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Deutsche Politikerin mit MH abschieben?

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user_deleted - 46
Experte (offline)

Dabei seit 12.2008
1031 Beiträge

Geschrieben am: 15.12.2011 um 09:50 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von user_deleted:

Darin kam eine Studie zur Sprache, die zu dem Ergabnis kam, dass die Deutschen ausländerfreunlicher sind als die meisten anderen untersuchten Länder (Frankreich, Holland..).


Ja, von der Studie habe ich auch in den Nachrichten gehört. Sogar in den tagesthemen oder dem heute journal, glaube ich.

Letztendlich relativiert es aber lediglich.


Sicher tut es das, und ein gesundes Mittelmaß ist hier gegenüber einer unbedingten Verabsolutierung von Xenophobie auf der einen oder Xenophilie auf der anderen Seite auch angebracht.
Um ein oben angerissenes Beispiel nochmal aufzugreifen: Ich persönlich kann es "alteingesessenen" deutschen Arbeitnehmern im Bereich mäßiger bis mittlerer Qualifikationsniveaus nicht verübeln, wenn sie entsprechende Ressentiments entwickeln, weil der Arbeitsmarkt hier durch eine Konzentration eingewanderter Arbeitskräfte belastet wird.

Peggy nix da.

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 15.12.2011 um 15:17 Uhr

Zitat von user_deleted:

Um ein oben angerissenes Beispiel nochmal aufzugreifen: Ich persönlich kann es "alteingesessenen" deutschen Arbeitnehmern im Bereich mäßiger bis mittlerer Qualifikationsniveaus nicht verübeln, wenn sie entsprechende Ressentiments entwickeln, weil der Arbeitsmarkt hier durch eine Konzentration eingewanderter Arbeitskräfte belastet wird.


Sicher, vor allem ungelernte Arbeitskräfte können durch Einwanderer oft billiger ersetzt werden. Das zu verleugnen, wäre schlicht falsch. Es begründet so manchen Vorbehalt, rechtfertigt jedoch noch keinen aggressiven Rassismus.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Roddi - 39
Champion (offline)

Dabei seit 10.2005
12069 Beiträge

Geschrieben am: 15.12.2011 um 17:05 Uhr

Zitat von user_deleted:

Zitat von Cymru:

Zitat von user_deleted:

Darin kam eine Studie zur Sprache, die zu dem Ergabnis kam, dass die Deutschen ausländerfreunlicher sind als die meisten anderen untersuchten Länder (Frankreich, Holland..).


Ja, von der Studie habe ich auch in den Nachrichten gehört. Sogar in den tagesthemen oder dem heute journal, glaube ich.

Letztendlich relativiert es aber lediglich.


Sicher tut es das, und ein gesundes Mittelmaß ist hier gegenüber einer unbedingten Verabsolutierung von Xenophobie auf der einen oder Xenophilie auf der anderen Seite auch angebracht.
Um ein oben angerissenes Beispiel nochmal aufzugreifen: Ich persönlich kann es "alteingesessenen" deutschen Arbeitnehmern im Bereich mäßiger bis mittlerer Qualifikationsniveaus nicht verübeln, wenn sie entsprechende Ressentiments entwickeln, weil der Arbeitsmarkt hier durch eine Konzentration eingewanderter Arbeitskräfte belastet wird.


Wie willst du es dann aber definieren:Wenn hochqualifizierte Migranten kommen,sollen diese schlecht bis mäßig qualifizierten Deutschen was wegnehmen?

Außerdem:Zur Zeiten der Vollbeschäftigung war es aber so,dass die schlecht bis mittelmäßig qualifizierten Deutschen in den Industrie Betrieben höher gestuft und somit besser bezahlt wurden,weil die ersten Migranten sprachlich nicht auf ihrem Level waren.Damals wurden diese aber trotzdem nicht sehr nett und "sauber" behandelt.Stützen sich dann nicht diese Ressentiments vordergründig auf originären Reaktionen?

"Nope".

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 15.12.2011 um 21:54 Uhr

Zitat von Roddi:

Wie willst du es dann aber definieren:Wenn hochqualifizierte Migranten kommen,sollen diese schlecht bis mäßig qualifizierten Deutschen was wegnehmen?


Das Problem ist ja: Hochqualifizierte Migranten kommen seltener nach Deutschland. Unser Land bietet hier weniger Anreiz als andere Länder. Vielfache Faktoren spielen dabei mit, weshalb man lieber in die USA, England oder sonst außerhalb Deutschlands seine Arbeit sucht.

Was wir haben: Viele unqualifizierte Migranten. Sie brechen häufiger die Schule ab laut Statistik. Hier beginnt dann auch die Unterscheidung der Auslegung: Der Rechte wird sagen, das liegt an der Dummheit und mangelnden Intelligenz des Migranten. Ich sehe da eher das System in der Kritik, dass Talente verschenkt, die da sind.

Letztendlich ist dies aber auch der Problembereich: Deutschland hat viele ungebildete Menschen im arbeitsfähigen Alter. Schaut man sich die Statistiken zu Hartz IV an, so sind es immer die Arbeitslosen ohne Schulabschluss oder Ausbildung, die am längsten in Hartz IV verharren. Vor allem die Globalisierung hat hier bewirkt, dass einfache Arbeiten "outgesourced" werden, sprich billigere Arbeitskräfte gefunden werden. Das kann durchaus den Eindruck bewirken bei beruflich unqualifizierten/ unterqualifizierten Deutschen, dass "Ausländer" ihre Arbeitsplätze wegnehmen. Teilweise ist dies richtig. Wobei es eben keinen Rassenhass rechtfertigt, wenn man sich selbst nicht weiterbildet und anstrengt.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Roddi - 39
Champion (offline)

Dabei seit 10.2005
12069 Beiträge

Geschrieben am: 15.12.2011 um 23:39 Uhr
Zuletzt editiert am: 15.12.2011 um 23:47 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von Roddi:

Wie willst du es dann aber definieren:Wenn hochqualifizierte Migranten kommen,sollen diese schlecht bis mäßig qualifizierten Deutschen was wegnehmen?


Das Problem ist ja: Hochqualifizierte Migranten kommen seltener nach Deutschland. Unser Land bietet hier weniger Anreiz als andere Länder. Vielfache Faktoren spielen dabei mit, weshalb man lieber in die USA, England oder sonst außerhalb Deutschlands seine Arbeit sucht.

Was wir haben: Viele unqualifizierte Migranten. Sie brechen häufiger die Schule ab laut Statistik. Hier beginnt dann auch die Unterscheidung der Auslegung: Der Rechte wird sagen, das liegt an der Dummheit und mangelnden Intelligenz des Migranten. Ich sehe da eher das System in der Kritik, dass Talente verschenkt, die da sind.

Letztendlich ist dies aber auch der Problembereich: Deutschland hat viele ungebildete Menschen im arbeitsfähigen Alter. Schaut man sich die Statistiken zu Hartz IV an, so sind es immer die Arbeitslosen ohne Schulabschluss oder Ausbildung, die am längsten in Hartz IV verharren. Vor allem die Globalisierung hat hier bewirkt, dass einfache Arbeiten "outgesourced" werden, sprich billigere Arbeitskräfte gefunden werden. Das kann durchaus den Eindruck bewirken bei beruflich unqualifizierten/ unterqualifizierten Deutschen, dass "Ausländer" ihre Arbeitsplätze wegnehmen. Teilweise ist dies richtig. Wobei es eben keinen Rassenhass rechtfertigt, wenn man sich selbst nicht weiterbildet und anstrengt.


Naja eher die mit Migrationshintergrund und dass Abschlüsse,die im Ausland erworben wurden in Deutschland nicht anerkannt werden.Ich sehe darin eher Bequemlichkeit und einen Habitus des deutschen Michels, dessen Existenz auf Angst aufgebaut ist seine Feindbilder je nach einem Schema was erlaubt ist und was nicht erlaubt ist zu verändern.Das daraus ein Klima des Misstrauens resultiert und auch soetwas wie die NSU(und ich finde es wirklich sowas von dermaßen peinlich wie die Medien damit umgehen: Schon als kleiner Kiddie Punk mit meinen 16 Lenzen fand ich in Mailordern Bücher,die über eine "braune Armee Fraktion" schrieben und die Taktik der NSU ist überhaupt nichts neues:Die Combat 18 hat dies in England schon lange davor praktiziert:Keine Bekenner Videos,Nagelbombenanschläge,gezielte Morde an Migranten da soll mir keiner erzählen,der ein bisschen sich dort auskennt,dass das einem verblüffe) resultieren kann,will man sich nicht eingestehen.Wozu denn auch?Ist ja auch kein gutes Wahlkampfthema oder ein Anlass hirnrissige, völlig übertriebene Bestseller zu schreiben.

Ich denke eher,dass so Mancher den "Jugendlichen mit türkisch/arabischen Migrationshintergund" genau in der kriminellen,ungebildeten Ecke haben möchte.Somit muss er sich nicht eingestehen, dass seine Vorurteile auf wie alle Vorurteile fürn Arsch sind.

Ich galube kein unqualifizierter Deutscher würde sich,die Arbeiten zumuten, die "outgesourced" werden.Mir ist es aber in der Erklärung in Sachen rechtes Gedankengut etwas zu platt, so ein Gedankengut immer unteren Schichten zuzuschreiben, ist für mich auch so eine Art Abwälzung des eigentlichen Problems.

"Nope".

user_deleted - 46
Experte (offline)

Dabei seit 12.2008
1031 Beiträge

Geschrieben am: 16.12.2011 um 12:10 Uhr
Zuletzt editiert am: 16.12.2011 um 12:16 Uhr

Zitat von Roddi:


Wie willst du es dann aber definieren:Wenn hochqualifizierte Migranten kommen,sollen diese schlecht bis mäßig qualifizierten Deutschen was wegnehmen?


Verstehe deinen Einwand gar nicht. Die Realität, die ich hier thematisiere, ist doch eine erhöhte Konzentration von Migranten in unteren bis mittleren Qualifikationsstufen, was das Ungleichgewicht am Arbeitsmarkt, sprich den Mangel in höheren Bereichen und das Überangebot an Arbeitskräften in niedrigeren Bereichen, verschärft. Und damit direkt und indirekt soziale Kosten aufwirft.
Dabei ging es ursächlich um eine Erklärung dafür, dass nicht jeder unbedingt über Immigration in jeglichem Umfang und in jeglicher Form glücklich sein muss, sondern eine gesunde Balance zwischen humanistischer Offenheit und berechtigtem Eigeninteresse durchaus gewahrt werden darf.

Die Einwanderung von Hochqualifizierten steht auf einem ganz anderen Blatt; Gegen die kann im wirklich notwendigen Umfang keiner was haben - abgesehen von den einheimischen High Potentials, die dann vielleicht keine 10k im Monat mehr verdienen, sondern nur 9, aber das ist ok.

Peggy nix da.

Roddi - 39
Champion (offline)

Dabei seit 10.2005
12069 Beiträge

Geschrieben am: 16.12.2011 um 14:12 Uhr

Zitat von user_deleted:

Zitat von Roddi:


Wie willst du es dann aber definieren:Wenn hochqualifizierte Migranten kommen,sollen diese schlecht bis mäßig qualifizierten Deutschen was wegnehmen?


Verstehe deinen Einwand gar nicht. Die Realität, die ich hier thematisiere, ist doch eine erhöhte Konzentration von Migranten in unteren bis mittleren Qualifikationsstufen, was das Ungleichgewicht am Arbeitsmarkt, sprich den Mangel in höheren Bereichen und das Überangebot an Arbeitskräften in niedrigeren Bereichen, verschärft. Und damit direkt und indirekt soziale Kosten aufwirft.
Dabei ging es ursächlich um eine Erklärung dafür, dass nicht jeder unbedingt über Immigration in jeglichem Umfang und in jeglicher Form glücklich sein muss, sondern eine gesunde Balance zwischen humanistischer Offenheit und berechtigtem Eigeninteresse durchaus gewahrt werden darf.

Die Einwanderung von Hochqualifizierten steht auf einem ganz anderen Blatt; Gegen die kann im wirklich notwendigen Umfang keiner was haben - abgesehen von den einheimischen High Potentials, die dann vielleicht keine 10k im Monat mehr verdienen, sondern nur 9, aber das ist ok.


Du ignorierst weiterhin den Fakt, dass hier im Ausland erworbene Abschlüsse nicht anerkannt werden.Dieses Unvermögen der deutschen Politik Migranten auch eine bessere Position einzugestehen, kann man nicht alleine an den Migranten festlegen.

Ich erwähne wieder,dass als es die große Einwanderungswelle in Deutschland stattfand,Vollbeschäftigung herrschte und somit die mittel bis niedrig qualifizierten Deutschen somit in den Betrieben höher gestuft wurden,weil sie durch ihre Muttersprache vornerein einen Vorteil hatten.Wo wurden bitte da die Löhne gedrückt?

Außerdem:Worüber beschwerst du dich?Laut stat. Bundesamt wandern mittlerweile mehr Menschen mit dem ewig hier stigmatisierten Migrationshintergrund aus statt ein und EU Bürger werden dich wohl kaum stören,oder?

Wen wird denn durch niedrig qualifizierten Wanderarbeitern die Arbeit weggenommen.Den aus Polen stammenden Spargelstechern?

"Nope".

Cymru - 35
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Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 16.12.2011 um 17:31 Uhr

Zitat von Roddi:

[Naja eher die mit Migrationshintergrund und dass Abschlüsse,die im Ausland erworben wurden in Deutschland nicht anerkannt werden.


Spielt sicherlich auch eine große Rolle. Hier wird ebenfalls Talent verschenkt.

Zitat von Roddi:

Ich galube kein unqualifizierter Deutscher würde sich,die Arbeiten zumuten, die "outgesourced" werden.


Natürlich nicht. Wenn ich das richtig im Kopf habe, gab es da mal eine Reportage zu den Spargelstechern. Die Polen waren auch nach den drei Wochen noch da, der durchschnittliche deutsche Hartz IV Empfänger vielleicht noch am zweiten oder dritten Tag. Häufig wurde da aber auf krank gemacht.


Es ist aber schlicht einfacher, wenn man die Schuld einem anderen in die Schuhe schiebt. Ansonsten müsste man sich eingestehen, dass man selbst schlicht nicht die erforderliche Leistung mitbringt bzw. oft einfach nicht aktiv wird.

Wobei es natürlich Arbeiten gibt, für die sich Deutsche wie Migranten bewerben, wo dann ein harter Kampf um die Plätze erwächst. Schlicht, weil die Hilfsarbeiten im unteren Lohnbereich durch maschinelle Fertigung und Outsourcing seltener geworden sind.

Zitat von Roddi:


Mir ist es aber in der Erklärung in Sachen rechtes Gedankengut etwas zu platt, so ein Gedankengut immer unteren Schichten zuzuschreiben, ist für mich auch so eine Art Abwälzung des eigentlichen Problems.


Wie gesagt: Diese rechten Vorbehalte findet man in allen Schichten. Hatte ja das Beispiel angesprochen, dass der Bewerber mit türkisch klingendem Namen gegenüber dem Bewerber mit Namen Maier, Müller, Schmidt bei gleicher Qualifikation häufiger benachteiligt wird (diese Studie der Uni Konstanz).

Boehsewicht hat dabei lediglich auf die minder qualifizierten Arbeitnehmer verwiesen, bei denen es tatsächlich einen Kampf um die begrenzten Arbeitsplätze gibt. Hier kann man natürlich gewisse Vorbehalte verstehen. Einen Rassenhass legitimieren sie aber natürlich keineswegs.

Zitat von Roddi:

Ich erwähne wieder,dass als es die große Einwanderungswelle in Deutschland stattfand,Vollbeschäftigung herrschte und somit die mittel bis niedrig qualifizierten Deutschen somit in den Betrieben höher gestuft wurden,weil sie durch ihre Muttersprache vornerein einen Vorteil hatten.Wo wurden bitte da die Löhne gedrückt?


Diese Zeiten sind aber nun leider vorbei. Es gibt heute viele Stellen in Unternehmen, die nicht besetzt werden können. Das sind zum Großteil Stellen von hochqualifizierten Arbeitnehmern.

In den 1950ern und -60ern war es tatsächlich kein Problem, jeden unterzubringen. Man hat händeringend um Arbeitskräfte gebuhlt, Arbeitslosigkeit war in 98 % der Fällen selbstverschuldet. Doch in den 1980ern (womöglich schon davor) sah das anders aus. Die fehlende Qualifikation beim deutschen Hilfsarbeiter ermöglichte ihm nicht automatisch eine Stelle.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Roddi - 39
Champion (offline)

Dabei seit 10.2005
12069 Beiträge

Geschrieben am: 17.12.2011 um 13:41 Uhr
Zuletzt editiert am: 17.12.2011 um 14:19 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von Roddi:

[Naja eher die mit Migrationshintergrund und dass Abschlüsse,die im Ausland erworben wurden in Deutschland nicht anerkannt werden.


Spielt sicherlich auch eine große Rolle. Hier wird ebenfalls Talent verschenkt.

Zitat von Roddi:

Ich galube kein unqualifizierter Deutscher würde sich,die Arbeiten zumuten, die "outgesourced" werden.


Natürlich nicht. Wenn ich das richtig im Kopf habe, gab es da mal eine Reportage zu den Spargelstechern. Die Polen waren auch nach den drei Wochen noch da, der durchschnittliche deutsche Hartz IV Empfänger vielleicht noch am zweiten oder dritten Tag. Häufig wurde da aber auf krank gemacht.


Es ist aber schlicht einfacher, wenn man die Schuld einem anderen in die Schuhe schiebt. Ansonsten müsste man sich eingestehen, dass man selbst schlicht nicht die erforderliche Leistung mitbringt bzw. oft einfach nicht aktiv wird.

Wobei es natürlich Arbeiten gibt, für die sich Deutsche wie Migranten bewerben, wo dann ein harter Kampf um die Plätze erwächst. Schlicht, weil die Hilfsarbeiten im unteren Lohnbereich durch maschinelle Fertigung und Outsourcing seltener geworden sind.

Zitat von Roddi:


Mir ist es aber in der Erklärung in Sachen rechtes Gedankengut etwas zu platt, so ein Gedankengut immer unteren Schichten zuzuschreiben, ist für mich auch so eine Art Abwälzung des eigentlichen Problems.


Wie gesagt: Diese rechten Vorbehalte findet man in allen Schichten. Hatte ja das Beispiel angesprochen, dass der Bewerber mit türkisch klingendem Namen gegenüber dem Bewerber mit Namen Maier, Müller, Schmidt bei gleicher Qualifikation häufiger benachteiligt wird (diese Studie der Uni Konstanz).

Boehsewicht hat dabei lediglich auf die minder qualifizierten Arbeitnehmer verwiesen, bei denen es tatsächlich einen Kampf um die begrenzten Arbeitsplätze gibt. Hier kann man natürlich gewisse Vorbehalte verstehen. Einen Rassenhass legitimieren sie aber natürlich keineswegs.

Zitat von Roddi:

Ich erwähne wieder,dass als es die große Einwanderungswelle in Deutschland stattfand,Vollbeschäftigung herrschte und somit die mittel bis niedrig qualifizierten Deutschen somit in den Betrieben höher gestuft wurden,weil sie durch ihre Muttersprache vornerein einen Vorteil hatten.Wo wurden bitte da die Löhne gedrückt?


Diese Zeiten sind aber nun leider vorbei. Es gibt heute viele Stellen in Unternehmen, die nicht besetzt werden können. Das sind zum Großteil Stellen von hochqualifizierten Arbeitnehmern.

In den 1950ern und -60ern war es tatsächlich kein Problem, jeden unterzubringen. Man hat händeringend um Arbeitskräfte gebuhlt, Arbeitslosigkeit war in 98 % der Fällen selbstverschuldet. Doch in den 1980ern (womöglich schon davor) sah das anders aus. Die fehlende Qualifikation beim deutschen Hilfsarbeiter ermöglichte ihm nicht automatisch eine Stelle.



Im Spiegel stand da,zu Zeiten der Sarrazin Debatte, mal ein schönes Zitat...ich glaube das ging so:" In Berlin putzen mehr Leherinnen und Sprachwissenschaftlerinnen...das möchten sie gar nicht wissen".

Japp, wenn ich Abends mit der U-Bahn fahre sehe ich auch keine Deutschen,die um 23.00h , die die Räumlichkeiten säubern.Es hat halt wirklich was von einer dumpfen Art von Fatalismus,wenn man so argumentieren möchte:"Der Ausländer nimmt mir die Arbeit weg,die ich sowieso nicht machen würde".Außerdem:Seitwann sind wie hier in den USA wo jeder sagen kann:"Ich arbeite billiger?".Hier gibt es Tariflöhne und ich denke nicht mal eine Einführung des Mindestlohns konnte diesen Humbug entkräften.

Ich habe mal die Dokumentation von Günther Walraff gesehen als er sich als türkischer Gastarbeiter verkleidet hat.Also dass der hofiert wurde,konnte man da nun wirklich nicht erkennen.Am Schluss sollte er sogar für seinen Chef welche auftreiben,die nach einem Störfall in Atomkraftwerk das Teil wieder saubermachen,mit der Bedingung, dass sie so schnellst möglich wieder in die Türkei zurückfliegen.

Natürlich nicht aber gibt es eigentlich auch Studien dazu, dass "Gastarbeiter" die Löhne drücken?

Und da wären wir wieder bei dem Punkt, dass man im Ausland erworbene Abschlüsse anerkennen sollte.

Japp deswegen gab es auch ab 1972 einen Anwerbestopp.Ich finde,wenn man sich mal mit den Fakten beschäftigt es eine hemmungslose Übertreibung wenn man hier ständig was von Überfremdung fabuliert,wenn man sich mal die Zahlen etwas genauer anschaut.

"Nope".

Cymru - 35
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Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 17.12.2011 um 21:12 Uhr

Zitat von Roddi:

Und da wären wir wieder bei dem Punkt, dass man im Ausland erworbene Abschlüsse anerkennen sollte.


Ist sicher ein wichtiger Punkt. Wie man aber beim Bologna-Prozess sieht, steht es schon beim Studium im Ausland nicht immer so gut. Da wird der Kurs in Deutschland nicht angerechnet, den man in England belegt hat oder man kann den Kurs gar nicht erst weitermachen. Bei abgeschlossenen Studiengängen im Ausland sind es da natürlich nicht besser aus.

Der andere ist aber in meinen Augen, junge Menschen mit Migrationshintergrund, die in Deutschland aufgewachsen oder sogar geboren wurden, speziell zu fördern. Wenn hier überdurchschnittlich viele keinen Schulabschluss haben oder schlechte Zensuren, kann man das nicht einfach mit "Türken sind halt doof" abtun. Da steckt viel viel mehr dahinter. Natürlich kann man sagen, dass Migranten sich selbst um ihr Weiterkommen kümmern müssen. Generell richtig: Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Wenn es allerdings nicht klappt oder häufig Probleme auftreten, muss der Staat schon aus purem Eigeninteresse (z.B. Rentenkasse) daran arbeiten, dass eine Förderung stattfindet.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Roddi - 39
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Dabei seit 10.2005
12069 Beiträge

Geschrieben am: 18.12.2011 um 22:38 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von Roddi:

Und da wären wir wieder bei dem Punkt, dass man im Ausland erworbene Abschlüsse anerkennen sollte.


Ist sicher ein wichtiger Punkt. Wie man aber beim Bologna-Prozess sieht, steht es schon beim Studium im Ausland nicht immer so gut. Da wird der Kurs in Deutschland nicht angerechnet, den man in England belegt hat oder man kann den Kurs gar nicht erst weitermachen. Bei abgeschlossenen Studiengängen im Ausland sind es da natürlich nicht besser aus.

Der andere ist aber in meinen Augen, junge Menschen mit Migrationshintergrund, die in Deutschland aufgewachsen oder sogar geboren wurden, speziell zu fördern. Wenn hier überdurchschnittlich viele keinen Schulabschluss haben oder schlechte Zensuren, kann man das nicht einfach mit "Türken sind halt doof" abtun. Da steckt viel viel mehr dahinter. Natürlich kann man sagen, dass Migranten sich selbst um ihr Weiterkommen kümmern müssen. Generell richtig: Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Wenn es allerdings nicht klappt oder häufig Probleme auftreten, muss der Staat schon aus purem Eigeninteresse (z.B. Rentenkasse) daran arbeiten, dass eine Förderung stattfindet.


Jopp.Wir ist es aufgefallen,dass man auch extrem viel Dankbarkeit zurück bekommt, wenn man sie födert.In einem Praktikum habe ich Migranten Kids in einer Schule gefödert:Manche waren mir so dankbar,dass die mir tagtäglich bis zum Lehrerzimmer gefolgt sind.

"Nope".

alien2000
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Dabei seit 04.2006
1275 Beiträge

Geschrieben am: 18.12.2011 um 22:48 Uhr

Zitat von Roddi:


Jopp.Wir ist es aufgefallen,dass man auch extrem viel Dankbarkeit zurück bekommt, wenn man sie födert.In einem Praktikum habe ich Migranten Kids in einer Schule gefödert:Manche waren mir so dankbar,dass die mir tagtäglich bis zum Lehrerzimmer gefolgt sind.

Gehe davon aus, dass du vorurteilsfrei auf die Menschen zugehst und keine Berührungsängste hast. Dann passiert das, wie von dir geschilderte.
Es ist bekannt das deine Erwartungshaltung bestätigt wird: immer!
Heißt auch: Wenn ich Vorurteile habe werden diese bestätigt.
Es kommt auf die Sichtweise an. Deshalb empfehle ich die Blickwinkel ab und zu zu wechseln.
@Roddi, du kannst so bleiben wie du bist!



Wir Sind Hier

Cymru - 35
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Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 18.12.2011 um 22:56 Uhr

Zitat von alien2000:

Es ist bekannt das deine Erwartungshaltung bestätigt wird: immer!


Das ist sicher ein wichtiger Faktor: Menschen fügen sich in die Rollen ein, die man ihm gibt. Aus dieser Schublade wieder herauszukommen, ist sehr schwierig.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Roddi - 39
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Dabei seit 10.2005
12069 Beiträge

Geschrieben am: 18.12.2011 um 23:37 Uhr

Zitat von alien2000:

Zitat von Roddi:


Jopp.Wir ist es aufgefallen,dass man auch extrem viel Dankbarkeit zurück bekommt, wenn man sie födert.In einem Praktikum habe ich Migranten Kids in einer Schule gefödert:Manche waren mir so dankbar,dass die mir tagtäglich bis zum Lehrerzimmer gefolgt sind.

Gehe davon aus, dass du vorurteilsfrei auf die Menschen zugehst und keine Berührungsängste hast. Dann passiert das, wie von dir geschilderte.
Es ist bekannt das deine Erwartungshaltung bestätigt wird: immer!
Heißt auch: Wenn ich Vorurteile habe werden diese bestätigt.
Es kommt auf die Sichtweise an. Deshalb empfehle ich die Blickwinkel ab und zu zu wechseln.
@Roddi, du kannst so bleiben wie du bist!



Danke.

Es ist mir aufgefallen , dass besonders ziemliche "Stresser" sich enorm Mühe geben ernst genommen zu werden.Wenn man z.B in einer ziemlich heiklen Situation einfach ruhig mit den Jugendlichen redet und ihnen zeigt, dass man sie respektiert, kommen sie in der Regel ganz schnell wieder runter.

"Nope".

Roddi - 39
Champion (offline)

Dabei seit 10.2005
12069 Beiträge

Geschrieben am: 18.12.2011 um 23:42 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von alien2000:

Es ist bekannt das deine Erwartungshaltung bestätigt wird: immer!


Das ist sicher ein wichtiger Faktor: Menschen fügen sich in die Rollen ein, die man ihm gibt. Aus dieser Schublade wieder herauszukommen, ist sehr schwierig.


Jopp es gibt auch diese Fälle der Negativ Verstärkung:Wenn jemand durch alle Instanzen gekracht ist, wo es nur ging, gibt er irgendwann auf und verstärkt dies dann,indem er vorgibt "stolz darauf" zu sein.

"Nope".

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