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Forum / Politik und Wirtschaft
Hat der Nationalstaat noch eine Zukunft?

neojesus - 42
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Geschrieben am: 11.06.2008 um 22:44 Uhr
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Zitat von Slayer666: Man könnte solche Sender ja auch von politischer Seite unterstützen, mit Subventionen zum Beispiel. Das wär mal ne Investition die sich lohnen würd. Ich hoffe doch, dass das gemacht wird. Beim Offenen Kanal bin ich mir da sicher, wie es bei Regio-TV aussieht weiß ich nicht genau. Die Freien Radios werden ja aber auch durch Gelder aus der GEZ unterstützt. Denke, etwas wird hier auch für die Lokalsender abfallen und das sollte wohl echt noch erweitert werden.
"Those who make peaceful revolution impossible will make violent revolution inevitable." JFK
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Slayer666 - 39
Halbprofi
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Geschrieben am: 11.06.2008 um 22:49 Uhr
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Zitat von neojesus: Zitat von Slayer666: Man könnte solche Sender ja auch von politischer Seite unterstützen, mit Subventionen zum Beispiel. Das wär mal ne Investition die sich lohnen würd. Ich hoffe doch, dass das gemacht wird. Beim Offenen Kanal bin ich mir da sicher, wie es bei Regio-TV aussieht weiß ich nicht genau. Die Freien Radios werden ja aber auch durch Gelder aus der GEZ unterstützt. Denke, etwas wird hier auch für die Lokalsender abfallen und das sollte wohl echt noch erweitert werden.
Da kann man wirklich darauf hoffen das die Politik noch aufmerksamer wird.
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Cymru - 35
Champion
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Geschrieben am: 11.06.2008 um 22:57 Uhr
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Zitat von Slayer666: Also muss es wohl noch eine andere Lösung geben z.B. das die einzelnen Staaten noch enger zusammen arbeiten, aber trotzdem ihre nationale Suvernität behalten können.
Die nationale Eigenständigkeit zu erhalten ist sicher schon aus kulturellen Gegebenheiten sinnvoll. Aus politischer Sicht würde sowas sicher auch erhalten werden. Aber, das ist eben der Grundgedanke der Globalisierung, die Wirtschaft spielt nun einmal eine weitaus größere Rolle. Die Politik hat nicht die Macht, die sie vorgibt zu haben. Die Schaffung eines Nationalstaats müsste aber von der politischen Klasse ausgehen, denn die Wirtschaft hat wohl andere Interessen.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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neojesus - 42
Profi
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Geschrieben am: 11.06.2008 um 23:13 Uhr
Zuletzt editiert am: 11.06.2008 um 23:19 Uhr
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Zitat von Cymru: Zitat von Slayer666: Also muss es wohl noch eine andere Lösung geben z.B. das die einzelnen Staaten noch enger zusammen arbeiten, aber trotzdem ihre nationale Suvernität behalten können.
Die nationale Eigenständigkeit zu erhalten ist sicher schon aus kulturellen Gegebenheiten sinnvoll. Aus politischer Sicht würde sowas sicher auch erhalten werden. Aber, das ist eben der Grundgedanke der Globalisierung, die Wirtschaft spielt nun einmal eine weitaus größere Rolle. Die Politik hat nicht die Macht, die sie vorgibt zu haben. Die Schaffung eines Nationalstaats müsste aber von der politischen Klasse ausgehen, denn die Wirtschaft hat wohl andere Interessen. Die nationale Eigenständigkeit/Souveränität kann glaube ich nicht so beibehalten werden, gewisse Teile werden sicherlich weiterhin auf der nationalen Ebene bleiben, andere Teile auf die supranationale Ebene übertragen werden. Die Ebene an sich wird schon erhalten bleiben, aber ihre Bedeutung und Ausgestaltung wird sich wohl ändern müssen.
Ich bezweifle, dass hinter der Globalisierung ein Grundgedanke steckt. Das ist doch ein gesellschaftliches Phänomen, das durch die Entgrenzung und eine neue und stärkere Verflechtung durch den technologischen Fortschritt entstanden ist.
Die Wirtschaft hat schon sehr stark darauf reagiert und sich angepasst und die neuen Märkte und Möglichkeiten für sich entdeckt. Auch gesellschaftlich ist die Globalisierung schon lange angekommen.
Bestes Beispiel ist doch TU, ich sitze mehrere hundert Kilometer entfernt und kann meine Kontakte zur alten Heimat noch problemlos pflegen. Lokal entgrenzt durch Technik und neue Vernetzung (global village).
Nur politische haben wir uns der Globalisierung noch nicht genügend angepasst. Ich würde den neuen Staat auch nicht Nationalstaat nennen, sondern eher Supranationalstaat. Noch weiter weg vom Staatenbund hin zum Bundesstaat und aus dem jetzigen Staatenverbund wird der Supranationalstaat. Geht natürlich nur politisch unterstützt durch gesellschaftlichen Druck.
"Those who make peaceful revolution impossible will make violent revolution inevitable." JFK
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Slayer666 - 39
Halbprofi
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Geschrieben am: 12.06.2008 um 08:20 Uhr
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Zitat von neojesus: Zitat von Cymru: Zitat von Slayer666: Also muss es wohl noch eine andere Lösung geben z.B. das die einzelnen Staaten noch enger zusammen arbeiten, aber trotzdem ihre nationale Suvernität behalten können.
Die nationale Eigenständigkeit zu erhalten ist sicher schon aus kulturellen Gegebenheiten sinnvoll. Aus politischer Sicht würde sowas sicher auch erhalten werden. Aber, das ist eben der Grundgedanke der Globalisierung, die Wirtschaft spielt nun einmal eine weitaus größere Rolle. Die Politik hat nicht die Macht, die sie vorgibt zu haben. Die Schaffung eines Nationalstaats müsste aber von der politischen Klasse ausgehen, denn die Wirtschaft hat wohl andere Interessen. Die nationale Eigenständigkeit/Souveränität kann glaube ich nicht so beibehalten werden, gewisse Teile werden sicherlich weiterhin auf der nationalen Ebene bleiben, andere Teile auf die supranationale Ebene übertragen werden. Die Ebene an sich wird schon erhalten bleiben, aber ihre Bedeutung und Ausgestaltung wird sich wohl ändern müssen.
Ich bezweifle, dass hinter der Globalisierung ein Grundgedanke steckt. Das ist doch ein gesellschaftliches Phänomen, das durch die Entgrenzung und eine neue und stärkere Verflechtung durch den technologischen Fortschritt entstanden ist.
Die Wirtschaft hat schon sehr stark darauf reagiert und sich angepasst und die neuen Märkte und Möglichkeiten für sich entdeckt. Auch gesellschaftlich ist die Globalisierung schon lange angekommen.
Bestes Beispiel ist doch TU, ich sitze mehrere hundert Kilometer entfernt und kann meine Kontakte zur alten Heimat noch problemlos pflegen. Lokal entgrenzt durch Technik und neue Vernetzung (global village).
Nur politische haben wir uns der Globalisierung noch nicht genügend angepasst. Ich würde den neuen Staat auch nicht Nationalstaat nennen, sondern eher Supranationalstaat. Noch weiter weg vom Staatenbund hin zum Bundesstaat und aus dem jetzigen Staatenverbund wird der Supranationalstaat. Geht natürlich nur politisch unterstützt durch gesellschaftlichen Druck.
So gesehen könnte man diesen Superstaat auch aufteilen wie die USA, das praktische die heutigen Nationen dann so eine Art Bundesstaat werden. So könnte man ganz einfach die Globalisierung durchsetzten und trotzdem Tradition und Individualtiät erhalten.
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SOVIET-Ivan - 38
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Geschrieben am: 12.06.2008 um 10:22 Uhr
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der nationalstaat wird bald ausgedient haben. die einzelnen staaten europas haben weder politisch noch ökonomisch die kräfte es mit den jetzigen (usa) und kommenden supermächten (china, indien) mitzuhalten. die schaffung eines bundestaats europas wird noch dringlicher im angesicht anderer, immer mehr erstärkenden bündnissen wie der soz in asien oder nafta in nord- und mittelamerika.
die große angst vorm dem verlust der "nationalen" identität und kultur ist meiner meinung nach unbegründet. das nationale bewusstsein, wie wir es heute kennen, entstand erst zu beginn des 19. jahrhunderts, während und nach der französischen revolution.
dank der lückenlosen dokumentation gehen heutzutage selbst die bräuche und sprache von kulturen mit nur wenigen hundert anhängern nicht verloren. so schnell geht uns also das "deutschtum" sicher nicht verloren, auch nicht in einen vereinten europa.
It was me in that room and you couldn't see me, too many lights out but nowhere near here...
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MackieMesser - 41
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Geschrieben am: 16.06.2008 um 19:57 Uhr
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Zitat von SOVIET-Ivan: der nationalstaat wird bald ausgedient haben. die einzelnen staaten europas haben weder politisch noch ökonomisch die kräfte es mit den jetzigen (usa) und kommenden supermächten (china, indien) mitzuhalten. die schaffung eines bundestaats europas wird noch dringlicher im angesicht anderer, immer mehr erstärkenden bündnissen wie der soz in asien oder nafta in nord- und mittelamerika.
Den Indern gehen die Chinesen doch selbst auf die Nerven.
Langfristig werden wir 5 Großmächte haben. Die USA, China, Europa, Indien und Russland. Die USA stellen aber immer noch einen überragenden Teil in Militär, Wirtschaft und Forschung.
Gerade im Militär sind Chinesen, Inder und Russen immer noch kleine Spieler.
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MackieMesser - 41
Champion
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Geschrieben am: 16.06.2008 um 19:59 Uhr
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zum Nationalstaat:
Vielleicht ist der egoistische Nationalstaat genau das richtige gegen die Wirren des brutalen Kapitalismus und des Kapitalflusses.
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neojesus - 42
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Geschrieben am: 16.06.2008 um 20:05 Uhr
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Zitat von MackieMesser: zum Nationalstaat:
Vielleicht ist der egoistische Nationalstaat genau das richtige gegen die Wirren des brutalen Kapitalismus und des Kapitalflusses. Peil ich so ohne Begründung nicht.
Der Nationalstaat hat doch schon jetzt enorm an Einfluss auf den "Kapitalfluss", dank Globalisierung, verloren. Der klassische Nationalstaat ist den Herausforderungen der Zukunft nicht gewachsen und kann diese "Wirren" wohl kaum effektiv bändigen.
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redandblack - 36
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Geschrieben am: 16.06.2008 um 23:57 Uhr
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Ich hab immer so meine Probleme mit Gedankenspielen über einen Supranationalstaat, weil ja die nationalstaatliche Identität im Grunde nicht aufgehoben wird, sondern nur eine Ebene nach oben verlagert wird. Dann steht halt nicht mehr Deutschland in Konkurrenz zu Polen, sondern Europa zu China. Zumal mir nicht ganz klar ist wo denn die positiven Aspekte einer solchen Entwicklung liegen? Die wirtschaftlich erfolgreichen Nationen stehen doch heute eh schon in ständigem Kontakt miteinander, während die Globalisierungsverlierer ausgeschlossen sind. Sinnvoller wäre es eher den starken u.a. europäischen Nationalstaaten ein robustes und handlungsfähiges Netzwerk von politisch und wirtschaftlich bisher benachteiligten Akteuren entgegenzustellen. Ein noch stärkeres Europa würde wahrscheinlich bestehende Probleme eher verschärfen. Man denke nur an die prekäre Lage des afrikanischen Lebensmittelmarktes. Klar hätten wir als Mitteleuropäer Vorteile daraus, aber eben nach dorthin verschiebt sich dann das oben beschriebene nationalstaatliche Denken.
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neojesus - 42
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Geschrieben am: 18.06.2008 um 13:17 Uhr
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Zitat von redandblack: Ich hab immer so meine Probleme mit Gedankenspielen über einen Supranationalstaat, weil ja die nationalstaatliche Identität im Grunde nicht aufgehoben wird, sondern nur eine Ebene nach oben verlagert wird. Dann steht halt nicht mehr Deutschland in Konkurrenz zu Polen, sondern Europa zu China. Zumal mir nicht ganz klar ist wo denn die positiven Aspekte einer solchen Entwicklung liegen? Die wirtschaftlich erfolgreichen Nationen stehen doch heute eh schon in ständigem Kontakt miteinander, während die Globalisierungsverlierer ausgeschlossen sind. Sinnvoller wäre es eher den starken u.a. europäischen Nationalstaaten ein robustes und handlungsfähiges Netzwerk von politisch und wirtschaftlich bisher benachteiligten Akteuren entgegenzustellen. Ein noch stärkeres Europa würde wahrscheinlich bestehende Probleme eher verschärfen. Man denke nur an die prekäre Lage des afrikanischen Lebensmittelmarktes. Klar hätten wir als Mitteleuropäer Vorteile daraus, aber eben nach dorthin verschiebt sich dann das oben beschriebene nationalstaatliche Denken.
So sehe ich das nicht.
Die Konkurrenz zwischen bspw. Deutschland und Polen wird allein schon durch einen dann gegebenen Konkurrenzförderalismus immer noch gegeben sein, nur in einer etwas anderen Ausprägung. China ist auch so schon ein weiterer Konkurrent, auf dem auf europäischer Ebene besser reagiert werden kann.
Es wird mit Sicherheit keine europäische nationale Identität entstehen können, wie es bei den klassischen Nationalstaaten eine nationale Identität entstanden ist. Diese supranationale Identität wird etwas völlig neues sein, das es so bisher nicht gibt und auch nie gab. Ich erhoffe mir dadurch durchaus eine integrative Wirkung, gerade auf noch EU-Ausländer.
Probleme der Globalisierung in anderen Teilen der Welt und deren Globalisierungverlierer sind sicherlich ein großes Problem, nur ein ganz anderes. Hat mit der Problematik hier so erstmal sehr wenig zu tun. Gerade die negativen Effekte der EU auf die afrikanischen Lebensmittelmärkte, kommt ja durch ein schlechtes Fördermanagement und einen verfehlten Protektionismus, insbesondere durch Einzelstaaten wie Frankreich, im inneren der EU, was zu einen Marktversagen außerhalb der EU geführt hat. Die EU handlungsfähiger und effektiver zu gestalten, verschärft meiner Meinung nach nicht diese Probleme, sondern ist die beste Problemlösung.
Auch die Zusammenarbeit mit anderen, auch bisher benachteiligten Ländern, wird durch die Reduktion auf einen Akteur von europäischer Seite stark vereinfacht und strukturell auf jeden Fall sehr verbessert. Ein Netzwerk wird durch eine hohe Vielzahl an Akteuren nicht robuster, sondern eher instabiler.
Daneben werden die Strukturen der EU schon in Südamerika und Afrika kopiert, was langfristig auch hier zu neuen Akteuren führen wird. Wenn wir ihnen ein noch besseres Vorbild sein können, dann bringt es ihnen durchaus durch Wissensexport sehr viel.
Ich kann deine Sorgen hier also nicht teilen.
"Those who make peaceful revolution impossible will make violent revolution inevitable." JFK
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Forum / Politik und Wirtschaft
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