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Forum / Politik und Wirtschaft
Erdogan fordert türkische Schulen und Unis in Deutschland

Ambroxol - 40
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Geschrieben am: 19.06.2008 um 21:58 Uhr
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Zitat von schnuddel: könnten genauso gut rein deutsche schulen fordern. is doch schwachsinnig, das bewirkt doch bloß, dass unsere türkischen mitbürger noch mehr ausgegrenzt werden..
Ausgrenzung geschieht oft durch Selbstverschulden. Also Selbstausgrenzung.
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teacher-1
Champion
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Geschrieben am: 19.06.2008 um 22:00 Uhr
Zuletzt editiert am: 19.06.2008 um 22:02 Uhr
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Zitat von neojesus:
Auch hier bin ich anderer Meinung. Integration bedeutet sehr wohl, dass sich auch Deutschland an die Einwanderung anpassen muss, nicht nur die Ausländer. Gerade institutionell ist das extrem wichtig. Hier muss gerade im Bildungssystem auf Einwanderung reagiert werden. Es muss in der pädagogischen Hochschulausbildung beispielsweise endlich Deutsch als Fremdsprache fester Bestandteil der Ausbildung werden, gerade für Grundschullehrer. In den meisten Einwanderungsländern ist das schon lange Standard.
[...]
Deine Meinung in allen Ehren, aber das glaubst Du doch selbst nicht, dass sich ein Land an seine Einwanderer anzupassen hat. Also so etwas verrücktes habe ich schon lange nicht mehr lesen müssen, sei mir bitte nicht böse. Dass ein Land auf Einwanderung reagieren muss, das ist selbstverständlich, darüber brauchen wir nicht zu reden, dann aber zu fordern, dass dieses Land seine Gepflogenheiten und möglicherweise auch noch seine Gesetze und seine Kultur anzupassen hat, das kannst Du ja wohl nicht gemeint haben, oder? Vielleicht machst Du Dich dann auch noch einmal ein wenig schlau, ehe Du hier Dinge verbreitest und Forderungen aufstellst, denen man schon seit langen Jahren versucht nachzukommen: Es gibt längst integrative Kindergärten, interkulturelles Lernen in den Schulen usw. DaF ist ein alter Hut, was Du forderst gibt es schon lange, es laufen auch für die KollegInnen im Land diesbezüglich diverse Fortbildungen, also bitte nicht argumentativ auf eine Ebene verharren, die wir inhaltlich längst hinter uns haben. Ich bleibe dabei: Integration bedeutet in erster Linie, dass sich die Einwanderer zu integrieren haben. Das funktioniert aber keinesfalls, wenn zu Hause nur die Landessprache gesprochen wird.
Ach und noch eines, nur so zu Deiner Information: Ausgerechnet mir Ressentiments vorzuwerfen, wo ich seit mehr als 10 Jahren freiwillig mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund arbeite, das ist schon ein wenig lustig. Es ist ein Unterschied, ob man theoretisch die Dinge anschaut, oder ob man aus der Praxis kommt und jeden Tag mit dem harten Alltag konfrontiert wird, der sehr deutlich macht, dass (nicht in allen, das wäre albern, das zu behaupten) in sehr vielen Fällen inzwischen leider Integrationsunwilligkeit vorherrscht und stattdessen der definitiv falsche Gedanke immer Platz greift, den ich schon einmal formuliert habe, dass nämlich Deutschland gefälligst zu einer Kleinausgabe des eigenen Landes werden soll, in dem man entweder nicht mehr leben kann oder nicht mehr leben will. Das kann nicht funktionieren. Wenn Du meinen post richtig gelesen hättest, dann wäre Dir nicht entgangen, dass ich keineswegs ausländerfeindlich bin, im Gegenteil, aber es hat keinen Wert, wenn man vor den Problemen in schönfärberischer Weise die Augen verschließt.
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Oddgit - 37
Halbprofi
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Geschrieben am: 19.06.2008 um 22:06 Uhr
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Zitat von NicoleSina: Zitat von RS2000: Zitat von NicoleSina: und der islam und der christliche glaube sind nicht weit auseinander wie viele denken. Im Koran steht genau das selbe wie in der bibel nur das zum schluß der Prophet Mohammed kam und dies nicht in der bibel steht, kann ja auch nicht denn der Koran kam nach der bibel und ist das letzte buch.
Sorry bin nicht Christlich, ich glaub auch nicht mehr an den Weihnachtsmann
nun in der Türkei gibt es sogar Kirchen nicht nur Moscheen!!!
"Christen in der Türkei -
wie Fische auf dem Trockenen
"Wie wichtig das Wasser für den Fisch ist, merkt er erst, wenn er keines mehr hat, wie wichtig unsere Kirche für uns ist, merken wir erst, wenn wir sid nicht mehr haben"
Voller Resignation ist dieser Satz eines jungen syrisch-orthodoxen Christen in Midyat, im Südosten der Türkei. Die meisten der ehemals 200 000 Angehörigen dieser Minderheit haben ihr angestammtes Siedlungsgebiet, den Tur Abdin, verlassen, sind nach Deutschland oder in die skandinavischen Länder ausgewandert; etwa 12.000 von ihnen wohnen heute in Istanbul, knapp 2.000 sind noch in der alten Heimat geblieben. Die Kirche ist die Klammer, die sie zusammenhält, ihnen sprachliche und religiöse Identität verleiht. Aber die Zeit der Christenheit in der Osttürkei scheint zu Ende zu gehen, trotz eines Apells von Ministerpräsident Ecevit an die Christen im Ausland, sie sollten zurückkommen.
So wie den syrisch-orthodoxen Christen ergeht es im Prinzip allen christlichen Minderheiten in der Türkei. Von einst 250.000 Griechisch-Orthodocen in Istanbul sind knapp 2.000 übriggeblieben, von mehr als zwei Millionen Armeniern (in osmanischer Zeit) leben noch 80.000 im Land. Alle Christen zusammen, einschließlich der Ausländer, stellen heute einen Bevölkerungsanteil von weniger als einem Prozent, Tendenz sinkend, fühlen sich doch die Christen oft als Bürger zweiter Klasse. Zu sehr greift der Staat, dessen Verfassung eine strenge Trennung von Politik und Religion vorsieht, immer wieder in das Leben der Christen und ihrer Kirchen ein.
Als säkularer Staat garantiert auch die Türkei in ihrer Verfassung das Recht des einzelnen auf Religionsfreiheit. Schwierig wird es, wenn sich mehrere einzelne zu einer Gruppe zusammenschließen und etwa eine Kirche oder ein Gemeindehaus bauen wollen. Das geht schon seit etwa 80 Jahren nicht mehr ohne weiteres. Das aus den Zeiten Atatürks stammende Verbot, das eigentlich gegen islamische Gemeinschaften gerichtet war, wird in der Praxis fast ausschließlich gegen christliche Gemeinschaften angewandt. Keine christliche Gemeinde darf neue Gebäude errichten. Dagegen ist heute überall der Bau von Moscheen zu beobachten. Nun haben etwa die Griechen mehr Kirchen, als sie brauchen. Sie könnten vielleicht eine der nicht genutzten Kirchen einer neu gegrundeten türkisch-evangelischen Gemeinde geben, die kein Gebäude hat. Das allerdings ist verboten und kann zur Enteignung des Gebäudes führen. Da Kirchen keine juristischen Personen, geschweige denn Körperschaften des öffentlichen Rechts sind, können sie auch keine Immobilien als Geschenk annehmen oder erben. Selbst das Mieten vön Räumen ist ihnen verwehrt.
Eine weitere erhebliche Beeinträchtigung kirchlichen Lebens ist das staatliche Verbot, Pfarrer und Religionslehrer auszuhilden. Vor 30 Jahren wurden alle theologischen Hochschulen, christliche wie islamische, geschlossen. Die islamischen konnten inzwischen wieder öffnen, die christlichen nicht. Theologen aus dem Ausland zu holen ist ebenfalls verboten. Bleibt als letzte Möglichkeit, junge Menschen zum Theologiestudium ins Ausland zu schicken, allerdings mit dem Risiko, daß sie dann nicht in die Türkei zurückkommen. Als Kompromiß hat die staatliche Seite der Griechisch-Orthodoxen Kirche vorgeschlagen, christliche Theologen an den staatlichen theologischen Fakultäten auszubilden. Nun heißen die Fakultäten zwar theologische Fakultäten, sind aber de facto islamisch-theologische Fakultäten. Christliche Theologiestudenten würden also von islamischen Hochschullehrern ausgebildet. Alternativen sind nicht in Sicht. Dabei drängt die Zeit. Es ist absehbar, wann Gemeinden und die wenigen kirchlichen Schulen keine ausgebildeten Theologen mehr haben.
Immer wieder wird die Türkei darauf hingewiesen, daß es in einem vereinten Europa eine Diskriminierung religiöser Minderheiten nicht geben darf. Aber auch unabhängig von der, Frage, ob die Türkei Mitglied der Europäischen Union wird oder nicht, hat sie nach dem Buchstaben ihrer eigenen Verfassung Religionsfreiheit zu gewähren. Das heißt konkret:
Christen in der Türkei müssen Kirchen bauen und geistlichen Nachwuchs ausbilden dürfen, müssen als religiöse Gemeinschaften Rechtssicherheit genießen und ihr Leben ohne staatliche Bevormundung gestalten können.
Der Autor ist evangelischer Pfarrer in Istanbul.
FAZ 14.12.2001"
(Das ist ein Zitat, das stammt nicht von mir!)
Der Mensch ist eine Krankheit, das Geschwür dieses Planeten. Ihr seid wie die Pest.
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NicoleSina - 46
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Geschrieben am: 19.06.2008 um 22:15 Uhr
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das wußte ich nicht, aber das nächste mal wenn ich nach türkei zu meiner familie fahre werde ich meinen Verwandten, dieser ist Abgeordneter in der Türkei, darauf ansprechen und mal nachfragen weshalb dies so ist.
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Ambroxol - 40
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Geschrieben am: 19.06.2008 um 22:18 Uhr
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Zitat von NicoleSina: das wußte ich nicht, aber das nächste mal wenn ich nach türkei zu meiner familie fahre werde ich meinen Verwandten, dieser ist Abgeordneter in der Türkei, darauf ansprechen und mal nachfragen weshalb dies so ist.
Kannst du auch fragen, warum die Türkei immer noch den Völkermord an den Armeniern leugnet und Leute, die es ans Tageslicht bringen ins Gefängnis geworfen werden?
Ich meine bloß, weil Deutschland ja sich mit dem Holocaust auseinander gesetzt hatte.
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NicoleSina - 46
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Geschrieben am: 19.06.2008 um 22:21 Uhr
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Zitat von Ambroxol: Zitat von NicoleSina: das wußte ich nicht, aber das nächste mal wenn ich nach türkei zu meiner familie fahre werde ich meinen Verwandten, dieser ist Abgeordneter in der Türkei, darauf ansprechen und mal nachfragen weshalb dies so ist.
Kannst du auch fragen, warum die Türkei immer noch den Völkermord an den Armeniern leugnet und Leute, die es ans Tageslicht bringen ins Gefängnis geworfen werden?
Ich meine bloß, weil Deutschland ja sich mit dem Holocaust auseinander gesetzt hatte.
pass mal auf keule, die antwort war auch nicht für dich bestimmt und ich habe dich auch nicht bebeten deinen Senf dazu zu geben!
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Ambroxol - 40
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Geschrieben am: 19.06.2008 um 22:22 Uhr
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Wenn du schon an türkische Politiker Fragen übermittelst, wieso den nicht.....
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neojesus - 43
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Geschrieben am: 19.06.2008 um 22:42 Uhr
Zuletzt editiert am: 19.06.2008 um 22:43 Uhr
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Zitat von teacher-1:
Deine Meinung in allen Ehren, aber das glaubst Du doch selbst nicht, dass sich ein Land an seine Einwanderer anzupassen hat. Nein, ich sage, dass sich beide Seiten anpassen müssen. Integration ist ein zweiseitiger Prozess und zu sagen, dass wir uns nicht anpassen müssen und uns nicht verändern brauchen, ist für mich ein Abschieben der Verantwortung auf die andere Seite. Natürlich haben sich Ausländer weit stärker anzupassen, aber auch wir haben uns ein Stück weit anzupassen und nicht nur zu reagieren. Wir müssen auch agieren, Ausländer aktiv in die Mitte der Gesellschaft holen und nicht nur als Randgruppe betrachten, ihnen Mitgestaltungsmöglichkeiten geben, auch politische.
Was ist denn eine Anpassung anderes als eine Reaktion auf die neuen Gegebenheiten? Warum soll das denn keine Anpassung sein?
Zitat von teacher-1:
Also so etwas verrücktes habe ich schon lange nicht mehr lesen müssen, sei mir bitte nicht böse. Dass ein Land auf Einwanderung reagieren muss, das ist selbstverständlich, darüber brauchen wir nicht zu reden, dann aber zu fordern, dass dieses Land seine Gepflogenheiten und möglicherweise auch noch seine Gesetze und seine Kultur anzupassen hat, das kannst Du ja wohl nicht gemeint haben, oder?
Nein, so habe ich das nicht gemeint. Ich sprach von einer institutionellen Anpassung des Bildungssystems. So selbstverständlich war die Reaktion auf die Einwanderung nicht. Erst Anfang der `70er wurde das aktiv betrieben. Hier wurden sehr wichtige Jahre verschenkt, worunter wir heute noch leiden. Die CDU/CSU hat ja jahrzehntelang geleugnet, dass Deutschland ein Einwanderungsland sei. Inzwischen haben ja auch sie ihre Lebenslüge aufgegeben, aber dadurch ist ein großer Schaden entstanden. Zitat von teacher-1: Vielleicht machst Du Dich dann auch noch einmal ein wenig schlau, ehe Du hier Dinge verbreitest und Forderungen aufstellst, denen man schon seit langen Jahren versucht nachzukommen: Es gibt längst integrative Kindergärten, interkulturelles Lernen in den Schulen usw. DaF ist ein alter Hut, was Du forderst gibt es schon lange, es laufen auch für die KollegInnen im Land diesbezüglich diverse Fortbildungen, also bitte nicht argumentativ auf eine Ebene verharren, die wir inhaltlich längst hinter uns haben. Ich bleibe dabei: Integration bedeutet in erster Linie, dass sich die Einwanderer zu integrieren haben. Das funktioniert aber keinesfalls, wenn zu Hause nur die Landessprache gesprochen wird. Ich weiß sehr wohl, dass es diese Dinge schon gibt, fordere aber, dass sie forciert werden und auch im Lehramtsstudium sehe ich hier noch viel Nachholbedarf. Gerade deswegen halte ich Erdogans rede für gar nicht schlecht. Er hat den Diskurs wiederbelebt.
Es werden immer noch zu viele Lehrer mit ihrer Situation alleine gelassen. Das ist kein alter Hut, das steckt alles noch eher in den Kinderschuhen.
Ist Deutsch als Fremdsprache etwa obligatorisch im Lehramtsstudium für die Grundschule?
Wo wird in BW Türkisch als Fremdsprache angeboten? Wo werden hier in Hochschulen Lehrer für den islamischen Religionsunterricht ausgebildet?
Über meine Forderungen sollen wir inhaltlich schon lange hinaus sein? Wohl kaum.
Zitat von teacher-1:
Ach und noch eines, nur so zu Deiner Information: Ausgerechnet mir Ressentiments vorzuwerfen, wo ich seit mehr als 10 Jahren freiwillig mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund arbeite, das ist schon ein wenig lustig. Es ist ein Unterschied, ob man theoretisch die Dinge anschaut, oder ob man aus der Praxis kommt und jeden Tag mit dem harten Alltag konfrontiert wird, der sehr deutlich macht, dass (nicht in allen, das wäre albern, das zu behaupten) in sehr vielen Fällen inzwischen leider Integrationsunwilligkeit vorherrscht und stattdessen der definitiv falsche Gedanke immer Platz greift, den ich schon einmal formuliert habe, dass nämlich Deutschland gefälligst zu einer Kleinausgabe des eigenen Landes werden soll, in dem man entweder nicht mehr leben kann oder nicht mehr leben will. Das kann nicht funktionieren. Wenn Du meinen post richtig gelesen hättest, dann wäre Dir nicht entgangen, dass ich keineswegs ausländerfeindlich bin, im Gegenteil, aber es hat keinen Wert, wenn man vor den Problemen in schönfärberischer Weise die Augen verschließt. Ich verschließe nicht die Augen vor den Problemen und glaube auch nicht, dass du das tust. Auch halte ich dich absolut nicht für ausländerfeindlich. Ich stelle mir aber andere Problemlösungen vor. Und ich bleibe dabei, auch wenn ich sonst deine Beiträge sehr schätze, deine Ansicht zum muslimischen Religionsunterricht ist von Ressentiments geprägt.
Diese Furcht vor einer fehlenden Kontrolle halte ich für unbegründet. Religionslehrer werden doch von staatlicher Seite, als auch von der Religionsgemeinschaft kontrolliert. Ich vertraue da sehr wohl unserem System und sehe hier keinen Grund, warum es bei den Moslems nicht genauso gehen soll. Auch deinen KollegInnen zu unterstellen, sich womöglich nicht an die Gesetze zu halten und auf Türkisch zu unterrichten, halte ich einfach für untragbar.
So etwas geht für mich schon klar in Richtung Angstschüren vor den Moslems, auch wenn du es wohl so nicht meinst.
"Those who make peaceful revolution impossible will make violent revolution inevitable." JFK
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TooTall - 34
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Geschrieben am: 19.06.2008 um 22:43 Uhr
Zuletzt editiert am: 19.06.2008 um 22:43 Uhr
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*einmisch*
Ambroxol hat ganz recht:
in einem Forum sind die Fragen allen zugänglich udn somit kann antwort wer will.
Ebenso ist dass was er da sagt auch eine völlig legitime äußerung.
Anm.: Deutschland hat mit 3:2 gewonnen... (für due Fußballfans)...
Legi, intellexi, condemnavi...!
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teacher-1
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Geschrieben am: 20.06.2008 um 01:02 Uhr
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Zitat von neojesus:
Und ich bleibe dabei, auch wenn ich sonst deine Beiträge sehr schätze, deine Ansicht zum muslimischen Religionsunterricht ist von Ressentiments geprägt.
Diese Furcht vor einer fehlenden Kontrolle halte ich für unbegründet. Religionslehrer werden doch von staatlicher Seite, als auch von der Religionsgemeinschaft kontrolliert. Ich vertraue da sehr wohl unserem System und sehe hier keinen Grund, warum es bei den Moslems nicht genauso gehen soll. Auch deinen KollegInnen zu unterstellen, sich womöglich nicht an die Gesetze zu halten und auf Türkisch zu unterrichten, halte ich einfach für untragbar.
So etwas geht für mich schon klar in Richtung Angstschüren vor den Moslems, auch wenn du es wohl so nicht meinst.
Ne, da bist Du einfach schief gewickelt ... ... Du scheinst einfach nicht zu wissen, dass die muslimische Religionsgemeinschaft in Deutschland schon vor Jahren genau diese Forderungen gestellt hat, dass der Religionsunterricht dann auch in der entsprechenden Landessprache, z.B. auf türkisch abgehalten werden soll. Ich unterstelle keinem meiner Kollege etwas, ich weiß aber aus langjähriger Erfahrung, dass Kontrolle gerade im Bildungssystem von besonderer Wichtigkeit ist, wir leisten uns teure Schulaufsichtsbehörden nicht ohne Grund. Alles - was Du hier sagst - sind lediglich Deine Interpretationen meiner Aussagen und das ist im Hinblick auf eine sachliche Diskussion nicht zulässig. Ich brauche keinerlei Angst vor irgendwelchen Religionsgemeinschaften zu schüren, das habe ich gar nicht nötig und - nimm es mir nicht übel - aber außer Dir scheint auch niemand meinen Ausgangspost so verstanden zu haben. ich wäre also dankbar, wenn Du meine Aussagen nicht über- bzw. missinterpretierst. Ich meine genau das, was ich gesagt habe, nicht mehr aber auch nicht weniger und ich kann darin weder irgendwelche Ressentiments entdecken noch gar das Schüren von Angst. Sorry, aber ich denke wirklich, dass Du hier deutlich überzeichnest. Wenn aber Deine Ansicht so ist, dann vermag ich das nicht zu ändern, das ist auch klar.
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teacher-1
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Geschrieben am: 20.06.2008 um 01:25 Uhr
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Zitat von neojesus:
Wo wird in BW Türkisch als Fremdsprache angeboten? Wo werden hier in Hochschulen Lehrer für den islamischen Religionsunterricht ausgebildet?
Über meine Forderungen sollen wir inhaltlich schon lange hinaus sein? Wohl kaum.
Du zäumst das Pferd vom Schwanz her auf. Solange wir damit zu kämpfen haben, dass Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund schlechtere Bildungs- und Berufschancen haben, weil sie die herrschende Landessprache (entschuldige bitte, aber das ist hier nicht türkisch) nicht hinreichend beherrschen und demzufolge auch den größten Prozentsatz bei den SchülerInnen stellen, der ohne einen Schulabschluss die Schule verlässt, forderst Du Türkisch als Fremdsprache? Das wäre dann eben für die türkischen SchülerInnen auch keine Fremdsprache, sondern ihre Heimatsprache. Ich hätte prinzipiell nichts dagegen, aber integrationsfördernd ist an erster Stelle zunächst einmal, dass ich die Landessprache des Landes beherrsche, in dem ich lebe und zwar so, dass ich mich hier bewegen kann, dass ich auch die hier gültigen Gesetze kenne und mich als Bürger in diesem Staat überhaupt in die Lage versetzt sehe am gesellschaftlichen Leben dieses Landes dann auch teilzunehmen. Meine Erfahrungen zeigen, dass es genau daran hapert. Und noch eines will ich sagen: Freilich kann man immer alles noch besser machen, aber es ist ein Märchen, dass es keine Kurse gäbe, wer also will, der kann sehr wohl sich gute Deutschkenntnisse aneignen, man muss es nur wollen und nicht wie ein langjähriger Nachbar (Italiener) von mir, der seit 30 Jahren in Deutschland lebt und bis heute nur sehr bruchstückhaft deutsch reden kann. Ich komme viel herum, gehöre zu den Leuten, die sich vor Ort, also mitten in den Familien zu Hause, ein eigenes Bild machen und es ist einfach eine Tatsache, dass zu Hause bei den allermeisten Migranten fast ausschließlich die Heimatsprache geredet wird. Das kann man nachvollziehen, freilich es ist sehr bequem so, aber es ist der Killer eines jeden Integrationsversuchs. Darum bleibe ich bei meiner Auffassung, dass man sicherlich ohne Frage manches verbessern kann, dass aber letztlich Integration beim Willen der Migranten anfängt. Wenn ich Dich daran erinnern darf, dann wird es Dir wohl wieder gegenwärtig werden, dass Herr Erdogan in derselben Rede seine Landsleute regelrecht davor gewarnt sich anzupassen, d.h. einer sinnvollen Integration geradezu eine Absage erteilt hat, dann kann man eigentlich nur zu dem Schluss kommen, dass dieser Mann ganz andere Interessen zu verfolgen scheint, keineswegs aber die eines integrativen Miteinanders in diesem Land. Die empörten Reaktionen in der Folge hat der Mann in meinen Augen zurecht bekommen. Das war nun in der Tat "untragbar".
Solltest Du es hingegen anders meinen (was ich aber nciht glaube) und andeuten wollen, dass Du als Deutscher gerne Türkisch als Fremdsprache lernen möchtest, dann gibt es dazu sehr wohl Möglichkeiten. Ich kenne einige Leute, die das privat gelernt haben. Als Unterrichtsfach für deutsche Schüler ist das wohl untauglich, weil da die Weltsprachen wie Englisch und Spanisch einfach sinnvoller sind.
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neojesus - 43
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Geschrieben am: 20.06.2008 um 10:31 Uhr
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Zitat von teacher-1: Zitat von neojesus:
Und ich bleibe dabei, auch wenn ich sonst deine Beiträge sehr schätze, deine Ansicht zum muslimischen Religionsunterricht ist von Ressentiments geprägt.
Diese Furcht vor einer fehlenden Kontrolle halte ich für unbegründet. Religionslehrer werden doch von staatlicher Seite, als auch von der Religionsgemeinschaft kontrolliert. Ich vertraue da sehr wohl unserem System und sehe hier keinen Grund, warum es bei den Moslems nicht genauso gehen soll. Auch deinen KollegInnen zu unterstellen, sich womöglich nicht an die Gesetze zu halten und auf Türkisch zu unterrichten, halte ich einfach für untragbar.
So etwas geht für mich schon klar in Richtung Angstschüren vor den Moslems, auch wenn du es wohl so nicht meinst.
Ne, da bist Du einfach schief gewickelt ...  ... Du scheinst einfach nicht zu wissen, dass die muslimische Religionsgemeinschaft in Deutschland schon vor Jahren genau diese Forderungen gestellt hat, dass der Religionsunterricht dann auch in der entsprechenden Landessprache, z.B. auf türkisch abgehalten werden soll. Ich unterstelle keinem meiner Kollege etwas, ich weiß aber aus langjähriger Erfahrung, dass Kontrolle gerade im Bildungssystem von besonderer Wichtigkeit ist, wir leisten uns teure Schulaufsichtsbehörden nicht ohne Grund. Alles - was Du hier sagst - sind lediglich Deine Interpretationen meiner Aussagen und das ist im Hinblick auf eine sachliche Diskussion nicht zulässig. Ich brauche keinerlei Angst vor irgendwelchen Religionsgemeinschaften zu schüren, das habe ich gar nicht nötig und - nimm es mir nicht übel - aber außer Dir scheint auch niemand meinen Ausgangspost so verstanden zu haben. ich wäre also dankbar, wenn Du meine Aussagen nicht über- bzw. missinterpretierst.  Ich meine genau das, was ich gesagt habe, nicht mehr aber auch nicht weniger und ich kann darin weder irgendwelche Ressentiments entdecken noch gar das Schüren von Angst. Sorry, aber ich denke wirklich, dass Du hier deutlich überzeichnest. Wenn aber Deine Ansicht so ist, dann vermag ich das nicht zu ändern, das ist auch klar. Ohne eine Interpretation der Aussagen des anderen geht auch eine sachliche Diskussion nicht. Das ist sehr wohl zulässig.
Dann gibt es die Organisation muslimische Religionsgemeinschaft in Deutschland gar nicht. Der Organisationsgrad der Muslime in Deutschland ist sehr gering, was auch ein Versäumnis unserer Integrationspolitik war. In anderen Ländern sieht das ganz anders aus. Wir haben eben gerade noch keinen Akteur auf Seiten der Muslime, wie wir es bei den christlichen Kirchen haben. Daran arbeitet ja gerade auch die Islamkonferenz und dieser Prozess ist schwierig und langwierig.
Von nationalistischen Organisationen wie Milli Görüs, gibt es bestimmt solche Forderungen, wie türkischer Islamunterricht. Du wirst aber wohl kaum nationalistische Muslime mit Muslimen im Allgemeinen gleichgesetzt haben, oder?
Zur politischen Debatte steht das aber natürlich nicht. Es wurde auf der letzten Islamkonferenz vor ein paar Wochen der Beschluss gefasst, in den nächsten Jahren Islamunterricht in Deutschland flächendeckend einzuführen, natürlich auf deutsch. Dem haben die beteiligten muslimischen Organisationen zugestimmt und auch die Vertreter der Länder. Schäuble ist ja sehr offensiv für den Islamunterricht eingetreten.
Auch der Kultusminister von BW, Helmut Rau, ist dafür. Es gibt auch hier schon Modellversuche, nur eine Lehrerausbildung ist in BW noch nicht institutionalisiert.
An meiner Universität gibt es seit ein paar Jahren einen Lehramtsstudiengang für den Islamunterricht natürlich in deutscher Sprache. Ist bisher der erste und einzige.
In den nächsten Jahren wird der Islamische Religionsunterricht an deutschen Schulen eingeführt werden.
Es wird schon Islamunterricht von Kollegen von dir unterrichtet, auf Deutsch. Zu behaupten, sie würden dieses womöglich in einer anderen Sprache tun und dadurch ohne Kontrolle, bedeutet momentan einen Gesetzesbruch.
Das ist meine Interpretation und ich sehe nicht, was daran falsch sein sollte.
Also eine Organisation, die es gar nicht gibt, fordert etwas, was politisch nicht zur Debatte steht und das ist dein Argument warum du Angst vor einer fehlenden Kontrolle des Islamunterrichts hast.
Na dann hab ich mich mit den Ressentiment wohl getäuscht. Ich dachte deine Angst sei unbegründet.
Aber wenigstens ist dein Argument diesmal besser, als deine Anführungen, deine Jugendarbeit und Praxiserfahrung machen Ressentimentvorwürfe unhaltbar und witzig. Du bist natürlich über jeden Zweifel erhaben.
Jeder hat Ressentiments, auch du.
Und außer mir ist keiner inhaltlich auf deinen Post eingegangen, also woher weißt du wie die anderen deinen Ausgangspost interpretiert haben? So eine Art der Argumentation finde ich bei einer sachlichen Diskussion schon weit unzulässiger.
"Those who make peaceful revolution impossible will make violent revolution inevitable." JFK
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deli-kanli18 - 35
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Geschrieben am: 20.06.2008 um 10:39 Uhr
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Zitat von Ambroxol: Zitat von NicoleSina: das wußte ich nicht, aber das nächste mal wenn ich nach türkei zu meiner familie fahre werde ich meinen Verwandten, dieser ist Abgeordneter in der Türkei, darauf ansprechen und mal nachfragen weshalb dies so ist.
Kannst du auch fragen, warum die Türkei immer noch den Völkermord an den Armeniern leugnet und Leute, die es ans Tageslicht bringen ins Gefängnis geworfen werden?
Ich meine bloß, weil Deutschland ja sich mit dem Holocaust auseinander gesetzt hatte.
Weils sowas nicht gab
seni cok seviyorum
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maxpower89 - 36
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Dabei seit 12.2006
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Geschrieben am: 20.06.2008 um 10:57 Uhr
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Zitat von Ambroxol: Zitat von schnuddel: könnten genauso gut rein deutsche schulen fordern. is doch schwachsinnig, das bewirkt doch bloß, dass unsere türkischen mitbürger noch mehr ausgegrenzt werden..
Ausgrenzung geschieht oft durch Selbstverschulden. Also Selbstausgrenzung.
So einfach ist das nicht. Die soziale und ethnische Segregation stellt einen für jedes Individuum verschiedenartigen Prozess dar, der nicht so leicht pauschalisierbar ist, wenn man die besonderen Umstände, die von Fall zu Fall unterschiedlich sind, nicht ausblenden möchte.
Es ist leicht, solche Ausgrenzungsvorgänge auszumachen, aber sehr schwer, die wahren Gründe hierfür herauszufinden. Denn dazu muss man mit den Ausgegrenzten selbst sprechen. Haben sie zum Beispiel die Wohnung in dem Mittelstandsviertel nicht bekommen weil sie Türken sind, oder wollten sie doch lieber in das heruntergekommene Viertel, das von ihren Landsleuten bewohnt wird ziehen? Ist es zu verurteilen, wenn Menschen in der Nähe von Freunden und Bekannten leben, die auch die gleiche Sprache sprechen? Wirken wir Deutschen zu unfreundlich und zu befremdlich, als dass man sich in unsere Gesellschaft gerne einfügen möchte? Verlangen wir den Ausländern zu viel ab, wenn wir fordern, dass sie unsere Sitten und Gepflogenheiten zu Ungunsten ihrer eigenen Wertevorstellungen wiederstandslos akzeptieren?
Fragen über Fragen, die nur einen kleinen Teil des Themas Integration anschneiden.
Das Vertrauen zwischen Deutschen und Ausländern muss jedenfalls vorhanden sein, will man eine einigermaßen homogene Gesellschaft haben ohne Segregation. Doch Vertrauen ist etwas, das beide Seiten fördern müssen. Leider sieht man heute noch zu wenig davon.
Hart aber unfair!
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COCK - 37
Fortgeschrittener
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Dabei seit 10.2006
72
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Geschrieben am: 20.06.2008 um 12:19 Uhr
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Zitat von MackieMesser: In Deutschland sollen türkische Schulen und Universitäten geschaffen werden. Das forderte der türkische Premier Erdogan während seines Besuchs bei Bundeskanzlerin Merkel. Viele Migranten beherrschten ihre Muttersprache nicht, beklagte Erdogan.
Quelle: ZDF Heute
Meine Meinung: Willkommen in der Parallelgesellschaft.
Anmerkung: ERST den Artikel lesen, DANN nachdenken, DANN schreiben.
Danke.
Hmm stimmt schon, denk aber eher man sollte sowas nicht unbedingt nur auf die Türkei beschränken
Leute mit vorübergehenden Sprachproblemen sollten allgemein unterstütz werden
Das kann`s nicht sein, das solche Leute, auch wenn die n IQ von 125 - 150 haben, putzen müssen, in Fabriken arbeiten usw. weil sie keine Chance in der Schule hatten oder sich nicht richtig Integrieren können/konnten!!
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Forum / Politik und Wirtschaft
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