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Bildung
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 02.2007
60 Beiträge
Geschrieben am: 02.03.2007 um 15:14 Uhr

Vielen Dank für deinen Beitrag. Du hast recht, es sind natürlich nicht alle Lehrer so wie von mir beschrieben. Primär tritt das natürlich Lehrer der allgemeinbildenden Schulen.


Auf meinem schulischen Weg wurden ich und sicherlich auch viele andere Schüler nicht auf den Eintritt in die Arbeitswelt vorbereitet. Es kamen zwar Floskeln wie "Ihr lernt für das Leben und nicht für die Schule" aber aufgezeigt, warum das Ganze so wichtig ist, wurde uns nicht mitgeteilt.

Das Stichwort "Bewerbung" ist gut.
Bis auf ein Standartbewerbungsschreiben haben wir in Textverarbeitung nicht durchgenommen.
Die vielen Aspekte, mit denen man mit einer Bewerbung punkten kann, wurden uns nicht mitgeteilt, geschweige denn ein Bewerbungsgespräch geprobt. Ich saß ganz schön dumm da, als mich ein möglicher Arbeitgeber nach meinen Schwächen gefragt hat. Warum sollten die Lehrer auch so etwas machen? Es steht nicht im Lehrplan und verursacht nur Arbeit.

Zuletzt half ich einem Bekannten (Schüler) bei seiner Bewerbung. Sein Musterschreiben der Schule sah genau so wie vor 10 Jahren aus.

Kein Wunder gibt es hier Beiträge mit dem Inhalt "300 Bewerbungen von Sept. 2005 bis Juli 2006 geschrieben".


Sicherlich liegt vieles am sozialen Umfeld der Schüler sowie auch an der persönlichen Reife und der Motivation, die Schuld am eigenen Versagen auf alle anderen zu schieben.

Meine Meinung ist jedoch, dass zu viele Lehrer einfach ihr Programm durchziehen möchten. Wer nicht lernt fliegt eben durch. Leider sind die meisten Lehrer nur zur Schule gegangen. Zuerst zum Lernen, dann zum Lehren. Es fehlt vielen leider der Praxisbezug. Natürlich sind die Berufschullehrer hier ausgenommen.

Ich wünsche jedem Lehrer Bücher von Vera F. Birkenbihl oder Manfred Spitzer als diesjähriges Weihnachtsgeschenk. Auch den wenigen guten Lehrern denn lernen kann man immer was ;-)

PS: Ich weiß, dass ich die Professoren an meiner privaten Hochschule nicht mit meinen damaligen Lehrern vergleichen kann aber die Motivation, welche von unseren Dozenten ausgestrahlt wird, hätte ich mir bei meinen damaligen Lehrern auch gewünscht.

Mach was für deine Zukunft, hier bei den TU-MyGroups, Gruppe: "Weiterbildung Fernstudium"

teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 02.03.2007 um 18:00 Uhr
Zuletzt editiert am: 02.03.2007 um 18:07 Uhr

Du hast ohne Frage in vielen Punkten absolut recht. Kenne Birkenbihl (habe sogar eine DVD von ihren Seminaren) und Spitzer, sind TOP-Leute, braucht man gar nicht darüber zu diskutieren. Worin ich Dir nicht recht geben kann, das ist die Sache mit den Lehrplänen: Es steht in diversen Lehrplänen drin, dass das Thema "Bewerbung" ausführlich unterrichtet werden soll/muss. Deine Kritik an der Lehrerschaft ist zwar bitter, aber leider vielfach ebenso berechtigt. Ich erlebe das in meinem alltäglichen Berufsleben selbst, wie viele KollegInnen sich eingerichtet haben, nichts Neues mehr ausprobieren und denselben Stiefel seit Jahren herunter erzählen. Viele LehrerInnen regen sich über den denkbar schlechten Ruf auf, den ihr Beruf inzwischen hat, aber sie arbeiten selbst daran mit, das ist das Drama.
Auf der anderen Seite muss man aber auch einmal die schlechten Rahmenbedingungen für die Lehrer ansprechen: Seit Jahren werden unsere finanziellen Leistungen gekürzt. In einer Zeit, wo die Wirtschaft deutlich anspringt, andere über satte Lohnerhöhungen verhandeln, kürzt man bei uns das Weihnachtsgeld weiter, eine Gehaltserhöhung ist seit mehreren Jahren nicht da gewesen. Im beruflichen Schulwesen habe ich im Durchschnitt eine 50 Stunden-Woche. Ich persönlich beklage mich nicht darüber, denn ich habe mich sehr bewusst für dieses Berufsbild entschieden. Dass man nach knapp 10 Jahren Tätigkeit aber kaum eine Aufstiegsmöglichkeit bekommt, das gehört auch zu den Fakten, die sicherlich gerade bei jungen Lehrern die Motivation sehr dämpfen. Es ist für mich darum kein Wunder, dass das Land Baden-Württemberg gerade mit einem akuten Lehrermangel zu kämpfen hat, vor allem in den Berufsschulen. Ich selbst komme aus der Wirtschaft und habe im Leben alles schon einmal gemacht (Vom LKW-Fahren bis hin zur Fabrik am Band) und gestehe auch ein, dass ich auch schon einmal mit dem Gedanken gespielt habe wieder in die Wirtschaft zurückzukehren. Nicht die SchülerInnen oder der Unterrichtsstoff sind das Problem, aber KollegInnen und die immer schlechter werdenden Rahmenbedingungen im Schulsystem. Dass Bildung immer wichtiger werde und dass man in die Bildung investieren wolle - alles nettes Politikergeschwätz. Bei uns kommt das monetär und finanziell nicht an und das ist das Drama. Farbiges Papier muss ich mir z.B. privat kaufen und ähnliche Scherze ... Was soll man dazu sagen?

Was die Bewerbung angeht, so kann man im Unterricht tolle Sachen machen: Zusammen mit KollegInnen simuliere ich beispielsweise Bewerbergespräche und zeichne sie mit der Kamera auf. Da kann man nachher ein unglaublich gutes Analysegespräch mit jedem Einzelnen führen. Die Technik ist da, warum die Kollegen auf den Haupt-/Realschulen das nicht machen, verstehe ich nicht.
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