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Forum / Politik und Wirtschaft
Fernsehdokus über Arbeitslosigkeit und das Wirkliche Leben

Spectator - 37
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Geschrieben am: 15.04.2009 um 13:54 Uhr
Zuletzt editiert am: 15.04.2009 um 14:13 Uhr
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Zitat von Martin__:
Hab mal einiges ausgemerzt.
Am gravierendsten sind wohl die Mängel bei Zeichensetzung, Groß- und Kleinschreibung und Doppelkonsonanten (den/denn, das/dass, ...).
Daran solltest du arbeiten. Ist ein gut gemeinter Rat. :)
Ist die Arbeitsmarktsituation für Verkäufer echt so schlecht? Ich hätte jetzt vermutet, dass gerade bei großen Supermarktketten der Einstieg ziemlich leicht sein sollte.
Danke. Rechtschreibung war noch nie meine stärke ^^. Ich werd die verbesserte version von dir oben reineditieren.
edit: Für Martin einen Punkt gesetzt.
http://www.youtube.com /user/TheBlindSpectator
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Martin__ - 36
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Geschrieben am: 15.04.2009 um 14:03 Uhr
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Zitat von Spectator:
Danke Rechtschreibung war noch nie meine stärke ^^.
Und warum genau setzt du eigentlich nach dem "Danke" keinen Punkt?
I know it's all been done before. I wanna do it again. I wanna do it again. (CTTS)
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barbarrossa5 - 50
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Geschrieben am: 15.04.2009 um 14:22 Uhr
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ihr kommt vom thema ab
yeeha
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Azazel666 - 36
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Dabei seit 05.2007
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Geschrieben am: 15.04.2009 um 14:30 Uhr
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Zitat von Martin__: Zitat von Spectator:
Danke Rechtschreibung war noch nie meine stärke ^^.
Und warum genau setzt du eigentlich nach dem "Danke" keinen Punkt?
Ich hätte da lieber ein Komma nach dem "Danke"....^^
If it moves and it should not, duct tape it, if it does not move and it should WD40 it!
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bredator - 41
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Geschrieben am: 15.04.2009 um 14:55 Uhr
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Tut mir leid, so was zu hören, Tobi. Man hat zwar schon lange nichts mehr voneinander gehört, geschweige denn, sich gesehen, aber es betrübt mich immer wieder, wenn ich dann so etwas hören muss.
Aber zum Thema:
Ja, es ist ein Phänomen, dass es solche Sendungen gibt. Und ich muss dir etwas bescheinigen: Ja, du bist einer derer, die die Ausnahmen darstellen. Ich kenne leider genügend Arbeitslose genau der Sorte, die in diversen "Dokus" dargestellt wird. Arbeitslos seit Jahren, Schuldenberge ohne Ende, Großeinkäufe auf Pump und Stolz darauf. Und leider sind genau die Leute zu einem großen Teil das Publikum dieser Sendungen. Zum einen, weil sie um diese Uhrzeit überhaupt vor der Glotze sitzen können. Aber vermutlich weit mehr um sich Leute anzuschauen, die anscheinend noch beschissener dran sind. Was das konkret bringen soll, weiss leider keiner. Aber die psychologische Komponente ist hierbei nicht zu unterschätzen.
Bei mir läuft es jetzt langsam auch darauf hinaus, dass ich arbeitslos werden werde, allerdings habe ich noch diverse Optionen in der Hinterhand. Sei es eine Rückkehr zur Bundeswehr (zwar nur ungern, aber bevor ich halt überhaupt nichts habe...), ein Studium (Abi hab ich ja schon gemacht) oder eine weitere Ausbildung.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinen Bewerbungen, Tobi. Sieh zu, dass du zur Not eine zweite Ausbildung anfängst. Doppelqualifikationen sind gefragter als man denkt. Lass dich nicht unterkriegen.
Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen.
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sannypless - 45
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Geschrieben am: 15.04.2009 um 17:59 Uhr
Zuletzt editiert am: 15.04.2009 um 18:06 Uhr
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Zitat von Spectator: Fernsehdokus über Arbeitslosigkeit und das wirkliche Leben
Im Grunde sollte man sich schämen arbeitslos zu sein, und leider gehöre auch ich zu einem der vielen Fälle in Deutschland, die arbeitslos sind. Nach einer abgeschlossenen Ausbildung zum Verkäufer wurde ich nicht weiter übernommen, da der Laden in dem ich arbeitete aufgrund schlechter Einnahmen geschlossen wird. Eigentlich ist das nicht ein einzelner Laden, sondern eine große Ladenkette, die nun 40 Filialen schließt. Den Namen der Kette sage ich aus nachvollziehbaren Datenschutzgründen nicht. Allerdings will ich zumindest in diesem Text nicht über diverse inkompetente Manager reden. Das kommt vielleicht ein anderes Mal dran. Viel mehr will ich hier einen Vergleich anstellen zwischen Arbeitslosen, die im Fernsehen gezeigt werden, und mir selbst. Ich kann nur für mich sprechen, evtl. bin ich aber auch eine Ausnahme, darum bitte ich etwaige Fehler zu entschuldigen, wenn mir welche unterlaufen sollten.
In den letzten Jahren wurde in sogenanten „Doku-Shows" über Arbeitslose und diverse soziale Abgründe berichtet. Allerdings muss man dabei feststellen, dass viel davon wahrscheinlich nur fürs Fernsehen gedreht und nicht neutral berichtet wurde, sondern vielmehr das Ziel hat, Arbeitslose als dreckigen Abschaum zu zeigen, der den braven Steuerzahlern ja doch nur auf der Tasche liegt. Dass viele der Senderchefs wahrscheinlich keine Steuern zahlen, lasse ich hier mal lieber außen vor.
Ein einfaches Zappen durchs Programm reicht aus um versteckte oder auch offensichtliche Hetzkampagnen gegen Arbeitslose zu entdecken. Wie sonst lässt sich dend erklären, dass es bei einer Sendung über Problemkinder notwendig ist zu sagen, dass die Eltern arbeitslos sind? Suggeriert wird damit natürlich nur eins: Arbeitslose züchten Dreckskinder heran die uns in Zukunft auch nur wieder Geld kosten, wenn sie uns nicht sogar ausrauben, anpöbeln oder zusammenschlagen. Wenn man weiterzappt oder den Fernseher zu einer anderen Zeit wieder einschaltet, kann man evtl. auch sehen wie diversen arbeitslosen Personen aus der Schuldenfalle geholfen werden soll. Zumindest wenn mit "geholfen" gemeint ist, dass man sie öffentlich im Fernsehen demütigt und die ganze Welt die Arbeitslosen (was eben ein schlimmer Zustand ist) in den Dreck zieht.
Ich sehe eine ca. 20-jährige junge Frau, die bereits 2 Kinder hat, und ein drittes erwartet (was sie natürlich durch Zufall in dieser Sendung erfährt). Sie bestellt sich wahllos Sachen im Internet auf Rechnung und hat nicht vor zu bezahlen. Tausende Mahnbescheide häufen sich in einer Schublade, die meisten sind ungeöffnet; sie ist arbeitslos. Klar, der Frau muss geholfen werden, und ihr wird ein Schuldenberater zur Seite gestellt. Natürlich wird fürs Erste aber noch mal ausgebreitet, dass sie arbeitsloser Abschaum ist. Dafür haben diverse Sender ein einfaches Rezept. Man nehme eine arbeitslose Person mit mehr Kindern als Gehirnzellen und verdrehten Vorstellungen über den Traumberuf, stelle sie vor eine Kamera und lade am besten noch einen Finanzvollstrecker ein. Dann wird nur noch mit der Kamera gefilmt was passiert.
Der Finanzvollstrecker steht „zufällig“ unten an der Tür, natürlich begleitet von einem Kamerateam. „Zufällig“ ist auch ein Kamerateam bei der Arbeitslosen oben und filmt, wie sie versucht einen neu gekauften DVD-Player unter ihrem Bett zu verstecken. Dann lässt sie ihn herein und das erste was er fragt, ist, wieso es denn solange gedauert hat. Ich wusste bisher nicht, dass es Ewigkeiten dauert einen DVD-Player zu verstecken, aber immerhin gut zu wissen.
Er will kurz mit ihr über diverse Verschuldungen reden und sie pöbelt ihn natürlich an. Er findet wieder durch Zufall den DVD-Player, den sie versteckt hatte und ermahnt sie so etwas nicht wieder zu tun, natürlich nimmt er das Gerät mit. Zumindest nachdem sie versucht hat es ihm zu entreißen und er mit der Polizei drohen musste.
Springen wir an dieser Stelle zum ersten Mal zu mir. Ich beziehe Arbeitslosenhilfe, also kein Hartz IV, darum kann ich über diverse Kontrollen keinen Vergleich anstellen, erschwerend kommt noch dazu das ich keine Schulden habe, da ich es immer irgendwie schaffe mein Konto knapp im Plus- oder nur kurzzeitig im Minusbereich zu halten. Das mag daran liegen, dass ich mir keine Luxusgüter leiste, oder einfach daran, dass ich ein wenig Verstand habe.
Weiter im Programm. Die Dame hat natürlich auch wieder einen zufälligen Termin beim Arbeitsamt. Die Kamera folgt ihr und erstaunlich viel Abschaum ist vor dem Arbeitsamt zu sehen, gut das kann evtl. vorkommen. Aber dort, wo ich herkomme, ist das so selten der Fall, dass ich’s noch nie gesehen habe.
Sie betritt das Büro ihres Berufsberaters und die Kamera folgt ihr fleißig. Hier wird nun nicht nur suggeriert wie dumm und asozial die Arbeitslosen doch sind, sondern jetzt kommt auch noch hinzu, dass das Arbeitsamt ja so aufopferungs- und verständnisvoll ist und ja nur das beste für die Person gegenüber will. Natürlich äußert die Arbeitslose einen unrealistischen Berufswunsch: „Kurierfahrerin“. Und das obwohl sie keinen Führerschein besitzt. Das großzügige Arbeitsamt ist aber natürlich total weichherzig und der Berater ach so verständnisvoll und besorgt ihr ein eintägiges Praktikum als Kurierfahrerin, das, oh wunder, noch am selben Tag stattfindet.
Springen wir noch mal zu der Realität, anders gesagt zu mir. Ich bin wie gesagt ein Jahr arbeitslos und habe die Auflage mich bei sechs Stellen schriftlich oder mündlich zu bewerben bzw. mich über Stellen zu informieren und das jeden Monat. Jedes Mal wenn ich ins Büro meiner Berufsberaterin gehe (die wirklich verständnisvoll bzw. wenigstens nicht vorwurfsvoll ist) höre ich das selbe „Mach einfach so weiter wie bisher“. Zwar hege ich Sympathie für meine Berufsberaterin, aber trotz allem ist das nicht die Leistung, die man von einem potenziellen Arbeitsvermittler erwartet. Fairerweise muss man dazu sagen, dass ich jedes Mal wenn ich da bin, ca. 2 Stellenangebote bekomme, bei denen ich mich bewerben MUSS (was auch immer es sei). Von den meisten dieser Stellen bekam ich aber nie eine Antwort. Anders gesagt: Wieder Geld für Berbungsunterlagen verschwendet.
Unter anderem musste ich mich bei einer Zeitarbeitsfirma bewerben, diese Geschichte kann ich evtl. kurz erzählen. Ich bewarb mich bei dieser besagten Sklavenarbeitsfirma und bekam bereits nach einen Monat einen Anruf, wann ich denn zu einem Gespräch kommen könnte (die Details des Gespräches lasse ich weg, es reicht wenn ich sage, dass ich schon am Telefon sehr unfreundlich behandelt wurde). So unfreundlich wurde ich behandelt, weil ich sagte, dass die Bewerbung ja bereits einen Monat alt sei und ich einen 400-Euro-Job für den nächsten Monat bei einer anderen Firma angenommen habe. Aber, dass ich gerne im Monat darauf vorbeikommen könnte.
In miesen Ton sagte man mir, dass man dann wieder anrufen würde. Tatsächlich kam dieser Anruf dann auch. Früh am morgen, verpeilt, da ich Langschläfer bin, nahm ich den Anruf entgegen und wurde gefragt, wann ich denn endlich kommen könnte. Ich fragte welcher Tag denn heute sei, da man ja als Arbeitsloser so etwas gerne vergisst, wenn Wochenenden eh keine Bedeutung mehr haben. Ich wurde gefragt ob ich denn ein besoffener Penner sei, dass ich den Tag nicht wüsste. Natürlich beendete ich das Gespräch mit den Worten, dass ich als besoffener Penner ja eh nutzlos für die Arbeit wäre und dass ich kein Interesse mehr an dieser Stelle habe.
Hier bekam ich sogar Unterstützung von meiner Beraterin, die sagte, dass ich mich wirklich nicht so behandeln lassen müsse.
Trotz allem bekam ich nie Angebote vom Arbeitsamt mich bei einer bestimmten Stelle schnell für ein Praktikum anzumelden. Ich kann zwar somit relativ Positives berichten, hab aber auch schon schlimmere Geschichten vom Arbeitsamt gehört, und muss dem Arbeitsagenturhype eben einen Dämpfer versetzen. Schon allein wegen der Tatsache, dass ich gerade immer nur bei Terminen (alle 2 Monate) 2 Stellenangebote bekomme und diese auch oft minderwertig sind (400-Euro-Job; Klar, ihr sagt Geld ist Geld, aber ich suche schließlich keinen Ein-Monats-Job, sondern etwas Festes, auf dem ich auch mal aufbauen kann, und nicht damit die Regierung mich in eine Statistik packen kann um zu sagen dass sie ja aktiv was gegen die Arbeitslosigkeit tun).,
Zurück zur Doku. Bereits nach einer Fahrt stellt die Arbeitslose fest, dass dieser Beruf doch nichts für sie ist, die Pakete seien ihr zu schwer und sie wusste nicht, dass man bei diesem Job ja wirklich noch was anderes macht als rumfahren. Also verschwindet sie schnell unter einem Vorwand, die Kamera begleitet sie. Ihr Finanzberater hat inzwischen ihre Schulden fertig gezählt, über 25000 Euro schulden sind es, die sie natürlich nicht zahlen kann. Vor allem da sie ja bereits Kinder hat und wieder eins erwartet (der Vater ist auch ein Arbeitsloser, den sie ihrer Aussage nach nicht mag). Und der Finanzberater stellt fest, dass sie ohne Unterstützung der Eltern oder ohne Job nicht mehr aus der Schuldenfalle herauskommt. Also wird ein wieder fürs Fernsehen gedrehter Besuch bei den Eltern veranstaltet, ich will das ganze aber an dieser Stelle auch etwas abkürzen. Im Grunde könnt ihr euch sowieso denken, was passiert. Die arme Frau hat am Ende natürlich Einsicht, dass sie nicht weiter Schulden machen kann, ihre Eltern bezahlen ihr den Führerschein, damit sie eine stelle als Kurierfahrerin annehmen kann, und das Fernsehen ist glücklich und zufrieden.
Leider lässt das Fernsehen hier komplett weg, dass es auch normale Menschen gibt, die arbeitslos sind und eben einfach nichts finden oder immer abgelehnt werden. Arbeitslosigkeit ist nichts Tolles, nichts was man erreichen will. Kein Ziel und auch keine Lösung… Das Fernsehen suggeriert, dass viele Arbeitslose eben freiwillig so sind wie sie sind, und dadurch entsteht Hass, den die arbeitende Bevölkerung gegen Arbeitslose hegt. Wären Arbeitslose eine ethnische Gruppe, wäre ich versucht, von Volksverhetzung zu reden. Solche Sendungen sollten nicht unterstützt werden. Und darum würde ich gerne den Fernsehkritiker von Fernsehkritik.Tv zitieren… „Schalten sie mal wieder ab“.
Copyright T.R.F. Alias Spectator
ich für mein teil kann nur soviel sagen,
dass genau diese leute die du beschreibst sich über ein jobportal bewerben können, für solche shows und in der regel pro drehtag zwischen 200- 500 euro zzgl fahrtgeld, kost und logis bekommen.
es ist schlimm wenn ganze ketten zu machen,
aber die kleinen in der pyramide leiden immer da ist es pieps schnurz scheissegal wieviel manager von deiner kohle sich was einschieben.
leiden tun immer die unten am letzten ende der kette.
auch woolworth hat gestern insolvenz angemeldet
genau so gehören die firmen rosenthal, schiesser ect. dazu
ehrlich gesagt hab ich es langsam satt immer von den anderen zu hören, wer ne arbeit haben will bekommt eine,.
klar ob man dann allerdings ne arbeit hat die sich nicht bezahlt und im endeffekt ein einkommen unter des sozialniveau dann hat , lassen wir dann somit mal ausgeschlossen
und vorallem eins....hört endlich damit auf zu glauben ihr könnt auch nen job in der lehre ergreifen der euch bis zur rente durchbringt.
du hörst dich genau wie mein paps an der will das auch nicht begreifen dass es heutzutage nimmer geht bis zur rente in einem betrieb zu bleiben .
wozu braucht man eine fusszeile? treten kann ich auch selber *G*
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barbarrossa5 - 50
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Geschrieben am: 15.04.2009 um 18:02 Uhr
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warum haben meine eltern und meine schwester keine arbeit??????? das man arbeit bekommt wenn man will is realitätsfremd kann ich dazu nur sagen lebe mal im osten und versuch da mal arbeit zu bekommen da haste sehr schlecht karten!!!
yeeha
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sebbi217 - 41
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Geschrieben am: 15.04.2009 um 18:51 Uhr
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Zitat von barbarrossa5: da wo ich jetzt her komme und mich grad befinde(Cottbus) sind ca.20-25% arbeitslos und es kann mir weiß Got niemand erzählen das jeder vierte kein bock hat zu arbeiten und freiwillig an der armutsgrenze oder gar darunter lebt
Ganz recht! Ich bin auch aus der Ecke. Wenn das so wäre, wäre ich auch nicht ausgerechnet nach Ulm gezogen. Ich war auch ein Jahr Arbeitslos. Aber wer Lutherstadt Wittenberg kennt, der weiß das es einfach sehr schwer ist da ein Job zu finden.
denken kostet nichts. oder doch?
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sebbi217 - 41
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Geschrieben am: 15.04.2009 um 19:05 Uhr
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Zitat von sannypless: Zitat von Spectator: Fernsehdokus über Arbeitslosigkeit und das wirkliche Leben
Im Grunde sollte man sich schämen arbeitslos zu sein, und leider gehöre auch ich zu einem der vielen Fälle in Deutschland, die arbeitslos sind. Nach einer abgeschlossenen Ausbildung zum Verkäufer wurde ich nicht weiter übernommen, da der Laden in dem ich arbeitete aufgrund schlechter Einnahmen geschlossen wird. Eigentlich ist das nicht ein einzelner Laden, sondern eine große Ladenkette, die nun 40 Filialen schließt. Den Namen der Kette sage ich aus nachvollziehbaren Datenschutzgründen nicht. Allerdings will ich zumindest in diesem Text nicht über diverse inkompetente Manager reden. Das kommt vielleicht ein anderes Mal dran. Viel mehr will ich hier einen Vergleich anstellen zwischen Arbeitslosen, die im Fernsehen gezeigt werden, und mir selbst. Ich kann nur für mich sprechen, evtl. bin ich aber auch eine Ausnahme, darum bitte ich etwaige Fehler zu entschuldigen, wenn mir welche unterlaufen sollten.
In den letzten Jahren wurde in sogenanten „Doku-Shows" über Arbeitslose und diverse soziale Abgründe berichtet. Allerdings muss man dabei feststellen, dass viel davon wahrscheinlich nur fürs Fernsehen gedreht und nicht neutral berichtet wurde, sondern vielmehr das Ziel hat, Arbeitslose als dreckigen Abschaum zu zeigen, der den braven Steuerzahlern ja doch nur auf der Tasche liegt. Dass viele der Senderchefs wahrscheinlich keine Steuern zahlen, lasse ich hier mal lieber außen vor.
Ein einfaches Zappen durchs Programm reicht aus um versteckte oder auch offensichtliche Hetzkampagnen gegen Arbeitslose zu entdecken. Wie sonst lässt sich dend erklären, dass es bei einer Sendung über Problemkinder notwendig ist zu sagen, dass die Eltern arbeitslos sind? Suggeriert wird damit natürlich nur eins: Arbeitslose züchten Dreckskinder heran die uns in Zukunft auch nur wieder Geld kosten, wenn sie uns nicht sogar ausrauben, anpöbeln oder zusammenschlagen. Wenn man weiterzappt oder den Fernseher zu einer anderen Zeit wieder einschaltet, kann man evtl. auch sehen wie diversen arbeitslosen Personen aus der Schuldenfalle geholfen werden soll. Zumindest wenn mit "geholfen" gemeint ist, dass man sie öffentlich im Fernsehen demütigt und die ganze Welt die Arbeitslosen (was eben ein schlimmer Zustand ist) in den Dreck zieht.
Ich sehe eine ca. 20-jährige junge Frau, die bereits 2 Kinder hat, und ein drittes erwartet (was sie natürlich durch Zufall in dieser Sendung erfährt). Sie bestellt sich wahllos Sachen im Internet auf Rechnung und hat nicht vor zu bezahlen. Tausende Mahnbescheide häufen sich in einer Schublade, die meisten sind ungeöffnet; sie ist arbeitslos. Klar, der Frau muss geholfen werden, und ihr wird ein Schuldenberater zur Seite gestellt. Natürlich wird fürs Erste aber noch mal ausgebreitet, dass sie arbeitsloser Abschaum ist. Dafür haben diverse Sender ein einfaches Rezept. Man nehme eine arbeitslose Person mit mehr Kindern als Gehirnzellen und verdrehten Vorstellungen über den Traumberuf, stelle sie vor eine Kamera und lade am besten noch einen Finanzvollstrecker ein. Dann wird nur noch mit der Kamera gefilmt was passiert.
Der Finanzvollstrecker steht „zufällig“ unten an der Tür, natürlich begleitet von einem Kamerateam. „Zufällig“ ist auch ein Kamerateam bei der Arbeitslosen oben und filmt, wie sie versucht einen neu gekauften DVD-Player unter ihrem Bett zu verstecken. Dann lässt sie ihn herein und das erste was er fragt, ist, wieso es denn solange gedauert hat. Ich wusste bisher nicht, dass es Ewigkeiten dauert einen DVD-Player zu verstecken, aber immerhin gut zu wissen.
Er will kurz mit ihr über diverse Verschuldungen reden und sie pöbelt ihn natürlich an. Er findet wieder durch Zufall den DVD-Player, den sie versteckt hatte und ermahnt sie so etwas nicht wieder zu tun, natürlich nimmt er das Gerät mit. Zumindest nachdem sie versucht hat es ihm zu entreißen und er mit der Polizei drohen musste.
Springen wir an dieser Stelle zum ersten Mal zu mir. Ich beziehe Arbeitslosenhilfe, also kein Hartz IV, darum kann ich über diverse Kontrollen keinen Vergleich anstellen, erschwerend kommt noch dazu das ich keine Schulden habe, da ich es immer irgendwie schaffe mein Konto knapp im Plus- oder nur kurzzeitig im Minusbereich zu halten. Das mag daran liegen, dass ich mir keine Luxusgüter leiste, oder einfach daran, dass ich ein wenig Verstand habe.
Weiter im Programm. Die Dame hat natürlich auch wieder einen zufälligen Termin beim Arbeitsamt. Die Kamera folgt ihr und erstaunlich viel Abschaum ist vor dem Arbeitsamt zu sehen, gut das kann evtl. vorkommen. Aber dort, wo ich herkomme, ist das so selten der Fall, dass ich’s noch nie gesehen habe.
Sie betritt das Büro ihres Berufsberaters und die Kamera folgt ihr fleißig. Hier wird nun nicht nur suggeriert wie dumm und asozial die Arbeitslosen doch sind, sondern jetzt kommt auch noch hinzu, dass das Arbeitsamt ja so aufopferungs- und verständnisvoll ist und ja nur das beste für die Person gegenüber will. Natürlich äußert die Arbeitslose einen unrealistischen Berufswunsch: „Kurierfahrerin“. Und das obwohl sie keinen Führerschein besitzt. Das großzügige Arbeitsamt ist aber natürlich total weichherzig und der Berater ach so verständnisvoll und besorgt ihr ein eintägiges Praktikum als Kurierfahrerin, das, oh wunder, noch am selben Tag stattfindet.
Springen wir noch mal zu der Realität, anders gesagt zu mir. Ich bin wie gesagt ein Jahr arbeitslos und habe die Auflage mich bei sechs Stellen schriftlich oder mündlich zu bewerben bzw. mich über Stellen zu informieren und das jeden Monat. Jedes Mal wenn ich ins Büro meiner Berufsberaterin gehe (die wirklich verständnisvoll bzw. wenigstens nicht vorwurfsvoll ist) höre ich das selbe „Mach einfach so weiter wie bisher“. Zwar hege ich Sympathie für meine Berufsberaterin, aber trotz allem ist das nicht die Leistung, die man von einem potenziellen Arbeitsvermittler erwartet. Fairerweise muss man dazu sagen, dass ich jedes Mal wenn ich da bin, ca. 2 Stellenangebote bekomme, bei denen ich mich bewerben MUSS (was auch immer es sei). Von den meisten dieser Stellen bekam ich aber nie eine Antwort. Anders gesagt: Wieder Geld für Berbungsunterlagen verschwendet.
Unter anderem musste ich mich bei einer Zeitarbeitsfirma bewerben, diese Geschichte kann ich evtl. kurz erzählen. Ich bewarb mich bei dieser besagten Sklavenarbeitsfirma und bekam bereits nach einen Monat einen Anruf, wann ich denn zu einem Gespräch kommen könnte (die Details des Gespräches lasse ich weg, es reicht wenn ich sage, dass ich schon am Telefon sehr unfreundlich behandelt wurde). So unfreundlich wurde ich behandelt, weil ich sagte, dass die Bewerbung ja bereits einen Monat alt sei und ich einen 400-Euro-Job für den nächsten Monat bei einer anderen Firma angenommen habe. Aber, dass ich gerne im Monat darauf vorbeikommen könnte.
In miesen Ton sagte man mir, dass man dann wieder anrufen würde. Tatsächlich kam dieser Anruf dann auch. Früh am morgen, verpeilt, da ich Langschläfer bin, nahm ich den Anruf entgegen und wurde gefragt, wann ich denn endlich kommen könnte. Ich fragte welcher Tag denn heute sei, da man ja als Arbeitsloser so etwas gerne vergisst, wenn Wochenenden eh keine Bedeutung mehr haben. Ich wurde gefragt ob ich denn ein besoffener Penner sei, dass ich den Tag nicht wüsste. Natürlich beendete ich das Gespräch mit den Worten, dass ich als besoffener Penner ja eh nutzlos für die Arbeit wäre und dass ich kein Interesse mehr an dieser Stelle habe.
Hier bekam ich sogar Unterstützung von meiner Beraterin, die sagte, dass ich mich wirklich nicht so behandeln lassen müsse.
Trotz allem bekam ich nie Angebote vom Arbeitsamt mich bei einer bestimmten Stelle schnell für ein Praktikum anzumelden. Ich kann zwar somit relativ Positives berichten, hab aber auch schon schlimmere Geschichten vom Arbeitsamt gehört, und muss dem Arbeitsagenturhype eben einen Dämpfer versetzen. Schon allein wegen der Tatsache, dass ich gerade immer nur bei Terminen (alle 2 Monate) 2 Stellenangebote bekomme und diese auch oft minderwertig sind (400-Euro-Job; Klar, ihr sagt Geld ist Geld, aber ich suche schließlich keinen Ein-Monats-Job, sondern etwas Festes, auf dem ich auch mal aufbauen kann, und nicht damit die Regierung mich in eine Statistik packen kann um zu sagen dass sie ja aktiv was gegen die Arbeitslosigkeit tun).,
Zurück zur Doku. Bereits nach einer Fahrt stellt die Arbeitslose fest, dass dieser Beruf doch nichts für sie ist, die Pakete seien ihr zu schwer und sie wusste nicht, dass man bei diesem Job ja wirklich noch was anderes macht als rumfahren. Also verschwindet sie schnell unter einem Vorwand, die Kamera begleitet sie. Ihr Finanzberater hat inzwischen ihre Schulden fertig gezählt, über 25000 Euro schulden sind es, die sie natürlich nicht zahlen kann. Vor allem da sie ja bereits Kinder hat und wieder eins erwartet (der Vater ist auch ein Arbeitsloser, den sie ihrer Aussage nach nicht mag). Und der Finanzberater stellt fest, dass sie ohne Unterstützung der Eltern oder ohne Job nicht mehr aus der Schuldenfalle herauskommt. Also wird ein wieder fürs Fernsehen gedrehter Besuch bei den Eltern veranstaltet, ich will das ganze aber an dieser Stelle auch etwas abkürzen. Im Grunde könnt ihr euch sowieso denken, was passiert. Die arme Frau hat am Ende natürlich Einsicht, dass sie nicht weiter Schulden machen kann, ihre Eltern bezahlen ihr den Führerschein, damit sie eine stelle als Kurierfahrerin annehmen kann, und das Fernsehen ist glücklich und zufrieden.
Leider lässt das Fernsehen hier komplett weg, dass es auch normale Menschen gibt, die arbeitslos sind und eben einfach nichts finden oder immer abgelehnt werden. Arbeitslosigkeit ist nichts Tolles, nichts was man erreichen will. Kein Ziel und auch keine Lösung… Das Fernsehen suggeriert, dass viele Arbeitslose eben freiwillig so sind wie sie sind, und dadurch entsteht Hass, den die arbeitende Bevölkerung gegen Arbeitslose hegt. Wären Arbeitslose eine ethnische Gruppe, wäre ich versucht, von Volksverhetzung zu reden. Solche Sendungen sollten nicht unterstützt werden. Und darum würde ich gerne den Fernsehkritiker von Fernsehkritik.Tv zitieren… „Schalten sie mal wieder ab“.
Copyright T.R.F. Alias Spectator
ich für mein teil kann nur soviel sagen,
dass genau diese leute die du beschreibst sich über ein jobportal bewerben können, für solche shows und in der regel pro drehtag zwischen 200- 500 euro zzgl fahrtgeld, kost und logis bekommen.
es ist schlimm wenn ganze ketten zu machen,
aber die kleinen in der pyramide leiden immer da ist es pieps schnurz scheissegal wieviel manager von deiner kohle sich was einschieben.
leiden tun immer die unten am letzten ende der kette.
auch woolworth hat gestern insolvenz angemeldet
genau so gehören die firmen rosenthal, schiesser ect. dazu
ehrlich gesagt hab ich es langsam satt immer von den anderen zu hören, wer ne arbeit haben will bekommt eine,.
klar ob man dann allerdings ne arbeit hat die sich nicht bezahlt und im endeffekt ein einkommen unter des sozialniveau dann hat , lassen wir dann somit mal ausgeschlossen
und vorallem eins....hört endlich damit auf zu glauben ihr könnt auch nen job in der lehre ergreifen der euch bis zur rente durchbringt.
du hörst dich genau wie mein paps an der will das auch nicht begreifen dass es heutzutage nimmer geht bis zur rente in einem betrieb zu bleiben .
Genau. Viele vergessen ein Schlüsselwort; Flexibilität! Und davon viel. Ich wollte auch in mein erlernten Beruf arbeiten. Es ging aber nicht, weil ich einfach keine passende Stelle gefunden. Aber ganz ehrlich, ich bin froh das ich heute sagen kann, ich hab mich getraut was anderes zu machen. Und das hat für mich nur Vorteile gebracht.
denken kostet nichts. oder doch?
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 15.04.2009 um 22:22 Uhr
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Zitat von sebbi217: Genau. Viele vergessen ein Schlüsselwort; Flexibilität! Und davon viel. Ich wollte auch in mein erlernten Beruf arbeiten. Es ging aber nicht, weil ich einfach keine passende Stelle gefunden. Aber ganz ehrlich, ich bin froh das ich heute sagen kann, ich hab mich getraut was anderes zu machen. Und das hat für mich nur Vorteile gebracht.
Flexibilität ist für gute Jobs sicher unerlässlich. Gerade für junge Menschen ist das ja auch durchaus noch machbar. Wenn wir da allerdings den Vater von drei Kindern im Alter von 50 Jahren haben, dann tut er sich m.M. nach schwer damit.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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bredator - 41
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Geschrieben am: 16.04.2009 um 00:06 Uhr
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Zitat von Cymru: Zitat von sebbi217: Genau. Viele vergessen ein Schlüsselwort; Flexibilität! Und davon viel. Ich wollte auch in mein erlernten Beruf arbeiten. Es ging aber nicht, weil ich einfach keine passende Stelle gefunden. Aber ganz ehrlich, ich bin froh das ich heute sagen kann, ich hab mich getraut was anderes zu machen. Und das hat für mich nur Vorteile gebracht.
Flexibilität ist für gute Jobs sicher unerlässlich. Gerade für junge Menschen ist das ja auch durchaus noch machbar. Wenn wir da allerdings den Vater von drei Kindern im Alter von 50 Jahren haben, dann tut er sich m.M. nach schwer damit.
Flexibilität mag in einem gewissen Maß durchaus vertretbar sein. Allerdings ist es vollkommener Schwachsinn, wenn ich mich von einem 1-Jahres Vertrag zum nächsten hangeln muss (mit je 3-4 Monaten Pause dazwischen) und man das dann als Flexibilität bezeichnet. Sorry, aber man kann überhaupt nichts auf längere Sicht planen mit so einem System. Hauskauf? Vergiss es. Wer weiss, ob ich hier nächstes Jahr noch wohnen kann. Kinder? Lass mal gut sein, weiss nicht, ob ich die auch ernähren kann, wenn mal wenig Arbeit da ist.
So geht es weiter. Wie gesagt, ich vertrete Flexibilität auch in einem gewissen Maß. Dazu gehört auch, dass ich auch mal 30-40 km Arbeitsweg in Kauf nehme, oder eventuell auch mal einen Umzug alle 6-10 Jahre mitmache. Auch eine eventuelle zweite Ausbildung oder eben diverse Weiterbildungsmaßnahmen. Aber jedes Jahr in einem neuen Job bei 0 anfangen und jedesmal mit dem ganzen Hausrat dem Job hinterherziehen... ohne mich. Zum Beispiel hies es in einem Jobangebot für mich, dass ich in Dresden arbeiten könne. Umzug usw. muss ich alles halt machen und ich krieg auch 500 Euro weniger im Monat (sprich: dann etwa 1200 Euro Brutto).
Kann mir keiner erzählen, dass man so einen Scheiss einfach so mitmacht. Die Kohle langt ja jetzt schon kaum.
Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen.
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Biebe_666 - 47
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Dabei seit 05.2005
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Geschrieben am: 16.04.2009 um 00:21 Uhr
Zuletzt editiert am: 16.04.2009 um 00:21 Uhr
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Zitat von Spectator: Zitat von -narciss-: das liest sich doch keiner durch!
kannst du mal zusammenfassen, was da drin steht?
Nein, ich erwarte und will auch keine Kommentare von Leuten die nicht bereit sind sich 5 minuten hinzusetzen um das zu lesen.
Ignorier solche Idioten einfach.
@Topic: Ich kann DIch voll und ganz verstehen, ich bin zwar nciht in deiner Situation (wo ich ehrlicherweise sagen muss: gott sei dank) aber mich verwundern solche Threads in keinster Weise. Das ist doch Teil der Medienlandschaft, der beschissenen "Meinungsbildung" in Deutschland....die ganzen deuten Idiotenmichels da draussen denken wirklich die gefakten Gerichtsshows (oder "was auch immer fake shows") entsprechen der realen Welt. Die Leute sehen eben nur das was sie sehen wollen....willkommen in diesem Jahrhundert....aber nehms Dir nciht allzusehr zu Herzen....bringt am Ende eh nix und die Leute die was im Hirn haben wissen was dahinter steckt.
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sebbi217 - 41
Profi
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Dabei seit 06.2008
778
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Geschrieben am: 16.04.2009 um 05:42 Uhr
Zuletzt editiert am: 16.04.2009 um 05:43 Uhr
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Zitat von bredator: Zitat von Cymru: Zitat von sebbi217: Genau. Viele vergessen ein Schlüsselwort; Flexibilität! Und davon viel. Ich wollte auch in mein erlernten Beruf arbeiten. Es ging aber nicht, weil ich einfach keine passende Stelle gefunden. Aber ganz ehrlich, ich bin froh das ich heute sagen kann, ich hab mich getraut was anderes zu machen. Und das hat für mich nur Vorteile gebracht.
Flexibilität ist für gute Jobs sicher unerlässlich. Gerade für junge Menschen ist das ja auch durchaus noch machbar. Wenn wir da allerdings den Vater von drei Kindern im Alter von 50 Jahren haben, dann tut er sich m.M. nach schwer damit.
Flexibilität mag in einem gewissen Maß durchaus vertretbar sein. Allerdings ist es vollkommener Schwachsinn, wenn ich mich von einem 1-Jahres Vertrag zum nächsten hangeln muss (mit je 3-4 Monaten Pause dazwischen) und man das dann als Flexibilität bezeichnet. Sorry, aber man kann überhaupt nichts auf längere Sicht planen mit so einem System. Hauskauf? Vergiss es. Wer weiss, ob ich hier nächstes Jahr noch wohnen kann. Kinder? Lass mal gut sein, weiss nicht, ob ich die auch ernähren kann, wenn mal wenig Arbeit da ist.
So geht es weiter. Wie gesagt, ich vertrete Flexibilität auch in einem gewissen Maß. Dazu gehört auch, dass ich auch mal 30-40 km Arbeitsweg in Kauf nehme, oder eventuell auch mal einen Umzug alle 6-10 Jahre mitmache. Auch eine eventuelle zweite Ausbildung oder eben diverse Weiterbildungsmaßnahmen. Aber jedes Jahr in einem neuen Job bei 0 anfangen und jedesmal mit dem ganzen Hausrat dem Job hinterherziehen... ohne mich. Zum Beispiel hies es in einem Jobangebot für mich, dass ich in Dresden arbeiten könne. Umzug usw. muss ich alles halt machen und ich krieg auch 500 Euro weniger im Monat (sprich: dann etwa 1200 Euro Brutto).
Kann mir keiner erzählen, dass man so einen Scheiss einfach so mitmacht. Die Kohle langt ja jetzt schon kaum.
Doch, ich mache das mit. Besser so, als vom Amt zu leben. Als 50 jähriger sieht das schon anders aus. Aber wenn man noch jung ist , gibts für mich kein Grund sein Hintern nicht woanders hin zu bewegen um zu Arbeiten. Die Zeiten sind eben so.
denken kostet nichts. oder doch?
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Bilomaus - 45
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Geschrieben am: 16.04.2009 um 08:53 Uhr
Zuletzt editiert am: 16.04.2009 um 08:54 Uhr
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Zu den Doku´s habe ich auch die Ansicht, dass sie teilweise richtige Volksverdummungen sind. Das Fernsehen braucht ja solche Extrembeispiele damit sich das überhaupt jemand ansieht. Die Menschen sind halt sensationsgeil und wollen mit Vorurteilen gefüttert werden. Solche Sendungen sind schon ok, wenn man mal einfach was anschauen möchte, wobei man nichts denken muss...leider nehmen eben viele dies als "bare Münze" und folgern daraus, dass alle Arbeitslosen stinkend faul sind
Allerdings wäre es halt schön, wenn mal eine gute Doku über das "wirkliche" Leben gemacht werden würde, wobei es oben genannte Extrembeispiele mit Sicherheit auch gibt.
Ein Freund von mir sucht auch schon eine halbe Ewigkeit nach einer festen Anstellung, bisher leider ohne Erfolg. Verdingte sich sein Leben bei Zeitarbeitsfirmen....was wirklich nicht das gelbe vom Ei ist. Jetzt arbeitet er bei einer Firma aus der Schweiz und verdient momentan nicht übel. Ist dafür aber so gut wie nie zu Hause - auch nicht besonders gut für das Familienleben.
Heutzutage ist es wirklich nicht einfach eine Anstellung für die Dauer zu finden. Ich hatte da echt Glück und habe einen unbefristeten Vertrag ergattert, doch alle die nach mir eingestellt wurden bekamen schon einen befristeten Vertrag.
Flexibilität ist schon ok solange man keine Familie hat. Mit Kind und Kegel finde ich das eher eine Zumutung fürs Familienleben.
Und wie gesagt, man möchte ja wirklich irgendwann sesshaft werden und sich nieder lassen oder? Haus bauen etc.
Mit ständig wechselnden Jobs ist das kaum möglich. Zudem finde ich ein Haus für die Absicherung im Alter heutzutage fast unabdingbar!
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Glück und Erfolg für die künftige Jobsuche und hoffe, dass du bald doch noch fündig wirst!
Mein ganzer Stolz!!!
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bredator - 41
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Geschrieben am: 16.04.2009 um 13:32 Uhr
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Zitat von sebbi217:
Doch, ich mache das mit. Besser so, als vom Amt zu leben. Als 50 jähriger sieht das schon anders aus. Aber wenn man noch jung ist , gibts für mich kein Grund sein Hintern nicht woanders hin zu bewegen um zu Arbeiten. Die Zeiten sind eben so.
Das ist dann schön für dich, nur kann eben nicht jeder alles hier stehen und liegen lassen und ein paar hundert Kilometer weit weg ziehen. Ich habe hier Verpflichtungen, die ich nicht einfach mal eben fallen lassen kann. Wenn ich ausserdem rechnerisch dann weit weg ziehen muss, um für 500 Euro weniger denselben Job zu machen, dabei aber beinahe dasselbe vom Amt bekommen würde, ohne was dafür zu tun... dann sag mir doch mal konkret, wo da der Anreiz sein soll?
Dann lieber Knete vom Amt einschieben und nebenher im Hobbybereich noch was arbeiten. Wenn ich dabei fast dieselbe Knete kriege, dann werd ich das auch tun.
Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen.
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