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Gewalt unter Jugendlichen

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Klischeepunk - 40
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
8907 Beiträge

Geschrieben am: 22.05.2007 um 15:30 Uhr

Zitat von teacher-1:

[...]
Es ist aber falsch, wenn die Gesellschaft meint, dass für die Erziehung der Jugendlichen die Schule zuständig sei. Hieran haben sich alle zu beteiligen. Zuerst natürlich die Elternhäuser, dann aber auch die Betriebe und die Vereine und natürlich auch die Schule. Schule ist nicht der Reparaturbetrieb der Gesellschaft, das ist ein krasses Missverständnis und eine Überforderung der Schule. Die Rollen, die ich inzwischen in meinem Beruf alle auszufüllen habe, erfordern eine zunehmende Professionalisierung und die kann man nicht von jedem meiner KollegInnen erwarten: Stoffvermittler, Seelentröster, Streetworker, Seelsorger, Lernberater, Gesprächspartner, Ersatzpapa, Verwaltungsbeamter, Verhaltenstrainer, Kollege, Partner der Eltern, Partner der Betriebe - um nur die wichtigsten Rollen zu nennen.

Hier muss ich ma einhaken - falls ich dich falsch verstanden hab tuts mir Leid und ich bitte nachfolgenden Text zu ignorieren.

Ja es ist Falsch, dass die Schule alleine zustaendig ist. Allerdings sind die meisten Jugendlichen immer eher den kompletten Tag an der Schule, so wie andere bei der Arbeit. Man hat Stress am Abend zuhause, kommt am naechsten Tag in die Schule, bleibt bis Nachmittags/Abends und kommt wieder heim in den Stress. Von Erwachsenen wird erwartet sowas bewaeltigen zu koennen - von schuelern auch. Woher sollten sie es lernen? Und hier ist die Schule eben sehr wohl verantwortlich, genauso wie die Stadt, die Aufenthaltsmoeglichkeiten zur Verfuegung stellen MUSS um dieses Problem zu beheben, dass man wenn man um 16 Uhr aus hat, sich eben nicht teils noch 2 Stunden aufm Marktplatz rumdruecken muss, sondern eine bleibe hat, wo man arbeiten kann, mit seinen Problemen hin kann, sich mit freunden treffen kann - etc. Die Schule traegt hier als paedagogische Einrichtung eben auch einfach ne mehrverantwortung als die Eltern. Lehrer werden nicht umsonst ausgebildet - n Kind kann ich haben ob ich nu weiss, wie sich mein Verhalten auf sein Leben auswirkt oder ob ich weiss wie ich die dicksten Kartoffeln krieg. Hier steht fuer mich auch wieder die Frage - Aktivitaetsangebot an der Schule? Ausgebildete Streetworker an der Schule? etc.
Ich vermute einfach mal, als Mensch sind dir Aggressionen nicht unbekannt? Du hast gelernt sie zu handlen - (kleine) Kinder die wie gesagt jeden Tag sehen wie sich die alten vermoebeln, die in "Gangs" aufwachsen, weil der grosse Bruder schon drin steckt - etc. Wie sollten sie es lernen, wenn ihnen kein ausgebildetes Personal hier VERSUCHT den Weg zu weisen? Natuerlich ist das kein Garantierezept - aber ein solches gibt es auch nicht.
Lange Rede - kurzer Sinn: unterschaetze bitte nicht den einfluss und die wichtigkeit der Schule und der dort vorhandenen Personen und angebotenen Aktivitaeten auf das Leben der jugendlichen - so klingts fuer mich naemlich leider.

Dieser Post wurde 2 mal ROT-13 verschlüsselt.

hummingbird - 67
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 08.2006
64 Beiträge

Geschrieben am: 22.05.2007 um 16:11 Uhr

@Klischeepunk

Hier möchte ich doch widersprechen. Die erste und wichtigste Verantwortung in der Erziehung der Kinder haben zunächst mal die Eltern. Die übernehmen eine große Verantwortung, wenn sie Kinder in die Welt setzen. Es ist auch ihre Aufgabe dafür zu sorgen, dass den Kindern Regeln, Werte und Grenzen beigebracht, bzw. gesetzt werden. Die Schule übernimmt einen Teil der Verantwortung, in dem sie fortführt, was von zuhause mitgebracht werden sollte. Die Lehrer jedoch sind nicht für die grundsätzliche Erziehung der Kinder zuständig, wie können sie auch bei Klassen von über 30 Schülern. Eltern sind oft mit 2 Kindern überfordert, was fordert man denn dann von den Lehrern. Das kann also nicht sein. Immer nur nach dem Staat rufen, wenn es schwierig wird ist auch nicht die richtige Antwort. Ich frage mich, wie es kommt, dass Du sagen kannst dass Jugendliche von 16 Uhr ab (im Falle von Nachmittagsunterricht) noch auf der Straße rumhängen müssen, nur weil sie nicht heimkönnen. Es ist die Aufgabe der Eltern, dafür Sorge zu tragen, dass ihre Kinder nach der Schule sofort nach Hause können, die Eltern müssen sich auch um die Betreuung und Hausaufgaben kümmern, entweder selbst oder sie delegieren es, aber das kann man nicht zur Aufgabe der Schulen machen. Nur wenn unser komplettes Schulsystem geändert wird, zu Ganztagesschulen, dann wird die Verantwortung in dieser Zeit auf die pädagogischen Einrichtungen übertragen werden können. Aber bitte, nicht die Lehrer verantwortlich machen für die Versäumnisse der Eltern. Leider muss niemand einen Befähigungsnachweis erbringen, ob er überhaupt in der Lage ist ein Kind zu erziehen und großzuziehen, Kinder kriegen kann und darf jeder, was ich auch nicht einschränken möchte, aber wer Kinder in die Welt setzt muss dann auch die Verantwortung übernnehmen und kann nicht dauernd nach dem Staat rufen, damit er ihm die Verantwortung wieder abnimmt. Das sollte einem bewußt werden, wenn man über Kinder nachdenkt.
Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 22.05.2007 um 17:05 Uhr

Sicher, der Staat kann nicht immer zu Hilfe gerufen werden, wenn's brennt. Aber gerade in der Erziehung erleben wir doch zunehmend große Missstände. Vorallem bei den unteren Schichten der Gesellschaften und an unseren Hauptschulen haben wir heute leider viel zu viele Jugendliche, die praktisch nur so aufwachsen ohne Erziehung.
Einen allgemeinen Erziehungsnotstand spricht auch Bernhard Bueb in "Lob der Disziplin" an.
Im Notfall ist es eben so, dass der Staat eine bessere Erziehung verschaffen könnte, als die Eltern. Ich schreibe "könnte", weil wir hier natürlich das Problem unserer heutigen Lehrer haben: Sie sollen eine große Menge Stoff in möglichst kurzer Zeit an teilweise dreißigköpfige Klassen weitergeben. Eine Betreuung ist da natürlich nicht ausreichend gegeben.
Mehr Lehrer könnten an dieser Stelle helfen. Unsere Gesellschaft darf nicht an den wichtigen Dingen sparen!

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Klischeepunk - 40
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
8907 Beiträge

Geschrieben am: 22.05.2007 um 17:06 Uhr

Zitat von hummingbird:

@Klischeepunk

Hier möchte ich doch widersprechen. Die erste und wichtigste Verantwortung in der Erziehung der Kinder haben zunächst mal die Eltern. Die übernehmen eine große Verantwortung, wenn sie Kinder in die Welt setzen. Es ist auch ihre Aufgabe dafür zu sorgen, dass den Kindern Regeln, Werte und Grenzen beigebracht, bzw. gesetzt werden. Die Schule übernimmt einen Teil der Verantwortung, in dem sie fortführt, was von zuhause mitgebracht werden sollte. Die Lehrer jedoch sind nicht für die grundsätzliche Erziehung der Kinder zuständig, wie können sie auch bei Klassen von über 30 Schülern. Eltern sind oft mit 2 Kindern überfordert, was fordert man denn dann von den Lehrern. Das kann also nicht sein. Immer nur nach dem Staat rufen, wenn es schwierig wird ist auch nicht die richtige Antwort. Ich frage mich, wie es kommt, dass Du sagen kannst dass Jugendliche von 16 Uhr ab (im Falle von Nachmittagsunterricht) noch auf der Straße rumhängen müssen, nur weil sie nicht heimkönnen. Es ist die Aufgabe der Eltern, dafür Sorge zu tragen, dass ihre Kinder nach der Schule sofort nach Hause können, die Eltern müssen sich auch um die Betreuung und Hausaufgaben kümmern, entweder selbst oder sie delegieren es, aber das kann man nicht zur Aufgabe der Schulen machen. Nur wenn unser komplettes Schulsystem geändert wird, zu Ganztagesschulen, dann wird die Verantwortung in dieser Zeit auf die pädagogischen Einrichtungen übertragen werden können. Aber bitte, nicht die Lehrer verantwortlich machen für die Versäumnisse der Eltern. Leider muss niemand einen Befähigungsnachweis erbringen, ob er überhaupt in der Lage ist ein Kind zu erziehen und großzuziehen, Kinder kriegen kann und darf jeder, was ich auch nicht einschränken möchte, aber wer Kinder in die Welt setzt muss dann auch die Verantwortung übernnehmen und kann nicht dauernd nach dem Staat rufen, damit er ihm die Verantwortung wieder abnimmt. Das sollte einem bewußt werden, wenn man über Kinder nachdenkt.

Ich kann das problemlos sagen, weil das fuer mich oefter der Fall war und das nicht weil meine Eltern das abholen versaeumt haetten, sondern weil es einfach keine Moeglichkeit gab zeitweilig. Es gibt ja teils angebote fuer betreute Hausaufgaben, aber das meist im Bereich der Grundschule und die gehoeren im Normalfall nicht unbedingt zu den "Problemzonen". Abgesehen davon denke ich, dass es grad im Bereich von 30 Leuten einfacher ist die "sozialen Faehigkeiten" zu schulen, da man die Schueler voneinander abhaengig machen kann. (Gruppenarbeiten, Gruppenarbeiten mit getrennten aufgabenbereichen, etc. - was mir persoenlich uebrigens auch ziemlichen spass gemacht hat) Diese Moeglichkeiten werden von vielen - gerade aelteren Lehrern selten wahrgenommen, sondern da wird lieber "Alle schlafen, einer spricht..." praktiziert. Und ich will auch nicht die gesamte Verantwortung auf die Lehrer und den Staat abwaelzen, aber wie gesagt nimmt die Schule einen grossen Teil im Leben des Schuelers ein und von daher ist sie ein wichtiger und praegender Ort. Darum sprech ich mich auch fuer Sozialarbeiter an Schulen aus, die Kinder und Jugendliche in pausen betreuen koennen - und schulen sind nunmal unter Verantwortung des Staates. In den ersten Jahren kann man sicher schlecht "in die Erziehung eingreifen" aber gerade an Schulen, wenn man Problemfaelle erkennt gibt es viele moeglichkeiten. Abgesehen davon halte ich das "ganztags Schulen"-Modell fuer notwendig, allerdings nicht nachm Motto "Pause und Unterricht" sondern mit entsprechenden aktivitaeten ausserhalb des Lehrplans - Sport, Kunst, Musik, AGs, ... - Diese sind zwar an fast jeder Schule vorhanden, sollten allerdings deutlich gesteigert werden, wenn ich da an die Informatik AG zurueckdenk - Laecherlich, entweder hatten die Schueler mehr Ahnung als die Lehrer, oder die Schueler waren ueberfordert weil sie an "mit Word spielen" dachten.

Dieser Post wurde 2 mal ROT-13 verschlüsselt.

Phipsil - 40
Experte (offline)

Dabei seit 10.2002
1922 Beiträge

Geschrieben am: 22.05.2007 um 17:22 Uhr

Zitat von Cymru:


Im Notfall ist es eben so, dass der Staat eine bessere Erziehung verschaffen könnte, als die Eltern.!

mir wird bei dem gedanke unwohl dass staatliche einrichtungen den kindern die "richtigen" werte vermitteln sollen unwohl.

genauso wie bei bueb. bundeswehr und theologiestudium... meiner meinung nach fördert das nicht die richtige einstellung zu disziplin (+gehorsam und obrigkeitsergebenheit).

natürlich könnte man mit diesen ansätzen die gesellschaft leistungsfähiger machen wahrscheinlich würde die möglichkeit einer solchen indoktrinierung auch weniger gewalt und größere rechtstreue erbringen.

meiner meinung aber der falsche weg.

#phipsil ab.

Bembe18 - 41
Experte (offline)

Dabei seit 11.2002
1742 Beiträge

Geschrieben am: 22.05.2007 um 18:40 Uhr

Zitat von Phipsil:

Zitat von Cymru:


Im Notfall ist es eben so, dass der Staat eine bessere Erziehung verschaffen könnte, als die Eltern.!

mir wird bei dem gedanke unwohl dass staatliche einrichtungen den kindern die "richtigen" werte vermitteln sollen unwohl.

genauso wie bei bueb. bundeswehr und theologiestudium... meiner meinung nach fördert das nicht die richtige einstellung zu disziplin (+gehorsam und obrigkeitsergebenheit).

natürlich könnte man mit diesen ansätzen die gesellschaft leistungsfähiger machen wahrscheinlich würde die möglichkeit einer solchen indoktrinierung auch weniger gewalt und größere rechtstreue erbringen.

meiner meinung aber der falsche weg.


Unter einer starken Kontrolle, könnte der Staat aber schon mehr Verantwortung in der Erziehung übernehmen. Viele Eltern sind entweder überfordert oder schlichtweg zu faul.

Dieser Gehorsam kann gefährlich sein. Stimmt. Aber die staatlichen Stellen können aber auch Demokratiewerte vermitteln. Ich finde ein politisch abgestumpfter Bürger ist schlimmer. Denkt mal an die SA. Die waren aktiv und mündig. Nur politisch und moralisch ungebildet.

Aber ich sag's ganz ehrlich. Einige Eltern sollten mal nen Tritt bekommen. Erziehung ist etwas sehr verantwortungsvolles. Das ist vielen wohl nicht klar.

Jippy ai ey, Schweinebacke

Eisprizessin - 36
Profi (offline)

Dabei seit 04.2007
527 Beiträge

Geschrieben am: 22.05.2007 um 18:43 Uhr

Zitat von Bembe18:

Zitat von Phipsil:

Zitat von Cymru:


Im Notfall ist es eben so, dass der Staat eine bessere Erziehung verschaffen könnte, als die Eltern.!

mir wird bei dem gedanke unwohl dass staatliche einrichtungen den kindern die "richtigen" werte vermitteln sollen unwohl.

genauso wie bei bueb. bundeswehr und theologiestudium... meiner meinung nach fördert das nicht die richtige einstellung zu disziplin (+gehorsam und obrigkeitsergebenheit).

natürlich könnte man mit diesen ansätzen die gesellschaft leistungsfähiger machen wahrscheinlich würde die möglichkeit einer solchen indoktrinierung auch weniger gewalt und größere rechtstreue erbringen.

meiner meinung aber der falsche weg.


Unter einer starken Kontrolle, könnte der Staat aber schon mehr Verantwortung in der Erziehung übernehmen. Viele Eltern sind entweder überfordert oder schlichtweg zu faul.

Dieser Gehorsam kann gefährlich sein. Stimmt. Aber die staatlichen Stellen können aber auch Demokratiewerte vermitteln. Ich finde ein politisch abgestumpfter Bürger ist schlimmer. Denkt mal an die SA. Die waren aktiv und mündig. Nur politisch und moralisch ungebildet.

Aber ich sag's ganz ehrlich. Einige Eltern sollten mal nen Tritt bekommen. Erziehung ist etwas sehr verantwortungsvolles. Das ist vielen wohl nicht klar.


Vielleicht wird das ja besser wenn die Kinder in Kinderkrippen gehen, sollen ja jetzt mehr Plätze geschaffen werden. Soetwas ist eine große entlastung für überforderte eltern und die Erziehung wird auch etwas mehr übernommen, von anfang an.

Wahre Liebe

Bembe18 - 41
Experte (offline)

Dabei seit 11.2002
1742 Beiträge

Geschrieben am: 22.05.2007 um 18:48 Uhr

Aber man sieht doch den Witz mit den Ganztagsschulen. Bauen: Ok. Betreiben: Zonk!

Jippy ai ey, Schweinebacke

Eisprizessin - 36
Profi (offline)

Dabei seit 04.2007
527 Beiträge

Geschrieben am: 22.05.2007 um 18:50 Uhr

Zitat von Bembe18:

Aber man sieht doch den Witz mit den Ganztagsschulen. Bauen: Ok. Betreiben: Zonk!


Ja da hast du allerdings recht, man kann nur hoffen das es funktioniert. Bei uns haben sie vor 4 Jahren eine Gebaut und dort stehen sie Schlange, da würden sie noch drei weitere Krippen voll kriegen.

Wahre Liebe

teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 22.05.2007 um 19:10 Uhr

Zitat von hummingbird:

@Klischeepunk

Hier möchte ich doch widersprechen. Die erste und wichtigste Verantwortung in der Erziehung der Kinder haben zunächst mal die Eltern. Die übernehmen eine große Verantwortung, wenn sie Kinder in die Welt setzen. Es ist auch ihre Aufgabe dafür zu sorgen, dass den Kindern Regeln, Werte und Grenzen beigebracht, bzw. gesetzt werden. Die Schule übernimmt einen Teil der Verantwortung, in dem sie fortführt, was von zuhause mitgebracht werden sollte. Die Lehrer jedoch sind nicht für die grundsätzliche Erziehung der Kinder zuständig, wie können sie auch bei Klassen von über 30 Schülern. Eltern sind oft mit 2 Kindern überfordert, was fordert man denn dann von den Lehrern. Das kann also nicht sein. Immer nur nach dem Staat rufen, wenn es schwierig wird ist auch nicht die richtige Antwort. Ich frage mich, wie es kommt, dass Du sagen kannst dass Jugendliche von 16 Uhr ab (im Falle von Nachmittagsunterricht) noch auf der Straße rumhängen müssen, nur weil sie nicht heimkönnen. Es ist die Aufgabe der Eltern, dafür Sorge zu tragen, dass ihre Kinder nach der Schule sofort nach Hause können, die Eltern müssen sich auch um die Betreuung und Hausaufgaben kümmern, entweder selbst oder sie delegieren es, aber das kann man nicht zur Aufgabe der Schulen machen. Nur wenn unser komplettes Schulsystem geändert wird, zu Ganztagesschulen, dann wird die Verantwortung in dieser Zeit auf die pädagogischen Einrichtungen übertragen werden können. Aber bitte, nicht die Lehrer verantwortlich machen für die Versäumnisse der Eltern. Leider muss niemand einen Befähigungsnachweis erbringen, ob er überhaupt in der Lage ist ein Kind zu erziehen und großzuziehen, Kinder kriegen kann und darf jeder, was ich auch nicht einschränken möchte, aber wer Kinder in die Welt setzt muss dann auch die Verantwortung übernnehmen und kann nicht dauernd nach dem Staat rufen, damit er ihm die Verantwortung wieder abnimmt. Das sollte einem bewußt werden, wenn man über Kinder nachdenkt.


Danke schön!!! :daumenhoch: :daumenhoch: :daumenhoch:

Ich wollte übrigens nie behaupten, dass die Schule keinerlei Erziehungsarbeit zu übernehmen hätte, das war dann dumm von mir ausgedrückt oder ein Missverständnis. Selbstverständlich ist das so; dennoch bleibt alles, was oben geschrieben steht sehr wahr und ich kann es nur unterstreichen. Im übrigen muss auch einmal über das Geld in unserem Bildungssystem nachgedacht werden. Wenn an einer großen "Bildungsfabrik" wie meine Schule nun eben letztlich eine ist, bei ca. 2700 SchülerInnen nur eine 50%-Stelle für einen Schulsozialarbeiter finanziert wird, dann kann man das offen gestanden auch gleich lassen. Das ist nur ein Beispiel von vielen und ich will das hier auch gar nicht vertiefen.
Was dann noch die Unterrichtszeit angeht, so sind noch immer die meisten SchülerInnen spätestens gegen 13:00 Uhr und damit zum Mittagessen zu Hause. Im beruflichen Schulwesen ist das dann anders. Freilich gibt es auf den allgemeinbildenden Schulen einige Nachmittagsstunden auch noch, aber man schaue doch einmal die normalen Haupt-, Ralschulen und Gymnasien an, dann wird man feststellen, dass es sich so verhält, dass für die meisten SchülerInnen der Unterricht um die Mittagszeit endet. Ganztagesschulen in Baden-Württemberg werden doch zum Teil erst gerade installiert.
Klischeepunk - 40
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
8907 Beiträge

Geschrieben am: 22.05.2007 um 20:52 Uhr

Zitat von Bembe18:

Zitat von Phipsil:

Zitat von Cymru:


Im Notfall ist es eben so, dass der Staat eine bessere Erziehung verschaffen könnte, als die Eltern.!

mir wird bei dem gedanke unwohl dass staatliche einrichtungen den kindern die "richtigen" werte vermitteln sollen unwohl.

genauso wie bei bueb. bundeswehr und theologiestudium... meiner meinung nach fördert das nicht die richtige einstellung zu disziplin (+gehorsam und obrigkeitsergebenheit).

natürlich könnte man mit diesen ansätzen die gesellschaft leistungsfähiger machen wahrscheinlich würde die möglichkeit einer solchen indoktrinierung auch weniger gewalt und größere rechtstreue erbringen.

meiner meinung aber der falsche weg.


Unter einer starken Kontrolle, könnte der Staat aber schon mehr Verantwortung in der Erziehung übernehmen. Viele Eltern sind entweder überfordert oder schlichtweg zu faul.

Dieser Gehorsam kann gefährlich sein. Stimmt. Aber die staatlichen Stellen können aber auch Demokratiewerte vermitteln. Ich finde ein politisch abgestumpfter Bürger ist schlimmer. Denkt mal an die SA. Die waren aktiv und mündig. Nur politisch und moralisch ungebildet.

Aber ich sag's ganz ehrlich. Einige Eltern sollten mal nen Tritt bekommen. Erziehung ist etwas sehr verantwortungsvolles. Das ist vielen wohl nicht klar.

Zur abwechslung mal was, was ich so unterschreiben wuerd, danke :)

Dieser Post wurde 2 mal ROT-13 verschlüsselt.

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 22.05.2007 um 20:59 Uhr

Zitat von Phipsil:

genauso wie bei bueb. bundeswehr und theologiestudium... meiner meinung nach fördert das nicht die richtige einstellung zu disziplin (+gehorsam und obrigkeitsergebenheit).


Sicherlich darf der Staat nicht die komplette Erziehung übernehmen. Es kann keiner wollen, das wir am Ende lauter gleich erzogene Kinder haben, im negativen Sinne. Trotzdem finde ich, dass auf einige wichtige Tugenden besonderen Wert gelegt wird: Höflichkeit, Disziplin, Pünktlichkeit, Fleiß.

Diese Grundprinzipien werden heute durch das Fernsehen schließlich stark in Frage gestellt: Ein völlig unhöflicher Typ kann von heute auf morgen zum Superstar werden. Wofür also diszipliniert arbeiten?!

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Klischeepunk - 40
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
8907 Beiträge

Geschrieben am: 22.05.2007 um 21:02 Uhr
Zuletzt editiert am: 22.05.2007 um 21:03 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von Phipsil:

genauso wie bei bueb. bundeswehr und theologiestudium... meiner meinung nach fördert das nicht die richtige einstellung zu disziplin (+gehorsam und obrigkeitsergebenheit).


Sicherlich darf der Staat nicht die komplette Erziehung übernehmen. Es kann keiner wollen, das wir am Ende lauter gleich erzogene Kinder haben, im negativen Sinne. Trotzdem finde ich, dass auf einige wichtige Tugenden besonderen Wert gelegt wird: Höflichkeit, Disziplin, Pünktlichkeit, Fleiß.

Diese Grundprinzipien werden heute durch das Fernsehen schließlich stark in Frage gestellt: Ein völlig unhöflicher Typ kann von heute auf morgen zum Superstar werden. Wofür also diszipliniert arbeiten?!

Moment so ist die "staatliche Schulung" ja lange nicht einzustufen und daraufhin werden - zumindest meines wissens nach - weder lehrer noch sozialarbeiter ausgebildet. Es geht darum Kriesenpunkte zu nehmen, die moeglichkeit eines ausgleichs zum alltaeglichen stress daheim zu schaffen, etc. Eben bspw. ansprechpartner, sportliche aktivitaeten, leute die auf ne "etwas andere art" ein auge auf die jugendlichen haben. Das muss ja nicht gleich heissen, dass man den Mittag in nem Klassenzimmer verbringt und eingepruegelt bekommt wie toll deutschland und die entscheidungen des staates sind.
Die staatliche schulung ist hier ja eher so anzusehen, dass die personen eben ihre kohle vom staat bekommen - wer sons zahlt nen sozialarbeiter?

Dieser Post wurde 2 mal ROT-13 verschlüsselt.

teacher-1
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5594 Beiträge
Geschrieben am: 22.05.2007 um 23:06 Uhr

Zitat von Klischeepunk:

Zitat von Cymru:

Zitat von Phipsil:

genauso wie bei bueb. bundeswehr und theologiestudium... meiner meinung nach fördert das nicht die richtige einstellung zu disziplin (+gehorsam und obrigkeitsergebenheit).


Sicherlich darf der Staat nicht die komplette Erziehung übernehmen. Es kann keiner wollen, das wir am Ende lauter gleich erzogene Kinder haben, im negativen Sinne. Trotzdem finde ich, dass auf einige wichtige Tugenden besonderen Wert gelegt wird: Höflichkeit, Disziplin, Pünktlichkeit, Fleiß.

Diese Grundprinzipien werden heute durch das Fernsehen schließlich stark in Frage gestellt: Ein völlig unhöflicher Typ kann von heute auf morgen zum Superstar werden. Wofür also diszipliniert arbeiten?!

Moment so ist die "staatliche Schulung" ja lange nicht einzustufen und daraufhin werden - zumindest meines wissens nach - weder lehrer noch sozialarbeiter ausgebildet. Es geht darum Kriesenpunkte zu nehmen, die moeglichkeit eines ausgleichs zum alltaeglichen stress daheim zu schaffen, etc. Eben bspw. ansprechpartner, sportliche aktivitaeten, leute die auf ne "etwas andere art" ein auge auf die jugendlichen haben. Das muss ja nicht gleich heissen, dass man den Mittag in nem Klassenzimmer verbringt und eingepruegelt bekommt wie toll deutschland und die entscheidungen des staates sind.
Die staatliche schulung ist hier ja eher so anzusehen, dass die personen eben ihre kohle vom staat bekommen - wer sons zahlt nen sozialarbeiter?



Leider völlig falsch. Die meisten Sozialarbeiter gehören irgendwelchen Trägerschaften und Einrichtungen an. Die sind in Baden-Württemberg meistens kirchlich oder privat von irgendwelchen Stiftungen/Vereinen geführt. Unser Schulsozialarbeiter kommt beispielsweise von der Caritas. Die holen ihr Geld über irgendwelche Projekte mühsam an Land, alle paar Jahre steht die Finanzierung auf der Kippe und der Mann bekommt sein Geld aus diversen Töpfen prozentual ausbezahlt. Wenn dann keine ESF-Mittel fließen, dann sieht das auf einmal ganz schön mau aus. In Bayern ist das wieder anders, da sind Schulsozialarbeiter auf der Schule angestellt und werden damit auch vom Staat bezahlt. Das ist leider alles nicht so einfach, wie sich das manche hier vorstellen. Es mangelt am Geld - angeblich; ich behaupte, es wird nur falsch verteilt.
Bembe18 - 41
Experte (offline)

Dabei seit 11.2002
1742 Beiträge

Geschrieben am: 23.05.2007 um 10:42 Uhr
Zuletzt editiert am: 23.05.2007 um 10:42 Uhr

Zitat von Klischeepunk:


Zur abwechslung mal was, was ich so unterschreiben wuerd, danke :)


Ganz nebenbei würde ich gern noch den Rang Deines Soldaten-Kumpels aus Afghanistan wissen.

Jippy ai ey, Schweinebacke

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