Community
Szene & News
Locations
Impressum
|
Forum / Politik und Wirtschaft
Wahl-O-Mat zur LTW 2011 ist online

Cymru - 35
Champion
(offline)
Dabei seit 07.2005
11505
Beiträge
|
Geschrieben am: 10.03.2011 um 19:21 Uhr
|
|
Sicher, es ist in Studien auch belegt worden, dass Topmanager durch überhöhte Boni auch nicht motivierter oder besser arbeiten. Sowas geht nur bis zu einem bestimmten Punkt.
Natürlich ist es eine gewisse Erziehung, die uns nach Entlohnung gieren lässt. Viel ist aber auch aus dem natürlichen Überlebenstrieb gespeist, der Mensch muss sehen, dass er überlebt (wie jedes Tier auch).
Eine Motivation für "ungeliebte" Tätigkeiten halte ich für schwierig. Oft fehlen in bestimmten Bereichen aus diversen Gründen Arbeitskräfte. Hier lässt sich durch Bezahlung sehr viel steuern. Eine stumpfe Zuteilung der Arbeitskräfte würde die offenen Stellen besetzen, die Menschen wären aber nicht ausreichend motiviert dafür.
Geld wird niemals allein Motivation für Arbeit sein. Zumindest nicht für längerfristige Arbeitsverträge, da niemand über Jahre einer verhassten Arbeit nachgehen kann, ohne sich selbst damit kaputt zu machen. Geld spielt aber eine Rolle. Anerziehung sicher auch, doch nicht nur.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
|
|
doloresgomez
Profi
(offline)
Dabei seit 09.2010
847
Beiträge
|
Geschrieben am: 10.03.2011 um 19:21 Uhr
|
|
Zitat von Cymru: Zitat von doloresgomez: Naja, du hast eine These aufgestellt ohne sie zu begründen. Prinzipiell wärst du an der Reihe zu begründen...
Nun, es ist absolut menschlich, dass der Mensch ein Faultier ist, er sich für Dinge überwinden muss. Für diese Überwindung muss ein Anreiz her, die einmal in der Tätigkeit als Selbstzweck liegen kann oder in Geld. Da nicht jede Tätigkeit Spaß macht (um es kurz zu formulieren), muss sich eine entsprechende Notwendigkeit fürs Arbeiten ergeben. Gerade auch dafür, mehr zu tun, als nur zwingend notwendig ist, um durchzukommen. Diesbezüglich ist ein Sozialismus bisher immer innovationsfeindlich gewesen, die Mehrheit der Menschen sieht keinen Anreiz, Risiken einzugehen oder neue Wege einzuschlagen. Anders beim Kapitalismus: Menschen gehen als Unternehmer mit einer Firmengründung bestimmte Risiken ein, haften für Fehler ihres Unternehmens, können dabei viel verlieren, bei Erfolg aber auch viel gewinnen.
Ich hoffe, es ist zufriedenstellend  . Nun bitte die Gegenansicht.
Zufriedenstellend finde ich das nicht. Es ist zwar eine ausführlichere Behauptung, aber trotzdem nur dein Menschenbild.
Wie kommst du darauf, dass der Menschen ein Faultier ist (was auch immer du darunter verstehst)?
Wie kommst du darauf, dass nicht jede Tätigkeit Spaß machen kann?
Warum gibt es nur Geld oder Spaß als Motivation? Anerkennung und Selbstbestimmung sind in gewissen Psychologischen Theorien die Grundantriebe menschlichen Handelns - auf beide gehst du nur sehr begrenzt ein.
Auf deine geschichtstheoretischen Ausschweifungen will ich gar nicht erst eingehen...
|
|
ViolentFEAR - 33
Champion
(offline)
Dabei seit 01.2006
13295
Beiträge
|
Geschrieben am: 10.03.2011 um 19:30 Uhr
|
|
Zitat von Cymru:
Natürlich ist es eine gewisse Erziehung, die uns nach Entlohnung gieren lässt. Viel ist aber auch aus dem natürlichen Überlebenstrieb gespeist, der Mensch muss sehen, dass er überlebt (wie jedes Tier auch).
"VIel ist aber auch.." entschuldige, dass ist nicht wissenschaftlich. ;)
Das größere Problem jedoch ist, dass du hier einen Zusammenhang behauptest der mir sehr schwammig vorkommt. Wieso sollte der Hang zum Leben mit dem Entlohnungssystem zusammenhängen? Natürlich muss und will der Mensch (über)leben, aber spricht das nicht eher gegen deine vorherige These, das man unterschiedliche finanzielle Anreize braucht? Du behauptest ja ansonsten indirekt, dass der Mensch zwar Leben will, aber nur ab einer gewissen Summe, oder nich?
Zitat von Cymru:
Eine Motivation für "ungeliebte" Tätigkeiten halte ich für schwierig. Oft fehlen in bestimmten Bereichen aus diversen Gründen Arbeitskräfte. Hier lässt sich durch Bezahlung sehr viel steuern. Eine stumpfe Zuteilung der Arbeitskräfte würde die offenen Stellen besetzen, die Menschen wären aber nicht ausreichend motiviert dafür.
Das hört sich schon besser an. Wieso verdient dann aber ein Müllmann weniger als ein Professor für Literaturwissenschaft? Ich gehe davon aus, dass der Professor größere Motivation für seinen Beruf hat, während ich davon ausgehe, dass ein Müllmann grundsätzlich auch anderes lieber täte.
Zitat von Cymru:
Geld wird niemals allein Motivation für Arbeit sein. Zumindest nicht für längerfristige Arbeitsverträge, da niemand über Jahre einer verhassten Arbeit nachgehen kann, ohne sich selbst damit kaputt zu machen. Geld spielt aber eine Rolle. Anerziehung sicher auch, doch nicht nur.
Natürlich. Reize gibt es. Inwiefern du aber damit hier den Reichtum von gewissen Leuten verteidigt hast, oder gar ein ganzes System der Entlohnung, kann ich nicht sehen. Ganz von den vielen Nachteilen zu schweigen.
Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit
|
|
tzuu - 30
Profi
(offline)
Dabei seit 08.2007
721
Beiträge
|
Geschrieben am: 10.03.2011 um 19:39 Uhr
|
|
hmm ich hab AUF, die Piraten und ödp ganz oben.
warum sind meine "w" "a" "s" und "d" tasten so abgenutzt..?.o_O
|
|
vnnn321
Fortgeschrittener
(offline)
Dabei seit 03.2011
73
Beiträge
|
Geschrieben am: 10.03.2011 um 19:43 Uhr
|
|
Zitat von Cymru: Sicher, es ist in Studien auch belegt worden, dass Topmanager durch überhöhte Boni auch nicht motivierter oder besser arbeiten. Sowas geht nur bis zu einem bestimmten Punkt.
Natürlich ist es eine gewisse Erziehung, die uns nach Entlohnung gieren lässt. Viel ist aber auch aus dem natürlichen Überlebenstrieb gespeist, der Mensch muss sehen, dass er überlebt (wie jedes Tier auch).
Eine Motivation für "ungeliebte" Tätigkeiten halte ich für schwierig. Oft fehlen in bestimmten Bereichen aus diversen Gründen Arbeitskräfte. Hier lässt sich durch Bezahlung sehr viel steuern. Eine stumpfe Zuteilung der Arbeitskräfte würde die offenen Stellen besetzen, die Menschen wären aber nicht ausreichend motiviert dafür.
Geld wird niemals allein Motivation für Arbeit sein. Zumindest nicht für längerfristige Arbeitsverträge, da niemand über Jahre einer verhassten Arbeit nachgehen kann, ohne sich selbst damit kaputt zu machen. Geld spielt aber eine Rolle. Anerziehung sicher auch, doch nicht nur.
Nun, was "ungeliebte" Tätigkeiten sind ist ziemlich schwammig definiert. In unserer Gesellschaft sind z.B. Müllmänner und Putzfrauen nicht sehr angesehen, obwohl sie wichtige Aufgaben übernehmen.
Innerhalb der Familie aber greift auch mal ein Topmanager zum Müllbeutel und auch die größte Powerfrau Frau hat zuhause schon mal das Klo geputzt (naja, Ausnahmen gibts bestimmt). Es stellt sich also schon die Frage, warum hier so unterschiedliche Maßstäbe angelegt werden?
Die Art der Arbeit an sich wird deshalb meiner Meinung nach überbewertet, entscheidender ist die Wertschätzung, die man aus ihr erhält (oder zu erhalten glaubt). Dazu gibts auch nen Witz:
Die Organe des Körpers stritten sich darum, wer von ihnen denn nun das wichtigste sei. Das Gehirn meldete sich als erstes: "Ich steuere hier alles, ohne mich geht nichts, ich bin das wichtigste!" Darauf entgegnete das Herz "nö, ich bin viel wichtiger! Ich versorge hier alle, ohne mich wirds auch bei dir schnell dunkel!" blabla usw.
Nur als das Arschloch sie letztendlich meldete, wurde es von allen ausgelacht. Das war nun beleidigt und streikte, bis die Scheiße im wahrsten Sinne des Wortes bis zum Halse stand...
Die Moral von der Geschicht muss man glaube ich nicht näher ausführen.
|
|
39 - 30
Champion
(offline)
Dabei seit 07.2009
7448
Beiträge
|
Geschrieben am: 10.03.2011 um 19:54 Uhr
Zuletzt editiert am: 10.03.2011 um 19:54 Uhr
|
|
Zitat von der_wahre_O: Okay ich glaub jetzt hab ich dich verstanden. Du willst die freie Marktwirtschaft abschaffen und nicht die Grenzen oder?
Right
Pro Grenzen
Kontra Freie Marktwirtschaft
Kontra Demokratisches System
Edit: Rest beantworte ich später
Achtung: Kraftpakets Beiträge sind, egal mit wessen Zustimmung, grundsätzlich unügltig!
|
|
luftprinzip - 82
Champion
(offline)
Dabei seit 03.2010
8822
Beiträge
|
Geschrieben am: 10.03.2011 um 19:56 Uhr
|
|
Zitat von 39: Right
Pro Grenzen
Kontra Freie Marktwirtschaft
Kontra Demokratisches System
Edit: Rest beantworte ich später
Warum möchtest du Grenzen? Gehören zu den Hauptkritikpunkten Oo
I still don't believe in Germanys right to exist.
|
|
Cymru - 35
Champion
(offline)
Dabei seit 07.2005
11505
Beiträge
|
Geschrieben am: 10.03.2011 um 19:58 Uhr
|
|
Zitat von doloresgomez:
Wie kommst du darauf, dass der Menschen ein Faultier ist (was auch immer du darunter verstehst)?
Wie kommst du darauf, dass nicht jede Tätigkeit Spaß machen kann?
Warum gibt es nur Geld oder Spaß als Motivation? Anerkennung und Selbstbestimmung sind in gewissen Psychologischen Theorien die Grundantriebe menschlichen Handelns - auf beide gehst du nur sehr begrenzt ein.
Natürlich kann jede (oder sagen wir fast jede) Tätigkeit "Spaß machen" (ich nutze den Begriff mal als grobe Umschreibung von Anerkennung und dergleichen). Doch in den meisten Fällen ist mit denen, die etwas aus einer Tätigkeit ziehen, nicht die entsprechende Nachfrage gedeckt. Viele Berufe haben einen Mangel an Personal, während andere einen Überschuss haben.
Wie oben in Klammern gesetzt: Mit "Spaß" war alles nichtmaterielle gemeint, was Menschen zu einer Tätigkeit bringt. Ich wollte es hier als off topic nicht entsprechen auswalzen (nehme an, es gäbe einen entsprechenden Thread dazu). Wissenschaftlich lässt sich wohl ohnehin nicht immaterialle Motivation gegen materielle Motivation ausspielen, es muss sicher beides vorhanden sein, um einen zufriedenen Arbeiter zu haben, der motiviert ist.
Ich denke, man müsste hier auch weiter differenzieren: Ein Unternehmer, der eine Firma gründet, geht die Risiken nicht nur ein, weil er darin eine Bestätigung findet. Er wird immer auch die materiellen Vorzüge schätzen.
Es führt uns wohl auch wieder zur letztjährigen Hartz-IV-Debatte, als Westerwelle meinte, jemand, der morgens zur Arbeit geht, müsste mehr haben, als jemand, der nicht arbeiten geht. Das ist schon eine Anerziehung, da gebe ich meinem Vorposter Recht, aber die meisten empfinden es als ungerecht, wenn sie den ganzen Tag arbeiten, am Ende des Monats aber genauso viel oder gar weniger Geld haben, als der Nachbar, der den Tag im Bett oder der Hängematte verbringt, aber genauso arbeitsfähig wäre.
Zitat von vnnn321: Es stellt sich also schon die Frage, warum hier so unterschiedliche Maßstäbe angelegt werden?
Die Art der Arbeit an sich wird deshalb meiner Meinung nach überbewertet, entscheidender ist die Wertschätzung, die man aus ihr erhält (oder zu erhalten glaubt).
Zitat von ViolentFEAR: [...] Wieso verdient dann aber ein Müllmann weniger als ein Professor für Literaturwissenschaft? Ich gehe davon aus, dass der Professor größere Motivation für seinen Beruf hat, während ich davon ausgehe, dass ein Müllmann grundsätzlich auch anderes lieber täte.
[...]Inwiefern du aber damit hier den Reichtum von gewissen Leuten verteidigt hast, oder gar ein ganzes System der Entlohnung, kann ich nicht sehen. Ganz von den vielen Nachteilen zu schweigen.
Beide Zitate führen in dieselbe Richtung: Die Bezahlung ist ungerecht geregelt. Das habe ich nicht angezweifelt. Das betrifft aber das Entlohnungssystem und nicht den Kapitalismus an sich oder gar die Demokratie. Ausgangspunkt war Kritik an der Demokratie. Die ist aber grundsätzlich falsch an dieser Sache. Eine Demokratie im Rahmen unseres Grundgesetzes ließe auch einen (so von der LINKEN geforderten) "demokratischen Sozialismus" in bestimmten Ausgestaltungen zu.
Kapitalismus ist ein großer Überbegriff, der viele Erscheinungsformen hat. Hier sehe ich die soziale Marktwirtschaft als beste Form an. Auch sie kann Armut nicht komplett verhindern. Das hat aber vielfache Gründe von mangelnder Bildungsgerechtigkeit bis zu fehlenden Mindestlöhnen und Ausnutzung (im negativen Sinne) von Zeitarbeit .
(Vielleicht sollten wir, falls nicht schon geschehen, einen entsprechenden Thread aufmachen hierzu. Mit dem ursprünglichen Thema hat es nicht mehr viel zu tun.)
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
|
|
Cymru - 35
Champion
(offline)
Dabei seit 07.2005
11505
Beiträge
|
Geschrieben am: 10.03.2011 um 20:00 Uhr
|
|
Zitat von 39: Kontra Freie Marktwirtschaft
Kontra Demokratisches System
Edit: Rest beantworte ich später
Das fände ich nun wiederum interessant, was du genau meinst. Die Wirtschaftskritik hat uns ja inzwischen zu recht ausschweifendem Off-topic gebracht. Inwiefern das demokratische System daran Schuld hat, ist mir nach wie vor unklar.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
|
|
Forum / Politik und Wirtschaft
|