Du bist nicht eingeloggt.

Login

Pass

Registrieren

Community
Szene & News
Locations
Impressum

Forum / Young Life

Ansehen der Landwirtschaft - Wertschöpfungskette LM

  -1- -2- vorwärts >>>  
Enchanting- - 30
Experte (offline)

Dabei seit 10.2008
1576 Beiträge

Geschrieben am: 10.10.2017 um 22:40 Uhr

Hallo Ihr Lieben, ich war seit langer Zeit nicht mehr im Forum aktiv, dennoch interessiert mich, wie die übrigen Team-Ulm Nutzer über die Landwirtschaft und die Wertschöpfungskette der Lebensmittel denken.

Was sind eure Sorgen, Hoffnungen oder ...wo seht ihr Handlungsbedarf?
Was interessiert euch zu diesem Thema?

Ich bin gespannt! :)



Iss, was gar ist. Trink, was klar ist!

namnam123 - 36
Champion (offline)

Dabei seit 10.2015
2516 Beiträge

Geschrieben am: 11.10.2017 um 07:12 Uhr

Zitat von Enchanting-:

Hallo Ihr Lieben, ich war seit langer Zeit nicht mehr im Forum aktiv, dennoch interessiert mich, wie die übrigen Team-Ulm Nutzer über die Landwirtschaft und die Wertschöpfungskette der Lebensmittel denken.

Was sind eure Sorgen, Hoffnungen oder ...wo seht ihr Handlungsbedarf?
Was interessiert euch zu diesem Thema?

Ich bin gespannt! :)



Vorrangig, für welches Machwerk du dir darüber Gedanken machen musst. :)
schnaebber
Champion (offline)

Dabei seit 04.2006
6006 Beiträge

Geschrieben am: 11.10.2017 um 09:40 Uhr

Ja von wegen Deutz Fahr. Fendt for ever!

[zustimmen1 Person stimmt diesem Beitrag zu:
schnaebber, ... mehr anzeigen


There is room for all God's creatures, right next to the potato salad and the cole slaw.

mini-driver - 38
Champion (offline)

Dabei seit 11.2005
2559 Beiträge

Geschrieben am: 11.10.2017 um 11:05 Uhr

ich finde das thema back to the roots ganz wichtig! monsato und co sind nun mal nicht gesund.

und wenn ich den bauer mit der gasmaske im traktor übers feld spritzen seh mache ich mir doch ernsthafte sorgen um meine gesundheit

[zustimmen1 Person stimmt diesem Beitrag zu:
MrRobot, ... mehr anzeigen


let´s drive a real mini

King_Kloete - 35
Profi (offline)

Dabei seit 10.2004
831 Beiträge

Geschrieben am: 11.10.2017 um 11:21 Uhr

Ja ich denke auch, das Nachhaltigkeit und "Bio" nicht nur moderne Szeneprodukte sind, sondern von einer immer größer werdenden Nische als wirklicher und wichtiger Aspekt der Nahrungsmittelproduktion gesehen wird. Sieht man ja auch schon daran, dass alle größeren Marken und Ketten ihre eigene Bio-Produktreihe einführen... wie "bio" die dann jeweils sind, sei mal dahingestellt...

Der Beruf des Landwirts ist jedoch sicher kein Leichter und wird wohl in Zukunft auch nicht wirklich leichter werden. Massenproduktion, und -konsum, Pfennigfuchserei und der Druck durch globale Konkurrenz mit teilweise erheblichen staatlichen Subventionen machen einem das Leben dort nicht immer leicht und haben schon mehr als einen, der nicht gern zulasten der Tiere oder der Gesundheit auf Massenproduktion umstellen will in die Verzweiflung und den Ruin getrieben. Gleichzeitig ist das Ansehen in der Bevölkerung vom wichtigen Nahrungsmittelproduzenten hin zum... wie drück ich das aus... baurigen Bauer(?) zurückgegangen. Landwirtschaft ist halt aus der heutigen technikorienterten Sicht nichtmehr "sexy" genug um aif den Otto-Normal Yolo-Swag Schulabgänger noch übermäßig interessant zu wirken... Just my 2 cents

[zustimmen2 Personen stimmen diesem Beitrag zu:
-miep-, MrRobot, ... mehr anzeigen


hail to the king.... kloete

Kulakoff - 32
Experte (offline)

Dabei seit 12.2008
1670 Beiträge

Geschrieben am: 12.10.2017 um 00:08 Uhr

Zitat von mini-driver:

ich finde das thema back to the roots ganz wichtig! monsato und co sind nun mal nicht gesund.

und wenn ich den bauer mit der gasmaske im traktor übers feld spritzen seh mache ich mir doch ernsthafte sorgen um meine gesundheit


Nicht nur deine Gesundheit ist in Gefahr den trotz Gasmaske und Schutzkleidung ist auch die Gesundheit des Anwenders in Gefahr.
In Frankreich wird ein Zusammenhang zwischen Parkinson und Pestiziden offiziell anerkannt. Parkinson ist in Frankreich als Berufskrankheit für Bauern anerkannt. Unter der Bedingung, dass man mindestens 10 Jahre mit Pestiziden zu tun hatte und die Krankheit ein Jahr nach Ende der Verwendung ausgebrochen ist. Und das alles, das man im Supermarkt makellose Äpfel kaufen kann, dabei wären Äpfel mit Makeln durchaus auch essbar. Von Smart Fresh will ich gar nicht erst anfangen.

Smart Fresh
Uralte Äpfel dauerhaft ganz frisch
Parkinson für Bauern in Frankreich als Berufskrankheit anerkannt


[zustimmen1 Person stimmt diesem Beitrag zu:
-miep-, ... mehr anzeigen


http://www.team-ulm.de/MyGroups/66962

kdd
Profi (offline)

Dabei seit 07.2014
570 Beiträge
Geschrieben am: 12.10.2017 um 02:22 Uhr

Zitat von Kulakoff:

Zitat von mini-driver:

ich finde das thema back to the roots ganz wichtig! monsato und co sind nun mal nicht gesund.

und wenn ich den bauer mit der gasmaske im traktor übers feld spritzen seh mache ich mir doch ernsthafte sorgen um meine gesundheit


Nicht nur deine Gesundheit ist in Gefahr den trotz Gasmaske und Schutzkleidung ist auch die Gesundheit des Anwenders in Gefahr.
In Frankreich wird ein Zusammenhang zwischen Parkinson und Pestiziden offiziell anerkannt. Parkinson ist in Frankreich als Berufskrankheit für Bauern anerkannt. Unter der Bedingung, dass man mindestens 10 Jahre mit Pestiziden zu tun hatte und die Krankheit ein Jahr nach Ende der Verwendung ausgebrochen ist. Und das alles, das man im Supermarkt makellose Äpfel kaufen kann, dabei wären Äpfel mit Makeln durchaus auch essbar. Von Smart Fresh will ich gar nicht erst anfangen.

Smart Fresh
Uralte Äpfel dauerhaft ganz frisch
Parkinson für Bauern in Frankreich als Berufskrankheit anerkannt


dabei wären Äpfel mit Makeln durchaus auch essbar.

Dann schau mal nach den Leuten im Supermarkt wie sie sich am Obst und Gemüseregal verhalten.
Übrigens wird vieles vorher schon sortiert und kommt nicht in den Verkauf weil, der Kunde es nicht will.l.

[zustimmen1 Person stimmt diesem Beitrag zu:
-miep-, ... mehr anzeigen

-Tobi-93 - 30
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
4369 Beiträge

Geschrieben am: 12.10.2017 um 08:47 Uhr

Die Landwirtschaft ist wohl eine der Branchen, (auch noch Subventioniert :/) die in Ihrer Wertschöpfungskette maßgeblich die Umwelt nachhaltig negativ beeinflusst.

Stickstoff in höchster Konzentration zerstört die Natur (Tier + Seen + Meere)


Wir sprechen in den Medien über Abgasskandal.. der Umweltkiller "Landwirtschaft" geht weit darüber hinaus.

langfristig benötigt man eine grundsätzliche Wende in der Landwirtschaft, sonst ist der Schutzraum für Tiere, Nahrung, Lebensmittel in bedrohlicher Gefahr.


Ich persönlich bin ja sehr Liberal zum Thema Umweltschutz eingestellt, aber irgendwo muss es Grenzen geben.

Kulakoff - 32
Experte (offline)

Dabei seit 12.2008
1670 Beiträge

Geschrieben am: 12.10.2017 um 08:56 Uhr
Zuletzt editiert am: 12.10.2017 um 09:02 Uhr

Zitat von kdd:

Zitat von Kulakoff:

Zitat von mini-driver:

ich finde das thema back to the roots ganz wichtig! monsato und co sind nun mal nicht gesund.

und wenn ich den bauer mit der gasmaske im traktor übers feld spritzen seh mache ich mir doch ernsthafte sorgen um meine gesundheit


Nicht nur deine Gesundheit ist in Gefahr den trotz Gasmaske und Schutzkleidung ist auch die Gesundheit des Anwenders in Gefahr.
In Frankreich wird ein Zusammenhang zwischen Parkinson und Pestiziden offiziell anerkannt. Parkinson ist in Frankreich als Berufskrankheit für Bauern anerkannt. Unter der Bedingung, dass man mindestens 10 Jahre mit Pestiziden zu tun hatte und die Krankheit ein Jahr nach Ende der Verwendung ausgebrochen ist. Und das alles, das man im Supermarkt makellose Äpfel kaufen kann, dabei wären Äpfel mit Makeln durchaus auch essbar. Von Smart Fresh will ich gar nicht erst anfangen.

Smart Fresh
Uralte Äpfel dauerhaft ganz frisch
Parkinson für Bauern in Frankreich als Berufskrankheit anerkannt


dabei wären Äpfel mit Makeln durchaus auch essbar.

Dann schau mal nach den Leuten im Supermarkt wie sie sich am Obst und Gemüseregal verhalten.
Übrigens wird vieles vorher schon sortiert und kommt nicht in den Verkauf weil, der Kunde es nicht will.l.


Das mein ich ja. Wir müssten uns alle an der eigenen Nase packen bzw. unser Verhalten im Supermarkt ändern dann müssten Bauern oder andere Zweige der Landwirtschaft nicht mehr literweise Pestizide ausbringen. Aber ich geb mich da keinen Illusionen hin, das eine Änderung im Kaufverhalten eintritt ist utopisch.

[zustimmen1 Person stimmt diesem Beitrag zu:
-miep-, ... mehr anzeigen


http://www.team-ulm.de/MyGroups/66962

herfl - 38
Halbprofi (offline)

Dabei seit 10.2006
217 Beiträge

Geschrieben am: 12.10.2017 um 09:52 Uhr

Hallo,

das Ansehen der Landwirtschaft in der Bevölkerung ist meiner Meinung nach zweigeteilt.

Auf der einen Seite stehen die Verbraucher, die qualitativ hochwertige aber billige Lebensmittel wollen, manche sogar dazu bereit sind, etwas mehr für Fleisch aus artgerechter Haltung oder regionales Obst und Gemüse zu bezahlen und auf der anderen Seite die, sagen wir mal "Preisbewussten" Konsumenten, die, aus welchen Gründen auch immer, nach dem billigsten Preis kaufen sowie die Leute, die in der Landwirtschaft sehr schnell den pauschalen Sündenbock suchen, wenn es um Umwelt- und Klimazerstörung, Geruchsbelästigung und Verkehrsbehinderungen geht.

Wenn das kg Speisekartoffeln im Supermarkt nur 0,17 € kostet, ist damit nicht mal das Saatgut, geschweige denn die ganze Technik, Arbeit und der Boden des Erzeugers bezahlt, zumal der Handel ja auch noch mitverdient.

Es gibt in der Landwirtschaft einige Betriebe, die, oft aus der Not heraus, sich größenmäßig übernehmen, nur um irgendwie überleben zu können. Das kann irgendwo auch mal zu Lasten der Qualität gehen, zumal es überall schwarze Schafe gibt.

Bio ist nicht für jeden Betrieb möglich, da es nur komplett geht. Manche Bio-Betriebe stellen nach einigen Jahrzehnten wieder auf konventionelle Erzeugung um.

Solange die Landwirtschaft als Familienbetrieb betrieben wird, ist es normalerweise selbstverständlich, auf den Boden, der neben der Arbeit und den finanziellen Mitteln ja das Grundkapital eines jeden Betriebes ausmacht, zu achten.

In der "industriellen" Landwirtschaft ist dies sicherlich nicht immer gegeben.

Dass mit den Biogasanlagen auch die Maisanbaufläche zunimmt, war von Anfang an klar aber dass es nun lebensgefährliche Sabotageakte gibt, darf einfach nicht sein.

Ohne die, inzwischen stark reglementierte Düngung kann kein Ertrag vom Feld geholt werden, zumal dem Boden das zurückgegeben muss, was ihm (z. B. durch die Ernte) entzogen worden ist. Bekommt er mehr "zurück", kann er auch mehr produzieren. Da die landwirtschaftlichen Nutzflächen durch Bebauung oder renaturierende Ausgleichsmaßnahmen immer weniger werden, muss von den verbleibenden landwirtschaftlichen Nutzflächen eben mehr geholt werden. In unserer Gegend "geht" das noch einigermaßen mit den Wirtschaftsdüngern (Gülle und Mist), zum Beispiel in Niedersachsen mit seinen großen Schweinebetrieben ist es schon eher ein Problem. Dort wird die Gülle z. B. per Tankschiff schon nach Weißrussland exportiert.

Wachsen oder weichen wurde schon in den 1960er Jahren von den Bauernverbänden und den Regierungen propagiert, sodass es für einige kleine landwirtschaftliche Familienbetriebe keine Überlebenschance gab.

Mir sind einige Fälle bekannt, wo die nächste Generation die Übernahme des Hofes abgelehnt hat, da sich viele lieber für eine Familie und Freizeit entscheiden, als auf die in der Landwirtschaft beschwerliche Partnersuche zu gehen. Wer es nicht wirklich gerne macht, tut sich die Landwirtschaft auf Dauer mit Ihrer vielen Arbeit, dem hohen finanziellen Risiko und dem ganzen Stress nicht freiwillig an.

Die oben angesprochenen "Subventionen" oder sagen wir besser Ausgleichszahlungen wollen die meisten landwirtschaftlichen Betriebe gar nicht, wenn ihre Arbeit stattdessen mehr wertgeschätzt und auch zu auskömmlichen Erzeugerpreisen bezahlt werden würde.

Ohne diese Zahlungen, für die die Empfänger sehr viel leisten und dokumentieren müssen, wären schon mehr Bauernhofe den Bach runter gegangen.

Menschlich gesehen ist es kaum verwunderlich, dass selbst Landwirte ohne Kartoffelanbau im Discounter die oben geschriebenen Billigkartoffeln wider besseren Wissens kaufen, um Ihre Familie günstig ernähren zu können, wenn schon das Milchwerk oder der Metzger zu wenig für die von diesem Landwirt erzeugten Produkte zahlt.

Irgendwo beißt sich da die Katze in den eigenen Schwanz aber ein einzelner kann das ganze nicht aufhalten, da bedarf es schon einer größeren Menge, wobei klar ist, dass irgendwann jeder irgendwo schaut, dass er selbst irgendwie durchkommt (und wenn es auf Kosten anderer ist).

Wenn immer mehr Landwirte das Handtuch werfen, ist den großen Konzernen und der industriellen Landwirtschaft Tür und Tor geöffnet, was anscheinend keiner will und doch irgendwo fast jeder fördert.

Nur wenn es in der Landwirtschaft ein solidarisches Miteinander unter den Betrieben aller Größen gibt und die Verbraucher bereit sind, für qualitativ hochwertige Produkte faire Preise zu zahlen, wird sich die Situation für alle bessern.

Gruß
herfl

[zustimmen2 Personen stimmen diesem Beitrag zu:
Enchanting-, D-O-N-E, ... mehr anzeigen

D-O-N-E - 24
Anfänger (offline)

Dabei seit 07.2015
7 Beiträge
Geschrieben am: 12.10.2017 um 20:20 Uhr

Da haben wir es nämlich. Jeder will immer nur so günstig Einkaufen wie nur möglich, allerdings sollte man sich mal die Frage stellen warum man die ganzen Lebensmittel so billig hintergeschmissen bekommt. Sobald etwas zu teuer ist wird es nivht mehr verkauft und schon haben wir wieder zu viel auf dem Markt und die Preise fallen wieder. Zum einen hat da auch der Staat viel zu viel Einfluss auf das ganze was den Markt derart verzerrt. Dazu kommt dass die riesigen Betriebe bzw Massenproduktion ja staatlich gewollt ist um die Preise niedrig halten zu können. Wenn in dem Kreislauf hierzulande ein Landwirt überleben will muss auf den Zweig aufspringen sonst kann er aufgeben. Jeder Größe Betrieb bekommt Zuschüsse das es knallt und die kleinen werden mit nix in die Knie gezwungen.
Jeder der über Landwirte schimpft wegen Umweltschutz und was auch immer soll erst mal im Supermarkt darauf achten woher seine eingekauften Lebensmittel stammen. Da erkennt man die größere Umweltverschmutzung mit ganzen Importen und Exporten. Aber alles nur für das günstige Essen.
Amen!

[zustimmen1 Person stimmt diesem Beitrag zu:
Enchanting-, ... mehr anzeigen

Enchanting- - 30
Experte (offline)

Dabei seit 10.2008
1576 Beiträge

Geschrieben am: 13.10.2017 um 15:11 Uhr

Zitat von -Tobi-93:

Die Landwirtschaft ist wohl eine der Branchen, (auch noch Subventioniert :/) die in Ihrer Wertschöpfungskette maßgeblich die Umwelt nachhaltig negativ beeinflusst.

Stickstoff in höchster Konzentration zerstört die Natur (Tier + Seen + Meere)


Wir sprechen in den Medien über Abgasskandal.. der Umweltkiller "Landwirtschaft" geht weit darüber hinaus.

langfristig benötigt man eine grundsätzliche Wende in der Landwirtschaft, sonst ist der Schutzraum für Tiere, Nahrung, Lebensmittel in bedrohlicher Gefahr.


Ich persönlich bin ja sehr Liberal zum Thema Umweltschutz eingestellt, aber irgendwo muss es Grenzen geben.


Ich denke, es ist schwierig für jemanden zu erkennen, was Subventionen für einen Landwirt sind. Ich kann es niemanden übel nehmen, denn woher soll mans auch wissen wenns einen direkt nicht betrifft?!
Der Deckungsbeitrag von Ernte Vorfrucht - Ernte Hauptfrucht kann sich z.B. für ein ha Wintergerste wie folgt berechnen:

Erste Bodenbearbeitung nach Ernte: 30€
(Diese dient dazu Ausfallgetreide zum Keimen zu bringen und die Kapillaren zu brechen)
Zweite Bodenbearbeitung (flach): 30€
Dritte Bodenbearbeitung (tief): 50€
Walzen: 20€
Aussaat: 70€
Saatgut: 200€
Herbizidbehandlung: 70€
1. Gabe (min.Düngung): 150€
2. Gabe: 150€
Pflanzenschutz: 80€
Halmverkürzer: 80€
3. Gabe: 80€
Dreschen: 150€
Transport: 70€
Mulchen: 50€
Zwischenfrucht: 60€
Hagelversicherung: 60€ (je nach Frucht höher!)
Das macht unterm Strich 1400€

Noch nicht berücksichtigt wurde dabei die Pacht der Fläche oder deren Nutzungskosten, der Lohn des Landwirts etc.

Rechnet man nun mit einem Ertrag von 75dt/ha und einem Verkaufspreis von 13,50€/dt so erhält man 1100€ Plus 300€ Subventionen. Also eigentlich wäre die Subvention in diesem Fall nur "Schweigegeld". (So nenn ich das zumindest)

Natürlich ist das nur ein Beispiel wie es aussehen kann, da man natürlich auch organische Dünger verwenden kann, sowie Striegel und und und. Jedoch ist es trauige Wahrheit dass der Landwirt für sein Getreide pro Tonne nur so wenig erählt... Wenn man bedenkt wie viel Brot, Semmel und Co. davon hergestellt werde kann und zu welchem Preis dann verkauft wird. - Der Landwirt ist mit der Zeit zum günstigen Rohstoffproduzenten geworden, ob er es wollte oder nicht.

Grundsätzlich steckt ein Landwirt immer zwischen vielen Dilemmata. Bspw. die Nitratauswaschung. Denn mit jeder Bodenbearbeitung nimmt diese zu. Um den Unkrautdruck entgegen zu wirken ist der Landwirt entweder auf mechanische Bodenbearbeitung angewiesen, oder auf, ich nenn es mal "Chemiekeulen".
Hält der LW das Unkraut chemisch zurück, so spart er sich ein Schritt der mechanischen Bearbeitung. Wichtig ist dabei, dass jeder Anwender sachkundig ist, um z.B. Resistenzen zu vermeiden. (Hobbygärten dagegen werfen meist ohne groß darüber nachzudenken irgendwas ins Beet/Gärten)
Ich denke ein Großteil der Landwirte finden hierbei die Mitte, bzw. so wie sie mit gutem Gewissen leben können. Der Boden ist nunmal essentiell für jeden Landwirten...wieso sollte er also seinen Boden zerstören?
Böden sind nicht alle gleich, daher gibt es auch innerhalb der Regionen verschiedene Böden die verschieden bearbeitet werden müssen.

Ich habe mich mal mit einer Dame vom Wasserwirtschaftsamt unterhalten. Diese meinte es sei mit mehr Aufwand verbunden, "alltägliche" Medizin wie Kopfschmerztabletten und auch Weichspüler rauszureinigen, als Glyphosat.
Vielleicht sollte erst mal ein jeder sich an seiner Nase packen und überlegen wie er selbst ein Schritt in die richtige Richtung machen kann....denn Kleinvieh macht auch Mist.

Wo wir schon bei der Tierhaltung wären. Die Tierhaltung ist ein Lieferant für organische Dünger. Diese sind von großer Bedeutung...."Wo Mist dus, da Christus".
Beispielsweise Phosphor. Laut Experten werden wir in 20 Jahren "Peak Phosphor" erreichen. Das heißt der Zeitpunkt, an dem die maximale globale Phosphorproduktionsrate erreicht ist.
Unsere Tiere können uns wichtige Rohstoffe mit ihrer Gülle zurückliefern, somit kann man sich mineralische Düngergaben einsparen. Denn mit jeder Ernte wird dem Boden etwas entzogen, das folglich wieder zugeführt werden muss.

Da die Flächen auch immer knapper werden, muss gewährleistet sein, dass die Ernten am besten wie möglich ausfallen. Hierbei kann der Mensch einiges beeinflussen..
...das Wetter jedoch nicht. Wenn das Wetter nicht passt, so kann es sein dass Ernten auch mal für die menschliche- aber auch für die Tiernahrung untaugllich sind, da diese stark Mykotoxinbelastet sind.

Zum Thema Flächenknappheit:
Es gibt Regionen die mit vielen, großen Firmen die Flächen verbauen. Hierfür muss Ausgleichsfläche geschaffen werden. Gibt es dort im Umkreis keine mehr, so wird die Fläche von weiter weg zugekauft. Hierbei haben meist Regionen mit weniger Firmen Flächen an Landwirte für kürzere Zeiträume verpachtet. Benötigt nun eine solche Firma eine Ausgleichsfläche, bieten diese Gemeinden nach Ablauf der Pachtverträge die Flächen zum Kauf an. Der Landwirt bleibt auf der Strecke und muss schauen, wie er nun diese Fläche ersetzt bekommt, da die Fläche laut Düngeverordnung immer zur Tierhaltung passen muss.
Wie viele Flächen täglich versiegelt werden, sieht keiner. Gibt es aber Hochwasser, so ist in erster Linie die Landwirtschaft schuld.

Man muss immer beide Seiten beachten.
Der Verbraucher wünscht sich mehr Komfort für die Tiere, Hygiene im Stall aber trotzdem klein und wie im Bilderbuch. Im Bilderbuch findet man diese kleinen Ställe.... diese sind aber in der realität niedrig, dunkel und mit Anbindehaltung.
Große Ställe bieten diesen Komfort... doch große Ställe und wenig Kühe darin, kann sich keiner finanziell leisten.
Ein Hahn und die Hühner auf dem Misthaufen wie im Bilderbuch ist natürlich schön. Hat aber nichts mit hygienisch einwandfreien Eiern zu tun.


[zustimmen1 Person stimmt diesem Beitrag zu:
ReadyT0Die, ... mehr anzeigen


Iss, was gar ist. Trink, was klar ist!

ReadyT0Die - 32
Experte (offline)

Dabei seit 08.2010
1903 Beiträge

Geschrieben am: 13.10.2017 um 18:23 Uhr

Zitat von Enchanting-:

Zitat von -Tobi-93:

Die Landwirtschaft ist wohl eine der Branchen, (auch noch Subventioniert :/) die in Ihrer Wertschöpfungskette maßgeblich die Umwelt nachhaltig negativ beeinflusst.

Stickstoff in höchster Konzentration zerstört die Natur (Tier + Seen + Meere)


Wir sprechen in den Medien über Abgasskandal.. der Umweltkiller "Landwirtschaft" geht weit darüber hinaus.

langfristig benötigt man eine grundsätzliche Wende in der Landwirtschaft, sonst ist der Schutzraum für Tiere, Nahrung, Lebensmittel in bedrohlicher Gefahr.


Ich persönlich bin ja sehr Liberal zum Thema Umweltschutz eingestellt, aber irgendwo muss es Grenzen geben.


Ich denke, es ist schwierig für jemanden zu erkennen, was Subventionen für einen Landwirt sind. Ich kann es niemanden übel nehmen, denn woher soll mans auch wissen wenns einen direkt nicht betrifft?!
Der Deckungsbeitrag von Ernte Vorfrucht - Ernte Hauptfrucht kann sich z.B. für ein ha Wintergerste wie folgt berechnen:

Erste Bodenbearbeitung nach Ernte: 30€
(Diese dient dazu Ausfallgetreide zum Keimen zu bringen und die Kapillaren zu brechen)
Zweite Bodenbearbeitung (flach): 30€
Dritte Bodenbearbeitung (tief): 50€
Walzen: 20€
Aussaat: 70€
Saatgut: 200€
Herbizidbehandlung: 70€
1. Gabe (min.Düngung): 150€
2. Gabe: 150€
Pflanzenschutz: 80€
Halmverkürzer: 80€
3. Gabe: 80€
Dreschen: 150€
Transport: 70€
Mulchen: 50€
Zwischenfrucht: 60€
Hagelversicherung: 60€ (je nach Frucht höher!)
Das macht unterm Strich 1400€

Noch nicht berücksichtigt wurde dabei die Pacht der Fläche oder deren Nutzungskosten, der Lohn des Landwirts etc.

Rechnet man nun mit einem Ertrag von 75dt/ha und einem Verkaufspreis von 13,50€/dt so erhält man 1100€ Plus 300€ Subventionen. Also eigentlich wäre die Subvention in diesem Fall nur "Schweigegeld". (So nenn ich das zumindest)

Natürlich ist das nur ein Beispiel wie es aussehen kann, da man natürlich auch organische Dünger verwenden kann, sowie Striegel und und und. Jedoch ist es trauige Wahrheit dass der Landwirt für sein Getreide pro Tonne nur so wenig erählt... Wenn man bedenkt wie viel Brot, Semmel und Co. davon hergestellt werde kann und zu welchem Preis dann verkauft wird. - Der Landwirt ist mit der Zeit zum günstigen Rohstoffproduzenten geworden, ob er es wollte oder nicht.

Grundsätzlich steckt ein Landwirt immer zwischen vielen Dilemmata. Bspw. die Nitratauswaschung. Denn mit jeder Bodenbearbeitung nimmt diese zu. Um den Unkrautdruck entgegen zu wirken ist der Landwirt entweder auf mechanische Bodenbearbeitung angewiesen, oder auf, ich nenn es mal "Chemiekeulen".
Hält der LW das Unkraut chemisch zurück, so spart er sich ein Schritt der mechanischen Bearbeitung. Wichtig ist dabei, dass jeder Anwender sachkundig ist, um z.B. Resistenzen zu vermeiden. (Hobbygärten dagegen werfen meist ohne groß darüber nachzudenken irgendwas ins Beet/Gärten)
Ich denke ein Großteil der Landwirte finden hierbei die Mitte, bzw. so wie sie mit gutem Gewissen leben können. Der Boden ist nunmal essentiell für jeden Landwirten...wieso sollte er also seinen Boden zerstören?
Böden sind nicht alle gleich, daher gibt es auch innerhalb der Regionen verschiedene Böden die verschieden bearbeitet werden müssen.

Ich habe mich mal mit einer Dame vom Wasserwirtschaftsamt unterhalten. Diese meinte es sei mit mehr Aufwand verbunden, "alltägliche" Medizin wie Kopfschmerztabletten und auch Weichspüler rauszureinigen, als Glyphosat.
Vielleicht sollte erst mal ein jeder sich an seiner Nase packen und überlegen wie er selbst ein Schritt in die richtige Richtung machen kann....denn Kleinvieh macht auch Mist.

Wo wir schon bei der Tierhaltung wären. Die Tierhaltung ist ein Lieferant für organische Dünger. Diese sind von großer Bedeutung...."Wo Mist dus, da Christus".
Beispielsweise Phosphor. Laut Experten werden wir in 20 Jahren "Peak Phosphor" erreichen. Das heißt der Zeitpunkt, an dem die maximale globale Phosphorproduktionsrate erreicht ist.
Unsere Tiere können uns wichtige Rohstoffe mit ihrer Gülle zurückliefern, somit kann man sich mineralische Düngergaben einsparen. Denn mit jeder Ernte wird dem Boden etwas entzogen, das folglich wieder zugeführt werden muss.

Da die Flächen auch immer knapper werden, muss gewährleistet sein, dass die Ernten am besten wie möglich ausfallen. Hierbei kann der Mensch einiges beeinflussen..
...das Wetter jedoch nicht. Wenn das Wetter nicht passt, so kann es sein dass Ernten auch mal für die menschliche- aber auch für die Tiernahrung untaugllich sind, da diese stark Mykotoxinbelastet sind.

Zum Thema Flächenknappheit:
Es gibt Regionen die mit vielen, großen Firmen die Flächen verbauen. Hierfür muss Ausgleichsfläche geschaffen werden. Gibt es dort im Umkreis keine mehr, so wird die Fläche von weiter weg zugekauft. Hierbei haben meist Regionen mit weniger Firmen Flächen an Landwirte für kürzere Zeiträume verpachtet. Benötigt nun eine solche Firma eine Ausgleichsfläche, bieten diese Gemeinden nach Ablauf der Pachtverträge die Flächen zum Kauf an. Der Landwirt bleibt auf der Strecke und muss schauen, wie er nun diese Fläche ersetzt bekommt, da die Fläche laut Düngeverordnung immer zur Tierhaltung passen muss.
Wie viele Flächen täglich versiegelt werden, sieht keiner. Gibt es aber Hochwasser, so ist in erster Linie die Landwirtschaft schuld.

Man muss immer beide Seiten beachten.
Der Verbraucher wünscht sich mehr Komfort für die Tiere, Hygiene im Stall aber trotzdem klein und wie im Bilderbuch. Im Bilderbuch findet man diese kleinen Ställe.... diese sind aber in der realität niedrig, dunkel und mit Anbindehaltung.
Große Ställe bieten diesen Komfort... doch große Ställe und wenig Kühe darin, kann sich keiner finanziell leisten.
Ein Hahn und die Hühner auf dem Misthaufen wie im Bilderbuch ist natürlich schön. Hat aber nichts mit hygienisch einwandfreien Eiern zu tun.



:daumenhoch2:

Grand Theft Ecstasy

guylncognito - 43
Profi (offline)

Dabei seit 01.2016
977 Beiträge

Geschrieben am: 13.10.2017 um 18:33 Uhr

Menschen(, die den Grossteil ihrer Nahrung nicht selbst anpflanzen,) sind für mich Abfall.

Coolest monkey in the jungle.

_BlackLight_ - 29
Profi (offline)

Dabei seit 07.2015
610 Beiträge
Geschrieben am: 13.10.2017 um 19:08 Uhr

Letztendlich ist es Marktversagen. Ich bin zugegebenermaßen allgemein kein Fan von Subventionen, aber so wie ich das sehe, sind sie in diesem Fall schlicht und ergreifend auch die falsche Maßnahme.

Frage bzgl. Verbrauchereinfluss: Wenn ich das richtig sehe und die Rechnung für Landwirte knapp wird, weil der Preis zu gering ist, dann ist zwar letzten Endes der Verbraucher ein kritischer Faktor, aber wenn der weiterverarbeitende Betrieb (Molkerei, getreideverarbeitende Betriebe...) warum auch immer die Preise nicht erhöht (zu hoher Marktdruck...), dann sehe ich da die sinnvollste Eingriffsstelle. Auf jeden Fall scheint mir ein Eingriff hier logischer als Subventionen, die mE eher ein bestimmtes Verhalten unterstützen, aber niemals ein essentieller Finanzieurngsbestandteil sein sollten.

[zustimmen1 Person stimmt diesem Beitrag zu:
Enchanting-, ... mehr anzeigen


"Sie haben kein Recht auf Ihre Meinung. Sie haben ein Recht auf Ihre fundierte Meinung." H. Ellison

MrRobot
Champion (offline)

Dabei seit 05.2006
6422 Beiträge

Geschrieben am: 13.10.2017 um 20:15 Uhr

Nur mal zu der Sache mit den Hühnern auf dem Misthaufen. Irgendwie habe ich arge Zweifel, dass es in einer Legebatterie viel hygienischer ist..

[zustimmen1 Person stimmt diesem Beitrag zu:
netscout, ... mehr anzeigen

  -1- -2- vorwärts >>>
 

Forum / Young Life

(c) 1999 - 2024 team-ulm.de - all rights reserved - hosted by ibTEC Team-Ulm

- Presse - Blog - Historie - Partner - Nutzungsbedingungen - Datenschutzerklärung - Jugendschutz -