Iluron - 37
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Geschrieben am: 18.11.2009 um 22:06 Uhr
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Zitat von schwerkraft: Ist es nicht verrückt, dass die Staaten der Welt jährlich 1200 Milliarden Dollar für Rüstungen ausgeben, aber 'nur' 30 Milliarden Dollar pro Jahr notwendig wären, um alle Hungerleiden auf der Welt wegzuschaffen.
Alle 5 Sekunden stirbt ein Kind an Hunger.
Natürlich kann man alles auf diese Einfach Rechnung reduzieren, aber diese Kosten decken nur die notwendigsten Mittel, um den Tod abzuwenden, nicht um einen langfristige Ernährung zu gewährleisten.
Natürlich könnte die EU einfach alle Nahrungsüberschüsse nach Afrika schippern, aber im Prinzip richtet man damit mehr Schaden an.
Keiner bestreitet, dass ein Ausbau der Entwicklungshilfe gut wäre, aber einfach mal einen Haufen Geld in den Ring werfen hilft niemandem.
Alle Programmierern eingesperrt, jede Software pantentiert. Jetzt merkt ihr: Anwälte proggen nicht.
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t-lo_89 - 36
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Geschrieben am: 18.11.2009 um 22:16 Uhr
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Zitat von BlackRock: Weder noch...das Problem ist einfach dass wir das Zeug um den halben Globus schippern. Dadurch kann sich eine Immobilienkrise in den USA ungehindert auf Lebensmittelpreise in unbeteiligten Ländern auswirken. Wenn hingegen jedes Land seinen Bedarf an Nahrungsmitteln selbst deckt, wird die Versorgung unabhängig von Wechselkursen und Spekulationen.
Darum ist das Problem nicht, wer was zu welchem Preis auf den Weltmarkt liefert, sondern die Existenz des Weltmarktes an sich der etwas grundlegendes wie Nahrung zu etwas macht das an den Meistbietenden geht.
ahh.. also muss man die marktwirtschaft abschaffen um um den hungerleidenden zu helfen?
wenn jeder das isst was bei ihm wächst brauchen die aber immer noch was zu essen... so einfach ist das auch nicht da überall eine funktionierende wirtschaft aufzubauen.. ^^
µnÐ3r9r0µnÐ n37w0r|{
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BlackRock - 47
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Geschrieben am: 18.11.2009 um 22:37 Uhr
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Zitat von t-lo_89: ahh.. also muss man die marktwirtschaft abschaffen um um den hungerleidenden zu helfen?
Das habe ich nie gesagt. Aber wir dürfen nicht vergessen dass Wirtschaft kein Naturgesetz ist, sondern ein reines Gedankenprodukt das menschlicher Fantasie entsprungen ist. Wir können uns jederzeit über die Gesetze des Marktes hinwegsetzen, wenn wir nur wollen.
"It is more important that innocence be protected than it is that guilt be punished." (John Adams)
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t-lo_89 - 36
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Geschrieben am: 18.11.2009 um 22:40 Uhr
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ja wenn alle wollen... aber wenn man eben ein produkt irgentwo billiger herbekommt gibt es viele leute die gerne so profit machen. und es gibt auch viele leute die gerne ein anderes produkt billiger kaufen...
es wird auf der freien marktwirtschaft nie funktionieren, dass jeder nur von regionalen anbietern seine lebensmittel kauft
µnÐ3r9r0µnÐ n37w0r|{
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BlackRock - 47
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Geschrieben am: 18.11.2009 um 22:56 Uhr
Zuletzt editiert am: 18.11.2009 um 22:59 Uhr
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Deswegen sollten wir die Marktwirtschaft auch mit Bedacht anwenden - sie führt wirtschaftlich guten Ergebnissen, die aber nicht immer menschlich, moralisch oder ökologisch gute Ergebnisse sind. Sinnvoll angewandt ist sie jedoch ein sehr gutes Mittel - wenn man sich ansieht was der kommunistische Ostblock an technischem Rückstand hatte, während der Westen durch eifrigen Wettbewerb einen großen Vorsprung hatte. Das richtige Werkzeug für die richtige Aufgabe zu finden, darum geht's. Und im Moment sieht es nicht so aus, als hätten wir das richtige Werkzeug benutzt um mit die Nahrungsmitteln auf diesem Planeten zu verteilen. Dass in hiesigen Supermärkten Äpfel aus Neuseeland anstatt vom Bodensee verkauft werden ist aus wirtschaftlicher Sicht zwar eine Optimallösung, der gesunde Menschenverstand langt sich aber an den Kopf und versteht nicht warum man Sachen um den Globus fahren muss die vor der eigenen Haustür wortwörtlich auf den Bäumen wachsen.
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Lord_of_Met - 32
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Geschrieben am: 19.11.2009 um 00:03 Uhr
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Ist nunmal so das äpfel hier im winter nicht wachsen...
vll könnt ihr noch groß reden von wegen, jeder soll nur das essen, was er herstellt... nur dann wären wir in deutschland beim Threadtitel :\
nicht ganz so dramatisch dargestellt: auf sachen wie Kaffe, Bananen, Kiwis, Mais (ihr wisst wie's weiter geht) müssten wir dann auch verzichten...
Den winter über leben wir von eigelagerten Kartoffeln und im Sommer von Getreidebrei, wie früher halt^^
Nein, Spaß bei Seite...
Viel wichtiger wäre es einen angemessenen verkaufspreis durchzusetzen, der auch bei den Arbeitern ankommt, und dass die jeweiligen länder einen bestimmten prozentsatz der Nahrung unter Exportverbot stellen...
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mjoukov - 43
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Geschrieben am: 19.11.2009 um 12:35 Uhr
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Jetzt wird es aber ganz bunt: wenn es keinen Weltmarkt gibt, kann auch alles Geld, was die Entwicklungsländer erhalten sollen, etwas bewirken – da wäre dann nur Papier, denn sie können damit ja im Ausland nichts kaufen!
Außerdem würde es bedeuten, dass bei jeder Dürre u .ä. das ganze Land hungert, denn es kann ja nichts importiert werden.
Die EU schafft es übrigens auch, sich mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Wieso? Weil sie den Anbau fördert. Wenn andere Länder das Gegenteil machen (siehe Mexiko), dann ist es bedauerlich und kostet im Zweifelsfall Menschenleben, kann aber von uns aus nicht verändert werden.
Und zum Thema Weltmarkt: den gibt es nicht erst seit gestern, das ist keine neue Erfindung. Schon einer der vermeintlichen Anhänger Jesu (J. v. Arimathä) war ein Weltmarkthändler: er hat Zinn aus Cornwall ins heutige Israel, Syrien und Libanon importiert...
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BlackRock - 47
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Geschrieben am: 19.11.2009 um 13:38 Uhr
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Natürlich kannst du einfach meine Argumente nehmen, ins extreme übetreiben und damit lächerlich machen - das geht immer. Ich habe nie eine komplette Abschaffung jeglichen Welthandels oder der Entwicklungshilfe gefordert.
Aber dass rein wirtschaftliche Abläufe mit beteiligt am Hungerproblem sind, wurde vorher schon am Beispiel der Tortillakrise erklärt. Und dass in den USA in manchen Regionen über 10% der Bevölkerung damit kämpfen ihre Familie zu ernähren, liegt auch nicht daran dass zu wenig Essen vorhanden ist.
"It is more important that innocence be protected than it is that guilt be punished." (John Adams)
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mjoukov - 43
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Geschrieben am: 19.11.2009 um 14:29 Uhr
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Wie soll ich den die Aussage: "die Existenz des Weltmarktes an sich" sei ein Problem, sonst werten? Und wie soll Burundi den kompletten Bedarf selbst decken - soviel Fläche hätte das Land gar nicht!
Und natürlich ist die Trotilla-Krise über den Weltmarkt nach Mexiko gekommen. Aber er war nur das Transportmittel, der Grund war falsche Politik!
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BlackRock - 47
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Geschrieben am: 19.11.2009 um 15:33 Uhr
Zuletzt editiert am: 19.11.2009 um 15:34 Uhr
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Da hätte ich zugegebenermassen etwas präziser sein können. Mit wem Weltmarkt meinte ich nicht dass sich Länder Lebensmittel nicht kaufen dürfen sollen, sondern dass es ein Fehler im Konzept ist wenn die Preise von Grundnahrungsmitteln durch Spekulationen und Gewinnstreben getrieben werden und es im Extremfall soweit kommt dass der finanzielle Gewinn einer Gruppe die Existenz einer anderen Gruppe bedroht.
"It is more important that innocence be protected than it is that guilt be punished." (John Adams)
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t-lo_89 - 36
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Geschrieben am: 19.11.2009 um 17:29 Uhr
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du meinst also futures etc.?
und die soll man verbieten oder wie?
die gibts schon seit einer ewigkeit und die stellen auch sicherheiten dar!
wer soll denn sowas unterbinden? man kann ja nicht einfach in den internationalen markt eingreifen...
das ist echt der falsche versuch eines ansatzes....
und ich bezweifle dass es überhaupt einen weg gibt die welt vom hunger zu befreien.. da gibt es eh soviele faktoren! diktatoren die ihr volk eh nur ausbeuten wollen.. was soll man da machen? die amerikaner schicken damit die leute eine demokratie bekommen? funktioniert offensichtlich auch nicht so gut...
µnÐ3r9r0µnÐ n37w0r|{
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mjoukov - 43
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Geschrieben am: 19.11.2009 um 17:51 Uhr
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Zitat: sondern dass es ein Fehler im Konzept ist wenn die Preise von Grundnahrungsmitteln durch Spekulationen und Gewinnstreben getrieben werden und es im Extremfall soweit kommt dass der finanzielle Gewinn einer Gruppe die Existenz einer anderen Gruppe bedroht.
Ja, das ist ein Fehler. Aber dies trifft auch auf die Bierbrauer zu. Sollen wir das Brauen verbieten?
Das meine ich übrigens völlig ernst, derartige Gesetze hat es schon gegeben.
Ich habe übrigens eine Vorstellung darüber, wie es besser gingen, und ungefähr dazu habe ich auch meien Diplomarbeit geschrieben. Nur kann ich 120 Seiten in eine TU-Meldung reinwurschdeln, wenn Interesse besteht, würde ich etwas zusammenstellen.
Grüße.
Michael.
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