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Forum / Politik und Wirtschaft
Globalisierung, was ist das?

Kim_S - 19
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Geschrieben am: 19.10.2005 um 00:04 Uhr
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Eigentlich sollte man den BEgriff "Globalisierung" zum Unwort des Jahres machen... denn: was ist das? Wird die Welt grösser? Nimmt der Erdumfang zu? Oder das Erdvolumen? Gut, Globalisierung, wie ich sie verstehe heisst ja erst einmal dass der Austausch zwischen Ost+West besser funktioniert, weil der KOmmunismus zusammengebrochen ist. Eigentlich ja eine tolle Sache. Sollte man ja was von haben als Mensch. Jetzt frage ich mich, warum immer nachdem der Begriff "Globalisierung" genannt wird, sofort die Aussage kommt "einen Sozialstaat wie früher können wir uns nicht mehr leisten". Häää? Weil der Austausch besser funktioniert oder wie? Was ich dabei ganz seltsam finde ist, dass Grosskonzerne auch schon vor 100 Jahren international gearbeitet haben uind gerade durch die unterschiedlichen Regelungen in den verschiedenen Ländern super Geld verdienen konnten. Aha.
Unterschiedliche Regelungen führen also zu Ausbeutung. Ja und nu? Jetzt sind die Grenzen auch für den Mittelstand, auch für den normalen Menschen offen. Leidet also das Grosskapital darunter, weil sich die Standards angleichen. Jepp, die Angleichung, das ist's wohl - das Deutsche Niveau ist zu hoch. Moment, dann müsste doch, damit's fair ist auch das Wirtschaftsniveu sinken. Also weniger Gewinne für deutsche Unternehmen damit sich das Niveu angleicht.
Jetzt wollen die Unternehmer aber mehr Gewinne (mach Geld, mach mehr Geld). Das hiesse aber, dass da eine Sache in Deutschland arg in Schieflage geraten würde. Würde auch der Wirtschaft nix bringen. Wer kein Geld zum ausgeben hat, kann als Normalbürger auch nicht die Wirtschaft zu Gewinnen verhelfen. Pech, oder wie? Also, ich behaupte: der Satz "in einer globalisierten Welt können wir das uns nicht mehr leisten" ist eine Lüge. Was meint ihr?
Lieber ein selbstbewusster Charakter als ein Fähnchen im Wind. http://www.swuush-mag.de
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dapa - 41
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Geschrieben am: 19.10.2005 um 01:38 Uhr
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Hi!
Zuerst einmal würd ich gerne sagen, dass Globalisierung und Sozialstaat überhaupt nichts miteinander zu tun haben.
Globalisierung:
Unter Globalisierung versteht man den Prozess der zunehmenden weltweiten Vernetzung der Menschen und Gesellschaften und der Verbilligung ihres Marktzugangs auf Grund technischen Fortschritts in den Bereichen Information, Kommunikation, Transport, Verkehr und Kapital sowie der zunehmenden Liberalisierung des Welthandels.
Sozialstaat:
Der Begriff Sozialstaat bezeichnet ein Gemeinwesen, das bestrebt ist, soziale Unterschiede – etwa materieller Natur – zwischen seinen Mitgliedern bis zu einem gewissen Grad auszugleichen, um die Teilhabe aller an den gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen zu gewährleisten.
Soviel dazu!
Wenn ich deinen Post richtig verstanden habe, so verstehst du es nicht, dass im gleichen Atemzug mit Globalisierung die nicht Finanzierbarkeit des Sozialstaates gennant wird. Eigentlich ganz einfach: Auf Grund der Globalisierung muss sich der Staat Wettbewerbsvorteile schaffen um die Wirtschaft zu Investitionen zu animieren. Dies geschiet meist durch Steuervergünstigungen etc. Diese Dinge kosten allerdings Geld bzw. verursachen Mindereinnamen. Diese Geld muss ja irgendwo wieder eingespart werden. Wenn man sich einmal den Bundeshaushalt anschaut, stellt man fest, dass ein Großteil davon die Sozialen Sicherungssysteme ausmachen. Also liegt es nahe dort einzusparen. Somit dürfte klar sein, dass ein Sozialstaat wie wir in kennen nicht weiter tragbar sein kann. Man muss sich neue Modelle überlegen um die Soziale Gerechtigkeit zu gewährleisten! Aber was ist sozial gerecht? Sozial gerecht ist was Arbeit schafft - so der Wahlslogan der CDU. Ist das die neue Definition von Sozialstaat? Ich vermag es nicht zu beantworten, aber ist es sozial gerecht nicht zu arbeiten und dennoch mehr zu haben als jemand der 10 Stunden am Tag schufftet???
Es gibt keine Probleme, sondern nur anspruchsvolle Aufgaben.
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Kim_S - 19
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Geschrieben am: 19.10.2005 um 03:10 Uhr
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Zitat: Wenn ich deinen Post richtig verstanden habe, so verstehst du es nicht, dass im gleichen Atemzug mit Globalisierung die nicht Finanzierbarkeit des Sozialstaates gennant wird. Eigentlich ganz einfach: Auf Grund der Globalisierung muss sich der Staat Wettbewerbsvorteile schaffen um die Wirtschaft zu Investitionen zu animieren.
Aber es ist doch noch so, dass mittelständische Unternehmen und Familen-Kleinbetriebe ihre Waren für den regionalen Markt anbieten und da braucht es doch auch Menschen, die genügend Geld haben für diese Waren. Wenn neben dem Abbau der Sozialsysteme, des Sinkens der Reallöhne (was sie seit Jahren tun) auch die Preise runter (!) gehen würden, dann würde da ein Schuh draus werden. Aber so dünkt mir, handelt es sich nur um eine billige Ausrede der Grosskonzerne und deren Vertretern. Ich behaupte immer noch: Wer sozial sein will, der kann das auch. In einer freien Welt eigentlich noch besser als vorher. Schliesslich können die Einsparungen, die Grossunternehmen machen, den wirtschaftlichen Vorteil den sie haben auch mittels finanziell grösserer Spielräume wiederrum in eine Stärkung (!!!) des Sozialsystems gesteckt werden. Es ist alles nur eine Frage des Willens. Wenn ich mir da mal ansehe, dass wir angeblich eine Überalterung der Gesellschaft zu erwarten haben, dann ist ein Ausbau des Sozialsystems dringen notwendig, wenn der soziale Frieden in Deutschland (und damit auch der politische) gesichert sein will. Eigentlich ganz einfach... oder? Ich würde trotzdem gerne mal die (aus meiner Sicht falsche) offizielle Logik der letzten Jahre nachvollziehen können. Es gelingt mir nämlich nicht, denn die neoliberalen Gedankenspiele sind für mich oberflächlich, nicht-zu-ende-gedacht und dumm. Also wie wird da eine Logik draus?
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dapa - 41
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Geschrieben am: 19.10.2005 um 07:00 Uhr
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Zitat: Aber es ist doch noch so, dass mittelständische Unternehmen und Familen-Kleinbetriebe ihre Waren für den regionalen Markt anbieten und da braucht es doch auch Menschen, die genügend Geld haben für diese Waren. Wenn neben dem Abbau der Sozialsysteme, des Sinkens der Reallöhne (was sie seit Jahren tun) auch die Preise runter (!) gehen würden, dann würde da ein Schuh draus werden.
Die Kaufkraft zu stärken bzw. die Preise zu senken hat mi Sozialstaat nichts zu tun. Der Sozialstaat soll soziale Sicherheit und soziale Gerechtigkeit herstellen, seine Bürger vor Notlagen bewahren oder ihnen im Falle der Not Hilfe anbieten. Ausdruck des Sozialstaatsprinzips in Deutschland sind z.B. die gesetzlichen Krankenversicherung, Rentenversicherung, Unfallversicherung und Arbeitslosenversicherung.
Zitat: Schliesslich können die Einsparungen, die Grossunternehmen machen, den wirtschaftlichen Vorteil den sie haben auch mittels finanziell grösserer Spielräume wiederrum in eine Stärkung (!!!) des Sozialsystems gesteckt werden. Es ist alles nur eine Frage des Willens.
Sehr Richtig - ist nur eine Frage des Willens! Und da kommen wir wieder auf die Globalisierung zurück. Leider leben wir nicht in unserem eigenen kleinen Microkosmos und müssen uns auf dem Weltmarkt behaupten. Zwei Beispiele: Die Marktkapitalisierung (Börsenwert - Kaufpreis für das Unternehmen an der Börse) der Citigroup - USA (Bank) beträgt 191mrd EUR; Deutsche Bank liegt bei nur 44mrd EUR. Handelsunternehmen WalMart - USA 156mrd EUR; Metro zum Vergleich nur 13mrd EUR. Und so kann man das in jeder Branche machen. Die wirkliche Großen in der Welt könnten die Größten in Deutschland aus der Portokasse aufkaufen!
Zitat: Wenn ich mir da mal ansehe, dass wir angeblich eine Überalterung der Gesellschaft zu erwarten haben, dann ist ein Ausbau des Sozialsystems dringen notwendig, wenn der soziale Frieden in Deutschland (und damit auch der politische) gesichert sein will.
Auch das ist Richtig und da muss auch was passieren! Das große Problem der Politik ist, dass sie nur in Legislatuperioden denkt. Als der Generationenvertrag beschlossen wurde, war die Gesellschaftsentwicklung bereits abzusehen und dennoch wurde er umgesetzt und bejubelt - Adenauer gewann die Wahl. Jetzt haben wir eine auf dem Kopfstehende Alterspyramide und dieses System ist nicht mehr tragbar.
Es ist aber auch so, dass welches System auch immer nur mit gefüllten Staatskassen finanziert werden kann. Einzige Einnahmequelle die der Staat hat sind Steuern. Es gilt nun den Mittelstand als Hauptarbeitgeber zu entlasten(Arbeitsplätze schaffen), die Kaufkraft der Bürger zu stärken und zugleich maximale Steuereinnahmen zu erreichen! Dann kann man vielleicht irgendwann mal mit dem Schuldenabbau anfangen und irgendwann auch ein soziales Sicherungssystem sauber finanzieren! Alternative wäre eine private Vorsorge von jedem Einzelnen. Und ich persönlich bin der Meinung, dass das jeder machen sollte, denn bis in 30 Jahren schauts noch besch... aus als jetzt!
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Mars91
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Geschrieben am: 19.10.2005 um 11:15 Uhr
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Jetzt bin ich ja um einiges schlauer!!
Cool!!
( : : )
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1EMINEM1 - 36
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Geschrieben am: 19.10.2005 um 11:47 Uhr
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weltweite vernetzung der wirtschaft
muhaha
hakuna matata
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Kim_S - 19
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Geschrieben am: 19.10.2005 um 23:46 Uhr
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Zitat: Leider leben wir nicht in unserem eigenen kleinen Microkosmos und müssen uns auf dem Weltmarkt behaupten.
Ok, Du und ich müssen uns behaupten. Jetzt verdiene ich um einiges mehr als ein Arbeitnehmer z.B. in den neuen Ost-EU-Ländern. Also kann ich auch mehr Geld für Waren ausgeben. Und das Geld, dass da in die Kasse kommt (mein Geld) kann anteilsmässig wieder zur Sicherung der Sozialsysteme eingesetzt werden. Also, wenn man sich behaupten will, dann ist es oberstes Gebot das soziale Miteinander zu stärken, oder?
Zitat: Jetzt haben wir eine auf dem Kopfstehende Alterspyramide und dieses System ist nicht mehr tragbar.
Ich denke schon. Ausserdem wird die Pyramide ja nicht ewig so weiter gehen. Ausser die Leute, die in Deutschland geboren werden, sterben irgendwann aus. (Ok, die Tendenz ist ja im Augenblick vorhanden).
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dapa - 41
Halbprofi
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Geschrieben am: 20.10.2005 um 17:43 Uhr
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Zitat: Jetzt verdiene ich um einiges mehr als ein Arbeitnehmer z.B. in den neuen Ost-EU-Ländern. Also kann ich auch mehr Geld für Waren ausgeben. Und das Geld, dass da in die Kasse kommt (mein Geld) kann anteilsmässig wieder zur Sicherung der Sozialsysteme eingesetzt werden.
Hier sind allerdings die Lebenserhaltungskosten auch ungleich höher, folglich ist nicht sehr viel mit investieren. Abgesehen davon steige ich gerade nicht wirklich dahinter, was du damit sagen möchtest!?
Zitat: Also, wenn man sich behaupten will, dann ist es oberstes Gebot das soziale Miteinander zu stärken, oder?
Flasch! Wenn du dich behaupten möchtest musst du Arschloch (entschuldige den Ausdruck) sein! Das ist traurig aber wahr in unserer Gesellschaft.
Zitat: Ich denke schoen. Ausserdem wird die Pyramide ja nicht ewig so weiter gehen. Ausser die Leute, die in Deutschland geboren werden, sterben irgendwann aus. (Ok, die Tendenz ist ja im Augenblick vorhanden).
Es gab eine Zeit, da haben drei Arbeitnehmer einen Rentner finanziert. Mittlerweile müsst ein Arbeitnehmer drei Rentner finanzieren (stimmt wahrscheinlich nicht, aber viel fehlt nicht mehr!) Das ist ein Problem und durch die immer älter werdende Gesellschaft wird sich das so bald auch nicht ändern. Irgendwann, wenn die sehr starken Jahrgänge alle weggestorben sind wird es sich bestimmt wieder ausgleichen, aber das dauert noch...
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Casual-Pepe - 45
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Geschrieben am: 21.10.2005 um 00:16 Uhr
Zuletzt editiert am: 21.10.2005 um 00:18 Uhr
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Zitat: Zitat: Jetzt verdiene ich um einiges mehr als ein Arbeitnehmer z.B. in den neuen Ost-EU-Ländern. Also kann ich auch mehr Geld für Waren ausgeben. Und das Geld, dass da in die Kasse kommt (mein Geld) kann anteilsmässig wieder zur Sicherung der Sozialsysteme eingesetzt werden.
Hier sind allerdings die Lebenserhaltungskosten auch ungleich höher, folglich ist nicht sehr viel mit investieren. Abgesehen davon steige ich gerade nicht wirklich dahinter, was du damit sagen möchtest!?
Zitat: Also, wenn man sich behaupten will, dann ist es oberstes Gebot das soziale Miteinander zu stärken, oder?
Flasch! Wenn du dich behaupten möchtest musst du Arschloch (entschuldige den Ausdruck) sein! Das ist traurig aber wahr in unserer Gesellschaft.
Zitat: Ich denke schoen. Ausserdem wird die Pyramide ja nicht ewig so weiter gehen. Ausser die Leute, die in Deutschland geboren werden, sterben irgendwann aus. (Ok, die Tendenz ist ja im Augenblick vorhanden).
Es gab eine Zeit, da haben drei Arbeitnehmer einen Rentner finanziert. Mittlerweile müsst ein Arbeitnehmer drei Rentner finanzieren (stimmt wahrscheinlich nicht, aber viel fehlt nicht mehr!) Das ist ein Problem und durch die immer älter werdende Gesellschaft wird sich das so bald auch nicht ändern. Irgendwann, wenn die sehr starken Jahrgänge alle weggestorben sind wird es sich bestimmt wieder ausgleichen, aber das dauert noch...
Ich denke nicht dass nur die demographische Entwicklung tatsächlich das einzige Problem unser Rentensystem ist. Es ist nichts neues dass die Gesellschaft immer älter wird und es ist auch nicht angebracht damit das Rentenproblem in Verbindung zu bringen.
Es gibt Staaten in Afrika in denen über 50 % der Bevölkerung unter 25 Jahre alt ist,dann müssten diese Staaten nach dieser Theorie ein sicheres Rentensystem (zumindest die Vorraussetzung dafür) haben.
Klar,so kann man sicherlich nicht argumentieren,aber wenigstens kommt man somit auf den springenden Punkt.
Das Problem ist nicht die demographische Entwicklung!
Das Problem ist dass immer weniger Geld für´s Rentensystem eingenommen wird.
Woran liegt es? Es gibt meiner Meinung nach mehrere Faktoren die da eine Rolle spielen.
- Die steigende Arbeitslosigkeit (wenn einer nicht arbeitet,kann er auch nichts zur Finanzierung des Rentensystem beitragen)
- zunehmende Beschäftigungsarten die nicht Sozialversicherungspflichtig (Mini Jobs,1 EuroJobs) sind
-Viele private Altersversorgungen werde vom Staat gefördert (der Betrag der eingezahlt wird,ist nicht Sozialversicherungspflichtig)
-stagnierende Lohnentwicklung
-Beitragsbemessungsgrenze (?????)
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Kim_S - 19
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Geschrieben am: 21.10.2005 um 00:34 Uhr
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Zitat: Zitat: Jetzt verdiene ich um einiges mehr als ein Arbeitnehmer z.B. in den neuen Ost-EU-Ländern. Also kann ich auch mehr Geld für Waren ausgeben. Und das Geld, dass da in die Kasse kommt (mein Geld) kann anteilsmässig wieder zur Sicherung der Sozialsysteme eingesetzt werden.
Hier sind allerdings die Lebenserhaltungskosten auch ungleich höher, folglich ist nicht sehr viel mit investieren. Abgesehen davon steige ich gerade nicht wirklich dahinter, was du damit sagen möchtest!?
Na dass die Sozialsysteme doch wunderprächtig funktionieren, wenn man nur will... menno... ist das so schwer?
Zitat:
Zitat: Also, wenn man sich behaupten will, dann ist es oberstes Gebot das soziale Miteinander zu stärken, oder?
Flasch! Wenn du dich behaupten möchtest musst du Arschloch (entschuldige den Ausdruck) sein! Das ist traurig aber wahr in unserer Gesellschaft.
Das Arschlochverhalten ist der Auslöser für die Lage die wir gerade haben. Es haben sich in den letzten 20 Jahren genügend Leute wie Arschlöcher verhalten (die Leute die meinen "Hauptsache mir geht's gut"). Und gerade die wundern sich jetzt, dass das irgendwie auch nicht funktioniert. Tja, wir leben eben alle doch irgendwie nur in EINER Welt.
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dapa - 41
Halbprofi
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Geschrieben am: 25.10.2005 um 01:54 Uhr
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Zitat: Casual-Pepe schrieb:
Das Problem ist nicht die demographische Entwicklung!
Das Problem ist dass immer weniger Geld für´s Rentensystem eingenommen wird.
Und woran liegt das deiner Meinung nach? An den immer weniger werdenden Einzahlern? Da haben wir schon eine geringe Anzahl von Einzahlern (demographischer Faktor), dann sind auch noch 20% davon arbeitslos... Das Problem ausschließlich am demographischen Faktor aufzuhängen ist sicher falsch, aber auch nicht ganz verkehrt 
Zitat: Kim_S schrieb:
Na dass die Sozialsysteme doch wunderprächtig funktionieren, wenn man nur will... menno... ist das so schwer?
Ja, is es! Du solltest dir aber mal zuerst die Vorraussetzungen anschauen. Die ganzen Länder aus dem Osten kamen aus der Planwirtschaft. So ein Sozialsystem wie wir es über Jahrzehnte lang hatte, kannte sie dort nicht. Im Osten wurde praktisch bei null angefangen und es wurde auf die Experten gehört - es ging nicht ausschließlih darum irgendeine Wahl zu gewinnen, sondern das Wohl der Menschen stand erstmal im Vordergrund. Das fehlt in der westlichen Hemisphäre zur Gänze.
Zitat: Tja, wir leben eben alle doch irgendwie nur in EINER Welt. Genau das ist der Punkt und da sind wir auch wieder beim eigentlichen Thema - der Globalisierung! Wir leben alle nur in EINER Welt! Und um sich in dieser EINEN Welt zu behaupten, muss man billiger sein als der Andere! Hört sich bescheuert an - is aber so!
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Gazpacho - 38
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Geschrieben am: 25.10.2005 um 15:57 Uhr
Zuletzt editiert am: 25.10.2005 um 16:10 Uhr
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ui, da habt ihr ja mal wieder eines der komplexesten Themen gefunden 
Zitat: dapa schrieb:
Wir leben alle nur in EINER Welt! Und um sich in dieser EINEN Welt zu behaupten, muss man billiger sein als der Andere! Hört sich bescheuert an - is aber so!
Stimmt nicht - es reicht besser zu sein.
bzw in Deutschland nicht mehr Stahl oder Zucker subventionieren ( um billiger zu sein ) sondern in neue Bereiche investieren, in denen wir nicht mit Dumpinglöhnen konkurierren müssen.
Warum gibt die Regierung Milliarden für unsere Steinkohle aus, wenn man sie anderswo direkt von der Erde kratzen kann und wir 200 meter tiefe Schächte bauen müssen?
Warum gibt die EU Milliarden für unseren Zucker aus, wenn der in Brasilien 5 mal billiger produziert werden kann??
Noch besserer Vorschlag: wir könnten daran arbeiten, weltweit den Lebensstandard zu erhöhen, dann gibts keine Billiglohnländer mehr 
Was uns allen klar sein sollte, ist das wir in dieser Entwicklung nun mal drinstecken und wir können uns dem weder entziehen noch können wir es rückgängig machen. Der Sozialstaat in Deutschland ist ein Relikt aus Zeiten boomender Wirtschaft und in seiner derzeitigen Form auf keinen Fall zukunftsfähig.
Es spielen unzählige Faktoren in diese missliche Lage hinein, u.a. eben wirtschaftliche und demografische Probleme.
Dabei wird die Arbeit der Regierung v.a. dadurch erschwert, dass wir eben nicht mehr 1648 leben, sondern 2005 und die Idee des souveränen Nationalstaates, der wir seit dem Westfälischen Frieden nachhängen, ist aufgrund der "Globalisierung" veraltet.
Soziale Marktwirtschaft sollte nun auf globaler Ebene gestaltet werden. Dass klingt natürlich sehr utopisch.
Aber das einzige was noch nicht "globalisiert" ist, ist das Regieren. "Global government" will keinesfalls eine Weltregierung. Es ist vielmehr die enge Zusammenarbeit von nationalen Regierungen, Internationalen Organisationen (UNO, WTO, IWF, ILO aber auch NGOs) und die Stärkung dieser Organisationen und der Weltöffentlichkeit auf kosten des nationalstaatlichen Souveräns etc
dann wäre zum Beispiel eine Tobin-Tax durchführbar...
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cheesemaker - 43
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Geschrieben am: 25.10.2005 um 16:13 Uhr
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Zitat: Aber das einzige was noch nicht "globalisiert" ist, ist das Regieren. "Global government" will keinesfalls eine Weltregierung. Es ist vielmehr die enge Zusammenarbeit von nationalen Regierungen, Internationalen Organisationen (UNO, WTO, IWF, ILO aber auch NGOs) und die Stärkung dieser Organisationen und der Weltöffentlichkeit auf kosten des nationalstaatlichen Souveräns etc
dann wäre zum Beispiel eine Tobin-Tax durchführbar...
Alles richtig, aber auch die UNO und ihre Unterorganisationen sind bei weitem nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Sie sind in einem Klima von gegenseitigem Misstrauen entstanden und somit nicht dafür ausgelegt wahren Konsens zu schaffen.
Sollte es allerdings gelingen einheitliche Rahmenbedingungen und evtl. auch die Tobin-Tax (in ursprünglicher oder abgewandelter Form) durchzusetzen, dann könnte die Globalisierung doch noch ein versönliches Ende nehmen.
Das Problem ist nur, dass diejenigen die am meisten davon hätten nicht die Macht haben etwas derartiges anzuregen und die welche die Macht dazu hätten wenig Interesse daran zeigen grundlegende Änderungen vorzunehmen.
"Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück - zu Null." Voltaire
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Gazpacho - 38
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Geschrieben am: 26.10.2005 um 16:23 Uhr
Zuletzt editiert am: 26.10.2005 um 16:32 Uhr
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Zitat: Alles richtig, aber auch die UNO und ihre Unterorganisationen sind bei weitem nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Sie sind in einem Klima von gegenseitigem Misstrauen entstanden und somit nicht dafür ausgelegt wahren Konsens zu schaffen.
Deshalb sollte die UNO ja zu ihrem Geburtstag eine Reformkur bekommen, was leider nicht geklappt hat...
Natürlich muss die Idee des Global governments noch weiterentwickelt werden, außerdem hab ich hier versucht sie in einen Satz zu fassen--> sehr vereinfacht 
...WTO, IWF, WB und ILO haben mit sicherheitspolitischen Erwägungen überhaupt nichts zu tun, sind sicherlich auch nicht veraltet (wobei man die Ansichten der WTO sicherlich nicht teilen muss). Sie wären aber allesamt wichtige Säulen dieses Modells
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cheesemaker - 43
Champion
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Geschrieben am: 26.10.2005 um 16:41 Uhr
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Zitat: Zitat: Alles richtig, aber auch die UNO und ihre Unterorganisationen sind bei weitem nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Sie sind in einem Klima von gegenseitigem Misstrauen entstanden und somit nicht dafür ausgelegt wahren Konsens zu schaffen.
Deshalb sollte die UNO ja zu ihrem Geburtstag eine Reformkur bekommen, was leider nicht geklappt hat...
Natürlich muss die Idee des Global governments noch weiterentwickelt werden, außerdem hab ich hier versucht sie in einen Satz zu fassen--> sehr vereinfacht 
...WTO, IWF, WB und ILO haben mit sicherheitspolitischen Erwägungen überhaupt nichts zu tun, sind sicherlich auch nicht veraltet (wobei man die Ansichten der WTO sicherlich nicht teilen muss). Sie wären aber allesamt wichtige Säulen dieses Modells
Also ich für meinen Teil stehe WTO, IWF und WB sehr skeptisch gegenüber und halte sie für Organisationen denen mehr an der Erhaltung des Status Quo (Wohlstandsgefälle von Nord nach Süd) bzw daran die Ausbeutung noch auszubauen gelegen ist, als daran einheitliche Mindeststandarts zu allseitigem Vorteil zu schaffen (oder gar Dinge wie die Tobin Tax).
"Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück - zu Null." Voltaire
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Gazpacho - 38
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Geschrieben am: 28.10.2005 um 19:45 Uhr
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yep, das tun sie...
deshalb wird unsere generation das ändern (hoff ich)
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