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Deutschlands Umgang mit Vergangenheit

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Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 02.09.2010 um 22:36 Uhr

Zitat von DerGeneral:

Es ist eben eine Tatsache in Deutschland, dass unbequeme Wahrheiten nicht benannt werden sollten, will man bei den etablierten Parteien Karriere machen. Schade, Deutschland.


Ich habe eigentlich von Sarrazin selbst erwartet, dass er dieses Zeug noch ausgräbt: Die böse böse Bundesrepublik, in der man nichts unbequemes sagen darf. Dieses Bad in Selbstmitleid ist wirklich sehr schön. Aber so einfach ist es nicht.

Sagt dir Kirsten Heisig noch etwas? Die inzwischen verstorbene Berliner Jugendrichterin hat vor einigen Wochen ebenfalls ein Buch veröffentlicht, dass die Integrationspolitik betraf, mehr noch: Es ging sogar um Jugendkriminalität der Migranten. Sie hat nicht nur unbequeme Wahrheiten angesprochen, sondern auch Lösungen angedacht. Komischerweise hat ihr niemand vorgeworfen, mit Rassismus zu werben.
Verstehst du den Unterschied?

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

DarthVader94 - 31
Profi (offline)

Dabei seit 09.2005
471 Beiträge

Geschrieben am: 03.09.2010 um 01:39 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von DerGeneral:

Es ist eben eine Tatsache in Deutschland, dass unbequeme Wahrheiten nicht benannt werden sollten, will man bei den etablierten Parteien Karriere machen. Schade, Deutschland.


Ich habe eigentlich von Sarrazin selbst erwartet, dass er dieses Zeug noch ausgräbt: Die böse böse Bundesrepublik, in der man nichts unbequemes sagen darf. Dieses Bad in Selbstmitleid ist wirklich sehr schön. Aber so einfach ist es nicht.

Sagt dir Kirsten Heisig noch etwas? Die inzwischen verstorbene Berliner Jugendrichterin hat vor einigen Wochen ebenfalls ein Buch veröffentlicht, dass die Integrationspolitik betraf, mehr noch: Es ging sogar um Jugendkriminalität der Migranten. Sie hat nicht nur unbequeme Wahrheiten angesprochen, sondern auch Lösungen angedacht. Komischerweise hat ihr niemand vorgeworfen, mit Rassismus zu werben.
Verstehst du den Unterschied?

Komischerweise kennen aber auch sehr wenige Leute diese Heldin, die sich tragischerweise das Leben genommen hat. Ich habe ihr Buch nicht gelesen, aber Auszüge davon im Spiegel. Sie hat Recht.

Genauso, wie auch Sarrazin Recht hat. Sarrazin ist seit vielen Jahren für seine provokante Wortwahl bekannt, warum regt man sich denn eigentlich noch auf? Und (abgesehen vielleicht von seinen Gen-Thesen) hat er einfach Recht, was die Probleme in Deutschland angeht. Einwanderung in die Sozialsysteme, Bildung von Parallelgesellschaften, höhere Geburtenraten in Migrantenfamilien - alles wahr, alles belegbar. Und niemand tut etwas dagegen, weil sie alle Angst vor dem Thema Integration haben. Denn das würde ja bedeuten, man müsste sich mit Ausländern und Einwanderung beschäftigen und - Hilfe! - es könnte ja auch sein, dass man etwas unangenehmes über irgendjemanden sagen muss.
Sarrazin traut sich, diese Probleme auszusprechen und er macht es auf die richtige Art und Weise. Denn würde er weniger polemisieren und provozieren, so würde er es vielleicht bis in die nächtlichen Talkshows kommen - aber das wäre es gewesen. So, wie Sarrazin es macht, ist es unangenehm, es schmerzt, die Einwanderer sowie die Helden der Political Correctness, aber es lenkt die Aufmerksamkeit auf die Probleme. Und das ist gut.

Dieses Gefühl nennt man, glaube ich, Glück.

MrRobot
Champion (offline)

Dabei seit 05.2006
6418 Beiträge

Geschrieben am: 03.09.2010 um 01:43 Uhr
Zuletzt editiert am: 03.09.2010 um 01:44 Uhr

Nein, er macht es eben nicht auf die richtige Weise, duch seine Polemik, Arroganz und Verallgemeinerung schürt er nur bestehende Vorurteile, Verallgemeinerungen und Hass, reisst bestehende Klüfte noch weiter auf, aber wirkliche Lösungsvorschläge bringt er nicht.
Ketzu - 38
Experte (offline)

Dabei seit 11.2008
1535 Beiträge
Geschrieben am: 03.09.2010 um 11:28 Uhr

Zitat von DarthVader94:

Komischerweise kennen aber auch sehr wenige Leute diese Heldin, die sich tragischerweise das Leben genommen hat. Ich habe ihr Buch nicht gelesen, aber Auszüge davon im Spiegel. Sie hat Recht.

Genauso, wie auch Sarrazin Recht hat. Sarrazin ist seit vielen Jahren für seine provokante Wortwahl bekannt, warum regt man sich denn eigentlich noch auf? Und (abgesehen vielleicht von seinen Gen-Thesen) hat er einfach Recht, was die Probleme in Deutschland angeht. Einwanderung in die Sozialsysteme, Bildung von Parallelgesellschaften, höhere Geburtenraten in Migrantenfamilien - alles wahr, alles belegbar. Und niemand tut etwas dagegen, weil sie alle Angst vor dem Thema Integration haben.[...]
Sarrazin traut sich, diese Probleme auszusprechen und er macht es auf die richtige Art und Weise. Denn würde er weniger polemisieren und provozieren, so würde er es vielleicht bis in die nächtlichen Talkshows kommen - aber das wäre es gewesen. So, wie Sarrazin es macht, ist es unangenehm, es schmerzt, die Einwanderer sowie die Helden der Political Correctness, aber es lenkt die Aufmerksamkeit auf die Probleme. Und das ist gut.


"Auch wenn du mich hundertmal schlägst, ich werde immer noch zurückschlagen". Ich muss nicht aufhören mich über was zu ärgern, wenn der andere nicht aufhört es zu praktizieren.

Das "andere Buch" ist aber ein Beleg für etwas, was hier die ganze Zeit behauptet wird: Thilo ist der erste und einzige der sich überhaupt traut irgendwas in die Richtung zu sagen und nur deshalb sagen alle er sei ein Nazi.
Das ist einfach so falsch.

Ich hätte als Worte für Sarrazins Gerede nicht "unangenehm, es schmerzt" gewählt sondern "es ist kontraproduktiv und schädigt die Lösung die er behauptet an zu streben". Denn genau das ist seine Polemik.

Achja: Höhere Geburtenrate bei Immigranten. Was soll man denn dagegen tun? Zwangssterilisation? "Pro Einwanderer nur 1 Kind" Gesetze? Die Behauptungen zur Geburtenrate (und ins besondere seine Vorhersage dazu, die alles andere als "belegbar" oder "realistisch" ist) sind einfach nur Panikmache.

Eine Meinung vertreten, heißt nicht sie zu teilen, sondern versuchen sie zu verstehen.

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