Zitat von teacher-1:

Keine Sorge, ich bin schon da ...
Ich bin vollkommen anderer Meinung als Du. Ich habe inzwischen auch beruflich genügend katastrophales Anschauungsmaterial gewonnen, um solche Sprüche wie "lasst doch die Mädels und Jungs erstmal rumprobieren" total daneben zu finden. Was Du hier sagst, das wird ab 14 Jahren teilweise nämlich bereits gemacht mit der Folge, dass ich in bestimmten Schularten jedes Jahr Jungen und Mädchen mit 15 oder 16 Jahren habe, die Eltern werden. Super - darauf hat die Gesellschaft dann gewartet! Es ist auch ein Märchen zu glauben, dass die Jugendlichen nicht früher oder später gemeinsam "in die Kiste springen" wie Du das formuliert hast. Sie tun es, teilweise vollkommen unaufgeklärt oder eben nur halb aufgeklärt (ja, das ist weit verbreitet in unserer ach so modernen Welt) und ich kenne nicht wenige, die es hinterher bitter bereuen, weil sie entweder die Folgen nicht richtig abgeschätzt haben oder weil sie sich im Grunde genommen dafür noch nicht reif gefühlt und es eben nur hinter sich gebracht haben. Da bedarf es dann vieler Gespräche und immer wieder sitzen dann weinende Schüler oder Schülerinnen vor mir, denen alles viel zu schnell ging und die sich sogar angeekelt fühlen. Toll nicht? Das hat sich dann gelohnt.

Du sagst hier einfach so locker flockig, dass es den Rest der Welt nicht stören darf. Ach nein?! Ich glaube, dass Du noch niemals gesehen hast, was es dann in den Jugendlichen auslöst, wenn dabei etwas schief gegangen ist und das kommt viel öfter vor, als Du Dir das offensichtlich vorstellen kannst. Ich erlebe leider jedes Schuljahr, dass es hier um handfeste Konsequenzen geht, um Schulabbrüche wegen Schwangerschaften, um Abtreibung, um psychische Schäden, um dramatische Beziehungskisten, um Stress mit den Eltern und letztlich um vergebene Zukunftschancen, denn bei Schulabbruch kein Abschluss und keine Ausbildung. Es folgt nicht selten die Trennung der viel zu jungen Partner, die Mutter ist auf einmal Alleinerziehende und dann droht über kurz oder lang mangels Schulabschluss und Ausbildung eben Hartz IV.

Ich finde es offen gestanden nicht so sonderlich verantwortungsvoll, wenn man solche Sichtweisen in einem Forum postest, wo junge Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren das dann lesen und sich von den Älteren als Richtschnur für ihr Denken und Handeln nehmen. Wir älteren user haben eine nicht geringe Verantwortung den Jüngeren gegenüber.

Zitat von schnaebber:

Ich verstehe einfach den Sprung zu den mehreren Partner nicht. Ob eine Person nun sagen wir 12 mal sexuellen Kontakt mit einem Partner im Jahr pflegt oder 12 mal im Jahr mit 12 Partnern erhöht die Schwangerschaftschancen nicht unbedingt. Vielleicht sogar im Gegenteil.

Zitat von schnaebber:

Ach, ein Appell an die Verantwortung. Nun, dann hälts du es sicher auch für verantwortungslos wenn Schüler die Bravo lesen, GZSZ schauen, usw?

Zitat von schnaebber:

Ach, ein Appell an die Verantwortung. Nun, dann hälts du es sicher auch für verantwortungslos wenn Schüler die Bravo lesen, GZSZ schauen, usw?

Zitat von teacher-1:

Deine Beiträge passen nicht zur Sache.

Zitat von ennui:

@teacher-1, ich kann deinem längeren Betrag oben auch zustimmen, mit einer Ergänzung: Auch wenn ich es ebenfalls für schwierig und potenziell gefährlich halte, wenn so junge Jugendliche so oft den Partner wechseln, so halte ich nichts davon, diese als "Schlampe" anzustempeln. Es ist sicher kein "ideales" Verhalten, aber diese Etikettierung finde ich ebenfalls nicht richtig. (Möchte damit nicht sagen, dass du das tust - es war nur ein Element, das noch in javajongg's Beitrag vorkam.

Zitat von teacher-1:

Du sagst sehr richtig, dass ich es nicht tue ... ... auch wenn ich meine private Meinung dazu habe, aber die muss ja nicht für jeden gelten.

Zitat von ennui:

Naja, ich finde es einfach falsch, mit dem Finger auf Leute zu zeigen, die häufig den Partner wechseln, und sie einfach als "Schlampe" o.ä. bezeichnen und sie damit (weiter) zu entwürdigen.

Zitat von teacher-1:

Man könnte jetzt natürlich die Frage stellen, ob sich diese Leute durch ihr Verhalten nicht selbst entwürdigen, aber ich gebe Dir darin recht, dass es nicht die Aufgabe sein kann auf das Tun und Handeln - so falsch man es persönlich auch finden mag - in arroganter Weise herunterzublicken und andere Menschen abzuqualifizieren.

Zitat von teacher-1:

Es kann aber natürlich nicht verboten sein, dass man zu den Dingen einen divergierenden Standpunkt entwickelt und den auch sagt, aber man darf dabei niemanden beschimpfen.