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lukisch

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185 Beiträge

Geschrieben am: 29.10.2007 um 13:29 Uhr
Zuletzt editiert am: 29.10.2007 um 13:42 Uhr

"Die Interpretation der Bibel und auch die Theologie haben sich im Laufe der Zeit geändert. Noch vor 150 Jahren gab es in den USA einige Christen, die verkündeten, es gäbe eine doppelte Moral: Eine für die Weißen und eine andere für die Schwarzen. Sie meinten die Weißen ständen über den Schwarzen, folglich müssten sich die Schwarzen ihnen unterordnen. Sie erklärten auch, die Sklaverei wäre eine
von Gott gewollte Institution. Die Geistlichen, die dieses schreckliche Idee unterstützten, glaubten, sich hierbei auf die Bibel berufen zu können. Der Konflikt über die Sklaverei führte zur Abspaltung, die zu einigen bedeutenden christlichen Gemeinschaftenunserer Zeit wurden. Heutzutage unterstützt natürlich keine dieser Gemeinschaften mehr die Sklaverei. Hat sich die Bibel geändert? Absolut nicht - aber ihre Auslegung hat sich geändert." (mcc köln)

Schauen wir uns doch mal die konkreten Bibelstellen
zum Thema an. Also da wären mal 3.Mose 18.22 und 20.13:
"Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau
; es ist ein Greul" und "Wenn jemand bei einem Manne liegt
wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Greuel ist, und
sollen beide des Todes sterben; Blutschuld lastet auf ihnen"
(Stuttgarter Erklärungsbibel)
Ich seh sie schon alle ausschwärmen, die Fundamentalisten,
und einen neuen Kreuzzug gegen die Schwulen starten.
Und wie immer würden sie den Fehler begehen und die Bibelstellen
ohne den Zusammenhang sehen. Lesen wir doch noch ein bisschen
in diesen Kapiteln des 3. Buch Moses. "Ihr sollt euer Haar am Haupt nicht
rundherum abschneiden noch euren Bart stutzen" (3.Mose 19.27)
, "Wer seinem Vater oder seiner Mutter flucht, der soll des Todes sterben ..." (3.Mose 20.9) , " Wenn ein Mann bei einer Frau liegt zur Zeit ihrer Tage und mit ihr Umgang hat und so den Brunnen ihres Blutes aufdeckt und sie den Brunnen ihres Blutes aufdeckt, so sollen beide aus ihrem Volk ausgerottet
werden. (3.Mose 20.18) Also Schluss mit der Rasur und wehe man hat mal einen Streit mit seinen Eltern. "Die Christen von heute befolgen weder die Regeln, noch die Riten, die im 3.Buch Mosebeschrieben sind, Manche ignorieren auch Definitionen in diesem Buch über ihre eigene Unreinheit, zitieren es aber um die Homosexuellen zu verurteilen. Solch ein Mißbrauch der Schriften verzerrt den Sinn des Alten Testaments
und ignoriert die Botschaft des Neuen Testaments", so die mcc Köln.
"Die[se] Riten und Vorschriften [...] wurden erteilt , um die Eigenarten der Religion und der Kultur zu erhalten. Wie aber aus dem Brief des Apostels Paulus an die Galater (Gal. 3.22-25) hervorgeht, gelten die jüdischen Vorschriften nict mehr für Christen. Wir leben im Glauben an Jesus Christus, nicht im Glauben an das 3.Buch Mose.
Natürlich gehen ethische Grundbegriffe alle Kulturen und Völker an, auch zu allen Zeiten. Diese ethischen Dinge wurden von Jesus Christus auf höchster Stufe wiedergegeben. Er sagte aber
nichts über Homosexualität , sondern sprach viel von Liebe, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Glauben" (mcc Köln)

Und wie steht es mit dem Neuen Testament? Die meisten der BÜcher des Neuen Testaments, einschließlich der der vier Evangelien, sagen nichts über sexuelle Handlungen zwischen Menschen des gleichdien Geschlechts.
Nur Paulus erwähnt dieses Thema. Seine negativste Darstellung finden wir in seinem Brief an die Römer
(Röm. 1.24-27)

"Es ist von großer Bedeutung, dass für Paulus diese "Unreinen" Heiden etwas für sie "Natürliches durch etwas
ersetzen das "wider die Natur" (paraphysin) war. Der Begiff wider die Natur bezieht sich in diesem Abschnitt nicht
auf die Verletzung der sogenannten Naturgesetze, sondern bezeichnet ein Verhalten, das der eigenen Natur eines Menschen
widerspricht. So betrachtet würde "wider der Natur" auf die heutige Zeit bezogen, folgendes bedeuten: Ein Mensch mit homosexueller
Orientierung versucht so zu leben, als sei er heterosexuell.

Römer 1.26 ist die einzige Passage in der Bibel, die sich möglicherweise auf lesbisches Verhalten bezieht, wenn auch der Sinn dieses Satzes nicht ganz klar ist. Einige Autoren sehen in dieser Passage eine Anspielung auf
Frauen, die in heterosexuellen Beziehungen die dominierende Rolle übernehmen. Wenn man bedenkt welche niedere Rolle
die Frau in kultureller Hinsicht zu Paulus Zeiten spielte, könnte diese Interpretation zutreffen. Die im Römerbrief zitierten homosexuellen Verhaltensweisen wurden als eine Folge des Götzendienstes betrachtet.
Sie waren mit einigen sehr schweren Delikten berknüpft, wie unter Römer 1 zu sehen ist. Wenn man diese ZUsammenhänge betrachtet, erkennt man, dass dieses Verhalten sich grundlegend von den liebevollen und verantwortungsvollen Beziehungen
unter Schwulen und Lesben von heute unterschied.
[...]

Die Häufigkeit mit der Paulus sich auf irgendeine Form sexuellen Verhaltens zwischen Menschen gleichen Geschlechts bezieht und die Vieldeutigkeit der verwendeten Begriffe machen eine endgültige Schlussfolgerung
über die Haltung, die im Neuen Testament hinsichtlich der Homosexualität eingenommen wird, unmöglich. Vor allem wenn es um Beziehungen geht die mit Liebe und Verabtwortungsbewusstsein gelebt werden. Wenn man zu dem Thema Homosexualität
Argumente sammeln will, muss man berücksichtigen, dass es einfach zu wenig zur Sprache kommt.
Daher ist es besser sich an die grundlegenden Prinzipien des Evangeliums zu erinnern, die von Jesus und den Apsoteln gelehrt wurden:
Liebe Gott von ganzem Herzen und liebe Deinen nächsten wie dich selbst. Richtet nicht über andere, damit Gott nicht über euch richtet. Die Frucht des Heiligen Geistes ist Liebe- dagegen gibt es kein Gesetz.

Ganz eindeutig ist, was Paulus im Brief an die Galater 5.14 sagt: Denn das ganze Gesetz ist in einem Wort erfüllt, nämlich in dem:
"Du sollst deinen nächsten lieben wie dich selbst"."

Meine Antwort zum Segen: Ganz klar ja zum Segen für Schwule und Lesben!