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Amerika benutzt weißen Phosphor in Fallujah

TSK2k - 37
Halbprofi (offline)

Dabei seit 11.2004
237 Beiträge

Geschrieben am: 10.11.2005 um 22:52 Uhr
Zuletzt editiert am: 11.11.2005 um 10:52 Uhr

"Erschüttern und braten"

Das Leugnen des US-Militärs folgte auf dem Fuße. Noch am Dienstag, dem gleichen Tag, als der italienische Sender seinen Bericht "Fallujah: Das versteckte Massaker" über den Einsatz von weißem Phosphor durch das US-Militär ausstrahlte, erhielt die Nachrichtenagentur Reuters eine E-Mail des US-Majors Tim Keefe, in der die Vorwürfe geleugnet wurden.

"Behauptungen, die US-Streitkräfte hätten Zivilisten mit diesen Waffen angegriffen, sind einfach falsch", schrieb er. Die US-Streitkräfte setzen Keefes Aussage zufolge keinerlei chemische Waffen im Irak ein. Zuvor hatte bereits ein Sprecher des US-Militärs in Baghdad gesagt, er "erinnere" sich nicht, daß in Fallujah weißer Phosphor eingesetzt worden sei.

Die Tatsache, daß den US-Soldaten vor Beginn der Offensive gegen Fallujah nach Aussage des in dem Fernsehbericht gezeigten früheren US-Soldaten Jeff Englehart mitgeteilt worden war, daß sich nur noch "feindliche Kämpfer" in der Stadt aufhielten, zeigt, daß Keefe mit seiner Behauptung, der weiße Phosphor sei nicht gegen Zivilisten eingesetzt worden, aus Sicht des US-Militärs zwingend recht haben muß. "Man sagte uns, bevor wir nach Fallujah ins Kampfgebiet gingen, daß jede einzelne Person, die dort ging, sprach oder atmete ein feindlicher Kämpfer war. Daher war jede einzelne Person, die die Straße entlangging oder in einem Haus war, ein Ziel", berichtete Englehart.

Ebenso ist auch seine Aussage, das US-Militär setze im Irak keine chemischen Waffen ein, zu bewerten, da weißer Phosphor nach Ansicht des US-Militärs eine konventionelle und keine chemische Waffe ist. Weißer Phosphor beginnt allein durch den Kontakt mit dem in der Luft enthaltenen Sauerstoff mit einer Temperatur von 1.300 Grad Celsius zu brennen. Er ist die reaktionsstärkste Form des Phosphors und wurde daher bereits im 2. Weltkrieg unter anderem gegen deutsche Städte eingesetzt. Neben der Brandwirkung und den verheerenden Verletzungen, die Hautkontakt schon bei kleinen Mengen verursacht, ist der Stoff außerdem hochgiftig. Bereits 50 Milligramm werden als tödliche Dosis angesehen. Der Tod tritt bei einer solchen Vergiftung innerhalb von 5 bis 10 Tagen ein.

"Die Gase aus dem Gefechtskopf, der weiße Phosphor, bilden eine Wolke und wenn er mit der Haut in Berührung kommt, ist es absolut unheilbarer Schaden. Verbrennt Fleisch bis auf die Knochen. Er verbrennt nicht notwendigerweise Kleidung, aber er verbrennt die Haut unter der Kleidung. Deshalb helfen Schutzmasken nicht, weil es direkt durch die Maske hindurchbrennt, das Gummi der Maske, es wird am Gesicht schmelzen. Wenn man ihn einatmet, verbrennt er die Luftröhre und die Lungen, bis man erstickt und dann verbrennt er einen von innen heraus. Er reagiert mit Haut, Sauerstoff und Wasser", beschreibt Englehart die Wirkungsweise dieser "konventionellen Waffe".

Auch im Dezember des vergangenen Jahres hatte das US-Außenministerium bereits in Reaktion auf damalige Presseberichte ein ausführliches Dementi veröffentlicht. Dort hieß es hinsichtlich des Einsatzes von Granaten mit weißem Phosphor: "US-Streitkräfte haben sie sehr sparsam in Fallujah eingesetzt, für Beleuchtungszwecke. Sie wurden in die Luft gefeuert, um nachts feindliche Stellungen zu beleuchten, nicht auf feindliche Kämpfer."

Tatsächlich wurde selbst in einem Artikel in der Zeitschrift des US-Militärs "Field Artillery" vom März dieses Jahres offen zugegeben, daß weißer Phosphor in Fallujah gegen Widerstandskämpfer - oder was die US-Soldaten hierfür hielten - eingesetzt wurde.


[verlinkte Grafik wurde nicht gefunden]

"Weißer Phosphor. WP erwies sich als eine effektive und vielseitige Munition. Wir verwendeten ihn bei Erkundungsmissionen bei zwei Durchbrüchen und später beim Kampf als eine mächtige psychologische Waffe gegen Rebellen in Schützengräben und Erdlöchern, wenn wir mit Bomben keine Wirkung gegen sie erzielten. Wir feuerten 'erschüttern und braten'-Missionen auf die Rebellen, benutzten WP, um sie herauszutreiben und Bomben, um sie zu erledigen", so der Artikel.


Quelle: www.freace.de


Ich finde es lächerlich das das US-Militär immer noch versucht das zu leugnen.
Dieser Bericht ist auch sehr sehenswert was das Thema betrifft:


Das ist ein Link


Es kotzt mich an dass die Politiker so tun als ob nichts wäre.
Angenommen ein anderer Staat, das wirtschaftlich nicht so stark ist, würde so etwas abziehen, dann wäre die Hölle los. Warum redet hier niemand von einem Völkermord? Scheiss Politik. Wer stark und reich ist, der ist auch Freund, egal was er macht.

TÜRKIYE TÜRKLERINDIR BOZKURT ÖZGÜRLÜGÜN SIMGESIDIR VATAN SEVGISI IMANDIR

Black-Sheep - 46
Halbprofi (offline)

Dabei seit 06.2005
350 Beiträge

Geschrieben am: 10.11.2005 um 23:44 Uhr

Ja, stimmt... leider läuft es in unserer Welt so... und leider können wir nix dagegn tun

Alles, was auf der Welt ist, hat die Tendenz, zu einem Ziel zu streben

RoccoS - 45
Profi (offline)

Dabei seit 07.2005
779 Beiträge
Geschrieben am: 10.11.2005 um 23:53 Uhr

Das is ne schwierige Sache mit Phosphor, genauso wie mit Napalm. Denn laut internationalen Übereinkommen gelten sie nicht unbedingt als chemische Kampfstoffe. Das liegt daran, dass ihre Wirkung thermisch ist, d.h. der Schaden, den sie verursachen liegt nicht darin begründet, dass es ein chemischer Stoff ist, sondern vielmehr an der brandfördernden Wirkung. Würdest du sie also als chemische Kampfstoffe klassifizieren, hätten die Jugendlichen in den Pariser Vororten auch chemische Kampfstoffe benutzt, als sie Molotow-Cocktails geworfen haben.

Im Endeffekt is das alles nur Wortklauberei, denn in dem Moment, in dem du verbrennst is dir das glaub ich recht egal, ob das Benzin ist oder Phosphor, was dich verbrennt.

Biltunk prauchen wier nicht! weihl wier sint cuhl unt kluk schon gans fonn sellpst!

Greentommy - 41
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 10.2005
27 Beiträge
Geschrieben am: 10.11.2005 um 23:55 Uhr

Zitat:

Ja, stimmt... leider läuft es in unserer Welt so... und leider können wir nix dagegn tun


doch, kein ami- pordukte kaufen xD
cheesemaker - 43
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
2563 Beiträge

Geschrieben am: 11.11.2005 um 10:18 Uhr

Zitat:

Das is ne schwierige Sache mit Phosphor, genauso wie mit Napalm. Denn laut internationalen Übereinkommen gelten sie nicht unbedingt als chemische Kampfstoffe. Das liegt daran, dass ihre Wirkung thermisch ist, d.h. der Schaden, den sie verursachen liegt nicht darin begründet, dass es ein chemischer Stoff ist, sondern vielmehr an der brandfördernden Wirkung. Würdest du sie also als chemische Kampfstoffe klassifizieren, hätten die Jugendlichen in den Pariser Vororten auch chemische Kampfstoffe benutzt, als sie Molotow-Cocktails geworfen haben.

Im Endeffekt is das alles nur Wortklauberei, denn in dem Moment, in dem du verbrennst is dir das glaub ich recht egal, ob das Benzin ist oder Phosphor, was dich verbrennt.


Da muss ich dir vollkommen recht geben. Der Einsatz von Phosphor ist verwerflich, aber durch keinerlei int. Vereinbarungen verboten.

Und eins muss ich noch loswerden: Die Amís sind sehr gewitzt in ihren Aussagen. Da muss man ganz genau hinhören. Meistens ist entscheidend was sie nicht sagen...

"Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück - zu Null." Voltaire

TSK2k - 37
Halbprofi (offline)

Dabei seit 11.2004
237 Beiträge

Geschrieben am: 11.11.2005 um 13:11 Uhr

Zitat:

Zitat:

Das is ne schwierige Sache mit Phosphor, genauso wie mit Napalm. Denn laut internationalen Übereinkommen gelten sie nicht unbedingt als chemische Kampfstoffe. Das liegt daran, dass ihre Wirkung thermisch ist, d.h. der Schaden, den sie verursachen liegt nicht darin begründet, dass es ein chemischer Stoff ist, sondern vielmehr an der brandfördernden Wirkung. Würdest du sie also als chemische Kampfstoffe klassifizieren, hätten die Jugendlichen in den Pariser Vororten auch chemische Kampfstoffe benutzt, als sie Molotow-Cocktails geworfen haben.

Im Endeffekt is das alles nur Wortklauberei, denn in dem Moment, in dem du verbrennst is dir das glaub ich recht egal, ob das Benzin ist oder Phosphor, was dich verbrennt.


Da muss ich dir vollkommen recht geben. Der Einsatz von Phosphor ist verwerflich, aber durch keinerlei int. Vereinbarungen verboten.



Mag ja sein, aber ich glaube nicht dass man diese Waffe gezielt gegen "Terroristen" einsetzen kann, ohne Zivilisten dabei zu gefährden.
Und so lange die int. Vereinbarungen nicht jede Waffe verbieten, scheiss ich auf sie :-D

TÜRKIYE TÜRKLERINDIR BOZKURT ÖZGÜRLÜGÜN SIMGESIDIR VATAN SEVGISI IMANDIR

cheesemaker - 43
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
2563 Beiträge

Geschrieben am: 11.11.2005 um 14:08 Uhr

Zitat:

Und so lange die int. Vereinbarungen nicht jede Waffe verbieten, scheiss ich auf sie :-D


Leider nicht nur du...

"Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück - zu Null." Voltaire

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