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Forum / Poesie und Lyrik
Der neue Club der toten Welt

Momentai - 34
Profi
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Dabei seit 10.2009
862
Beiträge
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Geschrieben am: 19.12.2010 um 19:54 Uhr
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Musste noch kurz editieren....
Es ist nicht wichtig, was sie über dich reden. Es ist nur wichtig, DASS sie über dich reden.
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brizi - 38
Profi
(offline)
Dabei seit 03.2007
434
Beiträge
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Geschrieben am: 20.12.2010 um 01:20 Uhr
Zuletzt editiert am: 20.12.2010 um 08:45 Uhr
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Verwirrt musstern die Anderen den Hut.
Er war verziert mit einer kleinen hellen Naht, die einen feinen Kontrast zur schwarzen Ewigkeit der Hutfarbe bildete. brezels Augen wandern zum Tisch, der eben noch zitterte und nun eine art Ausdruckstanz völlführt. Alles was darauf zu stehen schien, fing nun an sich der Gesetze der Schwerkraft zu entledigen um den Tisch langsam
zu zwingen sich unregelmäßig im Kreis zu drehen.
Der Klang der klirrenden Gläser wurde unerträglich schön für das Kondomium und während die erhabene Königin unterstützend, sanft einen passenden Rythmus mit ihrer Fußspitze dazu klopfte, warf er trotzig mit wohlgewählten, hässlichen Wörtern nach dem Gegenwärtigen und dem Tisch.
Der Anblick des Schauspiels zog die brezel in seinen Bann wie die Einladung in den totgesagten Park, damals im Jahr der Seele.
Der demaskierte Assassine schränkt brezels Sichtfeld ein, indem er ihm den Hut langsam vor das Gesicht schiebt und reisst ihn so aus seiner trance. Der kleingeschriebene will schon zum gewohnten Wendemanöver ansetzen, bleibt dann aber stehen und betrachtet die Nähte,
wie sie flink kleine Symbole formen.
"wie konnte ich das nur vergessen"
Er hebt seine Hände und führt sie unelegant zur Schläfe. Während er nun nur noch die Erschütterungen der Worte wahrnimmt,
die am Tisch zerschellten um dann dumpf durch den Boden zu krachen wo sie immernoch die Negative ihrer Bedeutung hinterlassen,
kitzelt es in seinen Ohren.
Behutsam und unsicher zieht er jeweils einen - mittlerweile - gelblichen Wattebausch aus seinen Ohren und wirft sie in den Hut.
Die dumpfen Geräusche wichen schnell den klaren Klängen der Zerstörung, die das Kondomium freudig als zweite Stimme über
die Melodie des klirrenden Geschirrs legte.
"was zum teufel soll das?"
...
Das beste Argument gegen die Demokratie, ist ein 5-minütiges Gespräch mit einem x-beliebigen Wähler
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Jolly_Roger
Halbprofi
(offline)
Dabei seit 03.2010
348
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Geschrieben am: 20.12.2010 um 02:54 Uhr
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"Die Klaenge der Zerstoerung..."...ein leises Seufzen, ein Wispern gar, entschwebt der Piratenflagge.
Die Tage ueber sass er lediglich da, einem Felsen gleich, versunken in tiefe Gedanken. Abgeschottet von allen Umsitzenden,von allen umherrschwirrenden Worten und derer Fragmenten, isoliert von Raum und Zeit selbst.
"Die Klaenge der Zerstoerung!". Langsam regen sich seine versunkenen Sinne wieder, greifen nach den frischen Sonnenstrahlen, die wie ein Leuchtfeuer durch eines der hohen Fenster in den Raum brechen.
"Die Klaenge der Zerstoerung!", wiederholt er diesen einen Satz, gewaltig wie ein Erdbeben hallt er von den Waenden wider. Es wird still im Raum, die Versammelten blicken auf - neugierig.
Piratenflagge starrt in die Mitte des runden Tisches. Der schwarze Hut, mittlerweile mit brennenden Zeichen umschnoerkelt, beginnt einen zitternden Tanz.Randvoll wurde er gefuellt mit Absonderlichkeiten, mit den Werkzeugen der Zerstoerung. Aus seiner schwarzen Oeffnung stroemen Klaenge, verwirrende Klaenge, ein Saeuseln...
"Hoert ihr sie, die Klaenge der Zerstoerung? Zerschlagt den Hut, brecht die Baenne, die uns verwirren, schwaechen!"
Licentia poetica
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Wolf95 - 29
Profi
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Dabei seit 03.2010
492
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Geschrieben am: 20.12.2010 um 20:00 Uhr
Zuletzt editiert am: 20.12.2010 um 20:03 Uhr
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Alle heben die Köpfe als eine tiefe Stimme unheilvoll zu sprechen begann:
"Versucht es nur.
Ihr entkommt ihm nicht.
Die Fesseln werden euch umfangen,
halten euch geknebelt, stur.
Hört dem sanften Säuseln zu.
Schwebt davon in meine Welt!"
Der Hut begann nun zu Tanzen und fing die Blicke aller anwesenden auf. Sogar der stille Beobachter, wandte seine Augen nicht mehr von der schwarz, goldenen Kopfbedeckung. Alles schien wie hypnitisiert, doch dann schlug der Assassine kraftvoll zu...
Mein ist das Wort und das Wort ist das Wissen. Das Wissen ist Macht und Macht ist entrissenes Recht.
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-billyboy- - 33
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Dabei seit 04.2006
818
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Geschrieben am: 20.12.2010 um 22:28 Uhr
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...doch dann schlug der Assassine kraftvoll zu. Mit einem Male, traumwändlerisch, ekstatisch, Choräle erklingen, das Weltengefüge, die gar heilige Weltenkuppel, entrückt, bedrückt, Funken sprühen majestätisch glühend.
Der Hut fällt zu Boden. Staub entschwindet.
"Es war die Liebe, die es vermochte, diesen Hut zu zerstören.", bekundete das Kondomium einsichtig.
"Doch was war der Hut, Freunde der Welt und der Gestirne?", kam es von der Piratenflagge.
"Zerstörung..."
"Zerstörung..."
"Zerstörung..."
Die kleine Wölfin, die Brezel und der Gegenwärtige saßen gleichsam vor dem Hut, ein Relikt nunmehr vergangener Tage. Stille, Klänge herrschen nur im Hinterkopf. Eine Nachricht der Transzedenz persönlich, eine metaphysische e-Mail wurde gesendet, der Empfänger lautete schlicht "An die, die es wollen". Se wollten.
Der Hut, er war nunmehr nichtig, es war nicht die Handlung, die ihn besiegte, es war der Wille. Der Assassine verkündete feierlich, doch wird unterbrochen. Es war nicht die Zeit zu feiern, das Irdische stand auf dem Spiel. Die Luft wirbelte hübsche Kringelmuster, weil sie Lust dazu hatte. Akkustik tanzte im Quadrat, die Wurzel der Physik lag in der Tiefsee.
Eine Tür öffnete sich, irgendwo. Ein uneingeladener Gast stand darin, ungerührt betrachtet von einigen der Runde, nur Mr. Kondomium gestikulierte wild.
"Geh fort, - bleib weg,
verreck' - an deinem Ort!"
Doch er wurde gebremst, gelassen, Feuer in den Augen, doch Eis in den Gliedern erhob sich der Assassine. Stille.
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I3I_4CKNINJ4 - 35
Experte
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Dabei seit 06.2005
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Geschrieben am: 21.12.2010 um 02:00 Uhr
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Mit zitternden Knien und brennenden Augen hebt er langsam die Hände, dreht sich im Kreis und schaut in die Runde. 'Ich bin doch kein Redner, das sollten sie doch wissen. Bitte, gib' mir einen Wink, was soll ich nur machen?' denkt er leise forschend bei sich.
Da durchbricht der uneingeladene den Kreis. Gebückt geht er auf den Assassinen zu, springt ihn keifend an ...
und flüstert ihm etwas ins Ohr. Nachdem der Bedienstete wieder gegangen ist, fängt der schwazmaskierte langsam an zu reden:
"Mir wurde gesagt, dass wir noch auf einen der geladenen Gäste warten müssen. Dann können wir beginnen."
Und wieder lodert eine Frage im Raum: Was soll denn hier beginnen? Die Welt ist am Beben, am sich selbst verschlingen, und wir? Halten wir etwa einen Wettstreit darum, wer den besten Logenplatz bekommt?
Die Spinne vor dem Gesicht des Beobachters hatte sich in die Mitte des Raumes vorgearbeitet und rief nun aus: "Was zählt denn noch einer? Wieso warten? Wieso auf ewig sitzen bleiben und nicht loslegen...?"
Der Assassine streckt gelassen den Arm aus und feuert einen Blitz in Richtung des Tiers: "Schweig, niederes Gewürm aus den Einbahnstraßen der Evolution."
Die Spinne blockt gekonnt: "Schweig du, egoistisches Gestirn, Kind, der freiliebenden Freier einer Pseudo-Revolution."
Die linke Hand zerschossen, steht er schweigend da.
Ich habe Angst vor dem Tod, doch wenn ich sterbe, dann freue ich mich darauf
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Jolly_Roger
Halbprofi
(offline)
Dabei seit 03.2010
348
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Geschrieben am: 21.12.2010 um 03:51 Uhr
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"Welch wundersame Wendung in unsrer Halle! Die Natur steht noch immer ueber dem Menschen! Ein noch so kleines Wesen vermag grosses zu leisten! Kleine Spinne, was bringst du uns fuer Kunde?" spricht die Piratenflagge in respektvollem Ton, und richtet sein Augenmerk auf Mr. Spinne.
Nicht groesser als ein Loeffelkopf blickt sie mit ihren vielen Augen die Versammelten an.Die Sekunden ziehen sich in die Laenge, die dabei entstehende Spannung droht das Gefuege der Zeit zu zerreissen.
"Ihr sitzt hier in euren erhabnen Hallen und diskutiert! Huellt euch ein in Schriftrollen, selbst geschriebne Wahrheiten, zerredet die Zerstoerung, die vor eurer Tuer mit den vier Reitern einhergeht!" donnernd bricht der kleinen Spinne Worte von den Waenden herunter. "Ihr koennt sie nicht aufhalten, die Zerstoerung! IHR nicht, und kein Mensch, kein Tier! Nur Gaia selbst. Sie wird wieder fuer Ordnung im Gefuege sorgen! Aus der Asche wird sich der Phoenix erheben!"
Gesagt, zerfaellt die Spinne zu grau-schwarzer, kalter Asche...
Licentia poetica
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Spectator - 37
Experte
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Dabei seit 11.2006
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Geschrieben am: 21.12.2010 um 05:20 Uhr
Zuletzt editiert am: 21.12.2010 um 05:40 Uhr
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Verwundert über die Ereignisse meldet sich nun wieder der Beobachter zu Wort. "So lange versperrte sie mir den Mund so lange habe ich nicht gesprochen und hatte keine einwände. Die kleinsten Wesen vermögen die größten Dinge, Äonen lang webte sie ihr Netz und umspannte mich, nie hat sie gesprochen. Nun redet sie doch, und ich kann den Mund öffnen ohne jemand das Zuhause zu zerstören. Ich frage mich ob ich jetzt reden muss weil ich es kann? Die Welt der gedanken ist wirr sie können nicht gesprochen werden. Und trotz allem scheinen wir alle in ihnen gefangen. Die Spinne redet von Gaia der Urmutter? Eine macht alles abzuwenden? Die Spinne erscheint mir wirrer als wir alle."
Der Beobachter senkt den Blick und scheint in Gedanken versunken, anschliesend betrachtet er nach und nach alle anwesenden. "Einer fehlt so trefft eure Entscheidung." Langsam und mit bedacht hebt er seine Hand mit der Fingerspitze malt er blaue Streifen in die Luft die direkt vor ihm stehen bleiben. Skizzenhaft scheinen sich daraus flammen zu bilden die eine Kugel fast zu verschlingen drohen. "Betrachtet, aber lasst euch keine Zeit. Wir hatten Jahrtausende und jetzt ist es tatsächlich soweit das niemand vorbereitet ist. Die Spinne hat recht. Man befasste sich mit Selbstgeschriebenen wahrheiten, fern jeder vernunft, gefangen in Gedanken." Die blauen Linien verwandeln sich in einen Schreiberling in sein Werk vertieft wärend sich um ihn herum Gestalten bildeten und ihn bedrohten ohne das er es bemerkt sie zogen ihren Kreis immer enger bis sie ihn schliesslich erreichten.
Die stimme des ehemals Eingenetzten wird erneut irre und sehr hoch.
"Was sind am Ende all die Gedanken wert wenn niemand mehr da ist sie zu erfassen? Sind nun alle verdammt? Wenn die Welt untergeht sollten nicht wir diejenigen sein die klatschend Beifall zollen wie die Narren? Das leben in Studienzimmern zugebracht und zuletzt doch keinen deut Schlauer?"
Mit den letzten worten Speit der Beobachter einen brocken getrocknetes Blut aus seinen Mund auf den Boden. Der rote Lebenssaft verflüssigt sich und beginnt in merkwürdigen formen durch den Raum zu Tanzen.
http://www.youtube.com /user/TheBlindSpectator
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Wolf95 - 29
Profi
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Dabei seit 03.2010
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Geschrieben am: 21.12.2010 um 20:44 Uhr
Zuletzt editiert am: 21.12.2010 um 20:45 Uhr
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Die Tropfen teilten sich, verbanden sich, einige platzen und färbten die nun weiße Feders des gezeichneten Schreiberlings. Sie hatte sich verfestig zu Materie. Nun wurde sie langsam von Blut getränkt.
Die umherschwebenden und tanzenden Blutstropfen ordneten sich. Sie bildeten mehrere Ringe um den größten. Manche drehten sich schneller, manche langsamer um das Zentrum, welches begann anzuschwellen. Schließelich zerbarst die Kugel und färbte die Feder, die bereits in die Luft zu schreiben begann, vollends. Schriftzeichen entstanden, die keiner entziffern konnte. Sie waren nicht von der Erde, nicht aus dem Universum - sie waren aus dem Herzen des Urspungs. Mal lieblich geschwungene Linien, dann harte eckige Zacken. Als die Feder ihre Schrift beendet hatte und wieder in reinem Weiß erstrahlte, flog sie hoch über die Köpfe der Anwesenden und rammte sich mit Schwung in die Mitte der Tischplatte, in der sie zitternd stecken blieb und sich verfestigte, gold färbte. Dort steckte sie nun, beobachten von allen Augen im Raum. Die bisher kaum gesprochen hatten erhoben ihre Stimmen und sprachen im Chor...
Mein ist das Wort und das Wort ist das Wissen. Das Wissen ist Macht und Macht ist entrissenes Recht.
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ParraPinto - 32
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Geschrieben am: 19.01.2011 um 21:01 Uhr
Zuletzt editiert am: 19.01.2011 um 21:02 Uhr
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Die Nacht ist nicht mehr, als ein dunkler Tag. Und doch griff der gleichsame Pinter nach der Feder und sie flutete den grauen Salon mit hellem Licht. Nachdem das große Schweigen zu Ende war, setzten endlich alle Beteiligten an um zu schreiben. Nicht um sich in irgendeiner Weise zu profilieren, sondern um sich schlicht auszudrücken und das Leid zu überwinden. Der schwarze Assassine nickte, obwohl das Gesprochene doch sehr an Sartre erinnerte. So malten sie gemeinsam im Club mit der goldenen Feder den Nihilismus bunt an und waren zufrieden. Das Schreiben befreit und wenn auch nur für den Augenblick. Es überkam allen Beteiligten ein aufbrennendes Wohlgefühl im hellen Raum und der Gleichsame blickte zur Runde und sprach mit andächtiger Stimme: "Wir schreiben!"
Freiheit
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