I3I_4CKNINJ4 - 35
Experte
(offline)
Dabei seit 06.2005
1618
Beiträge
|
Geschrieben am: 29.12.2010 um 02:55 Uhr
|
|
Liebe Leute, das ist doch ein wenig respektlos hier, oder?
Ich zumindest würde mich schon beim fünften solchen Beitrag persönlich angegriffen fühlen, wenn ich den niederen Neo-Proletariern schon das Recht gebe, nahezu umsonst ein Stückchen meiner gewaltigen Kunst zu präsentieren, und dann darauf nichts weiter als ungehobelte Diskussionen folgen, die sich höchstens auf den ersten Satz des Werkes konzentrieren.
Schon der ambitionierte Leser ist gezwungen über die achtundvierzig nichtigen Beiträge hinwegzuhuschen, um zumindest das Recht zu haben, etwas mitzureden. Was findet man nun? Keinen, der sich auch nur annähernd die Mühe gemacht hat seine eigene Empfindung oder seine erdachte, kognitiv-assoziierte Interpretation darzustellen.
Dieser Schreiberling verwendet hier doch ganz offensichtlich eine infantile Ausdrucksweise, die allerdings, vielleicht scheinbar oder eher absichtlich, mit gut klingenden rhetorischen Mitteln gespickt ist.
Weiß man zudem, dass er auch des öfteren den Hass gegenüber allem Menschlichen predigt, dann ist zumindest die erste Zeile erklärbar.
Nun fragt sich allerdings ob die positiv konnotierten Worte Ironie beinhalten, oder nicht. Wohl eher beides.
Wir haben hier doch geradezu den Krieg zwischen einem Optimisten und einem Misanthropen dargestellt. Im zweiten und dritten Satz siegt scheinbar der Philanthrop, wird dann aber von der plötzlichen Zynik des Nihilisten wieder niedergeschmettert. Am Schluss sind wir wieder alle schreckliche, von Gelüsten getriebene Wesen.
Jedoch erscheinen die ersten zwei Sätze in sich schlüssig, auch der Reim passt nahezu makellos in due Reihe, also wirkt es für mich wie die stärkere Aussage.
Den zweiten Satz kann man doch ganz einfach mit seinem Avatar verbinden. Predigt diese Dame denn nicht das unanfechtbare Gute?
Wir haben also ein lyrisches Ich, dass zwischen Licht und Dunkelheit schwankt, dass die Welt einerseits als wunderbares, schuldloses, lichthaftes Etwas betrachtet, jedoch feststellen muss, oder eher der Meinung ist, dass diese Krankheit - oder Wunder - namens Mensch diesen schönen Erdball nicht ganz schätzt.
Aber gleichzeitig liebt er sie. Er akzeptiert, dass sie gar nicht anders können, dass dieses schrecklich dumme Volk dazu gezwungen ist, nur eine Schafherde zu sein, die von einem Chihuahua bereits getrieben werden. Aber gleichzeitig muss er sie denunzieren.
Gleichzeitig stellt er sich als klischeehaftes Wesen dar.
Man muss ja zugeben, dass es etwas minimalistisch gehalten ist, aber ebenso ist die Aussagekraft überaus stark ausgeprägt.
Ich habe Angst vor dem Tod, doch wenn ich sterbe, dann freue ich mich darauf
|