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Forum / Politik und Wirtschaft
Fernsehdokus über Arbeitslosigkeit und das Wirkliche Leben

Spectator - 37
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Geschrieben am: 15.04.2009 um 01:40 Uhr
Zuletzt editiert am: 15.04.2009 um 13:55 Uhr
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Fernsehdokus über Arbeitslosigkeit und das wirkliche Leben
Im Grunde sollte man sich schämen arbeitslos zu sein, und leider gehöre auch ich zu einem der vielen Fälle in Deutschland, die arbeitslos sind. Nach einer abgeschlossenen Ausbildung zum Verkäufer wurde ich nicht weiter übernommen, da der Laden in dem ich arbeitete aufgrund schlechter Einnahmen geschlossen wird. Eigentlich ist das nicht ein einzelner Laden, sondern eine große Ladenkette, die nun 40 Filialen schließt. Den Namen der Kette sage ich aus nachvollziehbaren Datenschutzgründen nicht. Allerdings will ich zumindest in diesem Text nicht über diverse inkompetente Manager reden. Das kommt vielleicht ein anderes Mal dran. Viel mehr will ich hier einen Vergleich anstellen zwischen Arbeitslosen, die im Fernsehen gezeigt werden, und mir selbst. Ich kann nur für mich sprechen, evtl. bin ich aber auch eine Ausnahme, darum bitte ich etwaige Fehler zu entschuldigen, wenn mir welche unterlaufen sollten.
In den letzten Jahren wurde in sogenanten „Doku-Shows" über Arbeitslose und diverse soziale Abgründe berichtet. Allerdings muss man dabei feststellen, dass viel davon wahrscheinlich nur fürs Fernsehen gedreht und nicht neutral berichtet wurde, sondern vielmehr das Ziel hat, Arbeitslose als dreckigen Abschaum zu zeigen, der den braven Steuerzahlern ja doch nur auf der Tasche liegt. Dass viele der Senderchefs wahrscheinlich keine Steuern zahlen, lasse ich hier mal lieber außen vor.
Ein einfaches Zappen durchs Programm reicht aus um versteckte oder auch offensichtliche Hetzkampagnen gegen Arbeitslose zu entdecken. Wie sonst lässt sich dend erklären, dass es bei einer Sendung über Problemkinder notwendig ist zu sagen, dass die Eltern arbeitslos sind? Suggeriert wird damit natürlich nur eins: Arbeitslose züchten Dreckskinder heran die uns in Zukunft auch nur wieder Geld kosten, wenn sie uns nicht sogar ausrauben, anpöbeln oder zusammenschlagen. Wenn man weiterzappt oder den Fernseher zu einer anderen Zeit wieder einschaltet, kann man evtl. auch sehen wie diversen arbeitslosen Personen aus der Schuldenfalle geholfen werden soll. Zumindest wenn mit "geholfen" gemeint ist, dass man sie öffentlich im Fernsehen demütigt und die ganze Welt die Arbeitslosen (was eben ein schlimmer Zustand ist) in den Dreck zieht.
Ich sehe eine ca. 20-jährige junge Frau, die bereits 2 Kinder hat, und ein drittes erwartet (was sie natürlich durch Zufall in dieser Sendung erfährt). Sie bestellt sich wahllos Sachen im Internet auf Rechnung und hat nicht vor zu bezahlen. Tausende Mahnbescheide häufen sich in einer Schublade, die meisten sind ungeöffnet; sie ist arbeitslos. Klar, der Frau muss geholfen werden, und ihr wird ein Schuldenberater zur Seite gestellt. Natürlich wird fürs Erste aber noch mal ausgebreitet, dass sie arbeitsloser Abschaum ist. Dafür haben diverse Sender ein einfaches Rezept. Man nehme eine arbeitslose Person mit mehr Kindern als Gehirnzellen und verdrehten Vorstellungen über den Traumberuf, stelle sie vor eine Kamera und lade am besten noch einen Finanzvollstrecker ein. Dann wird nur noch mit der Kamera gefilmt was passiert.
Der Finanzvollstrecker steht „zufällig“ unten an der Tür, natürlich begleitet von einem Kamerateam. „Zufällig“ ist auch ein Kamerateam bei der Arbeitslosen oben und filmt, wie sie versucht einen neu gekauften DVD-Player unter ihrem Bett zu verstecken. Dann lässt sie ihn herein und das erste was er fragt, ist, wieso es denn solange gedauert hat. Ich wusste bisher nicht, dass es Ewigkeiten dauert einen DVD-Player zu verstecken, aber immerhin gut zu wissen.
Er will kurz mit ihr über diverse Verschuldungen reden und sie pöbelt ihn natürlich an. Er findet wieder durch Zufall den DVD-Player, den sie versteckt hatte und ermahnt sie so etwas nicht wieder zu tun, natürlich nimmt er das Gerät mit. Zumindest nachdem sie versucht hat es ihm zu entreißen und er mit der Polizei drohen musste.
Springen wir an dieser Stelle zum ersten Mal zu mir. Ich beziehe Arbeitslosenhilfe, also kein Hartz IV, darum kann ich über diverse Kontrollen keinen Vergleich anstellen, erschwerend kommt noch dazu das ich keine Schulden habe, da ich es immer irgendwie schaffe mein Konto knapp im Plus- oder nur kurzzeitig im Minusbereich zu halten. Das mag daran liegen, dass ich mir keine Luxusgüter leiste, oder einfach daran, dass ich ein wenig Verstand habe.
Weiter im Programm. Die Dame hat natürlich auch wieder einen zufälligen Termin beim Arbeitsamt. Die Kamera folgt ihr und erstaunlich viel Abschaum ist vor dem Arbeitsamt zu sehen, gut das kann evtl. vorkommen. Aber dort, wo ich herkomme, ist das so selten der Fall, dass ich’s noch nie gesehen habe.
Sie betritt das Büro ihres Berufsberaters und die Kamera folgt ihr fleißig. Hier wird nun nicht nur suggeriert wie dumm und asozial die Arbeitslosen doch sind, sondern jetzt kommt auch noch hinzu, dass das Arbeitsamt ja so aufopferungs- und verständnisvoll ist und ja nur das beste für die Person gegenüber will. Natürlich äußert die Arbeitslose einen unrealistischen Berufswunsch: „Kurierfahrerin“. Und das obwohl sie keinen Führerschein besitzt. Das großzügige Arbeitsamt ist aber natürlich total weichherzig und der Berater ach so verständnisvoll und besorgt ihr ein eintägiges Praktikum als Kurierfahrerin, das, oh wunder, noch am selben Tag stattfindet.
Springen wir noch mal zu der Realität, anders gesagt zu mir. Ich bin wie gesagt ein Jahr arbeitslos und habe die Auflage mich bei sechs Stellen schriftlich oder mündlich zu bewerben bzw. mich über Stellen zu informieren und das jeden Monat. Jedes Mal wenn ich ins Büro meiner Berufsberaterin gehe (die wirklich verständnisvoll bzw. wenigstens nicht vorwurfsvoll ist) höre ich das selbe „Mach einfach so weiter wie bisher“. Zwar hege ich Sympathie für meine Berufsberaterin, aber trotz allem ist das nicht die Leistung, die man von einem potenziellen Arbeitsvermittler erwartet. Fairerweise muss man dazu sagen, dass ich jedes Mal wenn ich da bin, ca. 2 Stellenangebote bekomme, bei denen ich mich bewerben MUSS (was auch immer es sei). Von den meisten dieser Stellen bekam ich aber nie eine Antwort. Anders gesagt: Wieder Geld für Berbungsunterlagen verschwendet.
Unter anderem musste ich mich bei einer Zeitarbeitsfirma bewerben, diese Geschichte kann ich evtl. kurz erzählen. Ich bewarb mich bei dieser besagten Sklavenarbeitsfirma und bekam bereits nach einen Monat einen Anruf, wann ich denn zu einem Gespräch kommen könnte (die Details des Gespräches lasse ich weg, es reicht wenn ich sage, dass ich schon am Telefon sehr unfreundlich behandelt wurde). So unfreundlich wurde ich behandelt, weil ich sagte, dass die Bewerbung ja bereits einen Monat alt sei und ich einen 400-Euro-Job für den nächsten Monat bei einer anderen Firma angenommen habe. Aber, dass ich gerne im Monat darauf vorbeikommen könnte.
In miesen Ton sagte man mir, dass man dann wieder anrufen würde. Tatsächlich kam dieser Anruf dann auch. Früh am morgen, verpeilt, da ich Langschläfer bin, nahm ich den Anruf entgegen und wurde gefragt, wann ich denn endlich kommen könnte. Ich fragte welcher Tag denn heute sei, da man ja als Arbeitsloser so etwas gerne vergisst, wenn Wochenenden eh keine Bedeutung mehr haben. Ich wurde gefragt ob ich denn ein besoffener Penner sei, dass ich den Tag nicht wüsste. Natürlich beendete ich das Gespräch mit den Worten, dass ich als besoffener Penner ja eh nutzlos für die Arbeit wäre und dass ich kein Interesse mehr an dieser Stelle habe.
Hier bekam ich sogar Unterstützung von meiner Beraterin, die sagte, dass ich mich wirklich nicht so behandeln lassen müsse.
Trotz allem bekam ich nie Angebote vom Arbeitsamt mich bei einer bestimmten Stelle schnell für ein Praktikum anzumelden. Ich kann zwar somit relativ Positives berichten, hab aber auch schon schlimmere Geschichten vom Arbeitsamt gehört, und muss dem Arbeitsagenturhype eben einen Dämpfer versetzen. Schon allein wegen der Tatsache, dass ich gerade immer nur bei Terminen (alle 2 Monate) 2 Stellenangebote bekomme und diese auch oft minderwertig sind (400-Euro-Job; Klar, ihr sagt Geld ist Geld, aber ich suche schließlich keinen Ein-Monats-Job, sondern etwas Festes, auf dem ich auch mal aufbauen kann, und nicht damit die Regierung mich in eine Statistik packen kann um zu sagen dass sie ja aktiv was gegen die Arbeitslosigkeit tun).,
Zurück zur Doku. Bereits nach einer Fahrt stellt die Arbeitslose fest, dass dieser Beruf doch nichts für sie ist, die Pakete seien ihr zu schwer und sie wusste nicht, dass man bei diesem Job ja wirklich noch was anderes macht als rumfahren. Also verschwindet sie schnell unter einem Vorwand, die Kamera begleitet sie. Ihr Finanzberater hat inzwischen ihre Schulden fertig gezählt, über 25000 Euro schulden sind es, die sie natürlich nicht zahlen kann. Vor allem da sie ja bereits Kinder hat und wieder eins erwartet (der Vater ist auch ein Arbeitsloser, den sie ihrer Aussage nach nicht mag). Und der Finanzberater stellt fest, dass sie ohne Unterstützung der Eltern oder ohne Job nicht mehr aus der Schuldenfalle herauskommt. Also wird ein wieder fürs Fernsehen gedrehter Besuch bei den Eltern veranstaltet, ich will das ganze aber an dieser Stelle auch etwas abkürzen. Im Grunde könnt ihr euch sowieso denken, was passiert. Die arme Frau hat am Ende natürlich Einsicht, dass sie nicht weiter Schulden machen kann, ihre Eltern bezahlen ihr den Führerschein, damit sie eine stelle als Kurierfahrerin annehmen kann, und das Fernsehen ist glücklich und zufrieden.
Leider lässt das Fernsehen hier komplett weg, dass es auch normale Menschen gibt, die arbeitslos sind und eben einfach nichts finden oder immer abgelehnt werden. Arbeitslosigkeit ist nichts Tolles, nichts was man erreichen will. Kein Ziel und auch keine Lösung… Das Fernsehen suggeriert, dass viele Arbeitslose eben freiwillig so sind wie sie sind, und dadurch entsteht Hass, den die arbeitende Bevölkerung gegen Arbeitslose hegt. Wären Arbeitslose eine ethnische Gruppe, wäre ich versucht, von Volksverhetzung zu reden. Solche Sendungen sollten nicht unterstützt werden. Und darum würde ich gerne den Fernsehkritiker von Fernsehkritik.Tv zitieren… „Schalten sie mal wieder ab“.
Copyright T.R.F. Alias Spectator
http://www.youtube.com /user/TheBlindSpectator
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-narciss- - 31
Halbprofi
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Geschrieben am: 15.04.2009 um 01:54 Uhr
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das liest sich doch keiner durch!
kannst du mal zusammenfassen, was da drin steht?
ich bin batman xD
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Spectator - 37
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Geschrieben am: 15.04.2009 um 02:09 Uhr
Zuletzt editiert am: 15.04.2009 um 02:09 Uhr
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Zitat von -narciss-: das liest sich doch keiner durch!
kannst du mal zusammenfassen, was da drin steht?
Nein, ich erwarte und will auch keine Kommentare von Leuten die nicht bereit sind sich 5 minuten hinzusetzen um das zu lesen.
http://www.youtube.com /user/TheBlindSpectator
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SiXeRt
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Geschrieben am: 15.04.2009 um 02:12 Uhr
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Zitat von -narciss-: das liest sich doch keiner durch!
kannst du mal zusammenfassen, was da drin steht? jemanden dens interesiert liest es sic hauch durch.
und solche kommentare sind spam und nchts weiter.
ich finde arbeitslos zusein ist nicht schlimm solange man (wen man kann) es versucht arbeit zu finden
mfg
ҳҳ TU STAR ҳҳ |
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gau - 34
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Geschrieben am: 15.04.2009 um 02:22 Uhr
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durch sowas überleben sendungen wie punkt 12
da wird schön 2 stunden scheißdreck verzapft den die leute hören wollen ;)
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BMW5_ - 29
Halbprofi
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Geschrieben am: 15.04.2009 um 02:32 Uhr
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so was sieht man überall
ich kenne einen den hat man auch entlassen is aber schon länger her und rattet mal wie lange der arbeitslos war ? 3 jahre der hat über 300 bewerbungen geschrieben in der zeit und immer wieder absagen bekommen sowas sollte man mal im fernsehen zeigen und nich so en dreck
mfg
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FFG - 35
Halbprofi
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Geschrieben am: 15.04.2009 um 04:07 Uhr
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Also tut mir Leid, aber wenn du nicht einmal die deutsche Rechtschreibung beherrscht, dann kann ich mir auch gut vorstellen, warum du keinen Arbeitsplatz bekommst.
Nachricht an alle Menschen: Beginnt erst bei euch etwas zu ändern, dann könnt ihr andere kritisieren!!!
www.ffg-media.de
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barbarrossa5 - 50
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Geschrieben am: 15.04.2009 um 04:07 Uhr
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da wo ich jetzt her komme und mich grad befinde(Cottbus) sind ca.20-25% arbeitslos und es kann mir weiß Got niemand erzählen das jeder vierte kein bock hat zu arbeiten und freiwillig an der armutsgrenze oder gar darunter lebt
yeeha
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rotzglocke - 42
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Geschrieben am: 15.04.2009 um 08:55 Uhr
Zuletzt editiert am: 15.04.2009 um 12:15 Uhr
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schonmal bemerkt dass im fernsehen nur grütze kommt? wer sich durchs fernsehen eine meinung bildet hat in meinen augen keine die man beachten müsste. es gibt sachen die man anschauen kann, aber die werden immer seltener. einseitige berichterstattung, so wie du sie schilderst, ist an der tagesordnung.
bitch i'm drunk, pumpin slugs out of cannon
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Azazel666 - 36
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Geschrieben am: 15.04.2009 um 09:57 Uhr
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Zitat von -narciss-: das liest sich doch keiner durch!
kannst du mal zusammenfassen, was da drin steht?
Ich habs mir durchgelesen, und muss sagen du hast durchaus Talent - werde doch Schriftsteller 
Nö im Ernst, ich muss ja zugeben ich schau mir auch gelegentlich diese Gehirnzellenfolter auf RTL oder Sat1 oder was auch immer an - aus unterhaltungstechnischen Gründen, aber s gibt halt genug Leute (um nicht zu sagen der Großteil der Leute) die alles was im TV kommt für bare Münze nehmen. Die "Doku" hab ich zufällig auch gesehen und ich kann verstehen das sowas nicht unbedingt zuneigung unter der Bevölkerng auslöst, aber man muss halt immer sehen dass die Sender nach Unterhaltung schauen und was unterhält mehr als sich über jemanden aufzuregen? Ich finds immer wieder traurig wenn ich mit jemandem über so ein Thema diskutiere und derjenige wirft mir dan "seine" vorgefertigte Fernseh(oder BILD-)meinung vor die Füße...die Menschen sollten mehr Denken und sich weniger der allgemeinen Gehirnwäsche hingeben, dann wär schon einiges getan in der Richtung... .
If it moves and it should not, duct tape it, if it does not move and it should WD40 it!
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Martin__ - 36
Champion
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Geschrieben am: 15.04.2009 um 11:56 Uhr
Zuletzt editiert am: 15.04.2009 um 12:35 Uhr
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Zitat von Spectator: Fernsehdokus über Arbeitslosigkeit und das wirkliche Leben
Im Grunde sollte man sich schämen arbeitslos zu sein, und leider gehöre auch ich zu einem der vielen Fälle in Deutschland, die arbeitslos sind. Nach einer abgeschlossenen Ausbildung zum Verkäufer wurde ich nicht weiter übernommen, da der Laden in dem ich arbeitete aufgrund schlechter Einnahmen geschlossen wird. Eigentlich ist das nicht ein einzelner Laden, sondern eine große Ladenkette, die nun 40 Filialen schließt. Den Namen der Kette sage ich aus nachvollziehbaren Datenschutzgründen nicht. Allerdings will ich zumindest in diesem Text nicht über diverse inkompetente Manager reden. Das kommt vielleicht ein anderes Mal dran. Viel mehr will ich hier einen Vergleich anstellen zwischen Arbeitslosen, die im Fernsehen gezeigt werden, und mir selbst. Ich kann nur für mich sprechen, evtl. bin ich aber auch eine Ausnahme, darum bitte ich etwaige Fehler zu entschuldigen, wenn mir welche unterlaufen sollten.
In den letzten Jahren wurde in sogenanten „Doku-Shows" über Arbeitslose und diverse soziale Abgründe berichtet. Allerdings muss man dabei feststellen, dass viel davon wahrscheinlich nur fürs Fernsehen gedreht und nicht neutral berichtet wurde, sondern vielmehr das Ziel hat, Arbeitslose als dreckigen Abschaum zu zeigen, der den braven Steuerzahlern ja doch nur auf der Tasche liegt. Dass viele der Senderchefs wahrscheinlich keine Steuern zahlen, lasse ich hier mal lieber außen vor.
Ein einfaches Zappen durchs Programm reicht aus um versteckte oder auch offensichtliche Hetzkampagnen gegen Arbeitslose zu entdecken. Wie sonst lässt sich dend erklären, dass es bei einer Sendung über Problemkinder notwendig ist zu sagen, dass die Eltern arbeitslos sind? Suggeriert wird damit natürlich nur eins: Arbeitslose züchten Dreckskinder heran die uns in Zukunft auch nur wieder Geld kosten, wenn sie uns nicht sogar ausrauben, anpöbeln oder zusammenschlagen. Wenn man weiterzappt oder den Fernseher zu einer anderen Zeit wieder einschaltet, kann man evtl. auch sehen wie diversen arbeitslosen Personen aus der Schuldenfalle geholfen werden soll. Zumindest wenn mit "geholfen" gemeint ist, dass man sie öffentlich im Fernsehen demütigt und die ganze Welt die Arbeitslosen (was eben ein schlimmer Zustand ist) in den Dreck zieht.
Ich sehe eine ca. 20-jährige junge Frau, die bereits 2 Kinder hat, und ein drittes erwartet (was sie natürlich durch Zufall in dieser Sendung erfährt). Sie bestellt sich wahllos Sachen im Internet auf Rechnung und hat nicht vor zu bezahlen. Tausende Mahnbescheide häufen sich in einer Schublade, die meisten sind ungeöffnet; sie ist arbeitslos. Klar, der Frau muss geholfen werden, und ihr wird ein Schuldenberater zur Seite gestellt. Natürlich wird fürs Erste aber noch mal ausgebreitet, dass sie arbeitsloser Abschaum ist. Dafür haben diverse Sender ein einfaches Rezept. Man nehme eine arbeitslose Person mit mehr Kindern als Gehirnzellen und verdrehten Vorstellungen über den Traumberuf, stelle sie vor eine Kamera und lade am besten noch einen Finanzvollstrecker ein. Dann wird nur noch mit der Kamera gefilmt was passiert.
Der Finanzvollstrecker steht „zufällig“ unten an der Tür, natürlich begleitet von einem Kamerateam. „Zufällig“ ist auch ein Kamerateam bei der Arbeitslosen oben und filmt, wie sie versucht einen neu gekauften DVD-Player unter ihrem Bett zu verstecken. Dann lässt sie ihn herein und das erste was er fragt, ist, wieso es denn solange gedauert hat. Ich wusste bisher nicht, dass es Ewigkeiten dauert einen DVD-Player zu verstecken, aber immerhin gut zu wissen.
Er will kurz mit ihr über diverse Verschuldungen reden und sie pöbelt ihn natürlich an. Er findet wieder durch Zufall den DVD-Player, den sie versteckt hatte und ermahnt sie so etwas nicht wieder zu tun, natürlich nimmt er das Gerät mit. Zumindest nachdem sie versucht hat es ihm zu entreißen und er mit der Polizei drohen musste.
Springen wir an dieser Stelle zum ersten Mal zu mir. Ich beziehe Arbeitslosenhilfe, also kein Hartz IV, darum kann ich über diverse Kontrollen keinen Vergleich anstellen, erschwerend kommt noch dazu das ich keine Schulden habe, da ich es immer irgendwie schaffe mein Konto knapp im Plus- oder nur kurzzeitig im Minusbereich zu halten. Das mag daran liegen, dass ich mir keine Luxusgüter leiste, oder einfach daran, dass ich ein wenig Verstand habe.
Weiter im Programm. Die Dame hat natürlich auch wieder einen zufälligen Termin beim Arbeitsamt. Die Kamera folgt ihr und erstaunlich viel Abschaum ist vor dem Arbeitsamt zu sehen, gut das kann evtl. vorkommen. Aber dort, wo ich herkomme, ist das so selten der Fall, dass ich’s noch nie gesehen habe.
Sie betritt das Büro ihres Berufsberaters und die Kamera folgt ihr fleißig. Hier wird nun nicht nur suggeriert wie dumm und asozial die Arbeitslosen doch sind, sondern jetzt kommt auch noch hinzu, dass das Arbeitsamt ja so aufopferungs- und verständnisvoll ist und ja nur das beste für die Person gegenüber will. Natürlich äußert die Arbeitslose einen unrealistischen Berufswunsch: „Kurierfahrerin“. Und das obwohl sie keinen Führerschein besitzt. Das großzügige Arbeitsamt ist aber natürlich total weichherzig und der Berater ach so verständnisvoll und besorgt ihr ein eintägiges Praktikum als Kurierfahrerin, das, oh wunder, noch am selben Tag stattfindet.
Springen wir noch mal zu der Realität, anders gesagt zu mir. Ich bin wie gesagt ein Jahr arbeitslos und habe die Auflage mich bei sechs Stellen schriftlich oder mündlich zu bewerben bzw. mich über Stellen zu informieren und das jeden Monat. Jedes Mal wenn ich ins Büro meiner Berufsberaterin gehe (die wirklich verständnisvoll bzw. wenigstens nicht vorwurfsvoll ist) höre ich das selbe „Mach einfach so weiter wie bisher“. Zwar hege ich Sympathie für meine Berufsberaterin, aber trotz allem ist das nicht die Leistung, die man von einem potenziellen Arbeitsvermittler erwartet. Fairerweise muss man dazu sagen, dass ich jedes Mal wenn ich da bin, ca. 2 Stellenangebote bekomme, bei denen ich mich bewerben MUSS (was auch immer es sei). Von den meisten dieser Stellen bekam ich aber nie eine Antwort. Anders gesagt: Wieder Geld für Berbungsunterlagen verschwendet.
Unter anderem musste ich mich bei einer Zeitarbeitsfirma bewerben, diese Geschichte kann ich evtl. kurz erzählen. Ich bewarb mich bei dieser besagten Sklavenarbeitsfirma und bekam bereits nach einen Monat einen Anruf, wann ich denn zu einem Gespräch kommen könnte (die Details des Gespräches lasse ich weg, es reicht wenn ich sage, dass ich schon am Telefon sehr unfreundlich behandelt wurde). So unfreundlich wurde ich behandelt, weil ich sagte, dass die Bewerbung ja bereits einen Monat alt sei und ich einen 400-Euro-Job für den nächsten Monat bei einer anderen Firma angenommen habe. Aber, dass ich gerne im Monat darauf vorbeikommen könnte.
In miesen Ton sagte man mir, dass man dann wieder anrufen würde. Tatsächlich kam dieser Anruf dann auch. Früh am morgen, verpeilt, da ich Langschläfer bin, nahm ich den Anruf entgegen und wurde gefragt, wann ich denn endlich kommen könnte. Ich fragte welcher Tag denn heute sei, da man ja als Arbeitsloser so etwas gerne vergisst, wenn Wochenenden eh keine Bedeutung mehr haben. Ich wurde gefragt ob ich denn ein besoffener Penner sei, dass ich den Tag nicht wüsste. Natürlich beendete ich das Gespräch mit den Worten, dass ich als besoffener Penner ja eh nutzlos für die Arbeit wäre und dass ich kein Interesse mehr an dieser Stelle habe.
Hier bekam ich sogar Unterstützung von meiner Beraterin, die sagte, dass ich mich wirklich nicht so behandeln lassen müsse.
Trotz allem bekam ich nie Angebote vom Arbeitsamt mich bei einer bestimmten Stelle schnell für ein Praktikum anzumelden. Ich kann zwar somit relativ Positives berichten, hab aber auch schon schlimmere Geschichten vom Arbeitsamt gehört, und muss dem Arbeitsagenturhype eben einen Dämpfer versetzen. Schon allein wegen der Tatsache, dass ich gerade immer nur bei Terminen (alle 2 Monate) 2 Stellenangebote bekomme und diese auch oft minderwertig sind (400-Euro-Job; Klar, ihr sagt Geld ist Geld, aber ich suche schließlich keinen Ein-Monats-Job, sondern etwas Festes, auf dem ich auch mal aufbauen kann, und nicht damit die Regierung mich in eine Statistik packen kann um zu sagen dass sie ja aktiv was gegen die Arbeitslosigkeit tun).,
Zurück zur Doku. Bereits nach einer Fahrt stellt die Arbeitslose fest, dass dieser Beruf doch nichts für sie ist, die Pakete seien ihr zu schwer und sie wusste nicht, dass man bei diesem Job ja wirklich noch was anderes macht als rumfahren. Also verschwindet sie schnell unter einem Vorwand, die Kamera begleitet sie. Ihr Finanzberater hat inzwischen ihre Schulden fertig gezählt, über 25000 Euro schulden sind es, die sie natürlich nicht zahlen kann. Vor allem da sie ja bereits Kinder hat und wieder eins erwartet (der Vater ist auch ein Arbeitsloser, den sie ihrer Aussage nach nicht mag). Und der Finanzberater stellt fest, dass sie ohne Unterstützung der Eltern oder ohne Job nicht mehr aus der Schuldenfalle herauskommt. Also wird ein wieder fürs Fernsehen gedrehter Besuch bei den Eltern veranstaltet, ich will das ganze aber an dieser Stelle auch etwas abkürzen. Im Grunde könnt ihr euch sowieso denken, was passiert. Die arme Frau hat am Ende natürlich Einsicht, dass sie nicht weiter Schulden machen kann, ihre Eltern bezahlen ihr den Führerschein, damit sie eine stelle als Kurierfahrerin annehmen kann, und das Fernsehen ist glücklich und zufrieden.
Leider lässt das Fernsehen hier komplett weg, dass es auch normale Menschen gibt, die arbeitslos sind und eben einfach nichts finden oder immer abgelehnt werden. Arbeitslosigkeit ist nichts Tolles, nichts was man erreichen will. Kein Ziel und auch keine Lösung… Das Fernsehen suggeriert, dass viele Arbeitslose eben freiwillig so sind wie sie sind, und dadurch entsteht Hass, den die arbeitende Bevölkerung gegen Arbeitslose hegt. Wären Arbeitslose eine ethnische Gruppe, wäre ich versucht, von Volksverhetzung zu reden. Solche Sendungen sollten nicht unterstützt werden. Und darum würde ich gerne den Fernsehkritiker von Fernsehkritik.Tv zitieren… „Schalten sie mal wieder ab“.
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Hab mal einiges ausgemerzt.
Am gravierendsten sind wohl die Mängel bei Zeichensetzung, Groß- und Kleinschreibung und Doppelkonsonanten (den/denn, das/dass, ...).
Daran solltest du arbeiten. Ist ein gut gemeinter Rat. :)
Ist die Arbeitsmarktsituation für Verkäufer echt so schlecht? Ich hätte jetzt vermutet, dass gerade bei großen Supermarktketten der Einstieg ziemlich leicht sein sollte.
I know it's all been done before. I wanna do it again. I wanna do it again. (CTTS)
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Azazel666 - 36
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Geschrieben am: 15.04.2009 um 12:33 Uhr
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Zitat von Martin__: Zitat von Spectator: Fernsehdokus über Arbeitslosigkeit und das wirkliche Leben
Im Grunde sollte man sich schämen arbeitslos zu sein, und leider gehöre auch ich zu einem der vielen Fälle in Deutschland, die arbeitslos sind. Nach einer abgeschlossenen Ausbildung zum Verkäufer wurde ich nicht weiter übernommen, da der Laden in dem ich arbeitete aufgrund schlechter Einnahmen geschlossen wird. Eigentlich ist das nicht ein einzelner Laden, sondern eine große Ladenkette, die nun 40 Filialen schließt. Den Namen der Kette sage ich aus nachvollziehbaren Datenschutzgründen nicht. Allerdings will ich zumindest in diesem Text nicht über diverse inkompetente Manager reden. Das kommt vielleicht ein anderes Mal dran. Viel mehr will ich hier einen Vergleich anstellen zwischen Arbeitslosen, die im Fernsehen gezeigt werden, und mir selbst. Ich kann nur für mich sprechen, evtl. bin ich aber auch eine Ausnahme, darum bitte ich etwaige Fehler zu entschuldigen, wenn mir welche unterlaufen sollten.
In den letzten Jahren wurde in sogenanten „Doku-Shows" über Arbeitslose und diverse soziale Abgründe berichtet. Allerdings muss man dabei feststellen, dass viel davon wahrscheinlich nur fürs Fernsehen gedreht und nicht neutral berichtet wurde, sondern vielmehr das Ziel hat, Arbeitslose als dreckigen Abschaum zu zeigen, der den braven Steuerzahlern ja doch nur auf der Tasche liegt. Dass viele der Senderchefs wahrscheinlich keine Steuern zahlen, lasse ich hier mal lieber außen vor.
Ein einfaches Zappen durchs Programm reicht aus um versteckte oder auch offensichtliche Hetzkampagnen gegen Arbeitslose zu entdecken. Wie sonst lässt sich dend erklären, dass es bei einer Sendung über Problemkinder notwendig ist zu sagen, dass die Eltern arbeitslos sind? Suggeriert wird damit natürlich nur eins: Arbeitslose züchten Dreckskinder heran die uns in Zukunft auch nur wieder Geld kosten, wenn sie uns nicht sogar ausrauben, anpöbeln oder zusammenschlagen. Wenn man weiterzappt oder den Fernseher zu einer anderen Zeit wieder einschaltet, kann man evtl. auch sehen wie diversen arbeitslosen Personen aus der Schuldenfalle geholfen werden soll. Zumindest wenn mit "geholfen" gemeint ist, dass man sie öffentlich im Fernsehen demütigt und die ganze Welt die Arbeitslosen (was eben ein schlimmer Zustand ist) in den Dreck zieht.
Ich sehe eine ca. 20-jährige junge Frau, die bereits 2 Kinder hat, und ein drittes erwartet (was sie natürlich durch Zufall in dieser Sendung erfährt). Sie bestellt sich wahllos Sachen im Internet auf Rechnung und hat nicht vor zu bezahlen. Tausende Mahnbescheide häufen sich in einer Schublade, die meisten sind ungeöffnet; sie ist arbeitslos. Klar, der Frau muss geholfen werden, und ihr wird ein Schuldenberater zur Seite gestellt. Natürlich wird fürs Erste aber noch mal ausgebreitet, dass sie arbeitsloser Abschaum ist. Dafür haben diverse Sender ein einfaches Rezept. Man nehme eine arbeitslose Person mit mehr Kindern als Gehirnzellen und verdrehten Vorstellungen über den Traumberuf, stelle sie vor eine Kamera und lade am besten noch einen Finanzvollstrecker ein. Dann wird nur noch mit der Kamera gefilmt was passiert.
Der Finanzvollstrecker steht „zufällig“ unten an der Tür, natürlich begleitet von einem Kamerateam. „Zufällig“ ist auch ein Kamerateam bei der Arbeitslosen oben und filmt, wie sie versucht einen neu gekauften DVD-Player unter ihrem Bett zu verstecken. Dann lässt sie ihn herein und das erste was er fragt, ist, wieso es denn solange gedauert hat. Ich wusste bisher nicht, dass es Ewigkeiten dauert einen DVD-Player zu verstecken, aber immerhin gut zu wissen.
Er will kurz mit ihr über diverse Verschuldungen reden und sie pöbelt ihn natürlich an. Er findet wieder durch Zufall den DVD-Player, den sie versteckt hatte und ermahnt sie so etwas nicht wieder zu tun, natürlich nimmt er das Gerät mit. Zumindest nachdem sie versucht hat es ihm zu entreißen und er mit der Polizei drohen musste.
Springen wir an dieser Stelle zum ersten Mal zu mir. Ich beziehe Arbeitslosenhilfe, also kein Hartz IV, darum kann ich über diverse Kontrollen keinen Vergleich anstellen, erschwerend kommt noch dazu das ich keine Schulden habe, da ich es immer irgendwie schaffe mein Konto knapp im Plus- oder nur kurzzeitig im Minusbereich zu halten. Das mag daran liegen, dass ich mir keine Luxusgüter leiste, oder einfach daran, dass ich ein wenig Verstand habe.
Weiter im Programm. Die Dame hat natürlich auch wieder einen zufälligen Termin beim Arbeitsamt. Die Kamera folgt ihr und erstaunlich viel Abschaum ist vor dem Arbeitsamt zu sehen, gut das kann evtl. vorkommen. Aber dort, wo ich herkomme, ist das so selten der Fall, dass ich’s noch nie gesehen habe.
Sie betritt das Büro ihres Berufsberaters und die Kamera folgt ihr fleißig. Hier wird nun nicht nur suggeriert wie dumm und asozial die Arbeitslosen doch sind, sondern jetzt kommt auch noch hinzu, dass das Arbeitsamt ja so aufopferungs- und verständnisvoll ist und ja nur das beste für die Person gegenüber will. Natürlich äußert die Arbeitslose einen unrealistischen Berufswunsch: „Kurierfahrerin“. Und das obwohl sie keinen Führerschein besitzt. Das großzügige Arbeitsamt ist aber natürlich total weichherzig und der Berater ach so verständnisvoll und besorgt ihr ein eintägiges Praktikum als Kurierfahrerin, das, oh wunder, noch am selben Tag stattfindet.
Springen wir noch mal zu der Realität, anders gesagt zu mir. Ich bin wie gesagt ein Jahr arbeitslos und habe die Auflage mich bei sechs Stellen schriftlich oder mündlich zu bewerben bzw. mich über Stellen zu informieren und das jeden Monat. Jedes Mal wenn ich ins Büro meiner Berufsberaterin gehe (die wirklich verständnisvoll bzw. wenigstens nicht vorwurfsvoll ist) höre ich das selbe „Mach einfach so weiter wie bisher“. Zwar hege ich Sympathie für meine Berufsberaterin, aber trotz allem ist das nicht die Leistung, die man von einem potenziellen Arbeitsvermittler erwartet. Fairerweise muss man dazu sagen, dass ich jedes Mal wenn ich da bin, ca. 2 Stellenangebote bekomme, bei denen ich mich bewerben MUSS (was auch immer es sei). Von den meisten dieser Stellen bekam ich aber nie eine Antwort. Anders gesagt: Wieder Geld für Berbungsunterlagen verschwendet.
Unter anderem musste ich mich bei einer Zeitarbeitsfirma bewerben, diese Geschichte kann ich evtl. kurz erzählen. Ich bewarb mich bei dieser besagten Sklavenarbeitsfirma und bekam bereits nach einen Monat einen Anruf, wann ich denn zu einem Gespräch kommen könnte (die Details des Gespräches lasse ich weg, es reicht wenn ich sage, dass ich schon am Telefon sehr unfreundlich behandelt wurde). So unfreundlich wurde ich behandelt, weil ich sagte, dass die Bewerbung ja bereits einen Monat alt sei und ich einen 400-Euro-Job für den nächsten Monat bei einer anderen Firma angenommen habe. Aber, dass ich gerne im Monat darauf vorbeikommen könnte.
In miesen Ton sagte man mir, dass man dann wieder anrufen würde. Tatsächlich kam dieser Anruf dann auch. Früh am morgen, verpeilt, da ich Langschläfer bin, nahm ich den Anruf entgegen und wurde gefragt, wann ich denn endlich kommen könnte. Ich fragte welcher Tag denn heute sei, da man ja als Arbeitsloser so etwas gerne vergisst, wenn Wochenenden eh keine Bedeutung mehr haben. Ich wurde gefragt ob ich denn ein besoffener Penner sei, dass ich den Tag nicht wüsste. Natürlich beendete ich das Gespräch mit den Worten, dass ich als besoffener Penner ja eh nutzlos für die Arbeit wäre und dass ich kein Interesse mehr an dieser Stelle habe.
Hier bekam ich sogar Unterstützung von meiner Beraterin, die sagte, dass ich mich wirklich nicht so behandeln lassen müsse.
Trotz allem bekam ich nie Angebote vom Arbeitsamt mich bei einer bestimmten Stelle schnell für ein Praktikum anzumelden. Ich kann zwar somit relativ Positives berichten, hab aber auch schon schlimmere Geschichten vom Arbeitsamt gehört, und muss dem Arbeitsagenturhype eben einen Dämpfer versetzen. Schon allein wegen der Tatsache, dass ich gerade immer nur bei Terminen (alle 2 Monate) 2 Stellenangebote bekomme und diese auch oft minderwertig sind (400-Euro-Job; Klar, ihr sagt Geld ist Geld, aber ich suche schließlich keinen Ein-Monats-Job, sondern etwas Festes, auf dem ich auch mal aufbauen kann, und nicht damit die Regierung mich in eine Statistik packen kann um zu sagen dass sie ja aktiv was gegen die Arbeitslosigkeit tun).,
Zurück zur Doku. Bereits nach einer Fahrt stellt die Arbeitslose fest, dass dieser Beruf doch nichts für sie ist, die Pakete seien ihr zu schwer und sie wusste nicht, dass man bei diesem Job ja wirklich noch was anderes macht als rumfahren. Also verschwindet sie schnell unter einem Vorwand, die Kamera begleitet sie. Ihr Finanzberater hat inzwischen ihre Schulden fertig gezählt, über 25000 Euro schulden sind es, die sie natürlich nicht zahlen kann. Vor allem da sie ja bereits Kinder hat und wieder eins erwartet (der Vater ist auch ein Arbeitsloser, den sie ihrer Aussage nach nicht mag). Und der Finanzberater stellt fest, dass sie ohne Unterstützung der Eltern oder ohne Job nicht mehr aus der Schuldenfalle herauskommt. Also wird ein wieder fürs Fernsehen gedrehter Besuch bei den Eltern veranstaltet, ich will das ganze aber an dieser Stelle auch etwas abkürzen. Im Grunde könnt ihr euch sowieso denken, was passiert. Die arme Frau hat am Ende natürlich Einsicht, dass sie nicht weiter Schulden machen kann, ihre Eltern bezahlen ihr den Führerschein, damit sie eine stelle als Kurierfahrerin annehmen kann, und das Fernsehen ist glücklich und zufrieden.
Leider lässt das Fernsehen hier komplett weg, dass es auch normale Menschen gibt, die arbeitslos sind und eben einfach nichts finden oder immer abgelehnt werden. Arbeitslosigkeit ist nichts Tolles, nichts was man erreichen will. Kein Ziel und auch keine Lösung… Das Fernsehen suggeriert, dass viele Arbeitslose eben freiwillig so sind wie sie sind, und dadurch entsteht Hass, den die arbeitende Bevölkerung gegen Arbeitslose hegt. Wären Arbeitslose eine ethnische Gruppe, wäre ich versucht, von Volksverhetzung zu reden. Solche Sendungen sollten nicht unterstützt werden. Und darum würde ich gerne den Fernsehkritiker von Fernsehkritik.Tv zitieren… „Schalten sie mal wieder ab“.
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Hab mal einiges ausgemerzt.
Am gravierendsten sind wohl die Mängel bei Zeichensetzung, Groß- und Kleinschreibung und Doppelkonsonanten (den/denn, das/dass, ...).
Daran solltest du arbeiten. Ist ein gut gemeinter Rat. :)
Ist die Arbeitsplatzsituation für Verkäufer echt so schlecht? Ich hätte jetzt vermutet, dass gerade bei großen Supermarktketten der Einstieg ziemlich leicht sein sollte.
Dann könnt ihr ja vllt gemeinsam ne Karriere starten....
If it moves and it should not, duct tape it, if it does not move and it should WD40 it!
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Martin__ - 36
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Geschrieben am: 15.04.2009 um 12:37 Uhr
Zuletzt editiert am: 15.04.2009 um 12:37 Uhr
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Zitat von Azazel666:
Dann könnt ihr ja vllt gemeinsam ne Karriere starten....
Sehr sinnvoll, den kompletten Beitrag zu zitieren und mit einem unsinnigen Kommentar zu versehen. Das dient mit Sicherheit der Übersichtlichkeit.
I know it's all been done before. I wanna do it again. I wanna do it again. (CTTS)
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Azazel666 - 36
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Geschrieben am: 15.04.2009 um 13:14 Uhr
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Zitat von Martin__: Zitat von Azazel666:
Dann könnt ihr ja vllt gemeinsam ne Karriere starten....
Sehr sinnvoll, den kompletten Beitrag zu zitieren und mit einem unsinnigen Kommentar zu versehen. Das dient mit Sicherheit der Übersichtlichkeit. 
Ja, stimmt, das war ein Unfall
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Martin__ - 36
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Geschrieben am: 15.04.2009 um 13:21 Uhr
Zuletzt editiert am: 15.04.2009 um 13:21 Uhr
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Zitat von Azazel666:
Ja, stimmt, das war ein Unfall 
Man kann Beiträge auch editieren.
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Gerstner - 43
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Geschrieben am: 15.04.2009 um 13:44 Uhr
Zuletzt editiert am: 15.04.2009 um 13:45 Uhr
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Zitat von BMW5_: so was sieht man überall
ich kenne einen den hat man auch entlassen is aber schon länger her und rattet mal wie lange der arbeitslos war ? 3 jahre der hat über 300 bewerbungen geschrieben in der zeit und immer wieder absagen bekommen sowas sollte man mal im fernsehen zeigen und nich so en dreck
mfg
Ich weiß nicht wie diese volksverdummenden Entertainment - Medien ihre allerneusten Clous nennen, aber warum läuft ne Sendung wie z.B. Big Brother, DSDS, Germany´s next Topmodel... Schluss mit Hotel Mama, Die strengsten Eltern der Welt.... whatever... immer noch?
Ganz einfach:
Es gibt genügend gelangweilte "Durchschnittsdeutsche" die sich an Dieter Bohlen und Konsorten aufgeilen können und alles dafür tun um keine Sendung zu verpassen. Was ist mit den ganzen Gerichtshows am Nachmittag? Glaubt ihr ersnthaft, dass eine Sendung über 5 Jahre läuft ohne abgesetzt zu werden, wenns keinen Interessieren würde?
Obwohl ein normal, vernünftig denkender Mensch erkennen kann, dass Szenen gestellt und völlig überzogen und haltlos sind, werden solche Beiträge angeschaut!
Auch wenn ich den Reich-Ranicki nicht mag, kann ich sein Verhalten durchaus verstehen!
Ich glaube auch an die Theorie einer "allgemeinen Volksverdummung".
HipHop is for fat little Kids
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