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Forum / Poesie und Lyrik

Poesie und Lyrik-noch interessant?

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Nocterus - 35
Halbprofi (offline)

Dabei seit 05.2005
381 Beiträge

Geschrieben am: 12.12.2006 um 12:45 Uhr

Ich persönlich sehe es noch heute als Sprachrohr für Emotionen und als schöner Weg sich auf eine kunstvolle Art mitzuteilen.
Mir ist aber auch aufgefallen , dass es Menschen gibt die einfach intolerant sind zu anderen Menschen nur weil sie denken dass es noch "pupertäres Geschreibsel " sei oder sonst irgendwie komisch obwohl nur personen versuchen Depris oder ähnliches zu verarbeiten und in Worte zu fassen.
Deswegen hätte ich gerne ein paar Antworten.

@TU dieser Thread ist nichts für young life sondern eher für hier


Für irgendwelche fragen oder Anregungen bitte melden...

Hochachtungsvoll J.B.

stfu?pls?

Daniel86
Profi (offline)

Dabei seit 09.2005
767 Beiträge

Geschrieben am: 12.12.2006 um 12:50 Uhr
Zuletzt editiert am: 12.12.2006 um 12:50 Uhr

Ich denke dass viele bei poesie zu kunstkritikern werden..sie schauen auf die form und sehen nicht das meisterwerk das hinter der fassade steckt... nicht das gedicht selber ist das was wirklich zählt... sondern die emotionen und gedanken die damit verarbeitet werden... aber gegen ein ästetheisches äußeres ist auch nichts einzuwenden...

Alles eine Frage der Definition

NycolayBund - 38
Halbprofi (offline)

Dabei seit 11.2006
211 Beiträge
Geschrieben am: 12.12.2006 um 13:03 Uhr

Zitat von Daniel86:

Ich denke dass viele bei poesie zu kunstkritikern werden..sie schauen auf die form und sehen nicht das meisterwerk das hinter der fassade steckt... nicht das gedicht selber ist das was wirklich zählt... sondern die emotionen und gedanken die damit verarbeitet werden... aber gegen ein ästetheisches äußeres ist auch nichts einzuwenden...


Okay..... Beispiel...... Du willst nen Kuchen backen. Du hast alle Deine Zutaten, aber kein Rezept. Dir hat niemand was gesagt, wie das denn geht, so einen Kuchen zu backen.
Du wirfst jetzt alle Deine Zutaten - sicherlich sind sie wunderbar und fein erlesen, keine Frage! - in einen Topf, gießt Milch dazu, rührst es um und stellst es einfach mal auf gut Glück bei 250°C ne Stunde in den Ofen! Was kommt raus? Die pure Sch****** und n Küchenbrand. Aber - ABER!!! Du hast mit aller Gewalt einen Kuchen gebacken. Nur ist er nichts geworden, nur ist er absolut in die Hose gegangen, weil Du das WIE nicht beherrschst, die Form. Genau das Gleiche ist es auch in der Kunst.
Die Emotionen sind die fein erlesenen Zutaten, die Du im Ganzen dadurch wirklich zerstörst, weil Du von der Form nicht die Geringste Ahnung hast.

Verstehst Du das?
misterbig - 44
Halbprofi (offline)

Dabei seit 04.2003
372 Beiträge

Geschrieben am: 12.12.2006 um 13:06 Uhr

Lyrik ist hochinteressant!

Lyrik ist eine Kunstform. Und Kunst kommt von können! Lyrik lässt aus Buchstaben und Wörten etwas entstehen, dass mehr ist, als die Summe der Buchstaben und Wörter. Genauso, wie ein gutes Bild mehr ist als "Farbe und Leinwand".
Lyrik - wenn sie gekonnt wird - schafft es mittels Sprache und Form einen Horizont aufzuschließen.
Aber das gilt m.E. wirklich nur für die hohe Form der Lyrik. Wenn ich Eichendorff lese, oder auch Goethe, oder Hesse - die konnten schon mit Sprache umgehen, und Emotionen wecken.
Das zu können ist eine Gabe.
Um im Vergleich mit dem Bild zu bleiben: Jeder kann Farbe auf eine Leinwand klecksen, und das ganze dann auch als "Bild" bezeichnen. Aber nur wenige schaffen es, dass ihr Bild wirkliche Kunst ist - eben das "Mehr" als nur Farbe und Leinwand.
Das soll bitte die Intention oder auch das "Bild" nicht abwerten.
Im Gegenteil: Wenn kleine Kinder zum ersten Mal malen, dann ist das objektiv nicht mehr als Gekritzel. Wenn das Kind dann aber sagt: Das habe ich für dich gemalt - dann hat das einen extrem hohen (emotionalen) Stellenwert!

Und so ist es bei Lyrik auch. Viele schreiben ihre Gefühle und Gedanken, Verarbeiten Lebenserfahrungen.
Aber den Wenigsten gelingt es, ein wirkliches Kunstwerk zu erschaffen, also die Sprache so zu verwenden, wie ein Maler seine Farben. Denn das ist - wie gesagt - eine Gabe.

Das ist meine persönliche Meinung. Ich weiß aber, dass man über Kunst und vor allem über Emotionen und Gefühle kein (objektives) Urteil abgeben kann, da es sich hierbei um höchst subjektive Erfahrungen und Ausdrucksweisen handelt.

littera enim occidit Spiritus autem vivificat - 2 Kor 3,6

Daniel86
Profi (offline)

Dabei seit 09.2005
767 Beiträge

Geschrieben am: 12.12.2006 um 13:06 Uhr

ich weiss was du meinst... aber was ist besser? ein mieserabler kuchen mit liebe gebacken oder eine dreistöckige torte ohne geschmack?

Alles eine Frage der Definition

NycolayBund - 38
Halbprofi (offline)

Dabei seit 11.2006
211 Beiträge
Geschrieben am: 12.12.2006 um 13:08 Uhr

Zitat von Daniel86:

ich weiss was du meinst... aber was ist besser? ein mieserabler kuchen mit liebe gebacken oder eine dreistöckige torte ohne geschmack?


Tja, und da muss der Künstler unterscheiden ;-) was ist mehr Kunst..... das Verdorbene oder das, was es sein sollte - ein gutschmeckender Kuchen!

Ausserdem hast Du da nen kleinen Denkfehler ...... ;-)

Die erlesenen Zutaten - die sind auch in der perfekten Torte drin ;-)
Daniel86
Profi (offline)

Dabei seit 09.2005
767 Beiträge

Geschrieben am: 12.12.2006 um 13:16 Uhr

Aber für wen sollten Gedichte geschaffen sein? Als Unterhaltung und Beweis seiner kunstfertigkeit anderen gegenüber oder um seine Probleme in die welt zu stellen, sie dadurch vielleicht sogar verarbeiten zu können?

Ich kenne viele die sagen, dass ihre gedichte sie befreien... ist es da wirklich so wichtig was die meinung anderer ist?

Alles eine Frage der Definition

NycolayBund - 38
Halbprofi (offline)

Dabei seit 11.2006
211 Beiträge
Geschrieben am: 12.12.2006 um 13:19 Uhr

Junge, ich denke wir reden hier von Kunst und nicht von Hobby???

Klar ist es befreiend, wenn man sich seine Problemchen von der Seele schreibt, aber wars das dann auch?? Dann muss man das nicht hier reinstellen, der Öffentlichkeit preisgeben, sondern hat es in seine Schublade zu versenken. Verstehst? Kunst fängt da an, wo der Zweite dazukommt. Und nicht vorher.
misterbig - 44
Halbprofi (offline)

Dabei seit 04.2003
372 Beiträge

Geschrieben am: 12.12.2006 um 13:23 Uhr
Zuletzt editiert am: 12.12.2006 um 13:25 Uhr

^^ Gegenfrage:

Warum veröffentlichen diese Leute dann ihre Gedichte?

Es stellt ja auch nicht jeder, der Bilder malt, seine Bilder aus...

Wenn ich mich hier im Forum so umschau, dann verarbeiten die meisten Gedichte Erfahrungen der eigenen Unzulänglichkeit:
Verlassenheit, Einsamkeit, Liebskummer, Depressionen, Weltschmerz,...
Das hat dann vielleicht therapeutischen Wert - böse gesagt: Besser, sie schreiben sich den Frust von der Seele, als dass sie sich vor den nächsten Zug schmeißen.
Aber mit künstlerischem Anspruch an diese Texte heranzugehen, ist vielleicht etwas verfehlt.
Ich weiß auch nicht, ob die jeweiligen "Dichter" überhaupt den Anspruch hatten, Kunst zu erzeugen...

edit:

Ich meine: es ist nicht unbedingt angebracht, die Texte von Clemens von Brentano mit denen von *schnucki_16+** oder so zu vergleichen

littera enim occidit Spiritus autem vivificat - 2 Kor 3,6

Daniel86
Profi (offline)

Dabei seit 09.2005
767 Beiträge

Geschrieben am: 12.12.2006 um 13:25 Uhr

ich muss dir recht geben... vielleicht wäre es dann besser das gedicht in der schublade verschwinden zu lassen...

wahrscheinlich fehlt auch einfach die differenzierung zwischen kunst und Text mit seele... und ich muss ehrlich sagen, dass von meinem persönlichen geschmack das zweitere mir eher liegt...

ist wohl wie misterbig schon sagte sehr von der subjektiven meinung des einzelnen abhängig...

Alles eine Frage der Definition

NycolayBund - 38
Halbprofi (offline)

Dabei seit 11.2006
211 Beiträge
Geschrieben am: 12.12.2006 um 13:25 Uhr
Zuletzt editiert am: 12.12.2006 um 13:26 Uhr

Zitat von misterbig:

^^ Gegenfrage:

Warum veröffentlichen diese Leute dann ihre Gedichte?

Es stellt ja auch nicht jeder, der Bilder malt, seine Bilder aus...

Wenn ich mich hier im Forum so umschau, dann verarbeiten die meisten Gedichte Erfahrungen der eigenen Unzulänglichkeit:
Verlassenheit, Einsamkeit, Liebskummer, Depressionen, Weltschmerz,...
Das hat dann vielleicht therapeutischen Wert - böse gesagt: Besser, sie schreiben sich den Frust von der Seele, als dass sie sich vor den nächsten Zug schmeißen.
Aber mit künstlerischem Anspruch an diese Texte heranzugehen, ist vielleicht etwas verfehlt.
Ich weiß auch nicht, ob die jeweiligen "Dichter" überhaupt den Anspruch hatten, Kunst zu erzeugen...


als antwort drauf zitier ich mich selber.. kunst fängt da an, wo der Zweite dazukommt. ob man will oder nicht. ob man den anspruch, kunst zu machen hat oder nicht. man wird bewertet, sobald man an die öffentlichkeit geht, das is ganz normal. ob aus willkür oder nicht.

ich hab so das gefühl, dass ihr formvollendete kunst als etwas starres und lebloses betrachtet..... das nicht atmet, das keine seele hat....
Daniel86
Profi (offline)

Dabei seit 09.2005
767 Beiträge

Geschrieben am: 12.12.2006 um 13:31 Uhr

stimmt..ich sehe kunst, das keinen hintergedanken hat als formlos...deswegen kann da auch so viel reininterpretiert werden...

aber ich finde diese art der kunst kann auch helfen oder besser gesagt es kann nachträglich verformt werden... man kann seine eigenen gefühl/ gedanken hineinprojezieren...

Alles eine Frage der Definition

misterbig - 44
Halbprofi (offline)

Dabei seit 04.2003
372 Beiträge

Geschrieben am: 12.12.2006 um 13:31 Uhr

Wenn Kunst da anfängt, wo der Zweite dazu kommt...
Naja, da habe ich ein anderes Kunstverständnis.

Beispiel: Wenn Blasmusikverein XY auf dem Herbstfest die Weißnichtwas-Polka spielt, dann machen die das, um zu unterhalten, und nicht um Kunst zu erzeugen.
Und keiner, der im Bierzelt sitzt, käme auch nur im Entferntesten auf die Idee, das als Kunst zu bezeichnen.

Wenn aber die Berliner Philharmoniker unter Claudio Abbado eine Symphonie von Gustav Mahler interpretieren, dann ist das sehrwohl Kunst! (Und das würde auch jeder, der im Publikum sitzt, behaupten...)

littera enim occidit Spiritus autem vivificat - 2 Kor 3,6

NycolayBund - 38
Halbprofi (offline)

Dabei seit 11.2006
211 Beiträge
Geschrieben am: 12.12.2006 um 13:36 Uhr
Zuletzt editiert am: 12.12.2006 um 13:40 Uhr

Zitat von misterbig:

Wenn Kunst da anfängt, wo der Zweite dazu kommt...
Naja, da habe ich ein anderes Kunstverständnis.

Beispiel: Wenn Blasmusikverein XY auf dem Herbstfest die Weißnichtwas-Polka spielt, dann machen die das, um zu unterhalten, und nicht um Kunst zu erzeugen.
Und keiner, der im Bierzelt sitzt, käme auch nur im Entferntesten auf die Idee, das als Kunst zu bezeichnen.

Wenn aber die Berliner Philharmoniker unter Claudio Abbado eine Symphonie von Gustav Mahler interpretieren, dann ist das sehrwohl Kunst! (Und das würde auch jeder, der im Publikum sitzt, behaupten...)


*lach* Jetzt hab ich mich grad gefragt wer das is der so aus dem Stegreif Mahler erwähnt, aber siehe da - wir kennen uns ja ;-)

Es geht auch meiner Meinung nicht darum, was man daraus macht, was man tut ;-) verstehst, der komponist der schießmichtot-polka wird sein werk auch als kunst bezeichnen, verstehst? und wird es als künstlerisches Produkt auch dem Musikverein XY verkaufen - der es aber im Bierzelt zur Unterhaltung spielt! Ist das klargeworden was ich sagen wollte? Wir sind hier bereits bei Stufe 3..... und hier gings bisher nur um Stufe 1 und 2....

Genauer: Wenn ich jetzt in einer Musestunde ein Rilke-Liebesgedicht an den Rad meiner Klobrille schreibe, dann is das keine Kunst, was ich IN DEM MOMENT mache. Das Rilke-Gedicht ist es aber ansich schon, verstehst ;-)
Daniel86
Profi (offline)

Dabei seit 09.2005
767 Beiträge

Geschrieben am: 12.12.2006 um 13:40 Uhr
Zuletzt editiert am: 12.12.2006 um 13:40 Uhr

Aber welcher Mensch kann sich eignetlich anmaßen beurteilen zu dürfenw as kunst ist und was nicht? es gibt keinen perfekten menschen der perfekte kunst schaffen kann, oder?

und das meine ich jetzt nicht als anklage oder verteidigung sondern als ernst gestellte frage....

Alles eine Frage der Definition

NycolayBund - 38
Halbprofi (offline)

Dabei seit 11.2006
211 Beiträge
Geschrieben am: 12.12.2006 um 13:42 Uhr
Zuletzt editiert am: 12.12.2006 um 13:42 Uhr

Ohjee jetzt kommen die Grundsatzdiskussionen.

Das kann kein Mensch, denn normalerweise wird "Kunst" als eine von der Gesellschaft mehr oder weniger definierte Form der Tätigkeit gesehen, die weder Wahnsinn noch Verbrechen ist (frei nach Hegel glaub ich)
Es liegt also im Zusammenleben, dass entschieden wird.....
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