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Pazifismus

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Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 09.09.2008 um 18:53 Uhr

Auf das "Vermeiden", so denke ich, ist das Augenmerk zu legen. Ein Pazifist wird niemals einen tätlichen Streit oder eine handgreifliche Außeinandersetzung beginnen. Er verurteilt dies. Trotzdem halte ich es auch bei einem Pazifisten für legitim, wenn er bspw sein Leben verteidigt. Notfalls eben auch mit Gewalt. Darin sehe ich keine Verletzung des Pazifismusgedankens.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Poebbel - 35
Champion (offline)

Dabei seit 10.2005
2328 Beiträge

Geschrieben am: 09.09.2008 um 18:57 Uhr

In meinen Augen bedeutet Pazifismus allerdings ein kompletter Gewaltverzicht, eben weil diese strikt abgelehnt wird. Da sind wir wieder bei dieser leidigen Definitionsfrage :-/

Oh angry mob, is there any problem your wisdom and torches can't solve?

Biebe_666 - 47
Champion (offline)

Dabei seit 05.2005
25297 Beiträge

Geschrieben am: 09.09.2008 um 19:00 Uhr

Also lieber ein Leben in Ketten, lieber gepeinigt, versklavt und misshandelt werden? Hm...
sicher es gibt auch gewaltfreien widerstand, siehe Ghandi....aber die Welt ist zu grausam als dass solche Mittel immer Wirkung zeigen würden...
Lerouxe - 45
Profi (offline)

Dabei seit 09.2008
950 Beiträge

Geschrieben am: 09.09.2008 um 19:19 Uhr

In meinen Augen gibt es zwei "unterschiedliche" Definitionen von Pazifismus (wobei man sicherlich noch weit mehr Feinheiten finden könnte):
1. Pazifismus als Ablehnung jeder Art von Gewalt.
2. Pazifismus als Ablehnung gegenüber bewaffneter Gewalt (z.B. Krieg).

zu 1: Diese Form ist in meinen Augen absolut unrealistisch und führt zwangsweise zu Unterdrückung und Ausnützung der "Anhänger". Der Mensch hat nunmal ein gewisses Gewaltpotential (Aggression ist ein Instinkt) das man nicht einfach verleugnen kann.

zu 2: In der Theorie sicherlich sehr lobenswert, jedoch in der heutigen Welt leider auch eher nicht umsetzbar.
Die meisten Menschen lehnen Krieg ersteinmal ab, daher kann man sagen (wenn man sich sehr weit aus dem Fenster lehnt), dass die meisten Menschen auch Pazifisten im weiteren Sinne sind.
Jedoch hat jeder Mensch eine eigene Hemmschwelle bei der gewisse Prinzipien einfach "über Bord" geworfen werden. Bei einigen ist es schlicht weg Macht und/oder Geld (was in der heutigen Zeit einen großteil der publik werdenden Kriege verursacht), bei anderen ist es der Wunsch nach Freiheit, pure Existenzsicherung o.ä.

Tatsächlich sind die meisten Kriege nichts positives, sondern viel mehr die Folge von zu späten oder total ausbleibenden Anstrengungen einen Krieg zu verhindern.
Wer jedoch behauptet das "ein Krieg noch nie etwas gutes gebracht hat" bzw. "noch nie berechtigt war", dem muss ich leider einen recht geringen historischen Bildungsstand unterstellen.
Es gibt genug Beispiele in der Geschichte, in denen ein Krieg "unterm Strich" gutes gebracht hat (diverse Unabhängigkeitskriege in Afrika z.B.).
Natürlich ist im Moment des Krieges nicht viel gutes zu finden, aber die meisten kriegerischen Aktionen werden für langfristige Ziele geführt.

Meines erachtens sind wir in den letzten 150+ Jahren aber schon um einiges weiter gekommen auf dem Weg zu einem friedlicheren Miteinander.

Um die 1830 galt noch "Krieg ist die Fortführung der Politik mit anderen Mitteln".

Knappe 100 Jahre später wurde daraus "Krieg ist die Wiederherstellung des Friedens oder Wiedereinordnung des Gegners in eine Rechtsordnung, ohne ihn zu vernichten".

Aus der "Anwendung größtmöglicher Gewalt", wurde zumindest schonmal "gerechtfertigte Verteidigung" (wobei das Wort gerechtfertigt hin und wieder wirklich sehr sehr stark gedehnt wurde).

Langer Text, kurzer Sinn:
Alle absoluten Einstellungen, also z.B. kategorische Ablehnung von Gewalt sind nicht wirklich "Alltagstauglich".
Eine pazifistische Grundeinstellung ist jedoch durchaus ein Ziel das erstrebenswert ist.

Just when I discovered the meaning of life, they change it.

StarPopograf - 48
Champion (offline)

Dabei seit 05.2006
2183 Beiträge

Geschrieben am: 09.09.2008 um 21:38 Uhr

^^danke, du hast mir viel schreibarbeit erspart. guter post

...

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 09.09.2008 um 21:56 Uhr

Zitat von Poebbel:

In meinen Augen bedeutet Pazifismus allerdings ein kompletter Gewaltverzicht, eben weil diese strikt abgelehnt wird. Da sind wir wieder bei dieser leidigen Definitionsfrage :-/


Völliger Gewaltverzicht halte ich für Schwachsinn. Du setzt zwar ein Zeichen, doch bringt es dir selbst nichts, wenn du dich verletzten lässt. Es ist quasi also nur für dein Ego, dass du dabei gewaltfrei bist. Denn Überzeugung ist wohl eher selten gegeben.
Notwehr ist bei uns straffrei, richtigerweise. Daher halte ich in diesem Fall den Einsatz von Gewalt für legitim.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

kaddYstrophe - 33
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 03.2008
40 Beiträge
Geschrieben am: 31.10.2009 um 19:35 Uhr

hab den threat grad ausgegraben und muss auch noch mein senf dazu geben:

Ich bin gegen Gewalt in jedem Sinne, aber ich verurteile Befreiungskriege nicht, ich bedauere unsere Welt, dass diese nötig waren. Gewalt sollte kein Mittel sein, um Konflikte zu lösen. Und wenn ich eine tragbare Alternative gefunden hätte, wäre ich wahrscheinlich nicht mehr hier, sondern in der Politik. Doch den Grundgedanken des Pazifismus vertrete ich absolut.
guyoncignito
Champion (offline)

Dabei seit 02.2009
11293 Beiträge

Geschrieben am: 28.07.2011 um 18:04 Uhr

Wollt eig nen Thread eröffnen, aber Sufu rockt:

Pazifismus halte ich nicht für durchsetzbar, weil kriegerische Schlachten manchmal dem Frieden dienen. Ein Widerspruch in sich, der Pazifismus.
Biebe_666 - 47
Champion (offline)

Dabei seit 05.2005
25297 Beiträge

Geschrieben am: 28.07.2011 um 18:35 Uhr

Zitat von guyoncignito:

Wollt eig nen Thread eröffnen, aber Sufu rockt:

Pazifismus halte ich nicht für durchsetzbar, weil kriegerische Schlachten manchmal dem Frieden dienen. Ein Widerspruch in sich, der Pazifismus.

Internetpornos? Ja, die mag ich immernoch.
-miep-
Champion (offline)

Dabei seit 03.2006
3517 Beiträge

Geschrieben am: 28.07.2011 um 18:52 Uhr

Ich persönlich kann niemandem gewalt antun. Nicht aus ideologie sondern weil sich in mir alles dagegen sträubt. Ich schaffe es nichtmal, die stechmücke zu killen die mich umkreist. in sofern finde ich persönlich pazifismus nicht unumsetztbar.

There are two things to help you dance: love and drugs. best, you get both.

hamma241 - 73
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 09.2011
29 Beiträge
Geschrieben am: 25.09.2011 um 23:58 Uhr

die leben doch in ner traumwelt und wollen net sehen das gewalt und krieg absolut menschlich ist. überreden bestimmt auch löwen damit die vegetarier werden
wandere
Profi (offline)

Dabei seit 01.2009
793 Beiträge
Geschrieben am: 07.11.2011 um 15:50 Uhr
Zuletzt editiert am: 07.11.2011 um 15:52 Uhr

Zitat von hamma241:

die leben doch in ner traumwelt und wollen net sehen das gewalt und krieg absolut menschlich ist. überreden bestimmt auch löwen damit die vegetarier werden
:rocker:
Du verlangst dann ja allen Ernstes; dass Sie sich mit Ihrer real Umwelt aus einandersetzen.

"Non nobis, domine,non nobis, sed nomini tuo da gloriam."

Alexx91 - 33
Champion (offline)

Dabei seit 04.2007
13611 Beiträge

Geschrieben am: 07.11.2011 um 15:59 Uhr

Wieso wird so oft gesagt, dass reiner Pazifismus utopisch sei? Mahatma Ghandi vergessen?

This is how an angel dies, blame it on my own sick pride.

luftprinzip - 82
Champion (offline)

Dabei seit 03.2010
8822 Beiträge

Geschrieben am: 08.11.2011 um 22:12 Uhr

Zitat von S-Stardust:

Zitat von -Death_Row-:

Ich muss dir recht geben. Pazifismus ist in meinen Augen großer Mist. Es gibt einfach Kriege die sich gelohnt haben geführt zu werden z.B. im 2. Weltkrieg, das die Amis Deutschland aufgehalten hat. Hätten damals die Amerikaner gesagt: "Oh ein Krieg wäre schlimm und gefährdet den Frieden" will ich mir nicht ausmalen wie es ausgegangen wäre...


oh man...du denkst nicht weit genug...
du sagst:" Oh ein Krieg wäre schlimm und gefährdet den Frieden"... der Un-Frieden bestand bereits vor dem einschreiten der Allierten Streitkräfte....
der Krieg war nicht von Amerika gewollt, sondern von Deutschland, Deutschland hat Polen angegriffen, Deutschland ist in Frankreich einmarschiert, Deutschland startete den Russlandfeldzug, Deutschland baute Konzentrationslager (oder ist Vernichtungslager der bessere Ausdruck für die schrecklichen Anlagen, die unter dem Befehl der deutschen Regierung gebaut wurden?)

... der Krieg bestand bereits, das angreifen amerikas war mehr oder weniger unausweichlich.

Amerika führte in dem sinne also einen Friedenskrieg, was zugegebenermaßen genauso schwachsinnig klingt, wie "Oh ein Krieg wäre schlimm und gefährdet den Frieden" von dir...

aber überlegen wir mal, warum es zu der Ursache des 2. Weltkriegs kam...

ein gummliger östereicher kam an die macht... warum kam er an die macht?

er versprach einem bauern und arbeiter staat, der nach der weltwirtschaftskrise dermaßen geschwächt, ja sogar gedemütigt war vom rest der welt... ausgehungert und totgefoltert vom harten leben ohne arbeit und nahrung (natürlich fügt man dabei unterschwellig hinzu, dass ALLEIN die juden daran schuld seien) , genau das, was sie brauchten:

Arbeit, Nahrung, das Wirtschaftswunder!

wie schafft man Arbeit?
man baut Rüstungswerkerke und lässt die Arbeitswilligen Männer und Frauen an die Maschinen

Nahrung? siehe oben...

das wirtschaftswunder... hm?
das kommt schon von alleine wenn man nahrung und arbeit hat ....

auf jeden fall zogen diese armen bauern und ehemals arbeitslosen, dann gegen angrenzende staaten in den krieg, um erstens die achso bösen juden zu vernichten und zweitens um den "lebensraum zu erweitern für die "deutsche herrenrasse" " *gähn*

.....warte... wie komm ich zurück zum thema?... hm
achja..
Die bösen Amerikaner haben den Frieden gestört richtig?
... na gut wenn du das sagst.

epic fail is epic

I still don't believe in Germanys right to exist.

tyler_jones - 38
Profi (offline)

Dabei seit 06.2010
555 Beiträge
Geschrieben am: 08.11.2011 um 22:24 Uhr

Zitat von Alexx91:

Wieso wird so oft gesagt, dass reiner Pazifismus utopisch sei? Mahatma Ghandi vergessen?

Es ist utopisch... Ghandi hat nicht das erreicht was er wollte
Er wurde erschossen seine Friedensbewegung hat zwar die Briten vertrieben aber die Briten hatten nach dem Krieg eh genug Probleme vor der eigenen Haustür... Daher war es nicht wunderlich das die Briten abzogen...
Und die Moslems und hinduisten gingen aufeinander los was zur Teilung der kronkolonie geführt hat
Sprich ghandi hat durch seinen Pazifismus beachtliches geleistet aber ist dennoch gescheitert... Und Indien und Pakistan sind bis heute nicht Grade freundlich zueinander
Ich Schätze ghandi sehr aber Pazifismus ist utopisch da dieser schon am Faktor Mensch scheitert gar der Evolution

Why dont you go back to endor you stupid wookie!!! -eric cartman

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