Zitat von maxauthe:
achja ich hab da noch nen ganz interesanten text dazu gefunden....
sehr interessant antworten zurück
Abgeschickt von: KingKhan - 25/02/2005 - 11:29
Premiere in Gefahr?
Über Tauschbörsen kann man Musik und Videos kostenlos herunterladen. Nun hat die Firma TCU eine Software entwickelt, mit der man auch Pay-TV-Sender gratis empfangen kann. Das will Premiere verhindern – und zieht vor Gericht.
Premiere in Gefahr?
Gegen die börsennotierte TC Unterhaltungselektronik AG (TCU) hatte der Pay-TV-Sender Anfang des Jahres eine einstweilige Verfügung beim Landgericht Hamburg beantragt - und sie auch bekommen. Das bestätigte ein Premiere-Sprecher gegenüber boerse.ARD.de.
Voraussichtlich schon am 22. März soll nun die erste mündliche Verhandlung vor dem Landgericht beginnen, gab am Donnerstag die TCU bekannt. "Wir rechnen dann mit einer Entscheidung", sagte TCU-Vorstand Guido Ciburski.
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Angriff auf das Geschäftsmodell von Premiere
Beide Seiten geben sich siegesgewiss. Ein Premiere-Sprecher bezeichnete eine solche Tauschbörse, mit der man angeblich Premiere frei empfangen könne, als illegal. Die TCU-Software sei natürlich ein Angriff auf das Geschäftsmodell.
Bei TCU gibt man sich als "Robin Hood der Nicht-Premiere-Abonnenten". Die Tauschbörsen seien derzeit alle legal, rechtfertigt sich TCU-Manager Ciburski, und verweist auf Urteile in den USA. Außerdem komme eine Software für eine Internet-Fernseh-Tauschbörse auf jeden Fall – selbst wenn TCU vor Gericht eine Niederlage erleiden sollte. Es gebe derzeit mehrere Firmen, die an einer Software arbeiten.
Fragwürdiger Hinweis auf Experten-Meinung
In der Ad-hoc-Mitteilung beruft sich TCU auf angebliche Experten, die davon ausgehen, "dass sich das Verbot für diese neue Technologie danach (Anm. d. Red. : nach dem Urteil des Landgerichts Hamburg) nicht mehr aufrecht erhalten lässt". Auf Nachfrage von boerse.ARD.de erklärte Ciburski, mit den Experten seien die Anwaltskanzlei, die TCU vor dem Landgericht vertritt, sowie Anwälte anderer Tauschbörsen gemeint.
Bei Premiere zeigte man sich verwundert über die dramatischen Töne der Ad-hoc-Mitteilung. So hätte Premiere die einstweilige Verfügung mit dem Zitat "Dies würde den wirtschaftlichen Ruin von Premiere bedeuten" beantragt. In der Pressestelle von Premiere dementierte man das Zitat – zumindest vorerst.
Das Prinzip für eine Internet-TV-Tauschbörse funktioniert folgendermaßen: Der Nutzer schließt seinen Fernseher an den PC an. Mit Hilfe der entsprechenden Software kann er sich dann das laufende Programm – darunter auch Premiere – auf den Rechner holen.
Mit der Fernseh-Fee fing alles an
Die entwickelte Software namens Cybersky wäre nicht das erste Produkt, mit dem TCU für Aufsehen sorgt. Das Unternehmen wurde bekannt mit der "Fernseh-Fee", die bei Werbung im Fernsehen automatisch auf ein Programm wechselt, in dem gerade keine Werbung läuft. Gegen diesen "Werbeblocker" prozessierte der Sender RTL jahrelang. Im Juni vergangenen Jahres wies der Bundesgerichtshof schließlich die Klage ab. Seither hat TCU nach eigenen Angaben den Vertrieb für den "Werbeblocker" und das zugehörige "Media Center" namens "Tvoon" intensiviert. Laut Ciburski werde das Produkt in Katalogen beispielsweise von Metro angeboten.
Laut Medienberichten war die "Fernseh-Fee" bis Ende des vergangen Jahres lediglich bei dem Koblenzer Fachhändler Heibel zu finden. Weder Media Markt und Saturn noch Online-Shops hätten das Set in ihrem Sortiment, fanden Focus-Redakteure heraus.
Ungewisse Zukunft von TCU
Die TC Unterhaltungselektronik AG hat bislang weitgehend von der heißen Luft um die (99 Euro teure) "Fernseh-Fee" gelebt. Das Unternehmen erzielte seit dem Börsengang anno 2000 laut Medienberichten nur 45.000 Euro Umsatz und schreibt immer noch rote Zahlen. Auch für 2004 werde es einen Verlust geben, räumte Ciburski gegenüber boerse.ARD.de ein. Im Juli 2004 bewerteten die Wirtschaftsprüfer Geiler, Heinz und Jundt den Fortbestand der Firma als "deutlich gefährdet" nach einer eingehenden Prüfung der Jahresbilanz von 2003. Im November 2004 musste TCU eine Kapitalerhöhung durchführen. Um die Halbjahresberichte von TCU herunterzuladen, müssen Internet-User der TCU-Chefin Petra Bauersachs eine kurze Selbstdarstellung schicken - und erhalten dann ein Passwort.
Die Anleger sehen die Zukunft von TCU ebenfalls sehr skeptisch. Die Aktie ist seit ihrem Hoch von fast 15 Euro Mitte 2001 auf zeitweise bis 60 Cents (Ende 2003) abgestürzt. Inzwischen bewegt sie sich zwischen zwei und drei Euro. Am Donnerstag gewinnt die Aktie rund sieben Prozent und notiert bei 2,50 Euro.
Neues Hindernis für Premiere?
Für Premiere könnte der Rechtsstreit mit TCU ein weiterer Stolperstein auf dem Weg zum Börsengang werden. Zuletzt hatte der Pay-TV-Sender vor allem Ärger mit Investoren gehabt, die die Preisspanne für die Premiere-Aktien für zu hoch halten. Die Fondsgesellschaft DWS hatte am Mittwoch harte Preisverhandlungen angekündigt. Namhafte Fondsgesellschaften haben angeblich den fairen Wert der Aktie bei um 20 Euro angesiedelt.
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alles wieder gut ?
