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Todesstrafe in Deutschland ?

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Cymru

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11505 Beiträge

Geschrieben am: 05.12.2010 um 12:40 Uhr
Zuletzt editiert am: 05.12.2010 um 12:40 Uhr

Zitat von guyoncignito:

aber zu behaupten das die strafe ordentlich ist, ist schlichtweg blauäugig. das strafmaß ist bei besonders schweren fällen von einem jahr bis 10 jahre festgelegt.in der regel fallen sie aber deutlich kürzer aus, selbst bei hinterher angeordneter sicherheitsverwahrung.

Solche Quellen sind meist sehr kritisch zu betrachten. Oft tauchen hier nur normale Tage- und Wochenszeitungen auf. Die können gute Rechtredakteure haben (etwa die Süddeutscheoder der Spiegel), häufig ist das aber nicht der Fall und es wird nur die Urteilsverkündung interpretiert, der Prozess an sich wurde nicht mitverfolgt und auch die Urteilsbegründung wird nur überflogen. Für den Normalbürger reicht das auch. Juristisch ist es aber nicht, da spielen doch die Begründungen eine große Rolle. Das schließt einzelne Fehlentscheidungen nicht aus, doch ist es bei schweren Verbrechen, die bis zum BGH oder gar zum BVerfG gehen doch selten.

Generell bleibt immer die Frage: Was willst du mit Strafe erreichen?
Geht es dir nur darum, dich an dem Täter zu rächen, sein Leben zu zerstören und irgendwann nach 50 Jahren Gefängnis ein psychisches Wrack auf die Menschheit loszulassen oder soll die Strafe eine Wirkung und einen Sinn haben?

Zitat von guyoncignito:

Wenn es ein so demokratisches und freies land wie die usa hinbekommen, warum wir nicht.

Sarkasmus sollte bitte auch gekennzeichnet werden... ;-)

Mit Demokratie und Freiheit hat die Bestrafung nur am Rande zu tun. Es geht um Rechtsstaatlichkeit und die Einhaltung bestimmter Prinzipien. Die USA erlauben Folter, vom Präsidenten angeordnet, obwohl in den USA gültige Gesetze dies verbieten. Möchtest du in einem Land leben, dass seine eignen Gesetze missachtet?

Zitat von Maaarco:

Das schlimme ist ja, dass viele (ehemalige) Gefängnisinsassen gerne wieder zurück ins Gefängnis gehen wollen, weil sie sagen, dass sie dort 3mal am Tag etwas zu Essen hatte und es ihnen auch an sonst nix gefehlt hat. Die "Freizeit - uns Sportangebote" sind ja auch nicht ohne. Und draußen muss man sich plötzlich wieder um alles selbst kümmern. Da ist es für viele, die gerade in fortgeschrittenem ALter entlassen werden natürlich bequemer im Gefängnis zu bleiben.
Sicher ist es falsch Gefangene wie Nutzvieh zu halten, allerdings haben deutsche Gefängnisse einen viel zu hohen Standard.

Hast du Quellen zu deinen Behauptungen?

Ich denke, dass es allerhöchstens die Langzeitgefangenen betrifft. Wenn man erstmal 10-20 Jahre im Gefängnis saß, dann findet man sich in der Welt nicht mehr so leicht zurecht, da kann diese Sehnsucht nach geordneten Verhältnissesn auch eine Sehnsucht zurück ins Gefängnis sein. Man denke nur, jemand, der im Jahr 2000 eingesperrt wurde, kommt heute raus: Er muss sich mit einer ganz anderen Welt beschäftigen. Die Technik ist unglaublich weit fortgeschritten, Handys sind Alleskönner, das Internet ist nicht mehr wegzudenken. Dazu kommt eine neue Währung, die er wohl noch nie gesehen hat.

Ihr solltet hier nicht vom offenen Vollzug auf geschlossene Anstalten schließen. Während der offene Vollzug den Strafgefangenen auf ein Leben in der Gesellschaft vorbereiten soll, geht es im geschlossenen Vollzug sehr viel strenger zu. Von Urlaub kann da keine Rede sein. Wer da Zweifel hat, sollte doch einmal die Chance nutzen, sich ein Gefängnis von innen anzuschauen. Auch diese Möglichkeit gibt es, ohne sich selbst verhaften lassen zu müssen.

Zitat von Maaarco:

Teilweise stimme ich dir zu. Jedoch sollte ein Gefängnis ein Ort sein, an dem nicht nur gefährliche Täter weggesperrt werden, um keine Gefahr mehr darzustellen, sondern ein Ort, an dem sich der verurteilte Straftäter Gedanken machen soll und Buße tun. Nur kommt es mir so vor, als hätten sie dort zu viel Freiheiten und Ablenkung, dass dies nicht möglich ist.

Es ist optimal, wenn ein Straftäter Buße tut für seine Strafe und umdenkt. Doch lässt sich sowas nicht nachweisen und es steht dem Staat auch nicht zu, Reue hier als Kriterium aufzustellen. In vielen Fällen wird es auch schwierig sein, eine Tat zu bereuen. Man denke nur an die Frau, die ihren Ehemann getötet hat, der sie und die Kinder jahrelang geschlagen und misshandelt hat. Oder der Taschendieb, der schlicht keine Perspektive hatte und irgendwie zu Geld kommen musste. Mit geänderten Verhältnissen werden diese Menschen wohl nie wieder straffällig und trotzdem bereuen sie es nicht unbedingt, sondern sehen es als ihre damals einzige Möglichkeit an.

Generell muss man immer sehen, dass unser Staat die Absicht hat, Straftätern eine zweite Chance zu geben. Man muss hier bedenken, dass die weitaus größte Zahl nicht aus Massenmördern oder Sexualstraftätern besteht, sondern sehr viele Diebe oder Betrüger darunter sind.