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Forum / Campusleben, Job und Karriere

Suche Ausbildung dieses Jahr! Aber wie ?

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Lukyy - 27
Halbprofi (offline)

Dabei seit 09.2006
127 Beiträge
Geschrieben am: 23.08.2013 um 02:49 Uhr

Zitat von guyoncignito:

Diese Woche kam erst im Radio, dass es in Ulm noch über 300 unbestzte Lehrstellen gibt.


ok wäre klasse, ich hab kb mehr auf Schule-.-
teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 23.08.2013 um 08:12 Uhr
Zuletzt editiert am: 23.08.2013 um 08:19 Uhr

Wenn Du eine Ausbildung machst, dann besuchst Du die Berufsschule, das solltest Du eigentlich wissen. Außerdem kannst Du es Dir sofort abschminken, dass Du mit einer "Null-Bock-Einstellung" auch nur ein halbes Jahr in der Ausbildungsstelle verbleibst. Leute mit "Null-Bock" kann man einfach nirgendwo gebrauchen.
DonaldSuck - 45
Profi (offline)

Dabei seit 04.2003
958 Beiträge
Geschrieben am: 23.08.2013 um 08:56 Uhr
Zuletzt editiert am: 23.08.2013 um 09:43 Uhr

Zitat von teacher-1:

Wenn Du eine Ausbildung machst, dann besuchst Du die Berufsschule, das solltest Du eigentlich wissen. Außerdem kannst Du es Dir sofort abschminken, dass Du mit einer "Null-Bock-Einstellung" auch nur ein halbes Jahr in der Ausbildungsstelle verbleibst. Leute mit "Null-Bock" kann man einfach nirgendwo gebrauchen.


Er hat nirgends geschrieben, dass er Null Bock hat. Er hat nur keine Lust mehr auf Schule, was durchaus nachvollziehbar ist.
Daraus jetzt aber eine generelle Null-Bock Einstellung abzuleiten, finde ich am Ziel vorbeiinterpretiert.
Und solche Aussagen wie deinen letzten Satz finde ich unter aller Kanone, speziell von einem Lehrer, der Menschen motivieren sollte. Da braucht man sich nicht wundern, dass Schüler keinen Bock mehr auf Schule haben. Egal, ob er jetzt spät dran ist oder nicht. Er hat trotzdem eine vernünftige Antwort verdient. Zudem ist er mit 16 Jahren noch jung.

Zum Thema, es gibt diverse Möglichkeiten. Erkundige dich mal beim Arbeitsamt, evt. wissen die noch was. Zumindest bekommst dort eine Info, wo dich erkundigen kannst. Alternativ gibt es genug Jobseiten im Internet, bei denen Ausbildungsplätze ausgeschrieben werden. www.jobs-ulm.de ist für die Ulmer Gegend ganz gut, was Ausbildungsplätze angeht.
Auf jedenfall solltest dich jetzt ranhalten und dir vorallem eine gute und plausible Erklärung zurechtlegen, wieso du so spät dran bist.

teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 23.08.2013 um 13:35 Uhr
Zuletzt editiert am: 23.08.2013 um 13:42 Uhr

Zitat von DonaldSuck:


Er hat nirgends geschrieben, dass er Null Bock hat. Er hat nur keine Lust mehr auf Schule, was durchaus nachvollziehbar ist.
Daraus jetzt aber eine generelle Null-Bock Einstellung abzuleiten, finde ich am Ziel vorbeiinterpretiert.
Und solche Aussagen wie deinen letzten Satz finde ich unter aller Kanone, speziell von einem Lehrer, der Menschen motivieren sollte. Da braucht man sich nicht wundern, dass Schüler keinen Bock mehr auf Schule haben. Egal, ob er jetzt spät dran ist oder nicht. Er hat trotzdem eine vernünftige Antwort verdient. Zudem ist er mit 16 Jahren noch jung.
[...]
Auf jedenfall solltest dich jetzt ranhalten und dir vorallem eine gute und plausible Erklärung zurechtlegen, wieso du so spät dran bist.


Sorry, aber da hast Du Dir schon mit Deinem ersten Satz ein Eigentor geschossen. Du findest es also nachvollziehbar keinen Bock auf Schule zu haben, scheinst aber nicht zu verstehen, dass eine Ausbildung an die Schule gebunden ist und dass diese nun eben Teil der Ausbildung ist. Die Ausbildungsfirmen achten in der Regel sehr darauf, dass ihre Auszubildenden die Schule gut bestehen und akzeptieren "keinen Bock auf Schule" - anders als Du - eben nicht.

Im übrigen scheinst Du ebenfalls nicht zu wissen, dass eine reine Motivation von außen nicht funktioniert, solange nicht ein Stück weit auch eine Eigenmotivation da ist. Schule hat ein Bildungsangebot, man kann aber letztlich niemanden dazu zwingen dieses Angebot anzunehmen. Darin liegt ja auch der Grund, warum es immer wieder Schülerinnen und Schüler gibt, die leider eben nichts lernen, keine Abschlüsse machen usw. Von einigen schwierigen Fällen abgesehen, die es gibt, liegt das ansonsten fast ausschließlich an Faulheit und "Null-Bock-Mentalität".

Du brauchst Dir dann auch kein Urteil über mich als Lehrer anzumaßen, denn da bist Du ebenfalls auf dem Holzweg. Viele meiner Buddys sind Ex-Schüler von mir, ich habe inzwischen hunderte in Ausbildung und in Lohn und Brot gebracht und ich habe anders als Du neben der Oberstufe auch 15 Jahre BVJ-Erfahrung und weiß also wovon ich rede.

Dein letzter Satz ist ja benahe schon die Aufforderung zur Lüge: So wie der junge Mann es beschrieben hat, ist er selbst schuld an seinem Dilemma und da soll er sich nun Deiner Ansicht nach eine plausible Erklärung "erfinden"? Na fein, bloß gut, dass Ausbilder in der Regel nicht so dumm sind, dass sie auf so etwas hereinfallen. Anders herum wird ein Schuh daraus: Der junge Mann sollte einräumen, dass er sich bislang nicht für seine Zukunft interessiert hat, dass er faul gewesen ist und dass er jetzt (hoffentlich) dabei ist umzudenken und ich garantiere, dass ihm das Glaubwürdigkeit geben würde. Eine Voraussetzung, um Erfolg zu haben, ist aber eben auch zu verstehen, dass er sich "kein Bock auf Schule" nicht leisten kann.
Der666Diablo
Champion (offline)

Dabei seit 04.2006
23736 Beiträge

Geschrieben am: 23.08.2013 um 14:10 Uhr

@teacher-1, es gibt wohl einen Himmelweiten Unterschied zwischen "Schule" und "Berufsschule" - und wenn es nur das notwendige Übel ist, während die Schule gänzlich Übel ist um vorwärts zu kommen. Kommt natürlich auch auf die Schule und ggf. die Umgangsformen + das Le(e/h)rpersonal an.

Daher kann man diese Einstellung z.T dulden ohne dem Schüler direkt gänzlichst jedes Vorwärtskommen ab zu sprechen. Denn die intrinsische Motivation wird nicht selten dadurch kastriert, das die extrinsische schlicht riesige, rote STOP Schilder malt.

VG

Bei Geld, Sex und Kunst gibt es keinen abnehmenden Grenznutzen. http://shortlinks.de/oee9

DonaldSuck - 45
Profi (offline)

Dabei seit 04.2003
958 Beiträge
Geschrieben am: 23.08.2013 um 14:15 Uhr
Zuletzt editiert am: 23.08.2013 um 14:49 Uhr

Zitat von teacher-1:


Sorry, aber da hast Du Dir schon mit Deinem ersten Satz ein Eigentor geschossen. Du findest es also nachvollziehbar keinen Bock auf Schule zu haben, scheinst aber nicht zu verstehen, dass eine Ausbildung an die Schule gebunden ist und dass diese nun eben Teil der Ausbildung ist..[...]

Im übrigen scheinst Du ebenfalls nicht zu wissen, dass eine reine Motivation von außen nicht funktioniert, solange nicht ein Stück weit auch eine Eigenmotivation da ist.[...]

Du brauchst Dir dann auch kein Urteil über mich als Lehrer anzumaßen, denn da bist Du ebenfalls auf dem Holzweg. Viele meiner Buddys sind Ex-Schüler von mir, ich habe inzwischen hunderte in Ausbildung und in Lohn und Brot gebracht und ich habe anders als Du neben der Oberstufe auch 15 Jahre BVJ-Erfahrung und weiß also wovon ich rede.

Dein letzter Satz ist ja benahe schon die Aufforderung zur Lüge: So wie der junge Mann es beschrieben hat, ist er selbst schuld an seinem Dilemma und da soll er sich nun Deiner Ansicht nach eine plausible Erklärung "erfinden"? Na fein, bloß gut, dass Ausbilder in der Regel nicht so dumm sind, dass sie auf so etwas hereinfallen. [...]


Da schreibt ein 16-Jähriger einen 5-Zeiler, in dem er um Hilfe bittet wegen einem Ausbildungsplatz und in einem anderen Post, dass er keine Lust mehr auf Schule hat.
Daraus leitest du dann deine oben genannten Thesen ab, ohne irgendwelche Hintergrundinfos zu haben, warum er keinen Bock mehr auf Schule hat und warum es bisher mit dem Ausbildungsplatz nicht geklappt hat.
Schublade auf, Mensch rein, Schublade zu, fertig.
Das ist ne großartige Einstellung.

Das Realschule aber nicht unbedingt was mit Berufsschule zutun hat, sollte dir bewusst sein.

Und wieviele Ex-Schüler du als Buddy hast, sagt nichts über deine Qualität als Lehrer aus. Es geht mir auch nicht darum, hier deine Leistung als Lehrer zu kritisieren. Ich bin mir sicher, dass man in 15 Jahren Berufsschule viel erlebt.

Das rechtfertigt aber nicht, einem jungen Menschen anhand von nem 5-Zeiler direkt in eine Schublade zu packen und Ihm mitzuteilen, dass solche Menschen wie Ihn keiner braucht.
Das so eine Meinung dann auch noch von einem Lehrer kommt, der ja beruflich dafür sorgen sollte, dass solche Menschen im Leben den richtigen Weg nehmen, ist doppelt frustrierend.

Das es Eigenmotivation braucht, um etwas im Leben zu erreichen, ist klar und weiß ich aus eigener Erfahrung. Aber es liegt durchaus auch am Lehrer, diese Motivation zu erhalten, zu erhöhen oder zu zerstören.
Ob Ihm die Wichtigkeit der Schule bewusst ist, weiß ich nicht. Aber muss man von nem 16-Jährigen immer erwarten, dass Ihm sowas bewusst ist?
Wenn er jetzt eine Ausbildung machen möchte und das dann durchzieht, weil es im eher zusagt als pure Theorie an der Schule, ist das doch auch ok.

Zum Thema plausibel begründen kannst du es Lügen nennen oder wie du willst.
Er sollte sich im Vorfeld überlegen, was er auf die Frage antwortet und nicht dann am Vorstellungsgespräch erst überlegen..
Und etwas Negatives ein wenig positiver hervorheben, gehört im Vorstellungsgespräch dazu.
Sich selbst möglichst gut verkaufen nennt man das.
Der Arbeitgeber beschönigt auch manche Dinge, oder wie es du nennst, er lügt.
Aber das weißt du ja sicher mit 15 Jahren Berufserfahrung.
Mir haben dazu einige Vorstellungsgespräche und ein Praktikum gereicht.
steffi2305 - 40
Halbprofi (offline)

Dabei seit 03.2008
181 Beiträge

Geschrieben am: 23.08.2013 um 14:34 Uhr

Zitat von Lukyy:

Hallo, ich weiß ich bin übelst Spät dran, aber ich habe keinen Ausbildungsplatz bekommen, aus irgendwelchen Gründen auch immer. Ich bin 16 Jahre alt und habe mittlere Reife, ich suche einen Ausbildungsplatz als Bürokaufmann, ich hoffe irgendjemand kann mir helfen da ich sonst BVJ machen muss und das ein verlorenes Jahr für mich ist.
MFG Lukas


wenn du für dieses jahr keinen ausbildungsplatz bekommst, würde ich dir empfehlen, ein freiwilliges soziales jahr zu machen oder ein praktikum in einer sozialen einrichtung.
durch so ein jahr lernt man viel über sich selbst und kann sich bewusst machen, was man wirklich möchte. jetzt eine lehrstelle als bürokaufmann zu suchen, hauptsache keine schule mehr, das macht auch keinen sinn.
es gibt viele möglichkeiten so ein soziales jahr oder praktikum zu machen. klar, auch hierfür bist du knapp dran, aber fragen kostet nichts.
du kannst mal beim kbzo fragen, oder an schulen für menschen mit körperlicher oder geistiger behinderung, bei der lebenshilfe, den heggbacher einrichtungen etc. es macht sehr viel spaß, du lernst neue leute kennen und erweiterst deinen horizont und es ergeben sich vielleicht neue beurfliche perspektiven. jetzt möchtest du bürokaufmann werden, aber du bist noch sehr jung, von daher bieten sich praktika an, um verschiende möglichkeiten auszuloten. und ein praktikum im sozialen bereich macht sich in jedem lebenslauf sehr gut und eröffnet so manche chance.


Mermaids don't lose sleep over the opinion of shrimp

teacher-1
Champion (offline)

Dabei seit 02.2007
5594 Beiträge
Geschrieben am: 23.08.2013 um 20:30 Uhr
Zuletzt editiert am: 23.08.2013 um 20:35 Uhr

Zitat von DonaldSuck:


Da schreibt ein 16-Jähriger einen 5-Zeiler, in dem er um Hilfe bittet wegen einem Ausbildungsplatz und in einem anderen Post, dass er keine Lust mehr auf Schule hat.
Daraus leitest du dann deine oben genannten Thesen ab, ohne irgendwelche Hintergrundinfos zu haben, warum er keinen Bock mehr auf Schule hat und warum es bisher mit dem Ausbildungsplatz nicht geklappt hat.
Schublade auf, Mensch rein, Schublade zu, fertig.
Das ist ne großartige Einstellung.

Das Realschule aber nicht unbedingt was mit Berufsschule zutun hat, sollte dir bewusst sein.

Und wieviele Ex-Schüler du als Buddy hast, sagt nichts über deine Qualität als Lehrer aus. Es geht mir auch nicht darum, hier deine Leistung als Lehrer zu kritisieren. Ich bin mir sicher, dass man in 15 Jahren Berufsschule viel erlebt.

Das rechtfertigt aber nicht, einem jungen Menschen anhand von nem 5-Zeiler direkt in eine Schublade zu packen und Ihm mitzuteilen, dass solche Menschen wie Ihn keiner braucht.
Das so eine Meinung dann auch noch von einem Lehrer kommt, der ja beruflich dafür sorgen sollte, dass solche Menschen im Leben den richtigen Weg nehmen, ist doppelt frustrierend.

Das es Eigenmotivation braucht, um etwas im Leben zu erreichen, ist klar und weiß ich aus eigener Erfahrung. Aber es liegt durchaus auch am Lehrer, diese Motivation zu erhalten, zu erhöhen oder zu zerstören.
Ob Ihm die Wichtigkeit der Schule bewusst ist, weiß ich nicht. Aber muss man von nem 16-Jährigen immer erwarten, dass Ihm sowas bewusst ist?
Wenn er jetzt eine Ausbildung machen möchte und das dann durchzieht, weil es im eher zusagt als pure Theorie an der Schule, ist das doch auch ok.

Zum Thema plausibel begründen kannst du es Lügen nennen oder wie du willst.
Er sollte sich im Vorfeld überlegen, was er auf die Frage antwortet und nicht dann am Vorstellungsgespräch erst überlegen..
Und etwas Negatives ein wenig positiver hervorheben, gehört im Vorstellungsgespräch dazu.
Sich selbst möglichst gut verkaufen nennt man das.
Der Arbeitgeber beschönigt auch manche Dinge, oder wie es du nennst, er lügt.
Aber das weißt du ja sicher mit 15 Jahren Berufserfahrung.
Mir haben dazu einige Vorstellungsgespräche und ein Praktikum gereicht.


Was das Ableiten von Informationen abgeht, da warst Du selbst, was meinen post angeht, ja nun wirklich auch kein Kind von Traurigkeit. Man sollte also nicht ganz so scheinheilig mit Steinen schmeißen, wenn man selbst im Glashaus sitzt.

Da ich Deine reichlich persönlichen Angriffe aber für unsachlich halte und das nicht der Stil ist, in dem ich diskutiere, wende ich mich der Sache zu. Ein wenig verbal abzurüsten, wäre vielleicht kein Fehler.

Dir scheint nicht bekannt zu sein, dass ein Realschüler mehr oder oder weniger zwingend auf einer Beruffschule landet, wenn er irgendwann einmal ausgebildet werden will, also ist Dein Hinweis in meinen Augen daneben und dient - wie leider vieles bei Deinen posts, nur dazu, um Deine Interpretationen meiner posts in irgendeiner Form zu rechtfertigen. Das finde ich bedauerlich.

Es wäre auch gut, wenn Du die Realitäten zur Kenntnis nimmst: Wenn ich einem 16-Jährigen deutlich sagen, dass er nicht weit kommen wird, wenn er meint er könne eine Ausbildung machen, obwohl er "keinen Bock" auf Schule hat, dann hat das nichts mit Schublade zu tun, sondern eben etwas mit Erfahrung und ich weiß eben sehr genau, wie Firmen hier reagieren. Ich weiß ja nicht, wo Du Dein Geld verdienst, aber ich habe infolge meiner Tätigkeit unzählige Firmenkontakte, kenne die Ausbilder und weiß, wie schnell die eine "Null-Bock-Einstellung" riechen und wie schnell so jemand noch in der Probezeit eben wieder herausgeworfen wird. Ich habe das alles schon x-Mal erlebt und rede nicht wie der Blinde von der Farbe.

Ja, die Wahrheit zu hören zu bekommen, das ist nicht selten frustrierend, gehört aber eben dazu, um einen Neuanfang zu starten. Ich pflege meine Schüler nicht anzulügen und ich sehe keinen Grund das hier anders zu handhaben. Ich behaupte (und ich denke, dass ich hier auch nicht falsch liege), dass der junge Mann erst einmal seine Einstellung ändern muss. Das ist Voraussetzung, um auf dem Weg, den er einschlagen will, erfolgreich zu sein. Das habe ich ihm gesagt und zwar in aller Klarheit, nicht mehr und nicht weniger. Das muss auch klar gesagt werden, denn wenn sich schon viele Eltern im Hinblick auf ihre Sprößlinge offenbar davor scheuen bei Dingen, die nicht gut laufen, Klartext zu reden (so erlebt man das leider vielfach im Schuldienst), dann muss das eben die Schule tun und wir machen im beruflichen Schulwesen genau damit sehr gute Erfahrungen. Es geht - vielleicht weißt Du das nicht, das mag ja sein - in beruflichen Schulen ein wenig härter zu, als im allgemeinbildenden Bereich. Wir (ich schreibe das so allgemein, weil ich schon auf drei verschiedenen beruflichen Schulen gearbeitet habe und überall wurde das sehr ähnlich gehandhabt) schieben nicht jeden durch die Prüfungen, bei uns wird das Schule schwänzen sofort geahndet und im Zusammenspiel mit den Firmen gilt eben das Motto: Wer nichts arbeitet, wer nichts lernt und nicht will (wer also "keinen Bock" hat), den braucht man auf Dauer auch nicht. Ob Dir diese "Härte" nun gefällt oder nicht, sie entspricht der Realität und es ist mir jedenfalls sehr wichtig, dass meine Schülerinnen und Schüler Realitäten sehen und anerkennen und sich danach ausrichten.

Weil ich das eben weiß und im Prinzip auch richtig finde, habe ich dem jungen Mann gegenüber deutlich gemacht, was ich von seiner Freude darüber, eine Ausbildung zu machen, halte, wenn er zeitgleich "keinen Bock" auf Schule hat. Man sollte auch nicht vergessen, dass es immer mehr Ausbildungsberufe gibt, wo das erste Lehrjahr schließlich nur aus Schule besteht. Mehr habe ich nicht getan und was Du nun alles daraus gemacht hast - nun ja, so ganz verstehen kann ich das nicht.

Es gibt keine Praxis ohne Theorie, auch das solte eigentlich hinlänglich bekannt sein. Insofern ist es für mich unbegreiflich, wie Du davon reden kannst, dass dem jungen Mann der praktische Teil eben eher läge als pure Theorie in der Schule. Kann es sein, dass Du noch nie eine Berufsschule von innen gesehen kannst? Wir haben Werkstätten und der praktische Teil spielt eine nicht unerhebliche Rolle, auch im kaufmännischen Bereich, da sind es halt PC-Räume. Aber: Es ist eben Schule und wer darauf keinen Bock hat, der ist bei uns falsch, ich sage es noch einmal.

Ich habe auch eine gänzlich andere Sicht auf Jugendliche als Du. Ein 16-Jähriger ist kein Kind mehr. Ein 16-Jähriger will zurecht ernst genommen werden und möchte in aller Regel auch Klarheit und auch kein Herumgeeiere von den Erwachsenen. Viele sind schon mit 15 Jahren in einer Ausbildung und anders als bei Gymnasiasten, die eben nach dem Studium erst deutlich jenseits der 25 oft in den Beruf gehen, müssen sich Haupt- und Realschüler eben weitaus früher in der Arbeitswelt zurechtfinden. Hier gibt es nicht lange Anlaufzeiten, um sich noch zu entwickeln, sondern die jungen Leute müssen relativ rasch nach der Ausbildung in die "Puschen" kommen. Darauf habe ich meine Schülerinnen und Schüler vorzubereiten, dabei habe ich sie kritisch zu begleiten und sie zu unterstützen, wo ich kann. Das geht aber nicht, wenn man junge Leute aufgrund ihres noch jugendlichen Alters in Watte packt und nichts von ihnen fordert. Junge Leute sind - so sind eben meine Erfahrungen - sehr leistungsfähig, auch mit 15 oder 16 Jahren, wenn man ihnen als Lehrer Anleiter ist, Vorbild und wenn man ihnen aber auch klar sagt, wo es lang geht, was geht und was eben nicht.

Genau für diese Klarheit, der dann aber - wenn sich beispielsweise die Einstellung geändert hat - auch von uns die entsprechende Unterstützung kommt (ich bin für meine Schüler immer erreichbar, auch am Wochenende und in den Ferien) mögen mich meine Schüler, das darf ich wohl sagen. Wie oft habe ich mir in Einzelgesprächen anhören müssen: "Endlich ist da mal jemand der klar sagt, worum es geht und der mir die Augen geöffnet hat." Es geht hierbei übrigens nicht um meine Person, damit das ja nicht missverstanden wird, ich bin hier letztlich nicht wichtig, sondern mir geht es um das Grundsätzliche. Sehr viele (allerdings nicht alle, das stimmt auch) der Kolleginnen und Kollegen im Land, die an beruflichen Schulen arbeiten, handhaben das so, übrigens auch in der beruflichen Oberstufe und vielleicht führen wir genau deswegen am Ende über weiterführende Schularten im beruflichen Bereich sogar jährlich mehr Menschen zum Abitur als das allgemeinbildende Gymasium. Ganz so falsch kann das dann also nicht sein, oder?

DonaldSuck - 45
Profi (offline)

Dabei seit 04.2003
958 Beiträge
Geschrieben am: 24.08.2013 um 14:36 Uhr

Ich denke, wir liegen vom grundsätzlichen her, was die Einstellung angeht, nicht weit auseinander. Es liegt mir auch fern, dich hier persönlich anzugreifen. Ich habe einfach die Aussage von dir als deutlich überzogen gewertet, nicht mehr oder weniger. Ich weiß sehr wohl, dass unsere heutige Jugend oftmals mit einer "Null-Bock" Einstellung an manche Sachen rangeht. Erlebe es selber im Arbeitsumfeld und das ist unabhängig vom Bildungsabschluss.
Aber da du, genauso wenig wie ich auch die genauen Gründe für das Zuspätkommen beim Bewerben für eine Ausbildung kennen, würde ich mich eben mit solchen Aussagen zurückhalten. Es könnte ja wirklich die Verkettung von unglücklichen Umständen sein, was vermutlich die Ausnahme ist, aber durchaus im Bereich des möglichen wäre.
Auch wenn du es nicht glauben magst, habe ich tatsächlich eine 2-jährige Ausbildung absolviert und durchaus gesehen, mit was man sich als Berufsschullehrer jeden Tag rumschlagen muss. Von daher verstehe ich die Einstellung durchaus. Und das die Probleme bei den heutigen Jugendlichen oftmals hausgemacht sind, ist leider trauriger Alltag.

Und ganz ehrlich, nach dem Abi hatte ich auch keinen Bock mehr auf Schule. Aber es ist ein Unterschied, ob ich Theorie lerne, die ich teilweise nie wieder im Leben benötige oder Dinge, die mir im Berufsalltag weiterhelfen. Aber evt. kann uns ja der Betroffene seine genauen Gründe für das späte Bewerben sagen.


Lukyy - 27
Halbprofi (offline)

Dabei seit 09.2006
127 Beiträge
Geschrieben am: 24.08.2013 um 19:15 Uhr

Diese Aussage "Kein bock auf Schule" hab ich auf das BVJ bezogen und nicht auf die allgemeine Schule.. Ich weiß selber das man in die Berufschule muss...

Sensation89 - 34
Anfänger (offline)

Dabei seit 05.2013
24 Beiträge
Geschrieben am: 28.09.2013 um 16:58 Uhr

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