

Klischeepunk - 40
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
8907 Beiträge

Geschrieben am: 22.02.2013 um 13:38 Uhr

Tagesschau: Kauder zu LSR
Wurde auf Twitter kommentiert mit "Die Hölle friert zu". Das ist wohl auch mein Gedanke dazu. Da keimt die Hoffnung, das dieser Gesetzes-Super-GAU wieder verworfen wird.

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dannertk
Anfänger (offline)

Dabei seit 03.2013
9 Beiträge

Geschrieben am: 02.03.2013 um 20:00 Uhr

Total überflüssig dieses Gesetz, aber jetzt kann man halt nur noch hoffen, dass es im Bundesrat durch rot-grün erstmal wieder abgelehnt wird, dann muss es in den Vermittlungsausschuss und mal sehen, wie es dann vielleicht noch modifiziert wird.

Carpe diem

Klischeepunk - 40
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
8907 Beiträge

Geschrieben am: 02.03.2013 um 20:31 Uhr

Zitat von dannertk:

Total überflüssig dieses Gesetz, aber jetzt kann man halt nur noch hoffen, dass es im Bundesrat durch rot-grün erstmal wieder abgelehnt wird, dann muss es in den Vermittlungsausschuss und mal sehen, wie es dann vielleicht noch modifiziert wird.

Naja, ich halte das ding für defective by design und glaube nicht das sich da irgendwas retten lässt :)

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--Lestat--
Anfänger (offline)

Dabei seit 01.2013
10 Beiträge

Geschrieben am: 03.03.2013 um 12:58 Uhr

Zitat von Barmonster:

ich bin überzeugt davon, dass sich die Sache ganz von alleine regeln wird. Wenn google klug ist, werden einfach sämtliche Angebote von deutschen Verlagen aus dem Index genommen, dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Verlage wieder angekrochen kommen...
Ich meine, das gane ist doch so unendlich dumm und zeugt einfach nur von einer grenzenlosen Raffgier und Misgunst seitens der Verlage, dass man sie einfach am langen Arm verhungern lassen sollte...


Ich zitiere die Mainstream Medien gar nicht erst. Ist genauso wirkungsvoll auf Dauer..

„Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das deutsche. Keine Lüge kann

Project-Hyde - 58
Experte (offline)

Dabei seit 10.2012
1136 Beiträge

Geschrieben am: 03.03.2013 um 15:06 Uhr

leistungsschutzrecht... fuck...

goodbye mr smith

Klischeepunk - 40
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
8907 Beiträge

Geschrieben am: 03.03.2013 um 17:22 Uhr

Unsere Schlußfolgerungen und Fragen an der Ausführung. Wir haben entschieden sowas nun öfter zu machen. (:

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markusraabe - 53
Halbprofi (offline)

Dabei seit 02.2006
120 Beiträge
Geschrieben am: 03.03.2013 um 18:27 Uhr

Das Leistungsschutzrecht ist wohl auch als Ausdruck purer Verzweiflung auf der Seite der Verlage zu sehen. Berechtigter Verzweiflung übrigens.
Wir haben uns gern und schnell daran gewöhnt, Inhalte des Internet kostenlos abgreifen zu können, und so ziemlich alle Modelle, die Bezahlschranken vorsehen, sind zum Scheitern verurteilt, so lange es kostenlose Alternativen gibt.
Man kann ja auch wirklich nicht behaupten, dass die Klickzahlen im Internet ein adäquater Ausgleich zum Rückgang der Print-Verkaufszahlen sind. Über Werbebanner lässt sich halt kein entsprechender Verdienst generieren.
Es ist natürlich zweischneidig, am Hebel der Suchmaschinen anzusetzen. Nicht nur, weil da an dem Ast gesägt wird, auf dem man selbst sitzt. Andererseits: Mit einem „wir wollen alles, und zwar kostenlos!“ kommt man in dieser Situation auch nicht weiter. Mich würde mal interessieren, ob es da eine Überlegung für ein tragfähiges Modell gibt. Eine Flatrate ist es wohl genauso wenig der Ausweg wie freiwillige Solidaritätsbeiträge nach Flickr-Vorbild. Leider endet nämlich die Solidarität in aller Regel da, wo es an den eigenen Geldbeutel geht, insbesondere beim Internet.


Es klingt alles viel schlimmer als es sich anhört

bredator - 41
Champion (offline)

Dabei seit 03.2008
5319 Beiträge

Geschrieben am: 03.03.2013 um 19:15 Uhr

Zitat von markusraabe:

Das Leistungsschutzrecht ist wohl auch als Ausdruck purer Verzweiflung auf der Seite der Verlage zu sehen. Berechtigter Verzweiflung übrigens.
Wir haben uns gern und schnell daran gewöhnt, Inhalte des Internet kostenlos abgreifen zu können, und so ziemlich alle Modelle, die Bezahlschranken vorsehen, sind zum Scheitern verurteilt, so lange es kostenlose Alternativen gibt.
Man kann ja auch wirklich nicht behaupten, dass die Klickzahlen im Internet ein adäquater Ausgleich zum Rückgang der Print-Verkaufszahlen sind. Über Werbebanner lässt sich halt kein entsprechender Verdienst generieren.
Es ist natürlich zweischneidig, am Hebel der Suchmaschinen anzusetzen. Nicht nur, weil da an dem Ast gesägt wird, auf dem man selbst sitzt. Andererseits: Mit einem „wir wollen alles, und zwar kostenlos!“ kommt man in dieser Situation auch nicht weiter. Mich würde mal interessieren, ob es da eine Überlegung für ein tragfähiges Modell gibt. Eine Flatrate ist es wohl genauso wenig der Ausweg wie freiwillige Solidaritätsbeiträge nach Flickr-Vorbild. Leider endet nämlich die Solidarität in aller Regel da, wo es an den eigenen Geldbeutel geht, insbesondere beim Internet.


Ich sag es mal so: Für gute Artikel und Fachbücher bezahle ich gerne und viel. Aber ich will auch was dafür bekommen, das der Geldleistung entspricht. Wenn ich allerdings jetzt einige der Befürworter des LSR mal so durchschaue... da halten sich deren "News" meist damit auf, den Artikel der dpa via Copy&Paste auf der eigenen Seite zu platzieren und dafür soll man dann nochmal extra löhnen? Ich bezahle gerne, aber ich will auch, dass man sich dann dafür Mühe gibt. Das Recht habe ich. Und wer das nicht tun will, der sieht eben auch kein Geld von mir. Konsequenterweise verzichte ich dann aber auch darauf, mir die Sachen kostenlos zu besorgen. Meist aus purer Faulheit und der Unlust durch dunkle Kanäle zu ziehen. Und für journalistische Kommentare, dem einzigen, in dem sich viele meldungen überhaupt noch unterscheiden, bezahle ich aus Prinzip nichts. Dafür gibt es genügend tatsächliche kostenlose Alternativen in Form von Bloggern etc.

Der verzweifelte Versuch, irgendwie und irgendwo doch noch Geld rauszuholen wird der Untergang jener sein, die dieses Gesetz jetzt so dramatisch pushen. Das wird bei den finanzstarken zwar etwas länger dauern (Hallo Axel-Spinner-Verlag!), aber es wird über kurz oder lang kommen. Der Grund ist simpel: Irgendwann kapieren auch jene, die nicht mit einem besonders hellen Geist gesegnet sind, was sich so mancher Verlag herausnimmt. Dafür ist allerdings Aufklärung notwendig und nicht der übliche Schnodder, der aus gewissen Lagern jetzt wieder kommt (Jeder, der gegen das Gesetz ist, will ja nur alles umsonst blablabla...).

Ich bin einfach mal gespannt, wie es weiter geht. Normalerweise sollte das Ding jetzt erst mal im Bundesrat einen längeren Stop einlegen.

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Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen.

Klischeepunk - 40
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
8907 Beiträge

Geschrieben am: 03.03.2013 um 20:00 Uhr
Zuletzt editiert am: 03.03.2013 um 20:03 Uhr

Zitat von markusraabe:

Mit einem „wir wollen alles, und zwar kostenlos!“ kommt man in dieser Situation auch nicht weiter. Mich würde mal interessieren, ob es da eine Überlegung für ein tragfähiges Modell gibt. Eine Flatrate ist es wohl genauso wenig der Ausweg wie freiwillige Solidaritätsbeiträge nach Flickr-Vorbild. Leider endet nämlich die Solidarität in aller Regel da, wo es an den eigenen Geldbeutel geht, insbesondere beim Internet.

Ich könnte mich nun natürlich wiedermal über deine polemischen Züge lustig machen, aber ich finde dieser Satz hier reicht.
Funktionierende Modelle gibt es tatsächlich, wie du USA beweisen. Tatsächlich Flatratemodelle. Das ganze gabs Ausführlicher auf heise, aber da ich's spontan nicht find: hier. Die NYT und ein paar andere Namhafte Zeitschriften machen das iirc auch außerhalb der Glamour-Magazin Sparte.
In Frankreich gibt es einen Fond von Google, die Verlage dabei unterstützen ihren Content digitalisiert ins Netz zu bringen und dadurch Gewinne bzw. Einkünfte zu generieren.

Abgesehen davon ist dieser Kern der Sache überhaupt nicht getroffen. Das LSR schert sich einen feuchten Kericht um die von dir angesprochene Problematik sondern ist ein "wir machen irgendwas, ob es nun was bringt oder nicht". Angegriffen wird wie gesagt die Zitatfreiheit und natürlich die Aggregation, die keine Inhalte klaut, sondern die klicks überhaupt erst generiert die zu irgendeinem verdienst führen können.

(Lustig ist übrigens das die ein oder andere Suchmaschine in der Form mit gültigem LSR nicht möglich gewesen wäre.)

Gehe ich btw. recht in der Annahme, dass du auf "Flattr" anspielst, nicht auf "flickr"? Flickr stellt Space für's photosharing zur Verfügung wohingegen flattr ein Micropayment Dienst ist.

Abschließend bleibt die Hoffnung natürlich in erster Instanz im Bundesrat in 2ter Instanz beim BVerfG, die sich ja zu eigen gemacht haben die "Internetgesetzgebung" über Bord zu werfen.

Achja die Reaktion ist simpel: Wir blocken nun eben weiterhin die Verlage die das LSR supporten. Das könnte lustige Effekte haben wenn sich Google dieser Idee anschließen sollte.

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Klischeepunk - 40
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
8907 Beiträge

Geschrieben am: 04.03.2013 um 09:20 Uhr

gnihihihi die "wir listen euch nicht mehr" orgie geht los :)

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markusraabe - 53
Halbprofi (offline)

Dabei seit 02.2006
120 Beiträge
Geschrieben am: 04.03.2013 um 16:46 Uhr

Zitat von bredator:


Wenn ich allerdings jetzt einige der Befürworter des LSR mal so durchschaue... da halten sich deren "News" meist damit auf, den Artikel der dpa via Copy&Paste auf der eigenen Seite zu platzieren und dafür soll man dann nochmal extra löhnen?

...
Der verzweifelte Versuch, irgendwie und irgendwo doch noch Geld rauszuholen wird der Untergang jener sein, die dieses Gesetz jetzt so dramatisch pushen. Das wird bei den finanzstarken zwar etwas länger dauern (Hallo Axel-Spinner-Verlag!), aber es wird über kurz oder lang kommen. Der Grund ist simpel: Irgendwann kapieren auch jene, die nicht mit einem besonders hellen Geist gesegnet sind, was sich so mancher Verlag herausnimmt. Dafür ist allerdings Aufklärung notwendig und nicht der übliche Schnodder, der aus gewissen Lagern jetzt wieder kommt (Jeder, der gegen das Gesetz ist, will ja nur alles umsonst blablabla...).


Dass ein Medium eine dpa-Meldung per copy&paste weiter verbreitet, dagegen ist nichts zu sagen. dpa ist ein kostenpflichtiger Dienst, den Medien abonnieren müssen, wenn sie ihn nutzen wollen. D.h. ein Verlag gibt hier zunächst mal Geld AUS. Und da Verlage in der Regel nicht nur rein caritativ unterwegs sind, wollen sie natürlich auch Geld einnehmen. Das ist zunächst mal nicht verwerflich.
Die augenblickliche Lage ist sicherlich nicht darauf zurückzuführen, dass Verlage einen Gewinnsprung nach oben gemacht haben. Sie ist, wie ich schon geschrieben habe, Ausdruck der Verzweiflung.

Es klingt alles viel schlimmer als es sich anhört

markusraabe - 53
Halbprofi (offline)

Dabei seit 02.2006
120 Beiträge
Geschrieben am: 04.03.2013 um 18:11 Uhr

Zitat von Klischeepunk:

Ich könnte mich nun natürlich wiedermal über deine polemischen Züge lustig machen, aber ich finde dieser Satz hier reicht.
Funktionierende Modelle gibt es tatsächlich, wie du USA beweisen. Tatsächlich Flatratemodelle. Das ganze gabs Ausführlicher auf heise, aber da ich's spontan nicht find: hier. Die NYT und ein paar andere Namhafte Zeitschriften machen das iirc auch außerhalb der Glamour-Magazin Sparte.
In Frankreich gibt es einen Fond von Google, die Verlage dabei unterstützen ihren Content digitalisiert ins Netz zu bringen und dadurch Gewinne bzw. Einkünfte zu generieren.

Abgesehen davon ist dieser Kern der Sache überhaupt nicht getroffen. Das LSR schert sich einen feuchten Kericht um die von dir angesprochene Problematik sondern ist ein "wir machen irgendwas, ob es nun was bringt oder nicht". Angegriffen wird wie gesagt die Zitatfreiheit und natürlich die Aggregation, die keine Inhalte klaut, sondern die klicks überhaupt erst generiert die zu irgendeinem verdienst führen können.

(Lustig ist übrigens das die ein oder andere Suchmaschine in der Form mit gültigem LSR nicht möglich gewesen wäre.)

Gehe ich btw. recht in der Annahme, dass du auf "Flattr" anspielst, nicht auf "flickr"? Flickr stellt Space für's photosharing zur Verfügung wohingegen flattr ein Micropayment Dienst ist.

Du bist mir genau der Richtige, um über die Polemik von anderen zu schreien („heil mir…gell?“)
Aber gut. Ich gehe davon aus, dass du weißt, worüber du hier schreibst, und nicht nur Argumente verdrehen willst. Dann weißt du auch, dass die NYT ein massives Sparprogramm durchgemacht hat (und das heißt was? Genau, Entlassungen), und dass das „Flatrate-Modell“, das du da ansprichst, nichts anderes als eine paywall ist. Für mich erstmal ein Experiment, dessen Erfolg noch nicht so recht feststeht. Jedenfalls scheint die Zahl der Nachahmer sich in Grenzen zu halten, und viele mutmaßen ja auch, die New York Times sei möglicherweise eine Ausnahme.
Ob die 60 Mio, die google in Frankreich gelöhnt hat, der Weisheit letzter Schluss sind… ich habe Zweifel. (Mich erinnert das eher an analoge Zahlungen der Pharmalobby in Deutschland)
Flickr und Flattr habe ich übrigens tatsächlich verwechselt, da gebe ich dir Recht.
Ich will keineswegs sagen, dass das Leistungsschutzrecht den Kern des Problems trifft. Das tut es nicht, und ich befürchte, das ist auch den Verlagen klar. Da sind wir uns, denke ich, ausnahmsweise einig. Das Problem scheint mir halt da zu liegen, wo jemand denkt, eine Leistung zu erbringen, für die er den Gegenwert in € haben möchte – und nicht bekommt. Und dass sich das mit dem Internet beißt, liegt ja auch auf der Hand.


Es klingt alles viel schlimmer als es sich anhört

Klischeepunk - 40
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
8907 Beiträge

Geschrieben am: 05.03.2013 um 08:50 Uhr

Zitat von markusraabe:

Zitat von Klischeepunk:

Ich könnte mich nun natürlich wiedermal über deine polemischen Züge lustig machen, aber ich finde dieser Satz hier reicht.
Funktionierende Modelle gibt es tatsächlich, wie du USA beweisen. Tatsächlich Flatratemodelle. Das ganze gabs Ausführlicher auf heise, aber da ich's spontan nicht find: hier. Die NYT und ein paar andere Namhafte Zeitschriften machen das iirc auch außerhalb der Glamour-Magazin Sparte.
In Frankreich gibt es einen Fond von Google, die Verlage dabei unterstützen ihren Content digitalisiert ins Netz zu bringen und dadurch Gewinne bzw. Einkünfte zu generieren.

Abgesehen davon ist dieser Kern der Sache überhaupt nicht getroffen. Das LSR schert sich einen feuchten Kericht um die von dir angesprochene Problematik sondern ist ein "wir machen irgendwas, ob es nun was bringt oder nicht". Angegriffen wird wie gesagt die Zitatfreiheit und natürlich die Aggregation, die keine Inhalte klaut, sondern die klicks überhaupt erst generiert die zu irgendeinem verdienst führen können.

(Lustig ist übrigens das die ein oder andere Suchmaschine in der Form mit gültigem LSR nicht möglich gewesen wäre.)

Gehe ich btw. recht in der Annahme, dass du auf "Flattr" anspielst, nicht auf "flickr"? Flickr stellt Space für's photosharing zur Verfügung wohingegen flattr ein Micropayment Dienst ist.

Du bist mir genau der Richtige, um über die Polemik von anderen zu schreien („heil mir…gell?“)

Jup. "Alles umsonst wie soll das gehen, die Welt geht unter" ist dafür deine Kiste, ich glaub da geben wir uns nicht soviel. ^^

Zitat von markusraabe:


Aber gut. Ich gehe davon aus, dass du weißt, worüber du hier schreibst, und nicht nur Argumente verdrehen willst. Dann weißt du auch, dass die NYT ein massives Sparprogramm durchgemacht hat (und das heißt was? Genau, Entlassungen), und dass das „Flatrate-Modell“, das du da ansprichst, nichts anderes als eine paywall ist.

Natürlich hat sie das. Die NYT stand und steht vor dem gleichen Problem wie einige Verlage hierzulande - und nicht nur die. Als Vernünftige Lösung haben die sich allerdings nicht hingestellt und rumgejammert, das alle anderen gemein zu ihnen sind (Hallo Axel Springer) sondern haben sich hingesetzt und eben Abopakete geschnürt.
Ich mag von Paywalls nichts halten und glaube nach wie vor jeder der sie nutzt ist an Schwachsinnigkeit schwer zu überbieten, aber es geht zumindest in eine Richtung in der man sich über die Verknüpfung von Print und Online Gedanken macht.

Zitat von markusraabe:


Für mich erstmal ein Experiment, dessen Erfolg noch nicht so recht feststeht. Jedenfalls scheint die Zahl der Nachahmer sich in Grenzen zu halten, und viele mutmaßen ja auch, die New York Times sei möglicherweise eine Ausnahme.

Es geht hier tatsächlich um eine Gruppe an Verlagen... Ich muss doch nochmal nach dem Artikel suchen.

Zitat von markusraabe:


Ob die 60 Mio, die google in Frankreich gelöhnt hat, der Weisheit letzter Schluss sind… ich habe Zweifel. (Mich erinnert das eher an analoge Zahlungen der Pharmalobby in Deutschland)

Dir ist aber klar, das Google diejenigen sind, die keinen Cent in die Hand nehmen müssen, da sie eine Machtstellung haben die sich nicht einfach austauschen lässt oder? Wenn google beschließt *.fr nicht mehr zu listen, dann ist Frankreich defacto Offline und dann fängt der Spaß erst richtig an.


Zitat von markusraabe:


Flickr und Flattr habe ich übrigens tatsächlich verwechselt, da gebe ich dir Recht.
Ich will keineswegs sagen, dass das Leistungsschutzrecht den Kern des Problems trifft. Das tut es nicht, und ich befürchte, das ist auch den Verlagen klar. Da sind wir uns, denke ich, ausnahmsweise einig. Das Problem scheint mir halt da zu liegen, wo jemand denkt, eine Leistung zu erbringen, für die er den Gegenwert in € haben möchte – und nicht bekommt. Und dass sich das mit dem Internet beißt, liegt ja auch auf der Hand.

Tut mir leid, aber da bleib ich hart: Wer meint im Internet mit klassischen Modellen überleben zu können und dafür in den Bundestag rennt möge seinen Krempel packen und sich schnurstraks verpissen. Es kann nicht unsere Sorge sein, das alle möglichen gestalten ins Netz schwappen, versuchen etwas vom Kuchen abzuhaben und sich nacher wundern das sie damit auf die schnauze fallen. Das ist schlicht und ergreifend bad luck. Das mag Existenzen kosten - wirtschaftliche - so what? Wenn ich in Diamanten CDs investier und die kauft keiner, dann hab ich das gleiche Problem, dafür wander ich nicht nach Berlin und lass mir'n Gesetz machen - und hab auch gar nicht die Chance dazu.

Und um dem ganzen den Schluß zu geben: "Das Internet will alles umsonst" - Vorreiter des LSR ist Axel Springer mit dem sympathischen Herrn Christoph Keese. Der Verlag der ein recht gut funktionierendes und sehr gut aufgestelltes Onlinemodell hat. Die, die massiv von googles Weiterleitungen auf ihre Seiten profitieren. ... Getroffen werden kleine suchmaschinenen und kleine Verlage, sonst niemand. Google kann machen, was sie wollen, Springer gibt ne generallizenz raus voila, Monopolstellung manifestiert. Blogger kriegen gleichzeitig bei Zitaten und Analysen problemen und wir begrenzen defacto die Urheber. Gratulation. Das LSR ist imho indiskutabel.

Dieser Post wurde 2 mal ROT-13 verschlüsselt.

markusraabe - 53
Halbprofi (offline)

Dabei seit 02.2006
120 Beiträge
Geschrieben am: 05.03.2013 um 22:02 Uhr

Ach ja. „Die Welt geht unter“, das hast du nicht von mir. Vielleicht musst du ja so denken, oder zumindest so schreiben, in deinem albernen Versuch, mich lächerlich und der Debatte unwürdig zu machen.
Ich bleib mal dennoch beim Thema. Zum einen: Du gestehst also ein, dass das von dir so gelobte (!) Modell der NYT letztlich auf einer paywall beruht. Auf einem System, das du für dich ablehnt und das du schwachsinnig findest. Aber du hebst es als positives Beispiel hervor. Aha. Nennt man wohl liquid argumentation.
Zweitens: Richtig, Google hätte dem französischen Geschäft natürlich den Rücken kehren können. Dass es das nicht gemacht hat sondern stattdessen für sich selbst offenbar eine Kosten/Ertragsrechnung angestellt hat, ist für mich Ausdruck einer betriebswirtschaftlichen Denkweise. Vielleicht auch eines modernen Ablasshandels, auf jeden Fall ist jetzt Ruhe im Karton, und das ist Google offenbar den Betrag wert.
Ich stimme dir ja zu, dass das Leistungsschutzrecht nicht der Stein der Weisen ist. Hallo? ICH STIMME DIR DA ZU! Es geht halt darum, dass es da jemanden gibt, der eine Leistung erbracht hat, für die er meint, Geld sehen zu können. Und es halt nicht sieht. Ich persönlich halte die LSR-Schiene unternehmerisch für etwas feige, aber ich kann nachvollziehen, wie es dazu kam.


Es klingt alles viel schlimmer als es sich anhört

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