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Forum / Politik und Wirtschaft
Bundeswehr - gehasster Helfer?

MackieMesser - 41
Champion
(offline)
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Geschrieben am: 26.02.2011 um 15:18 Uhr
Zuletzt editiert am: 26.02.2011 um 15:19 Uhr
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Zitat von Cymru:
Das dort viele das erste Mal das Bett beziehen lernen, wurde mir auch schon oft gesagt. Wobei ich annehme, dass man das doch auch ohne Bundeswehr irgendwann lernt. Oder gar nicht braucht, wenn die Zeit bei der Mutter direkt in die Zeit mit der Ehefrau übergeht (um nach den klassischen Rollenbildern zu gehen)  .
Bei der Meinungspluralität bin ich auch etwas skeptisch. Man kann und darf das Denken sicher nicht ganz ausschalten, aber als Soldat heißt es doch gerade, den Befehlen der Vorgesetzten zu folgen. Anders wäre eine Armee ja gar nicht möglich, wenn jeder macht was er denkt.
Ich schreib jetzt mal aus meiner Erfahrung. Waren nur 9 Monate, habe aber 4 Standorte bzw. Einheiten erlebt.
Unser Bild von den Führungsmethoden ist viel zu statisch. Es kommt wie im wahren Leben auf die Vorgesetzten an. Beispielsweise ist das in Reihe stehen morgens Pflicht; aber nicht die Unidirektionale Kommuniktion. Probleme werden angesprochen, ausdiskutiert. Es passiert etwas kontrolliert, was bei vernünfitgen Vorgesetzen kein Problem ist.
Was dort viele lernen ist das Zuhören und andere aussprechen zu lassen. Und die Dinge auch mal kurz und knapp zu formulieren.
Fand ich nicht schlecht. Kann aber auch in das Gegenteil rutschen. Wie im zivilen auch.
Selbst in Kampfeinheiten ist die Bundeswehr spezieller wie andere Armeen. Die kleine Einheit die vom Mannschaftsgrad geführt wird ist dort vorhanden. Und das seit langer Zeit. Historisch gesehen auch in den Weltkriegen. Das aber nur als Randnotiz.
Das Problem sind die statisch geregelten oder in der Reform befindlichen Teile. Hier setzt schlicht die Vernunft aus, der Behördenstaat kommt zum vorschein.
In Wirklichkeit ist die Bundeswehr nur ein Abbild der Gesellschaft mit all Ihren Fehlern.
Eine kleine nette Geschichte am Rande:
Ich war Heimschläfer, war aber natürlich einer Stube zugeteilt. Darin auch ein dunkelhäutiger und ein Kurde. 2 Stuben daneben 2 Neo-Nazis mit White-Power Emblem beim Einzug auf der Jacke. Nach 6 Monaten: Zusammen Grillen. Die Jacke wurde nie wieder gesehen.
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Daniel_1996 - 28
Champion
(offline)
Dabei seit 05.2010
4153
Beiträge
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Geschrieben am: 26.02.2011 um 15:21 Uhr
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Zitat von Snubnose: Müssten wir nicht viel mehr stolz auf unsere Soldaten sein?
Ich warte gespannt auf eure Antworten.
Die machen auch nur ihren Job.
Wie Polizei usw..
Dann könnte man ja auf jeden Job stolz sein.
Oh Hell Yeah!
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Niko-ru - 31
Fortgeschrittener
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Dabei seit 01.2010
49
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Geschrieben am: 26.02.2011 um 15:22 Uhr
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Zitat von _G-Unit_06_: also ich bin scho stolz, ich will auch mal soldat werden!!!!
ich sehe das genau so
Bifi-nu ,,,,,,,,,,,,, PSN
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Makaveli_89 - 36
Profi
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Dabei seit 12.2006
536
Beiträge
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Geschrieben am: 26.02.2011 um 17:02 Uhr
Zuletzt editiert am: 26.02.2011 um 17:04 Uhr
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Zitat von Cymru: Zitat von Makaveli_89: Bei mir wars unter anderem auch Patriotismus. Das können viele in unserer Gesellschaft nicht mehr verstehen; [...]
Daher sehe ich die Entwicklung zu einer reinen Berufsarmee durchaus skeptisch.
Vorweg: Es ist bewundernswert, dass Menschen ihr Leben riskieren, sei es als Rettungskräfte oder auch als Soldaten.
Beim Patriotismus bei der Bundeswehr frage ich mich dann aber doch: Kann man etwa den Einsatz in Afghanistan noch als patriotische Landesverteidigung sehen?
Ich würde mir als Soldat wohl sehr schwer tun, hier einen direkten Dienst am Vaterland zu sehen. Zumal, wenn ein Großteil der Deutschen den Einsatz ablehnt.
Würde mich interessieren, wie du/ihr das bewertet...
Ich war am Anfnag grundsätzlich für den Einsatz. Ich meine was blieb uns denn anders übrig? Mit Menschen verhandeln die ein islamisches weltkalifat aufbauen wollen? Man darf nicht vergessen dass es vor 09.11 schon ein dutzend Anschläge auf westliche Ziele gegeben hat. Die Radikalen Islamisten hätten niemals aufgehört. Gezielte Kommandooperationen hätten keinen Sinn gemacht - das haben die Ammis schon häufiger probiert -, Wirtschaftsembargos haben in einem Land ohne Wirtschaft keinen Sinn, also blieb nur der Einamrsch über. Man darf nicht vergessen, dass es in Afghanistan von Anfang an starke Kräfte gegen die Taliban gab, zB. die Usbekische Allianz. Mit diesen opossitionellen Kräften hat man dann auch den "Krieg" gegen das Regim der Taliban schnell gewonnen.
Danach hat man aber die eigentlichen Fehler gemacht:
1. In so einem Land kann es niemals Demokratische Strukturne geben. Das aufzubauen geht vollkommen an der Struktur und an dem Willen der Menschen in Afghanistan vorbei. Es ging von Anfang an nur um Stabilität
2. Man hat den Gegener einfach unterschätzt. Die Ammis haben mit dem Irakkrieg (meiner Ansicht nach n riesen Fehler) starke Kräfte aus Afghanistan abgezogen. Die Europäer (allen voran Deutschland) waren eh nie Willens genug in Afghanistan mehr zu investieren (würde ja nach Krieg aussehen). Um Afghanistan komplett zu kontrollieren wären insgesamt mind. 500.000 Soldaten notwendig gewesen (Einschätzung eines Amerikanischen Generals)
6 Jahre lang hat man also gar nichts getan. Die Taliban erholten sich und machten sich in der ländlichen Umgebung Afghanistans breit.
3. Eigentlich ist dieser Punkt vergleichbar mit der aktuellen Entwicklung. Der Westen hat viel zu lange fragwürdige Regime gestützt. Das gleiche auch mit Pakistan. Der Pakistanische Geheimdienst ISI, und Teile des pakistanischen Militärs haben die Islamisten im eigegen Land immer als strategische Reserve gegen Indien geshene. Also Bilden sie diese aus, finanziernen sie und sie unterstützten auch indirekt die Taliban in Afghnistan. Das ist ein offenen Geheimnis. Trotzdem bekommt Pakistan jedes Jahr Milliarden vom Westen um nicht Pleite zu gehen. Im Prinzip finanziert man sich damit die eigenen Feinde.
Nun deshalb kam es ebenso wie es kommen musste. Und jetzt haben wir den Salat. Ich bin eigentlich immer noch für den Einsatz. Weil das Zeil: Stabilität doch in greifbarer Nähe ist (Allerdings ist es eine Stabilität , die die meisten Europäer nicht verstehen können). Es geht nur noch einzig und alleine darum, dass keine Gefahr mehr von Afghanischme Boden ausgeht.
Das was mich so sauer macht, ist dass es von Anfang an an Material, Einsatzstärke, rechtlicher Sicherheit und einem robusten Mandat gefehlt hat. Ich kann keine Soldaten in den Krieg schicken und sie nur aus politischen Interessen gefährden (z:b das Mandat schön aufweichen, damit es nicht nach Krieg aussieht). Am Anfang durfen wir deutschen Soldaten ja nicht mal offensiv gegen die Taliban vorgehen. Noch heute fehlt es an Hubschraubern, die in solch einem Gebiet unerlässlich sind. Noch heute sind deutsche Sanitäter auf amerikanische BlackHawk-Hubschrauber angewiesen, wenn es mal knallt. Unsere veralteten CH53 sind nicht Nachtflugtauglich, dürfen nicht unter Beschuss landen (Man braucht sie aber eigentlich im Gefecht) und sind meistens eh nur in Reperatur.
Aber fairer Weise muss man auch sagen, dass sich die Ausrüstung sowie die rechtlichen Hürden in den letzten Jahren schon ziemlich gebessert haben. (Va. ein Verdienst Guttenbergs - auch wenn der gerade unter Beschuss steht)
Mors certa, hora incerta
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Cymru - 35
Champion
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Geschrieben am: 02.03.2011 um 00:08 Uhr
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Gut, wenn du für den Einsatz warst (bist?), dann trägt sich sowas natürlich leichter. Nehme aber an, dass einige deiner Kameraden das durchaus kritisch sehen.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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MackieMesser - 41
Champion
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Geschrieben am: 02.03.2011 um 11:19 Uhr
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Zitat von Cymru: Gut, wenn du für den Einsatz warst (bist?), dann trägt sich sowas natürlich leichter. Nehme aber an, dass einige deiner Kameraden das durchaus kritisch sehen.
Die meisten sind sauer über den Realitätsverlust und die Inkompetenz der politischen (vor allem Rot-Grün) und militärischen Führung.
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-Froehler- - 33
Fortgeschrittener
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Dabei seit 03.2010
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Geschrieben am: 02.03.2011 um 15:14 Uhr
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Zitat von Cymru: Zitat von Makaveli_89: Bei mir wars unter anderem auch Patriotismus. Das können viele in unserer Gesellschaft nicht mehr verstehen; [...]
Daher sehe ich die Entwicklung zu einer reinen Berufsarmee durchaus skeptisch.
Vorweg: Es ist bewundernswert, dass Menschen ihr Leben riskieren, sei es als Rettungskräfte oder auch als Soldaten.
Beim Patriotismus bei der Bundeswehr frage ich mich dann aber doch: Kann man etwa den Einsatz in Afghanistan noch als patriotische Landesverteidigung sehen?
Ich würde mir als Soldat wohl sehr schwer tun, hier einen direkten Dienst am Vaterland zu sehen. Zumal, wenn ein Großteil der Deutschen den Einsatz ablehnt.
Würde mich interessieren, wie du/ihr das bewertet...
Dienst am Vaterland eher in der Hinsicht im Namen meines Landes anderen, die meine Hilfe benötigen zu helfen. Das der Großteil der Deutschen Gesellschaft den Einsatz ablehnt ist bestimmt störend allerdings denke ich das jeder Soldat für sich weiß (und vor allem besser weiß als wir die wir unsere Informationen dem Internet oder den Nachrichten entziehen) was er dort unten leistet und das er das richtige tut.
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Klischeepunk - 40
Champion
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Geschrieben am: 02.03.2011 um 15:55 Uhr
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Zitat von -Froehler-:
Dienst am Vaterland eher in der Hinsicht im Namen meines Landes anderen, die meine Hilfe benötigen zu helfen. Das der Großteil der Deutschen Gesellschaft den Einsatz ablehnt ist bestimmt störend allerdings denke ich das jeder Soldat für sich weiß (und vor allem besser weiß als wir die wir unsere Informationen dem Internet oder den Nachrichten entziehen) was er dort unten leistet und das er das richtige tut.
Du glaubst wirklich, dass "jeder Soldat für sich" überhaupt etwas versteht? Das glaube ich bei der Minderheit der Menschen allgemein - Soldaten als weitere Minderheit dürften davon nicht eher gesegnet sein.
Dieser Post wurde 2 mal ROT-13 verschlüsselt.
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Kiki10
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Geschrieben am: 22.03.2011 um 02:12 Uhr
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Wo helfen die Soldaten denn?
THW und andere sind besser für einen Großteil deren "Hilfe".
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Forum / Politik und Wirtschaft
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