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Michael Lerchenberg tritt zurück

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bredator

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5319 Beiträge

Geschrieben am: 06.03.2010 um 10:58 Uhr

Sehr schade, dass man in Deutschland eigentlich nichts mehr überspitzt sagen oder es eigentlich genau auf den Punkt bringen darf. So hatte Michael Lerchenberg alias Bruder Barnabas beim Derblecken auf dem Nockherberg einen kleinen Vergleich herangeführt, über den sich jetzt so viele Leute empören. Dabei hat er gar nicht sooo unrecht. Ausserdem:

"Leistung muss sich wieder lohnen"
"Arbeit macht frei"

Bisher dachte ich, der deutschen Sprache einigermaßen mächtig zu sein aber ich verstehe nicht, wie der Zentralrat d. Juden in den beiden Aussagen eine weitgehend identische Botschaft entdeckt. Und Stacheldraht, um eine Fläche herumgezogen, auf der Menschen sich zwangsweise befinden müssen, gab und gibt es auf der ganzen Welt – nicht zuletzt in Israel.

Mit dieser Überempfindlichkeit des Zentralrats der Juden erweist er denjenigen, die er repräsentiert – oder zu repräsentieren glaubt - einen Bärendienst. Denn, anstatt endlich ein normales Miteinander zwischen Katholiken, Protestanten und Juden zu fördern, baut er mit seinem institutionellen Aufschrei immer wieder Grenzen des Unverständnisses und der Missverständnisse auf. Reaktionen israelischer Bürger zeigen überdies ein ähnliches Unverständnis dem deutschen Zentralrat der Juden gegenüber.

Wenn man Menschen immer wieder in eine mea culpa – Haltung zwingt, obwohl sie sich ursächlich gar nicht schuldig fühlen, kann das – bei allem guten Willen - auf Dauer starke Ablehnung erzeugen; das weiß jeder, der auch nur einen Hauch Ahnung von Psychologie hat.

Wenn wir jüdische Nachbarn haben, wollen wir mit ihnen unverkrampft umgehen - und sie mit uns. Die ständigen „Mahnungen“ des Zentralrats der Juden sind dabei eher kontraproduktiv, denn sie stellen unsere jüdischen Mitbürger ständig ins Scheinwerferlicht allgemeiner Aufmerksamkeit – dabei wollen sie nur „alltagstauglich“ mit uns zusammen leben.

Im Übrigen beschäftigt mich die Aussage Gottes in der Bibel durch den Mund des jüdischen Propheten Ezechiel: „Ich werde die Sünden der Väter nicht an den Söhnen heimsuchen...“

Dass Westerwelle in den Entrüstungschor mit einstimmt, ist nur verständlich – schließlich kann er auf diese Weise einige „Moralpunkte“ sammeln, nachdem er undifferenziert , kenntnisarm und vermutlich bar jeglicher eigener Erfahrung auf die vermeintlichen Sozialschmarotzer am unteren Ende der Wohlstandsskala eingedroschen hat. Dieser wahltaktische Irrsinn ist kaum mehr zu ertragen, zeigt aber deutlich wessen Lied er singt.

Natürlich gibt es Sozialschmarotzer im Hartz-IV-System, aber diese sind nach meiner Erfahrung eine Minderheit.
Allerdings werden sie deutlich ermutigt durch die Sozialschmarotzer auf hohem Niveau, die z.B. schwarze Parteikassen zu jüdischen Vermächtnissen erklären (da ist der Aufschrei des Zentralrats der Juden mehr als angemessen!), sowie tausende, die ihre Millionen unversteuert in Steueroasen fließen lassen.

Die Vorbildwirkung von Politikern u. anderen Personen des öffentlichen Lebens ist dabei nicht zu unterschätzen: Persönliche Bereicherung, Vetternwirtschaft, bewusstes Lügen vor Untersuchungsausschüssen, juristisches Herumgetrickse, Affairen, die x-te Ehe, sind weder Zeichen von Honorigkeit, von Beständigkeit, noch von menschlicher Reife. Ein kurzer Blick auf die europäische Politikerriege läßt schaudern!

Natürlich sind nicht alle Politiker u. Personen des öffentlichen Lebens so. Aber auch alle Hartz-IV-Empfänger sind nicht so! Könnte man den prozentualen Anteil der schwarzen Schafe in beiden Gruppen ermitteln, vermute ich, dass der "kleine Mann/Frau" dabei noch besser wegkommen würde – sei er Katholik, Protestant, Moslem, Agnostiker oder Jude…