Forum / Politik und Wirtschaft / Jeder dritte 9.Klässler ist Ausländerfeind!

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Jeder dritte 9.Klässler ist Ausländerfeind!

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neojesus

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Profi (offline)

Dabei seit 04.2003
409 Beiträge

Geschrieben am: 12.10.2008 um 13:40 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von neojesus:

Großbritannien, Frankreich und die Niederlande haben so etwas zum Beispiel. Keine Schwachsinnstest vor der Einbürgerung sondern ähnliches schon bei der Zuwanderung in den jeweiligen Botschaften usw..

Die drei Länder, die du hier nennst, haben aber auch ihre Probleme mit den Einwanderern. Die Arbeitslosenzahlen sind mir zwar momentan nicht bekannt, doch ich nehme an, dass auch dort viele Einwanderer arbeitslos werden. Denn gerade von London kenne ich die vielen kleinen Lädchen von Indern und Pakistanis, die Billigprodukte verkaufen oder Internetcafés leiten. Eine sichere Einnahmequelle auf Dauer ist das auch nicht. Ein gezieltes Anwerben von gebildeten Fachkräften ist das dabei auch nicht.

Stimmt absolut, nur heute haben wir hier eine weit erfolgreichere Zuwanderung von Fachkräften und weniger bürokratische Hürden.
Diese Länder hatten historisch auch weit schwierigere Rahmenbedingungen bei der Zuwanderung durch die ehemaligen Kolonien. Sie standen vor weit größeren Herausforderungen und haben bei ihren Konzepten auch alle Fehler gemacht, aber sie hatten Konzepte und haben sich weit aktiver um eine Integration bemüht und diese gigantische Aufgabe doch recht gut gemeistert. Gerade das Säulenmodell der Niederlanden war sehr fehlerhaft, aber es wurden aktiv Akteure geschaffen und sehr viel positives erreicht. Ich glaube, wenn wir ähnlich aktiv gewesen wären, dann stünden wir jetzt extrem viel besser da. Das gelbe vom Ei sind diese Modelle für Deutschland mit Sicherheit nicht, aber wir könnten doch sehr viel positives daraus lernen. Probleme wird es dabei immer geben, in jedem Land und einen Königsweg gibt es bestimmt nicht, aber wir hätten die Problematik weit besser und früher angehen können.
Was ich bemängel ist, dass die es in Deutschland einige Einzelaktionen gibt, aber kein umfassendes Konzept, bis heute nicht.
Gerade im Bildungssystem stehen diese Länder durch ihre Integrations- und entsprechende Bildungspolitik bei den Leistungen von Menschen mit Migrationshintergrund weit besser da.
Sie haben sich schon lange als Einwanderungsländer verstanden (wobei es auch hier den Rückkehrmythos gab) und dadurch auch anders gehandelt. In Deutschland wurde das ja jahrzehntelang geleugnet und viele notwendige Maßnahmen verlässig verschlafen. Damit sind wir sogar zum Teil erstaunlich gut gefahren und konnten einige gravierende Fehler gar nicht machen, aber gut war das insgesamt trotzdem nicht.
Wenn du nur an die notwendige Integration der Millionen eigentlich autochtonen Staatsbürger denkst, die nach Generationen in den Kolonien in den 50-60er Jahren wieder in diese Länder zurückkehrten und genauso wieder integriert werden mussten, dann wunder es auch nicht, dass es hierfür großangelegte Konzepte und extra Ministerien gab und gibt.
In Frankreich gibt es auch heute Integrationskonzepte für die Binnenmigration aus dem Süden in den Großraum Paris und das aus gutem Grund. Durch den Kommunitarismus sind hier in den Vororten richtige Parallelgesellschaften entstanden, bekanntlich nicht nur bei den Binnenmigranten. Bei der Binnenmigration haben wir es da in Deutschland durch eine vergleichsweise homogene Bevölkerung weit einfacher.
Diese Länder steuern und steuerten die Zuwanderung weit besser und das war durch die Kolonien auch zwingend erforderlich, sonst hätten wir hier echtes Chaos gehabt. Die aktuelle Steuerung der Zuwanderung in Deutschland halte ich einfach für recht suboptimal genauso wie bei Teilen der Integration, dabei haben wir an sich im großen Teilen sogar weit einfachere Rahmenbedingungen.