Du bist nicht eingeloggt.

Login

Pass

Registrieren

Community
Szene & News
Locations
Impressum

Forum / Politik und Wirtschaft

Israel/Gaza Konflikt

<<< zurück   -1- ... -13- -14- -15-  
King2014
Profi (offline)

Dabei seit 05.2014
440 Beiträge
Geschrieben am: 13.08.2014 um 19:43 Uhr

Zitat von snickerz777:

Deswegen wäre es meiner Meinung nach wichtig, dass die Weltgemeinschaft die Kriegs- und Völkerrechtsverletzungen Israels bestraft und die Entwaffnung der Hamas gegebenenfalls selbst in die Hand nimmt, da die israelische Armee dazu scheinbar überhaupt nicht in der Lage ist.


Definiere: Die Weltgemeinschaft. Diejenigen auf der Welt, die etwas zu sagen haben, profitieren von den beiden Streithähnen im nahen Osten, demnach wird sich daran nichts ändern.

[zustimmen2 Personen stimmen diesem Beitrag zu:
Roddi, snickerz777, ... mehr anzeigen

snickerz777 - 30
Halbprofi (offline)

Dabei seit 09.2010
126 Beiträge

Geschrieben am: 13.08.2014 um 23:25 Uhr

Zitat von Roddi:



Sie antwortet aber meist auf Angriffe der Hamas. Völkerrechtlich geht das nun mal in Ordnung. Und der Staate Israel wird schon öfters von der UN gerügt.


Nein. Laut Kriegsrecht müssen die Soldaten zwischen gewaltbereiten Gruppen und der zivilen Bevölkerung unterscheiden. Niemand hat das Recht, auf alles zu schießen, was sich bewegt.
Und von den "Rügen" durch die UN lässt sich nun wirklich keiner beeindrucken.

Zitat:


Wie soll sie denn das auch machen ohne mehr Zivilisten zu töten? Ich denke deswegen macht sie es auch nicht.


Wenn die so viele Zivilisten dabei als "Kollateralschaden" hinnehmen, können die den Einsatz gleich sein lassen. Die Überlebenden von heute werden nämlich die Hamas von morgen sein, wenn sie feststellen, dass Schwester und Onkel getötet wurden und die Lebensgrundlage völlig zerstört wurde.

[zustimmen3 Personen stimmen diesem Beitrag zu:
Roddi, -miep-, Frgt10, ... mehr anzeigen

snickerz777 - 30
Halbprofi (offline)

Dabei seit 09.2010
126 Beiträge

Geschrieben am: 13.08.2014 um 23:34 Uhr

Zitat von King2014:


Definiere: Die Weltgemeinschaft. Diejenigen auf der Welt, die etwas zu sagen haben, profitieren von den beiden Streithähnen im nahen Osten, demnach wird sich daran nichts ändern.


Du sprichst einen wichtigen Punkt an, den ich auch noch erwähnen wollte.
Es gibt bestimmte Wirtschaftsgruppen, für die der nahe Osten ein wahrer Goldesel ist.
Wenn es da alle Paar Jahre kracht, entsteht notwendigerweise ein ständiger Bedarf an Rüstungsgütern, welcher unter anderem auch aus der deutschen Industrie gern gedeckt wird.

Diese Leute werden natürlich alles dafür tun, dass es auch so bleibt!
commenTA-tor
Experte (offline)

Dabei seit 10.2006
1524 Beiträge
Geschrieben am: 15.08.2014 um 03:34 Uhr
Zuletzt editiert am: 15.08.2014 um 03:50 Uhr

Zitat von snickerz777:

Diese Leute werden natürlich alles dafür tun, dass es auch so bleibt!
Sagen wir-sie werden sich zumindest nicht allzusehr anstrengen, die Lage zu verbessern ;-)


Zitat von snickerz777:

Die Überlebenden von heute werden nämlich die Hamas von morgen sein, wenn sie feststellen, dass Schwester und Onkel getötet wurden und die Lebensgrundlage völlig zerstört wurde.
Das ist richtig. Schon heute weiß praktisch keiner mehr, worum es eigentlich ging, das ist fast nur noch Blutrache und Hetze.


Zitat von snickerz777:

Zitat:

Wie soll sie denn das auch machen ohne mehr Zivilisten zu töten? Ich denke deswegen macht sie es auch nicht.
Laut Kriegsrecht müssen die Soldaten zwischen gewaltbereiten Gruppen und der zivilen Bevölkerung unterscheiden
...
Wenn die so viele Zivilisten dabei als "Kollateralschaden" hinnehmen, können die den Einsatz gleich sein lassen.
Israel hatte meines Wissens schon immer (!!!) die Angewohnheit, die nicht-israelische Zivilbevölkerung im Gazastreifen oder anderen Konfliktgebieten bei Gegenschlägen zu warnen-Flugblätter, Rundfunk, diesmal waren es SMS. Die Hamas tut das bei ihren Raketenangriffen meines Wissens nach nicht. Dafür gibt es mehrere klare Belege dafür, dass die Hamas-"Kämpfer" sich gezielt zwischen der Zivilbevölkerung verstecken. Die Palästinenser kriegen ihre eigene militante Hamas ja offensichtlich nicht selber in den Griff- oder wollen nicht. Und die UN- naja.

Zitat von snickerz777:

Und von den "Rügen" durch die UN lässt sich nun wirklich keiner beeindrucken..
Du scheinst zu wissen, wie ernst die zu nehmen ist- die kann das einfach nicht. Also- wer dann?
Israel darf es ja offensichtlich nicht.

Zitat von snickerz777:

...da die israelische Armee dazu scheinbar überhaupt nicht in der Lage ist.
Das sei jetzt mal dahingestellt. Da wir hier letztendlich von einer Bande von Terroristen reden, kann keine Armee der Welt eine vollständige Zerschlagung erreichen. Allerdings gehe ich persönlich davon aus, daß das israelische Militär sie wesentlich nachhaltiger stören könnte, als sie es momentan tun, wenn sie völlig freie Hand hätten.


Zitat von snickerz777:

Niemand hat das Recht, auf alles zu schießen, was sich bewegt.
Ich wüßte da ein paar Leute, denen du das gerne mal erklären darfst...Israel gehört ehrlich gesagt nicht dazu. Wenn ich mich mit einer Konfliktpartei in Friedensgesprächen befinde und mir plötzlich Raketen von dieser Partei in meine Zivilbevölkerung!!!! geschossen werden, dann ist das völlig rechtens, das abzubrechen.

Es ist einfach, Israel als technisch überlegene lokale Supermacht anzusehn und zu schimpfen, daß sie praktisch kaum Verluste, aber hunderte von Toten hinterlassen haben, klar. Böser Goliath. Aber ohne ihre technische Überlegenheit, ohne Iron Dome, hätte es auf israelischer Seite hunderte von Toten durch die Hamas-Raketen gegeben. Und ich will nicht wissen, was dann für ein Aufschrei durch das Land gegangen wäre, ich denke, dann hätte Israel´s Regierung noch wesentlich vernichtender reagiert-reagieren müssen.
ZickeZacke
Halbprofi (offline)

Dabei seit 08.2014
138 Beiträge
Geschrieben am: 15.08.2014 um 11:18 Uhr

Zitat von snickerz777:

Zitat von Roddi:



Sie antwortet aber meist auf Angriffe der Hamas. Völkerrechtlich geht das nun mal in Ordnung. Und der Staate Israel wird schon öfters von der UN gerügt.


Nein. Laut Kriegsrecht müssen die Soldaten zwischen gewaltbereiten Gruppen und der zivilen Bevölkerung unterscheiden. Niemand hat das Recht, auf alles zu schießen, was sich bewegt.

Wenn Israel das täte, wäre der Gazastreifen längst dem Erdboden gleich gemacht. Genug Bomben haben sie sicherlich.
Ein chirurgisches eingreifen, ohne zivile Verluste ist nicht möglich, Israel scheint aber bemüht, die Kollateralschäden zu begrenzen.
Bringt zwar den Opfern nichts, aber Israel vor zu werfen, "auf alles zu schießen, was sich bewegt" ist Unsinn.
Roddi - 38
Champion (offline)

Dabei seit 10.2005
12069 Beiträge

Geschrieben am: 15.08.2014 um 15:48 Uhr

Zitat von snickerz777:

Zitat von Roddi:



Sie antwortet aber meist auf Angriffe der Hamas. Völkerrechtlich geht das nun mal in Ordnung. Und der Staate Israel wird schon öfters von der UN gerügt.


Nein. Laut Kriegsrecht müssen die Soldaten zwischen gewaltbereiten Gruppen und der zivilen Bevölkerung unterscheiden. Niemand hat das Recht, auf alles zu schießen, was sich bewegt.
Und von den "Rügen" durch die UN lässt sich nun wirklich keiner beeindrucken.

Zitat:


Wie soll sie denn das auch machen ohne mehr Zivilisten zu töten? Ich denke deswegen macht sie es auch nicht.


Wenn die so viele Zivilisten dabei als "Kollateralschaden" hinnehmen, können die den Einsatz gleich sein lassen. Die Überlebenden von heute werden nämlich die Hamas von morgen sein, wenn sie feststellen, dass Schwester und Onkel getötet wurden und die Lebensgrundlage völlig zerstört wurde.


Zitat:

Nein. Laut Kriegsrecht müssen die Soldaten zwischen gewaltbereiten Gruppen und der zivilen Bevölkerung unterscheiden. Niemand hat das Recht, auf alles zu schießen, was sich bewegt.
Und von den "Rügen" durch die UN lässt sich nun wirklich keiner beeindrucken.


Eben. IDF vermutet Stellungen der Hamas, IDF wirft Flublätter ab, dass sie gleich bombardieren, Hamas nimmt Zivilisten als menschliche Schutzschilder. Das gunktioniert eben in einen der dicht besiedelsten Gegenden der Welt sehr gut.

"Nope".

Hlewagast - 34
Halbprofi (offline)

Dabei seit 11.2009
160 Beiträge

Geschrieben am: 21.08.2014 um 08:00 Uhr

Desmond Tutu - Mein Appell an das Volk Israels: Befreit euch, indem ihr Palästina befreit

Erzbischof Emeritus Desmond Tutu ruft in einem exklusiven Artikel für Haaretz zu einem globalen Boykott Israels auf und drängt Israelis und Palästinenser, jenseits ihrer Staatsführer nach einer nachhaltigen Lösung der Krise im Heiligen Land zu suchen.

Von Desmond Tutu
14. August 2014 | 21:56 Uhr
Ursprünglich auf http://www.haaretz.com/opinion/1.610687 erschienen. Übersetzung erfolgte durch die Avaaz-Gemeinschaft.

In den vergangenen Wochen erlebten wir beispiellose Handlungen durch Mitglieder der Zivilgesellschaft rund um den Globus gegen die Ungerechtigkeit von Israels unverhältnismäßig brutaler Reaktion auf die Raketenabschüsse aus Palästina.

Zählt man alle Menschen zusammen, die sich am vergangenen Wochenende versammelt haben, um Gerechtigkeit in Israel und Palästina zu fordern – in Kapstadt, Washington D.C., New York, Neu-Delhi, London, Dublin und Sydney, und all den anderen Städten – so war dies sicherlich der größte öffentliche Aufschrei für ein einzelnes Anliegen in der Geschichte der Menschheit.

Vor einem Vierteljahrhundert nahm ich an einigen gut besuchten Demonstrationen gegen die Apartheid teil. Ich hätte mir nie vorstellen können, wieder Demonstrationen dieser Größe zu sehen. Aber die Teilnehmerzahl am letzten Samstag in Kapstadt war genauso groß, wenn nicht größer als damals. Unter den Teilnehmern waren Junge und Alte, Muslime, Christen, Juden, Hindus, Buddhisten, Agnostiker, Atheisten, Schwarze, Weiße, Rote und Grüne vertreten ... wie man es von einer dynamischen, toleranten, multikulturellen Nation erwarten würde .
Ich bat die Menge, mit mir zu skandieren: “Wir sind gegen die Ungerechtigkeit der illegalen Besetzung von Palästina. Wir sind gegen das willkürliche Morden im Gazastreifen. Wir sind gegen die Erniedrigung von Palästinensern an Kontrollpunkten und Straßensperren. Wir sind gegen die von allen Beteiligten begangenen Gewalttaten. Aber wir sind nicht gegen Juden.”

Anfang der Woche forderte ich den Ausschluss Israels aus der Internationalen Architektenvereinigung, die in Südafrika tagte.
Ich bat die israelischen Schwestern und Brüder, die auf dieser Konferenz anwesend waren, darum, sich persönlich und auch in ihren beruflichen Aktivitäten, aktiv von dem Entwurf und der Konstruktion der Infrastruktur zu distanzieren, durch die das Unrecht aufrechterhalten wird. Dazu zählen sowohl die Trennmauer, die Sicherheitsstationen und die Kontrollpunkte, als auch die Siedlungen, die auf besetzten Gebieten der Palästinenser errichtet wurden.
“Ich bitte Sie, diese Botschaft mit auf den Weg zu nehmen: Bitte wenden Sie das Blatt gegen Gewalt und Hass, indem Sie sich der gewaltlosen Bewegung für Gerechtigkeit für alle Menschen in der Region anschließen” sagte ich.

In den vergangenen Wochen sind mehr als 1,6 Millionen Menschen weltweit dieser Bewegung beigetreten, indem sie eine Avaaz-Kampagne unterzeichnet haben, die Firmen, die von der israelischen Besetzung profitieren und/oder an der Misshandlung und Unterdrückung von Palästinensern beteiligt sind, auffordert, sich zurückzuziehen. Die Kampagne richtet sich insbesondere gegen den niederländischen Rentenfonds ABP, Barclays Bank, den Anbieter von Sicherheitssystemen G4S, das französische Transportunternehmen Veolia, den Computerhersteller Hewlett-Packard und den Bulldozerhersteller Caterpillar.

Letzten Monat haben 17 EU-Regierungen ihre Bürger gedrängt, keine Geschäfte mit oder Investitionen in illegale israelische Siedlungen zu tätigen.
Wir wurden kürzlich auch Zeugen des Abzugs zweistelliger Millionenbeträge aus israelischen Banken durch den niederländischen Rentenfonds PGGM, des Kapitalabzugs aus G4S durch die Bill and Melinda Gates Foundation und des Abzugs geschätzter 21 Millionen Dollar aus HP, Motorola Solutions und Caterpillar durch die presbyterianische Kirche der USA.
Es ist eine Bewegung, die an Fahrt gewinnt.

Gewalt erzeugt Gegengewalt und Hass, was wiederum mehr Gewalt und Hass erzeugt.
Uns Südafrikanern sind Gewalt und Hass nicht fremd. Wir kennen den Schmerz, die Außenseiter der Welt zu sein; wenn es scheint, als verstünde niemand unsere Perspektive oder wäre auch nur willens, zuzuhören. Das sind unsere Wurzeln.
Wir wissen auch um die Vorteile, die uns der Dialog zwischen unseren Staatsführern schließlich gebracht hat; als das Verbot angeblich “terroristischer” Organisationen aufgehoben und ihre Anführer, darunter Nelson Mandela, aus Haft, Verbannung und Exil entlassen wurden.
Wir wissen, dass sich die Beweggründe für die Gewalt, die unsere Gesellschaft zerstört hatte, auflösten und verschwanden, als unsere politischen Führungskräfte miteinander zu sprechen begannen. Terrorakte, die nach Beginn der Gespräche begangen wurden – wie zum Beispiel Angriffe auf eine Kirche und eine Kneipe – wurden fast einhellig verurteilt und der Partei, die man dafür verantwortlich machte, wurde an der Wahlurne die kalte Schulter gezeigt.
Das Hochgefühl, das unserer ersten gemeinsamen Wahl folgte, war nicht allein den schwarzen Südafrikanern vorbehalten. Der wahre Triumph unserer friedlichen Einigung war, dass sich alle einbezogen fühlten. Und später, als wir eine Verfassung vorstellten, die so tolerant, mitfühlend und integrativ ist, dass sie Gott stolz machen würde, fühlten wir uns alle befreit.

Natürlich war es hilfreich, dass wir einen Kader herausragender Führungspersönlichkeiten hatten.
Was diese Führungspersönlichkeiten jedoch letztlich zusammen an den Verhandlungstisch zwang, war die Mischung aus überzeugenden, gewaltfreien Mitteln, die damals eingesetzt worden waren, um Südafrika wirtschaftlich, akademisch, kulturell und psychologisch zu isolieren.
Ab einem gewissen Zeitpunkt – dem Wendepunkt – realisierte die damalige Regierung, dass die Kosten für die Aufrechterhaltung der Apartheid den Nutzen eindeutig überstiegen.

Der Rückzug verantwortungsbewusster multinationaler Konzerne aus dem Handel mit Südafrika in den 1980ern war schließlich einer der entscheidenden Hebel, der den Apartheidstaat – ohne Blutvergießen – in die Knie zwang. Diese Unternehmen sahen ein, dass sie zur Aufrechterhaltung eines ungerechten Status Quo beitrugen, indem sie zur Wirtschaft Südafrikas beitrugen.
Diejenigen, die weiter mit Israel Handel treiben, die zu einem Gefühl der “Normalität” in der israelischen Gesellschaft beitragen, tun den Menschen in Israel und Palästina damit keinen Gefallen. Sie tragen damit nur zum Fortbestehen eines zutiefst ungerechten Status quo bei.
Diejenigen aber, die dazu beitragen, Israel für eine gewisse Zeit zu isolieren, sagen damit, dass Israelis und Palästinenser ein gleichwertiges Recht auf Würde und Frieden haben.

Letztlich werden die Ereignisse der vergangenen Monate im Gazastreifen testen, wer an den Wert der Menschen glaubt.
Es wird immer deutlicher, dass Politiker und Diplomaten einfach keine Anworten finden und dass die Verantwortung, eine nachhaltige Lösung für die Krise im Heiligen Land zu erarbeiten, bei der Zivilgesellschaft und den Bewohnern Israels und Palästinas selber liegt.

Abgesehen von der jüngsten Verwüstung im Gazastreifen sind anständige Menschen überall – darunter auch viele in Israel – zutiefst verstört von der Tatsache, dass täglich die Menschenwürde und die Bewegungsfreiheit der Palästinenser an Kontrollpunkten und Straßensperren verletzt wird. Und die Tatsache, dass Israel die illegale Besetzung und die Errichtung von Pufferzonen-Siedlungen auf besetztem Land vorantreibt, verschärft die Problematik, eine zukünftige Einigung zu erarbeiten, die für alle akzeptabel ist.

Der Staat Israel verhält sich, als gäbe es kein Morgen. Seine Bewohner werden nicht das friedliche und sichere Leben leben, nach dem sie sich sehnen – und auf das sie Anrecht haben – so lange seine Führung Bedingungen aufrechterhält, die den Konflikt am Leben erhalten.

Ich habe diejenigen verurteilt, die in Palästina für das Abfeuern von Geschossen und Raketen auf Israel verantwortlich waren. Sie schüren die Flammen des Hasses. Ich bin gegen alle Manifestationen der Gewalt.
Aber wir müssen uns absolut darüber im Klaren sein, dass die Palästinenser jedes Recht haben, für ihre Würde und Freiheit zu kämpfen. Es ist ein Kampf, der von vielen Menschen auf der Welt unterstützt wird.

Kein von Menschen geschaffenes Problem ist unlösbar, wenn die Menschen sich mit der ernsthaften Absicht zusammensetzen, es zu überwinden. Frieden ist immer möglich, wenn die Menschen entschlossen sind, ihn zu erreichen.
Frieden erfordert von den Menschen in Israel und Palästina, sich selbst und den anderen als menschliche Wesen anzuerkennen, um ihre wechselseitige Abhängigkeit zu verstehen.
Raketen, Bomben und ungehobelte Schmähungen sind nicht Teil der Lösung. Es gibt keine militärische Lösung.

Die Lösung könnte wohl eher in dem gewaltlosen Instrumentarium liegen, das wir in den 1980ern in Südafrika entwickelt haben, um die Regierung von der Notwendigkeit zu überzeugen, ihre Politik zu ändern.
Der Grund dafür, dass dieses Instrumentarium – Boykott, Sanktionen und Kapitalabzug – sich letztendlich als effektiv erwiesen hat, war, dass es eine kritische Masse an Unterstützung erhielt, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Landes. Die Art von Unterstützung, die wir in den vergangenen Wochen auf der ganzen Welt in Bezug auf Palästina beobachtet haben.

Mein Appell an die Menschen in Israel ist es, über den Augenblick hinauszuschauen, über die Wut der andauernden Belagerung hinauszuschauen, und vielmehr eine Welt zu sehen, in der Israel und Palästina koexistieren können – eine Welt, in der gegenseitige Würde und Respekt herrschen.
Es erfordert ein Umdenken. Ein Umdenken mit der Erkenntnis, dass jeder Versuch, den gegenwärtigen Status quo aufrechtzuerhalten, künftige Generationen zu Gewalt und Angst verdammt. Ein Umdenken, das damit bricht, legitime Kritik an der Politik eines Staates als Angriff auf das Judentum zu verstehen. Ein Umdenken, das zu Hause beginnt und sich über Gemeinschaften und Länder und Regionen ausbreitet – bis hin zur Diaspora, die über die Welt, die wir teilen, verstreut ist. Die einzige Welt, die wir teilen.

Menschen, die sich im Streben nach einem gerechten Anliegen zusammentun, sind nicht aufzuhalten. Gott mischt sich nicht in die Belange der Menschen ein. Er hofft, dass wir wachsen und lernen, indem wir unsere Schwierigkeiten und Differenzen selber lösen. Aber Gott schläft nicht. Die jüdischen Schriften sagen uns, dass Gott vorzüglich auf der Seite der Schwachen und der Vertriebenen steht, der Witwe, des Waisen und des Fremden, der Sklaven freiließ, damit sie auszogen in ein gelobtes Land. Es war der Prophet Amos, der sagte wir sollen Gerechtigkeit wie einen Strom fließen lassen.

Am Ende setzt sich das Gute durch. Das Streben danach, die Menschen in Palästina von der Demütigung und Verfolgung durch die Politik Israels zu befreien, ist ein gerechtes Anliegen. Die Menschen in Israel sollten dieses Anliegen unterstützen.

Von Nelson Mandela stammt der berühmte Ausspruch, die Südafrikaner würden sich nicht frei fühlen, bis auch die Palästinenser frei sind.

Er hätte ebenfalls hinzufügen können, dass die Befreiung Palästinas auch Israel befreien wird.

[zustimmen4 Personen stimmen diesem Beitrag zu:
siddich, -miep-, Analogfan82, Hlewagast, ... mehr anzeigen


"I don't speak Human!"

<<< zurück
 
-1- ... -13- -14- -15- [Antwort schreiben]

Forum / Politik und Wirtschaft

(c) 1999 - 2024 team-ulm.de - all rights reserved - hosted by ibTEC Team-Ulm

- Presse - Blog - Historie - Partner - Nutzungsbedingungen - Datenschutzerklärung - Jugendschutz -