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Hetzkampagne

  -1- -2- vorwärts >>>  
ratio_est
Halbprofi (offline)

Dabei seit 06.2011
134 Beiträge
Geschrieben am: 07.01.2012 um 01:11 Uhr

Wie findet ihr politische Kampfbegriffe, wie Hetzkampagne?

Ich verstehe unter einer Schmutzkampagne, dass jemand mit falschen oder verfälschten Informationen und Berichten gezielt fertig gemacht werden soll und schlimm diffamiert wird und es mindestens ein unlauteres Vorgehen ist, aber eigentlich immer ins bösartige und schon kriminelle geht.
Vielleicht gehe ich damit schon etwas weit.

Eine Hetze und Hetzkampagne ist aber noch deutlich schärfer. Hier kommt Hass und wie bei "zu Tode gehetzt" noch große Emotionalität und Dramatik rein, in schlimmsten Fall bis zum Aufruf zu körperlichen Angriffen oder ähnlichen.
Ein Beispiel dafür wären Hetzkampagnen in Ruanda vor dem Völkermord oder in der NS-Zeit mit den Hetzkampagnen gegen die Juden.

Nun wird er in letzter Zeit sehr häufig in Diskussionen dazu genutzt Kritiker bei Affären zum Schweigen zu bringen oder zumindest zu denunzieren und ihre Argumente mit einer unsachlichen Art und mit einem solchen politischen Kampfbegriff in ein schlechtes Licht zu rücken. Und daneben generell eine Berichterstattung, auch eine sachliche kritische Berichterstattung über das Thema nicht mehr zu wollen und unter eine Debatte einfach einen Schlussstrich zu ziehen mit einer rhetorischen Keule. Ist aber vielleicht auch nur mein Eindruck.

Ist es dann in Ordnung mit Polemik zu reagieren oder wäre das schon eine Überreaktion?

Meine feste Position ist, dass man dann ruhig auch polemisch werden darf, da es ein klarer politischer Kampfbegriff ist.

Wie findet ihr diese "Hetzkampagnen-Argumente"?

Bestimmte Personen wollen einfach kein Benehmen lernen, das sie zu ernsthaften Diskussionen befähigt

Der666Diablo
Champion (offline)

Dabei seit 04.2006
23736 Beiträge

Geschrieben am: 07.01.2012 um 01:58 Uhr

eine hetzkampagne ist etwas relativ leichtes -mittelschweres negatives zu einem "weltuntergang" hochzustilisieren.

die "hetzkampagne" im 3reich war mehr. "pogrom" hat sich hierfür eingebürgert. Da nicht nur aktiv "geworben" wurde, sondern gleichzeitig auch verwüstung stattfdand.

Bei Geld, Sex und Kunst gibt es keinen abnehmenden Grenznutzen. http://shortlinks.de/oee9

EroKami-sama - 19
Champion (offline)

Dabei seit 09.2007
3929 Beiträge

Geschrieben am: 07.01.2012 um 02:08 Uhr

Wenn schlechte Recherchen und blatante Falschmeldungen mehr geahndet wären, hätten die Leute die versuchen die Medien durch argumente wie Hetzkampagne zum schweigen zu bringen keine Chance. Aber low quality Berichterstattung à la Bild ist auf dem Vormarsch.

REMOVE LUNARIANS.

ratio_est
Halbprofi (offline)

Dabei seit 06.2011
134 Beiträge
Geschrieben am: 07.01.2012 um 02:18 Uhr
Zuletzt editiert am: 07.01.2012 um 02:21 Uhr

Zitat von Der666Diablo:

eine hetzkampagne ist etwas relativ leichtes -mittelschweres negatives zu einem "weltuntergang" hochzustilisieren.
Das sehe ich ganz anders und ganz im Gegenteil habe ich das Gefühl, dass hier die Kritik dann zu etwas ganz üblen und bösen "hochzustilisieren" versucht wird. Hier ist es der klassische politische Kampfbegriff und noch lange keine Hetzkampagne.

Zitat von Der666Diablo:

die "hetzkampagne" im 3reich war mehr. "pogrom" hat sich hierfür eingebürgert. Da nicht nur aktiv "geworben" wurde, sondern gleichzeitig auch verwüstung stattfdand.
Die Hetzkampagnen in "Der Stürmer" und anderen Nazi-Medien haben dann zum Progrom 1938 geführt. Die Hetzkampagnen in den Medien sind aber auch schon Jahre vor dem Pogrom geführt worden und nicht mit dem Pogrom gleichzusetzen.

Bestimmte Personen wollen einfach kein Benehmen lernen, das sie zu ernsthaften Diskussionen befähigt

Klischeepunk - 40
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
8907 Beiträge

Geschrieben am: 07.01.2012 um 05:26 Uhr

Viel krasser finde ich das beim Begriff Terror. Was vor einigen Jahren noch Staatssysteme beschrieben hat, die ihre Bevölkerung aufs grausamste unterdrückten wird nun von eben diesen Staatssystemen - und auch den Bürgern, hallo TU an dieser Stelle - genutzt um jeden Spinner der irgendwo eine Flasche benzin abstellt und - man wird es kaum glauben - eine stromleitung beschädigt.

Wie finde ich das? Zum kotzen finde ich das. Ich glaube die Leute sollten sich lieber glücklich schätzen, dass sie nie in den "Genuss" kamen die Bedeutung dieser Worte mit denen sie um sich werfen am eigenen Leibe zu erfahren. Aber letztendlich: Es wird jedes noch so erbärmliche Mittel genutzt den Gegner mundtot zu machen. Gerade wenn man gleichzeitig lustige Forderungen auf den Weg bringen kann (Hetzkampagne nun etwas weniger, wobei da die Angriffe auf die Pressefreiheit mit drin stecken) wie bspw. beim Terrorbegriff. Es wird einmal Terror geschrie'n und plötzlich haben wir alles was wir brauchen, vorallem einen "Sicherheit"sapparat der mächtiger und mächtiger wird, und kein Mensch schafft es dagegen etwas zu tun, immerhin geht's ja um unsere Sicherheit. Falls das auch nicht zählt schreit jemand "Denk doch mal einer an die Kinder" und voila.

Dieser Post wurde 2 mal ROT-13 verschlüsselt.

Haseloff - 69
Halbprofi (offline)

Dabei seit 07.2011
141 Beiträge
Geschrieben am: 07.01.2012 um 13:30 Uhr

Terror wird wie Hetzkampagne gerne zur Viktimisierung genutzt, dann oft zur Viktimisierung der ganzen Bevölkerung, um neue "Instrumente" zur Überwachung zu rechtfertigen und auch um Maulkörbe, ähnlich wie bei der Hetzkampagne zu verteilen. Die Presse sollte hier unabhängig sein, aber ist es leider auch jetzt schon oft gar nicht in dem Maße, wie es wünschenswert wäre. Maulkörbe sind aber mit Sicherheit der falsche Weg.
Es ist klar, was mit diesem Gerede erzielt werden soll und das gefällt mir auch gar nicht.

"Fangts mitm Schnelltest gegn den Rinderwahn bei der bayrischen Regierung an!" Biermösl Blosn

Roddi - 39
Champion (offline)

Dabei seit 10.2005
12069 Beiträge

Geschrieben am: 07.01.2012 um 14:08 Uhr

Man muss sich doch nur anschauen was für einen Status z.B hier Arbeitslose und Migranten besitzen. Nach meiner Meinung fängt das schon damit an.

"Nope".

ratio_est
Halbprofi (offline)

Dabei seit 06.2011
134 Beiträge
Geschrieben am: 07.01.2012 um 14:32 Uhr

Zitat von Roddi:

Man muss sich doch nur anschauen was für einen Status z.B hier Arbeitslose und Migranten besitzen. Nach meiner Meinung fängt das schon damit an.
Mag ja sein, dass beispielsweise die RTL2 Berichte über faule Hartzer schon diffamierend sind und fast kampagnenhafte Züge annehmen können, aber auch so etwas muss in einem Land mit Pressefreiheit möglich sein und müssen wir aushalten. Deswegen brauchen wir eben die Vielfalt und auch seriöse und sachliche Darstellungen. Es ist wenn wirklich nur ein Anfang, den man zu einer Hetzkampagne ausbauen könnte und noch lange keine Hetzkampagne. Die hätte für mich dann schon noch eine ganz andere Qualität.
Das erstaunliche ist ja aber, dass dies hier dann nicht als Hetzkampagne bezeichnet wird, dabei wäre es hier viel naheliegender. Das entblößt den sonst gerne genutzten politischen Kampfbegriff Hetzkampagne eben als das was er in diesen Fällen ist. Ist für mich in diesen Fällen das Niveau von Polemik, mit der die andere Seite unsachlich denunziert werden soll.

Es stimmt aber schon, dass noch das sich oder die Kritisierten zum Opfermachen hinzukommt.

Bestimmte Personen wollen einfach kein Benehmen lernen, das sie zu ernsthaften Diskussionen befähigt

Roddi - 39
Champion (offline)

Dabei seit 10.2005
12069 Beiträge

Geschrieben am: 07.01.2012 um 14:49 Uhr

Zitat von ratio_est:

Zitat von Roddi:

Man muss sich doch nur anschauen was für einen Status z.B hier Arbeitslose und Migranten besitzen. Nach meiner Meinung fängt das schon damit an.
Mag ja sein, dass beispielsweise die RTL2 Berichte über faule Hartzer schon diffamierend sind und fast kampagnenhafte Züge annehmen können, aber auch so etwas muss in einem Land mit Pressefreiheit möglich sein und müssen wir aushalten. Deswegen brauchen wir eben die Vielfalt und auch seriöse und sachliche Darstellungen. Es ist wenn wirklich nur ein Anfang, den man zu einer Hetzkampagne ausbauen könnte und noch lange keine Hetzkampagne. Die hätte für mich dann schon noch eine ganz andere Qualität.
Das erstaunliche ist ja aber, dass dies hier dann nicht als Hetzkampagne bezeichnet wird, dabei wäre es hier viel naheliegender. Das entblößt den sonst gerne genutzten politischen Kampfbegriff Hetzkampagne eben als das was er in diesen Fällen ist. Ist für mich in diesen Fällen das Niveau von Polemik, mit der die andere Seite unsachlich denunziert werden soll.

Es stimmt aber schon, dass noch das sich oder die Kritisierten zum Opfermachen hinzukommt.


Ich würde das nicht nur auf das Publikum von RTL 2 ablwälzen. Medienweit werden sogar Fälle von "faulen Hartzern" erfunden z.B Arno Dübel um den Eindruck noch weiter zu verstärken, Selbst Spiegel Tv zeigt Berichte von der "Hartz 4 Beratung" in der Kneipe in Neukölln, was mit seriöser Berichterstattung einfach nichts mehr zutun hat. Es ist nunmal fakt, dass wir in einer Leistungsgesellschaft leben und diejenigen die, dessen Anfoderungen nicht mehr genügen zunehmend stigmatisiert werden und darin sehe ich desübrigens eine sehr große Gefahr. Indem du Menschen einen Wert zuschreibst wie "der Hartzer ist faul" oder "der Migrant ist nur kriminell" hast du die beste Vorraussetzung dafür geschaffen, dass einige Schwachköpfe das wörtlich nehmen.

"Nope".

ratio_est
Halbprofi (offline)

Dabei seit 06.2011
134 Beiträge
Geschrieben am: 07.01.2012 um 14:59 Uhr

Zitat von Roddi:

Zitat von ratio_est:

Zitat von Roddi:

Man muss sich doch nur anschauen was für einen Status z.B hier Arbeitslose und Migranten besitzen. Nach meiner Meinung fängt das schon damit an.
Mag ja sein, dass beispielsweise die RTL2 Berichte über faule Hartzer schon diffamierend sind und fast kampagnenhafte Züge annehmen können, aber auch so etwas muss in einem Land mit Pressefreiheit möglich sein und müssen wir aushalten. Deswegen brauchen wir eben die Vielfalt und auch seriöse und sachliche Darstellungen. Es ist wenn wirklich nur ein Anfang, den man zu einer Hetzkampagne ausbauen könnte und noch lange keine Hetzkampagne. Die hätte für mich dann schon noch eine ganz andere Qualität.
Das erstaunliche ist ja aber, dass dies hier dann nicht als Hetzkampagne bezeichnet wird, dabei wäre es hier viel naheliegender. Das entblößt den sonst gerne genutzten politischen Kampfbegriff Hetzkampagne eben als das was er in diesen Fällen ist. Ist für mich in diesen Fällen das Niveau von Polemik, mit der die andere Seite unsachlich denunziert werden soll.

Es stimmt aber schon, dass noch das sich oder die Kritisierten zum Opfermachen hinzukommt.


Ich würde das nicht nur auf das Publikum von RTL 2 ablwälzen. Medienweit werden sogar Fälle von "faulen Hartzern" erfunden z.B Arno Dübel um den Eindruck noch weiter zu verstärken, Selbst Spiegel Tv zeigt Berichte von der "Hartz 4 Beratung" in der Kneipe in Neukölln, was mit seriöser Berichterstattung einfach nichts mehr zutun hat. Es ist nunmal fakt, dass wir in einer Leistungsgesellschaft leben und diejenigen die, dessen Anfoderungen nicht mehr genügen zunehmend stigmatisiert werden und darin sehe ich desübrigens eine sehr große Gefahr. Indem du Menschen einen Wert zuschreibst wie "der Hartzer ist faul" oder "der Migrant ist nur kriminell" hast du die beste Vorraussetzung dafür geschaffen, dass einige Schwachköpfe das wörtlich nehmen.
Ich verstehe deine Sicht und finde es auch richtig, dass das höchstens der Anfang ist und noch keine Hetzkampagne.
Nur was soll daraus folgen? Wir können die Medien nicht so reglementieren, dass das was uns nicht gefällt nicht mehr in dieser Art berichtet wird (es sei denn bei falschen Tatsachenbehauptungen und strafrechtlichen Beleidigungen oder der gleichen).
Wir müssen auch das Boulevard aushalten, das so berichtet und auch zum Teil sonst seriöse Zeitungen. Wir können dann höchstens andere bessere Medien konsumieren und uns ärger. Solche Debatten dann mit rhetorischen Keulen wie "Hetzkampange" beenden versuchen, wäre nicht gut. Dann muss man eben aufklären und sachlich für seine Sicht streiten, auch wenn es mühsam ist.
Eine freie Presse ist eben gerade unbequem in ganz vielen und auch solchen Fällen. Das müssen wir aushalten und ist gut so.

Bestimmte Personen wollen einfach kein Benehmen lernen, das sie zu ernsthaften Diskussionen befähigt

Der666Diablo
Champion (offline)

Dabei seit 04.2006
23736 Beiträge

Geschrieben am: 07.01.2012 um 15:04 Uhr

Zitat von Roddi:


Ich würde das nicht nur auf das Publikum von RTL 2 ablwälzen. Medienweit werden sogar Fälle von "faulen Hartzern" erfunden z.B Arno Dübel um den Eindruck noch weiter zu verstärken, Selbst Spiegel Tv zeigt Berichte von der "Hartz 4 Beratung" in der Kneipe in Neukölln, was mit seriöser Berichterstattung einfach nichts mehr zutun hat. Es ist nunmal fakt, dass wir in einer Leistungsgesellschaft leben und diejenigen die, dessen Anfoderungen nicht mehr genügen zunehmend stigmatisiert werden und darin sehe ich desübrigens eine sehr große Gefahr. Indem du Menschen einen Wert zuschreibst wie "der Hartzer ist faul" oder "der Migrant ist nur kriminell" hast du die beste Vorraussetzung dafür geschaffen, dass einige Schwachköpfe das wörtlich nehmen.


nunja, diese stigmatisierung fängt aber bereits im kleinen bereits an. wird über die negativ(st) exemplare dann genährt und darüber baut sich dann ein markt auf.

mit dem bild des opas, der den tag über den garten jähtet und dazu alle drei strophen der nationalhymne singt und irgendwie stolz (einfach stehen lassen, ist ein vergleich) auf "sein" vaterland ist würde keinen menschen auf die straße bringen um gegen nationalismus und die gesteigerte formen davon zu demonstrieren. hier im weiteren kontext: der großteil der rechtsextremen/nazis/faschisten [... wie man sie auch nennen mag] hat wahrscheinlich gar keine gedanken wie der nächste "türke (auswechselbar) wird ins kz gesteckt". mit solcher leute aufmarsch kann man daher auch nur werbung machen, in dem man auf früher referenziert.

sonst hat ein solcher aufmarsch viel mit einem fußballclub gemeinsam...nur ein paar wollen wirklich was erreichen, der rest macht eben mit um in einer gruppe zu sein.

durch stigmatisierung hilft man aber auch hier keinem "herauszukommen". aber solange das nicht im kleinen geändert wird wird das große auch weiterbestehen - verständlicherweise bilden unsere medien doch nur ab, was wir sehen wollen. irgendwie. auch, was wir vorleben.

Bei Geld, Sex und Kunst gibt es keinen abnehmenden Grenznutzen. http://shortlinks.de/oee9

Roddi - 39
Champion (offline)

Dabei seit 10.2005
12069 Beiträge

Geschrieben am: 07.01.2012 um 15:10 Uhr

@gugididu:

Klar, ist auch nichts neues, dass immer auf die Schwächsten eingedroschen wird....ich würde einfach ein neues Bewusstsein(was sicher nicht passieren wird) vorschlagen: Mich schockiert es ehrlich gesagt, dass solche Stigmata schon in seriösen Medien Platz gefunden haben und oft der Medienkonsum sich nur noch darauf ausrichtet, mit einer schockierenden, sensationellen Story Kohle zu machen.Verbieten kann man das "den Medien" nicht, klar nur sollte an das Bewusstsein der Berichterstatter appelliert werden, dass ihre Berichte auch gar nichts mehr mit ihrem Beruf zutun haben und mancher Politiker sollte seinen hämischen Populismus endlich sein lassen. Nach meiner Meinung ist es nämlich so,dass man eben Menschen braucht "die ganz unten sind" um populistische Haudrauf Sätze abzulassen, das wollen ja auch viele hören anstatt sich mal mit deren Lage auseinander zu setzen.

"Nope".

ratio_est
Halbprofi (offline)

Dabei seit 06.2011
134 Beiträge
Geschrieben am: 07.01.2012 um 15:15 Uhr

@ Roddi:

Finde ich auch genau den richtigen Weg. Das ist sachlich und ein guter Umgang mit der Problematik. So wäre es wünschenswert.
Es stimmt schon, dass wie Diablo sagt, die Medien oft das zeigen, was wir sehen wollen und das Einschalgen auf den Schwächsten wollen viele sehen. Mit deinem langwierigen und unbequemen Weg für einen fast aussichtslosen Kampf um ein besseres Bewusstsein für diese Sachen liegst du trotzdem richtig.
Die freie Presse hat eben seine Schattenseiten und damit muss man umgehen lernen, selbst wenn es frustrierend ist.

Bestimmte Personen wollen einfach kein Benehmen lernen, das sie zu ernsthaften Diskussionen befähigt

Roddi - 39
Champion (offline)

Dabei seit 10.2005
12069 Beiträge

Geschrieben am: 07.01.2012 um 15:17 Uhr
Zuletzt editiert am: 07.01.2012 um 15:23 Uhr

Zitat von Der666Diablo:

Zitat von Roddi:


Ich würde das nicht nur auf das Publikum von RTL 2 ablwälzen. Medienweit werden sogar Fälle von "faulen Hartzern" erfunden z.B Arno Dübel um den Eindruck noch weiter zu verstärken, Selbst Spiegel Tv zeigt Berichte von der "Hartz 4 Beratung" in der Kneipe in Neukölln, was mit seriöser Berichterstattung einfach nichts mehr zutun hat. Es ist nunmal fakt, dass wir in einer Leistungsgesellschaft leben und diejenigen die, dessen Anfoderungen nicht mehr genügen zunehmend stigmatisiert werden und darin sehe ich desübrigens eine sehr große Gefahr. Indem du Menschen einen Wert zuschreibst wie "der Hartzer ist faul" oder "der Migrant ist nur kriminell" hast du die beste Vorraussetzung dafür geschaffen, dass einige Schwachköpfe das wörtlich nehmen.


nunja, diese stigmatisierung fängt aber bereits im kleinen bereits an. wird über die negativ(st) exemplare dann genährt und darüber baut sich dann ein markt auf.

mit dem bild des opas, der den tag über den garten jähtet und dazu alle drei strophen der nationalhymne singt und irgendwie stolz (einfach stehen lassen, ist ein vergleich) auf "sein" vaterland ist würde keinen menschen auf die straße bringen um gegen nationalismus und die gesteigerte formen davon zu demonstrieren. hier im weiteren kontext: der großteil der rechtsextremen/nazis/faschisten [... wie man sie auch nennen mag] hat wahrscheinlich gar keine gedanken wie der nächste "türke (auswechselbar) wird ins kz gesteckt". mit solcher leute aufmarsch kann man daher auch nur werbung machen, in dem man auf früher referenziert.

sonst hat ein solcher aufmarsch viel mit einem fußballclub gemeinsam...nur ein paar wollen wirklich was erreichen, der rest macht eben mit um in einer gruppe zu sein.

durch stigmatisierung hilft man aber auch hier keinem "herauszukommen". aber solange das nicht im kleinen geändert wird wird das große auch weiterbestehen - verständlicherweise bilden unsere medien doch nur ab, was wir sehen wollen. irgendwie. auch, was wir vorleben.


Bleib beim Thema, deine Vergleiche ziehen mal wieder absolut nicht, da Rechtsextreme sehr wohl wissen wofür sie auf die Straße gehen und dies auch in ihrer Musik, ihrer Agitationsformen sich verinnerlichen. Die bloßen Mitläufer steigen spätestens nach zwei Jahren aus, das ist auch hier der Fall und du solltest es auch mal lassen diese Typen zu verharmlosen und dass man diese Typen "stigmatisiert" werden,wäre mir neu: Wenn diese ständig den Holocaust leugnen dann können diese gar nicht stigmatisiert werden da Stigmatisierungen völlig irrational sind.Die sagen es aber doch selbst.

Außerdem genießen gerade NeoNazis gegenüber der Justiz ein sehr enormes "laissez-faire Gehabe".

"Nope".

Roddi - 39
Champion (offline)

Dabei seit 10.2005
12069 Beiträge

Geschrieben am: 07.01.2012 um 15:22 Uhr

Zitat von ratio_est:

@ Roddi:

Finde ich auch genau den richtigen Weg. Das ist sachlich und ein guter Umgang mit der Problematik. So wäre es wünschenswert.
Es stimmt schon, dass wie Diablo sagt, die Medien oft das zeigen, was wir sehen wollen und das Einschalgen auf den Schwächsten wollen viele sehen. Mit deinem langwierigen und unbequemen Weg für einen fast aussichtslosen Kampf um ein besseres Bewusstsein für diese Sachen liegst du trotzdem richtig.
Die freie Presse hat eben seine Schattenseiten und damit muss man umgehen lernen, selbst wenn es frustrierend ist.


Jop.Ich denke eher Diablo möchte das nur für einen ganz bestimmten Grund instrumentalisieren.

Klar,sieht man aber mit welchen Beißreflexen sich "die Medien" wehren, wenn man kritisch über sie berichtet, muss man beachten, dass das langsam echt unangenehme Züge annimmt. Aber das ist nichts neues: Es gründete sich ja nicht umsonst das ZDF;-).

"Nope".

MackieMesser - 41
Champion (offline)

Dabei seit 08.2007
3916 Beiträge

Geschrieben am: 07.01.2012 um 16:50 Uhr

Zitat von Roddi:


Ich würde das nicht nur auf das Publikum von RTL 2 ablwälzen. Medienweit werden sogar Fälle von "faulen Hartzern" erfunden z.B Arno Dübel um den Eindruck noch weiter zu verstärken, Selbst Spiegel Tv zeigt Berichte von der "Hartz 4 Beratung" in der Kneipe in Neukölln, was mit seriöser Berichterstattung einfach nichts mehr zutun hat. Es ist nunmal fakt, dass wir in einer Leistungsgesellschaft leben und diejenigen die, dessen Anfoderungen nicht mehr genügen zunehmend stigmatisiert werden und darin sehe ich desübrigens eine sehr große Gefahr. Indem du Menschen einen Wert zuschreibst wie "der Hartzer ist faul" oder "der Migrant ist nur kriminell" hast du die beste Vorraussetzung dafür geschaffen, dass einige Schwachköpfe das wörtlich nehmen.


Naja. So klein sehe ich die "Kein Bock" Truppe auch nicht. Zumal Betrug auch gerna mal im Spiel ist.
Das ist schlicht das Versäumnis des Staates Anreize und Sanktionen richtig auszulegen und durchzusetzen. Gleiches gilt für Einwanderungspolitik.
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