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Forum / Politik und Wirtschaft
Die Gier

Crcssnn
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Geschrieben am: 05.03.2012 um 13:06 Uhr
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Zitat von Cymru: Da ist ja das Problem, dass ihm die einen Ansprüche erst ab 60, die anderen glaube ich ab 67 Jahren zustehen (werden da ja dann auch auf den Ehrensold angerechnet). Bis dahin muss er aber einer Tätigkeit nachgehen bzw. ist auf den Ehrensold angewiesen.
Horst Köhler verzichtet beispielsweise auf den Ehrensold, weil er Doppelbesoldung - heißt das so? - entgehen will, da er schon für den IWF und den Sparkassenverband gearbeitet und so höhere Ansprüche erworben hat.
C. Wulff könnte den Ehrensold gerne behalten, meiner Meinung nach, aber wie unten zu lesen, sind die Sonderansprüche unnötig und er könnte auch der Doppelbesoldung entgehen. Stünde ihm P.R.-technisch noch gut zu Gesicht.
Zitat von Cymru: Dass Wulff aber wohl ohne größere Probleme einen Platz in der Wirtschaft finden würde, braucht man denke ich nicht bezweifeln. Wäre interessant, wie die Presse da ausfallen würde, wenn Wulff entweder a) Ehrensold beziehen und in der Wirtschaft arbeiten würde oder b) auf den Ehrensold verzichtet und einen hochdotierten Job in der Wirtschaft hätte. Ich nehme an, es käme in beiden Fällen Kritik.  [...]
So ist das ja auch noch nie vorgekommen. In der Regel spielt ein Bundespräsident a.D. seine Rolle als "moralisches Vorbild" bis zu Tode und C. Wulffs Vorgänger standen auch nicht mehr in der Blüte ihrer Jahre.
Auch bezweifle ich allerdings stark, dass er in der freien Wirtschaft unterkommen wird, allein schon, weil Bundespräsident in seinem CV steht. Kein Wirtschaftsunternehmen könnte sich einen ehem. Bundespräsidenten als Repräsentatnen vorstellen. Der shitstorm wäre nicht auszudenken, wie du schon sagtest. Er sollte einfach mit seinem Ehrensold in Frührente gehen und gut.
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 05.03.2012 um 20:03 Uhr
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Zitat von Crcssnn: C. Wulff könnte den Ehrensold gerne behalten, meiner Meinung nach, aber wie unten zu lesen, sind die Sonderansprüche unnötig und er könnte auch der Doppelbesoldung entgehen. Stünde ihm P.R.-technisch noch gut zu Gesicht.
Wulff war vor seiner Zeit als Abgeordneter soweit ich weiß Rechtsanwalt. Dann lange Abgeordneter und dann eben Ministerpräsident von Niedersachsen. Bei Horst Köhler haben sich da sehr hohe Ansprüche angesammelt aus der Zeit beim IWF und als Sparkassenvorstand. Der Spiegel meinte, dass dies wohl über dem liegen könnte, was er für seine Tätigkeit als Bundespräsident bekommt. Bei Wulff liegt das Einkommen da weit unter dem den 199.000 €. Vor allem muss er dafür noch warten, bis er mindestens 60 Jahre ist. Köhler ist da in einer angenehmeren Lage. 
Zitat von Crcssnn:
So ist das ja auch noch nie vorgekommen. In der Regel spielt ein Bundespräsident a.D. seine Rolle als "moralisches Vorbild" bis zu Tode und C. Wulffs Vorgänger standen auch nicht mehr in der Blüte ihrer Jahre.
Auch bezweifle ich allerdings stark, dass er in der freien Wirtschaft unterkommen wird, allein schon, weil Bundespräsident in seinem CV steht. Kein Wirtschaftsunternehmen könnte sich einen ehem. Bundespräsidenten als Repräsentatnen vorstellen. Der shitstorm wäre nicht auszudenken, wie du schon sagtest. Er sollte einfach mit seinem Ehrensold in Frührente gehen und gut.
Habe inzwischen auch gehört, dass Wulff es wohl gar nicht so leicht hätte, in der Wirtschaft unterzukommen, wie Experten meinen. Hat mich ehrlich gesagt überrascht. Für gewöhnlich kommen die meisten Politiker allein aufgrund ihrer Kontakte irgendwo unter. Sogar polarisierende und umstrittene Menschen wie Gerhard Schröder (immerhin auch Bundeskanzler), Roland Koch oder Stefan Mappus.
Wulffs Situation ist jedenfalls eine ziemlich verfahrene: Egal was er macht, sein Ansehen wird er nicht zurückgewinnen können. Politisch kann er praktisch nicht mehr tätig werden, ganz egal wie die juristischen Folgen aussehen. Wirtschaftlich wird es wohl auch schwierig. Für einen Mann, der aber gerne im großen Rahmen auftritt und mitspielt, steht ein unspektakuläres Leben bevor.
Wulff hat hier bewiesen, dass man sich um die Gesetzeslage kümmern muss. Wie ich gelesen habe, liegt der Grund für das hohe Ruhegehalt ja darin, dass man Adenauer damals den Posten schmackhaft machen wollte. Seitdem wurde da wohl nicht viel geändert, lediglich die Summe ist mit den Jahren angestiegen. Wäre also Zeit, sich damit auseinander zu setzen. Aber nicht gerade deswegen, weil man damit Pluspunkte beim Bürger setzen will, sondern aus ehrlicher Verantwortung.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 05.03.2012 um 20:10 Uhr
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Zitat von teacher-1: Zitat von Cymru:
Weiß nicht, ob ich Büro und Dienstwagen mit Fahrer als Luxus ansehe. Immerhin sind dies Arbeitsmittel für eine semipolitische Tätigkeit nach der Amtszeit als Bundespräsident. Da ist der Ehrensold i.H.v. knapp 200.000 € schon eher als Luxus anzusehen.
Du scheinst mir zu vergessen, dass das pro Jahr weitere 280.000 EURO kosten wird.
Das vergesse ich nicht. Es ist jedoch kein Luxus im eigentlichen Sinn, sondern dient grundsätzlich der Arbeit des Bundespräsidenten aD. Dass diese Versuche, weiter zu arbeiten, eher kritisch anzusehen sind, habe ich ja bereits geschrieben. Dass er sich damit nicht beliebt macht, diese Forderungen zu stellen, ist klar. Muss man wieder die rechtliche Lage anschauen.
Zitat von TouchOfRed: Finde dazu dieses Kommentar vom dazugehörigen Spiegel Online Artikel ganz interessant:
Zitat: Nicht alles was rechtens ist, ist auch gerecht... Es geht es um die Angemessenheit (bei unterstellter Unfehlbarkeit). Nicht alles was rechtens ist, ist auch gerecht. Da bekanntermassen "judex non calculat" eine Daumenrechnung:
Herr W. ca. 52 Jahre, Lebenserwarung 82 Jahre, erhält ca. 200.000€ Ehrensold noch für 30 Jahre macht ca. 6.000.000 €.
evtl. fordert Herr W. noch eine Aufwandentschadigung für Sekretariat, PKW, Fahrer und Office von ca. 280.000€ p.a. für 30 Jahre, macht 8.400.000 €
Frau W. geschätzt 37 Jahre, Lebenserwartung ca. 88 Jahre, erhält eine Witwenrente von 60% des Ehrensoldes, i.e. 120.000 € p.a. für die Zeit nach dem Tode von Herrn W., d.h. für ca. 21 Jahre, macht 2.520.000€
In toto hat Herr W. 16.920.000 € in ca. 200 Manntagen erwirtschaftet, d.h. er hatte, nach Gesetz, einen Tagessatz von fast 85.000€!, d.h. vermutlich etwa das 300fache eines Bürgermeisters einer westdeutschen Millionenstadt.
Eine interessante Rechnung. Wenn man sich allerdings nur diese Summen anschaut, muss einem bewusst sein, dass die Endsumme auch bei einer normalen Amtszeit (bzw. zwei Amtszeiten) von Herrn Wulff noch relativ hoch ausfallen. Auch sollte man bedenken, dass theoretisch auch jemand bereits mit 40 Jahren Bundespräsident werden , dann aber nach nur einem Jahr "aus politischen oder gesundheitlichen Gründen" zurücktreten könnte. Das wären dann 40 Jahre Versorgung für ihn, und womöglich noch eine lange Zeit für seine Frau. Der Gesetzgeber muss sich hier überlegen, ob er das wirklich möchte.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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teacher-1
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Geschrieben am: 05.03.2012 um 23:44 Uhr
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Meines Wissens gibt es für den Ehrensold keine Witwenregelung, so habe ich das neulich gehört, das müsste man aber sicherlich noch einmal genauer überprüfen.
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 06.03.2012 um 00:55 Uhr
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Zitat von teacher-1: Meines Wissens gibt es für den Ehrensold keine Witwenregelung, so habe ich das neulich gehört, das müsste man aber sicherlich noch einmal genauer überprüfen.
Man sollte einfach die ganzen gesetzlichen Grundlagen überprüfen. In meinen Augen hat eine Witwenrente in der heutigen Zeit auch sehr viel weniger Berechtigung als zur Gründungszeiten der BRD. Damals und auch noch viele Jahre später durften Frauen ohne Erlaubnis des Mannes gar keine Anstellung annehmen. Sehr viele Frauen waren damals auch "nur" (in ganz dicken "" natürlich) Hausfrau und Mutter. In der heutigen Zeit dagegen können Frauen sehr gut für sich selbst sorgen, trotz der Ungleichheiten in der Bezahlung, die nach wie vor besteht. Zumindest in einem Fall eines jungen Präsidenten mit junger Gattin. Bei einem älteren Präsidentenpaar, kann dies wohl schon wieder etwas anders aussehen. Eine gründliche Überprüfung aller möglichen Vergünstigungen ist notwendig.
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Crcssnn
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Geschrieben am: 06.03.2012 um 14:23 Uhr
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Zitat von Cymru: Wulff war vor seiner Zeit als Abgeordneter soweit ich weiß Rechtsanwalt. Dann lange Abgeordneter und dann eben Ministerpräsident von Niedersachsen. Bei Horst Köhler haben sich da sehr hohe Ansprüche angesammelt aus der Zeit beim IWF und als Sparkassenvorstand. Der Spiegel meinte, dass dies wohl über dem liegen könnte, was er für seine Tätigkeit als Bundespräsident bekommt. Bei Wulff liegt das Einkommen da weit unter dem den 199.000 €. Vor allem muss er dafür noch warten, bis er mindestens 60 Jahre ist. Köhler ist da in einer angenehmeren Lage. 
Rechtsanwalt, wen wundert es.
Der Mann könnte den Schaden ein wenig eingrenzen, wenn er auf seine Zusatzleistungen verzichtet, mindestens, und seinen Ruhestand genießt. Dieses "das steht mir zu" ist wirklich nicht förderlich. Der Mann leidet wohl an Selbstüberschätzung wie gewisse Freiherren, die bei der E.U. angestellt sind.
Zitat von Cymru: Habe inzwischen auch gehört, dass Wulff es wohl gar nicht so leicht hätte, in der Wirtschaft unterzukommen, wie Experten meinen. Hat mich ehrlich gesagt überrascht. Für gewöhnlich kommen die meisten Politiker allein aufgrund ihrer Kontakte irgendwo unter. Sogar polarisierende und umstrittene Menschen wie Gerhard Schröder (immerhin auch Bundeskanzler), Roland Koch oder Stefan Mappus.
Wulffs Situation ist jedenfalls eine ziemlich verfahrene: Egal was er macht, sein Ansehen wird er nicht zurückgewinnen können. Politisch kann er praktisch nicht mehr tätig werden, ganz egal wie die juristischen Folgen aussehen. Wirtschaftlich wird es wohl auch schwierig. Für einen Mann, der aber gerne im großen Rahmen auftritt und mitspielt, steht ein unspektakuläres Leben bevor.
Ihm mangelt es wahrlich nicht an Kontakten, allerdings sind die in Anbetracht der Berichterstattung wertlos geworden. Dabei verfügt der Mann laut seiner Vita durchaus über Steherqualitäten, die ihn durchaus erfolgreich machen könnten.
Seine Frau wird vielleicht Wohltätigkeitsveranstaltungen morderieren oder eine Stiftung gründen. Stefanie zu Guttenberg lässt grüßen. Er könnte vielleicht noch dem ein oder anderen think tank vorstehen, wie zu Guttenberg, oder Kollumnist werden, mehr aber auch nicht.
Zitat von Cymru: Wulff hat hier bewiesen, dass man sich um die Gesetzeslage kümmern muss. Wie ich gelesen habe, liegt der Grund für das hohe Ruhegehalt ja darin, dass man Adenauer damals den Posten schmackhaft machen wollte. Seitdem wurde da wohl nicht viel geändert, lediglich die Summe ist mit den Jahren angestiegen. Wäre also Zeit, sich damit auseinander zu setzen. Aber nicht gerade deswegen, weil man damit Pluspunkte beim Bürger setzen will, sondern aus ehrlicher Verantwortung.
Ironischerweise hat C. Wullf eine Änderung der bestehenden Gesetzeslage gefordert. Und selbst das fliegt ihm jetzt um die Ohren. Wenn er sich nicht so selten dämlich angestellt hätte, könnte man ehrliches Mitleid mit ihm haben.
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 06.03.2012 um 14:42 Uhr
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Zitat von Crcssnn: Rechtsanwalt, wen wundert es.
Der Mann könnte den Schaden ein wenig eingrenzen, wenn er auf seine Zusatzleistungen verzichtet, mindestens, und seinen Ruhestand genießt. Dieses "das steht mir zu" ist wirklich nicht förderlich. Der Mann leidet wohl an Selbstüberschätzung wie gewisse Freiherren, die bei der E.U. angestellt sind.
Siehst du die Tätigkeit als Rechtsanwalt als etwas negatives an? 
Weiß nicht, ob sein Schaden überhaupt noch eingrenzbar ist. Dafür ist wohl schon zu viel Porzellan zerschlagen worden, man stürzt sich geradezu auf neue Meldungen. Dass Wulff ein Büro möchte, hatte gestern der Spiegel gemeldet. Das Bundespräsidialamt wusste davon allerdings noch nichts. Auch wenn der Spiegel sehr genau recherchiert, könnte es auch möglich sein, dass da manche Dinge falsch an die Journalisten weitergegeben werden. Aber warten wir mal ab 
Zitat von Crcssnn:
Ihm mangelt es wahrlich nicht an Kontakten, allerdings sind die in Anbetracht der Berichterstattung wertlos geworden. Dabei verfügt der Mann laut seiner Vita durchaus über Steherqualitäten, die ihn durchaus erfolgreich machen könnten.
Seine Frau wird vielleicht Wohltätigkeitsveranstaltungen morderieren oder eine Stiftung gründen. Stefanie zu Guttenberg lässt grüßen. Er könnte vielleicht noch dem ein oder anderen think tank vorstehen, wie zu Guttenberg, oder Kollumnist werden, mehr aber auch nicht.
Seit Roland Koch so erfolgreich in den Vorstand eines großen Konzerns gekommen ist, tue ich mir da eher schwer mit der Vorstellung, dass es für Wulff nirgends reichen sollte. Er hat Kontakte aus dem Privat- und Politikerleben und hat die von die angesprochenen Steherqualitäten. Warum also nicht doch ein neuer Job? Mappus wollte man damals doch nach Südamerika schicken. Wäre bei Wulff ja auch denkbar. 
Bei Frau Wulff gibt es offenbar ein Jobangebot ihres alten Arbeitgebers Rossmann (vgl. hier). Könnte mir gut vorstellen, dass sie dort wieder anfängt. Mit 38 bereits "Rentnerin" zu sein, wenn man studiert hat, stelle ich mir nämlich weniger schön vor. Wobei sie vorerst sicher Zeit braucht, sich etwas zu sortieren. Weiß nicht, ob dieses öffentliche Lächeln immer so ganz von Herzen war. So ganz sorgenfrei geht sowas ja doch nicht an einem vorbei.
Zitat von Crcssnn:
Ironischerweise hat C. Wullf eine Änderung der bestehenden Gesetzeslage gefordert. Und selbst das fliegt ihm jetzt um die Ohren. Wenn er sich nicht so selten dämlich angestellt hätte, könnte man ehrliches Mitleid mit ihm haben.
Tja, dann darf er wohl froh sein, dass er keine Änderung vorangetrieben hat. Auch wenn es wohl von vielen Deutschen richtigerweise als ungerecht empfunden wird, dass Wulff dieselben Vergünstigungen erhält wie seine Vorgänger, so wird man ihm die gesetzlichen Ansprüche nicht absprechen können. Gesetze sind hier einfach bindend.
Menschlich habe ich durchaus Mitleid mit Wulff und seiner Familie. Eine solche öffentliche Affäre mit diesem Ausmaß ist wohl einfach nur demütigend und kraftraubend. Das ist ziemlich viel zu verarbeiten für einen Menschen, ganz unabhängig davon, was man "verdient" hat oder nicht.
Politisch betrachtet hat Wulff aber wohl nicht ganz verstanden, welche Fehler er gemacht hat. Er war wohl weder nur leichtsinnig noch besonders verschlagen, als er seine Kontakte einging. Ihm war wohl klar, dass nicht alles ganz in Ordnung war, sonst hätte er den Hauskredit wohl öffentlich gemacht. Andererseits hat er viele Beziehungen wohl als echte Freundschaften gesehen, ob richtigerweise oder nicht, kann man als Außenstehender schwer sagen.
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Crcssnn
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Geschrieben am: 06.03.2012 um 15:03 Uhr
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Zitat von Cymru: Siehst du die Tätigkeit als Rechtsanwalt als etwas negatives an? 
Solange die Juristen keine WIrtschaftsunternehmen an die Wand fahren, ist für mich alles Banane.
Zitat von Cymru: Weiß nicht, ob sein Schaden überhaupt noch eingrenzbar ist. Dafür ist wohl schon zu viel Porzellan zerschlagen worden, man stürzt sich geradezu auf neue Meldungen. Dass Wulff ein Büro möchte, hatte gestern der Spiegel gemeldet. Das Bundespräsidialamt wusste davon allerdings noch nichts. Auch wenn der Spiegel sehr genau recherchiert, könnte es auch möglich sein, dass da manche Dinge falsch an die Journalisten weitergegeben werden. Aber warten wir mal ab 
Deswegen sagte ich auch "ein wenig". Der gute Mann wurde ja nicht von den Vorwürfen selbst geschafft, sondern mit seinem Umgang damit und so wie es aussieht, hat er nichts gelernt. P.R.-technisch könnte er ein klein wenig gutmachen, aber nicht sehr viel mehr.
Zitat von Cymru: Seit Roland Koch so erfolgreich in den Vorstand eines großen Konzerns gekommen ist, tue ich mir da eher schwer mit der Vorstellung, dass es für Wulff nirgends reichen sollte. Er hat Kontakte aus dem Privat- und Politikerleben und hat die von die angesprochenen Steherqualitäten. Warum also nicht doch ein neuer Job? Mappus wollte man damals doch nach Südamerika schicken. Wäre bei Wulff ja auch denkbar. 
Bilfinger brauchte wohl noch einen Agitator und Merck brauchte wohl noch einen, der Deals über die Hintertür einfädeln kann.
C. Wulff hat seine Qualitäten und könnte es in der freien WIrtschaft sicher schaffen. Aber das in den nächten Monaten, vielleicht auch Jahren, ein zu heißes Eisen, was sich kein Personalvorstand aufbürden würde, der noch alle beisammen hat.
Zitat von Cymru: Bei Frau Wulff gibt es offenbar ein Jobangebot ihres alten Arbeitgebers Rossmann (vgl. hier). Könnte mir gut vorstellen, dass sie dort wieder anfängt. Mit 38 bereits "Rentnerin" zu sein, wenn man studiert hat, stelle ich mir nämlich weniger schön vor. Wobei sie vorerst sicher Zeit braucht, sich etwas zu sortieren. Weiß nicht, ob dieses öffentliche Lächeln immer so ganz von Herzen war. So ganz sorgenfrei geht sowas ja doch nicht an einem vorbei.
Als hätte sie in der Glückspirale die Sofortrente gewonnen und sei davon überrascht worden. Sie hat es da bestimmt einfacher, einen Job zu finden. Bei ihrem Mann wird eine Zeit dauern, bis Gras über die Sache gewachsen ist.
Zitat von Cymru: Tja, dann darf er wohl froh sein, dass er keine Änderung vorangetrieben hat.  Auch wenn es wohl von vielen Deutschen richtigerweise als ungerecht empfunden wird, dass Wulff dieselben Vergünstigungen erhält wie seine Vorgänger, so wird man ihm die gesetzlichen Ansprüche nicht absprechen können. Gesetze sind hier einfach bindend.
Juristen beschäftigen sich mit Recht und nicht mit Moral - und das ist gut so. Von mir aus soll er den Ehrensold haben, obwohl er sich als Bundespräsident nicht glücklich aufgeführt hat.
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ChrisM - 51
Halbprofi
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Geschrieben am: 07.03.2012 um 17:24 Uhr
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Wir arbeiten um uns selbst zu verbessern — und den Rest der Menschheit. Jean-Luc Picard
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 07.03.2012 um 19:09 Uhr
Zuletzt editiert am: 07.03.2012 um 19:11 Uhr
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Wenn du schon populistische Vergleiche anstellst, dann wenigstens richtige: Emmelys fristlose Kündigung war unwirksam, die Dame arbeitet heute wieder in ihrem alten Beruf.
edit:
Zudem war die Unterschlagung von Emmely bereits nachgewiesen zum Zeitpunkt der Kündigung. Bei Wulff sind es lediglich Vorwürfe, mit denen die Staatsanwaltschaft noch beschäftigt ist. Bis zu einer Verurteilung gilt gerade auch für ihn die Unschuldsvermutung.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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Crcssnn
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Geschrieben am: 07.03.2012 um 19:50 Uhr
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"Einlösen von Pfandbons" ist schlicht falsch. Da ging es um Diebstal und Unterschlagung. Aber Hauptsache, man kann auf die bösen Bonzen eindreschen, wie mir scheint.
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sarmem - 37
Halbprofi
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Geschrieben am: 07.03.2012 um 19:53 Uhr
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Ach, Gier ist gut.^^
welcome to ponyville, jackass
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ViolentFEAR - 33
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Geschrieben am: 07.03.2012 um 19:54 Uhr
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Zitat von Crcssnn:
"Einlösen von Pfandbons" ist schlicht falsch. Da ging es um Diebstal und Unterschlagung. Aber Hauptsache, man kann auf die bösen Bonzen eindreschen, wie mir scheint.
Du meinst, dass Gottes Wille eben Gehorsam geschenkt gehört?
Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit
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ChrisM - 51
Halbprofi
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Geschrieben am: 07.03.2012 um 21:13 Uhr
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Zitat: Der Fall Emmely war ein Arbeitsrechtsstreit um die fristlose Kündigung einer langjährig beschäftigten Kassiererin der Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann, der 2009 bundesweit ein kontroverses Medienecho erregte und eine gesellschaftliche Diskussion zu Bagatellkündigungen hervor rief.
Der Kassiererin, die als Emmely bezeichnet wird, war vorgeworfen worden, zwei ihr nicht gehörende Flaschenpfandbons im Wert von 1,30 Euro eingelöst zu haben; ihr wurde fristlos gekündigt. Das Bundesarbeitsgericht (BAG) in Erfurt erklärte die Kündigung am 10. Juni 2010 für unverhältnismäßig und damit für rechtswidrig Wikipedia
Es ist richtig das für Hern Wulff auch die Unschuldsvermutung gilt, trotzdem wurde Emily sofort gekündigt, auch wenn sie später recht bekam. Und sie hätte erstmal ne Sperre vom Arbeitslosengeld bekommen weil sie ja selbst an ihrer Kündigung schuld war. Wenn hier nicht mit 2erlei Maß gemessen wird weiß ich auch nicht.
Warten wir ab was bei den Ermittlungen gegen den Herrn Ex-Präsidenten raus kommt.
Wir arbeiten um uns selbst zu verbessern — und den Rest der Menschheit. Jean-Luc Picard
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 07.03.2012 um 21:26 Uhr
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Zitat von ChrisM: Es ist richtig das für Hern Wulff auch die Unschuldsvermutung gilt, trotzdem wurde Emily sofort gekündigt, auch wenn sie später recht bekam. Und sie hätte erstmal ne Sperre vom Arbeitslosengeld bekommen weil sie ja selbst an ihrer Kündigung schuld war. Wenn hier nicht mit 2erlei Maß gemessen wird weiß ich auch nicht.
Auch wenn eine Kündigung ausgesprochen wurde: Die war von Anfang an nichtig.
Und auch wenn die Verhältnismäßigkeit hier natürlich nicht bestand (31 Jahre Betriebszugehörigkeit - 1,30 € unterschlagen), sollte man nicht vergessen, dass eine Unterschlagung trotz allem eine Straftat ist. Da zu sagen, dass es ja nur eine geringe Summe ist, zieht nicht. Wenn dir jemand nur ein paar Euro klaut, hättest du sicher auch kein Verständnis dafür, wenn die Polizei da nicht tätig werden möchte.
Es ist also nicht so, dass Emmely hier so ganz unschuldig an der Sache gewesen wäre und völlig machtlos ihrem Arbeitgeber gegenübergestanden hätte. Wenn du dir den Prozessverlauf anschaust, hat sie nach ihrer Unterschlagung noch einige Male gelogen. Keine besonders sympathische Person, wie ich finde.
Bei Wulff gilt das oben bereits angesprochene: Diese hohe Altersversorgung ist kaum mehr vermittelbar. Trotzdem muss sie Herrn Wulff wohl bezahlt werden, weil der Gesetzgeber nicht an eine solche Situation gedacht hatte. Es bleibt also nur, aus dieser Situation zu lernen und die Gesetzeslage anzupassen.
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