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Forum / Politik und Wirtschaft
Amoklauf in Karlsruhe

Klischeepunk - 40
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Geschrieben am: 05.07.2012 um 21:07 Uhr
Zuletzt editiert am: 05.07.2012 um 21:08 Uhr
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Zitat von Cymru: Zitat von Klischeepunk: nur weil jemand für seine Taten verantwortlich ist, sagt das nichts über die Umstände aus, und wenn du, darum wundert mich cymrus einwand, dich mal in urteilen umschaust, werden genau diese umstände berücksichtigt wenns um Urteilsfindung geht
Natürlich muss es mitberücksichtigt werden. Es macht schon einen Unterschied, ob ein Millionär aus Langeweile eine Geiselnahme oder einen Mord aus Langeweile begeht oder ob ein "Armer" das aus anderen Gründen tut.
Was ich meinte: Auch wenn diese Gründe bei einem Urteil berücksichtigt werden müssen, so wiegen sie nicht so schwer, dass sie einen Mord rechtfertigen. Ich hoffe, da stimmst du zu?!
Wer zum geier hat denn von Rechtfertigung gesprochen außer Diablo? Ich hab keinen Post gelesen in dem steht "find ich super, sollte man jeden tag machen, so Recht wie der Typ hatte schon lange keiner mehr"!
Ja natürlich stimm ich zu.
Zitat von Cymru:
Ich halte es für zu einfach, wenn mir ein Arbeitsloser sagt, die Gesellschaft wäre an seiner Lage schuld, während er selbst womöglich weder Schulabschluss noch Berufsausbildung hat. Da liegt es dann am Einzelnen, wie er sich verhält und was er aus seinem Leben macht. Er kann zwar subjektiv die Gesellschaft als Sündenbock sehen und das System verteufeln (haben wir im Forum ja auch diverse Gestalten), aber objektiv betrachtet ist es halt Unsinn.
Das man eine Verantwortung für sich selbst und seinen Werdegang trägt, will ich gar nicht verleugnen, aber wenn jemand vor die Hunde geht oder existenzgrundlagen verliert und man dabei zuschaut, egal aus welchem grund - nein dann ist das nicht die eigene schuld. Dann bist du schuld. Und jeder andere der nichts getan hat. (Mich natürlich ausgeschlossen, ich gehör ja nicht zur gesellschaft :P)
Das soll nicht heißen, dass es eine Person von ihrer Verantwortung entbindet, sich um sich zu kümmern und für sich Sorge zu tragen, sondern das eine Gesellschaft die im Überfluss lebt die verdammte Pflicht hat, dafür Sorge zu tragen, dass eines jeden Überleben _UND_ Gesundheit gesichert ist. Das ist der Fall? Als Referenz verweise ich auf völlig überlastete Sozialgerichte, psychisch kranke und arbeitsunfähige "Hartz4 Empfänger" und jeden der Penner die jedes Jahr in Deutschland erfrieren. Das kann die Gesellschaft verhindern, aber sie will nicht weil wir uns lieber einer beschissenen Neid Debatte hingeben "Buhu aber ich arbeite auf für mein Geld <bullshitargumente die keine sind>"
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ZuGuttenberg
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Geschrieben am: 05.07.2012 um 21:25 Uhr
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Zitat von Cymru: Zitat von Klischeepunk: nur weil jemand für seine Taten verantwortlich ist, sagt das nichts über die Umstände aus, und wenn du, darum wundert mich cymrus einwand, dich mal in urteilen umschaust, werden genau diese umstände berücksichtigt wenns um Urteilsfindung geht
Natürlich muss es mitberücksichtigt werden. Es macht schon einen Unterschied, ob ein Millionär aus Langeweile eine Geiselnahme oder einen Mord aus Langeweile begeht oder ob ein "Armer" das aus anderen Gründen tut.
Was ich meinte: Auch wenn diese Gründe bei einem Urteil berücksichtigt werden müssen, so wiegen sie nicht so schwer, dass sie einen Mord rechtfertigen. Ich hoffe, da stimmst du zu?!
Ich halte es für zu einfach, wenn mir ein Arbeitsloser sagt, die Gesellschaft wäre an seiner Lage schuld, während er selbst womöglich weder Schulabschluss noch Berufsausbildung hat. Da liegt es dann am Einzelnen, wie er sich verhält und was er aus seinem Leben macht. Er kann zwar subjektiv die Gesellschaft als Sündenbock sehen und das System verteufeln (haben wir im Forum ja auch diverse Gestalten), aber objektiv betrachtet ist es halt Unsinn.
Hm zunächst einmal kannst du nicht deine eigene Gedankenstriktur als "objektiv" bezeichnen. Zum System habe ich einen Ausschnitt des koreanisch-deutschen Philosophen Byung-Chul Han, das dich vielleicht zum Nachdenken anregen könnte:
[...] Im Kapitalismus wird der Arbeiter ausgebeutet, und diese Fremdausbeutung stößt ab einem bestimmten Produktionsniveau an ihre Grenzen. Ganz anders die Selbstausbeutung, der wir uns heute freiwillig unterwerfen. Die Selbstausbeutung ist grenzenlos! Wir beuten uns freiwillig aus, bis wir zusammenbrechen. Wenn ich scheitere, mache ich mich selbst für dieses Scheitern verantwortlich. Wenn ich leide, wenn ich pleitegehe, dann bin nur ich selbst schuld. Selbstausbeutung ist eine Ausbeutung ohne Herrschaft, denn sie geschieht völlig freiwillig. Und weil sie unter dem Zeichen der Freiheit steht, ist sie so effektiv. Niemals bildet sich ein Kollektiv, ein "wir" das sich gegen das System erheben würde."
Philosophie Magazin, Ausgabe Nr 05 2012 Seite 62.
Ich nehme mal das Buch von Aldous Huxley mit dem Titel "schöne neue Welt" (Handlung wahrscheinlich bekannt): Hier sehen wir deutlich, dass Moral steht's eine Frage des Zeitkontexts ist, Normalität und gut sind hier ganz anders definiert.
Ich will damit eigentlich nur sagen, dass deine Haltung mit Sicherheit keine zeitlose Allgemeingültigkeit für richtiges oder falsches verhalten besitzt. Sich nur aus neuer Tradition zu bedienen verleiht dir nicht Objektivität erschaffen zu können. Ob ein Mensch Schuld an irgendetwas hat, oder ob er selbst schuld ist, darüber zu richten ist Anmaßung, schon alleine, weil die Psyche individuell ist, und diese ebenfalls so beeinflusst sein kann, dass die Schuldfrage neue Ebenen besteigen kann. Deine Anschauung ist nur Produkt aus vorgekautem Zeitkontext.
Vgl. der Satz mit dem Dysphemismus "Gestalten". Selbiges ist hier anzubringen: Produkt aus vorgekautem Zeitkontext.
"Das Gute kennen" lalala.
"Jeder Beginn einer Idee entspringt einer unmerklichen Verletzung des Geistes."
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Klischeepunk - 40
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Geschrieben am: 06.07.2012 um 14:33 Uhr
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Wenig überraschend, wa?
Dieser Post wurde 2 mal ROT-13 verschlüsselt.
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 06.07.2012 um 20:20 Uhr
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Zitat von Klischeepunk: Wer zum geier hat denn von Rechtfertigung gesprochen außer Diablo?
Genau da muss man aber eben aufpassen: Viele verwechseln eine Erklärung mit einer Rechtfertigung.
Auch eine soziale Lage kann man als Rechtfertigung anbringen. Aber sie reicht für einen Mord eben nicht als Rechtfertigung aus.
Zitat von Klischeepunk: Das soll nicht heißen, dass es eine Person von ihrer Verantwortung entbindet, sich um sich zu kümmern und für sich Sorge zu tragen, sondern das eine Gesellschaft die im Überfluss lebt die verdammte Pflicht hat, dafür Sorge zu tragen, dass eines jeden Überleben _UND_ Gesundheit gesichert ist. Das ist der Fall? Als Referenz verweise ich auf völlig überlastete Sozialgerichte, psychisch kranke und arbeitsunfähige "Hartz4 Empfänger" und jeden der Penner die jedes Jahr in Deutschland erfrieren. Das kann die Gesellschaft verhindern, aber sie will nicht weil wir uns lieber einer beschissenen Neid Debatte hingeben "Buhu aber ich arbeite auf für mein Geld <bullshitargumente die keine sind>"
Aber auch hier musst du zugeben, dass es unseren "Armen" in vielen Fällen wesentlich besser geht, als Armen in Südamerika oder Afrika. Natürlich ist der Bezugsrahmen der deutsche Standard, aber trotzdem sollte man nicht vergessen, dass unsere Sicht eines "Mindeststandards" die Standards anderer Länder bei weitem übersteigen.
Pauschal lässt sich weder sagen, dass alle Bezieher von Sozialleistungen in Luxus leben noch, dass alle unter bittersten Bedingungen leben. Das Feld ist schon sehr weit gestreut. Eine Überlastung von Gerichten muss nicht automatisch damit begründet sein, dass die Zustände wirklich schlimm sind. Zum einen ist eine Klage ein Anspruch, den man für sich als gerechtfertigt sieht. Der muss dann nicht bestehen. Aber klar ist auch, dass diese Klagen sehr häufig doch einen gewissen Erfolg haben, weil der Staat dann wieder einlenkt vor Gericht. Wichtig zu wissen ist gleichzeitig, dass es in Deutschland (im Vergleich zu vielen anderen Staaten) extrem billig ist, vor Sozialgerichte zu ziehen. Für Bezieher von ALG II ist es z.B. kostenlos, vors Sozialgericht zu ziehen (§ 183 SGG), eine Anwaltspflicht besteht auch nicht.
Was die erfrierenden Bettler angeht: Auch sie hätten einen Anspruch auf Sozialleistungen. Keiner muss auf der Straße leben. Sie haben sich häufig sehr bewusst gegen die staatliche Hilfe entschieden.
Zitat von ZuGuttenberg: Ich will damit eigentlich nur sagen, dass deine Haltung mit Sicherheit keine zeitlose Allgemeingültigkeit für richtiges oder falsches verhalten besitzt.[...] Deine Anschauung ist nur Produkt aus vorgekautem Zeitkontext.
Maße mir hier auch nicht an, irgendwelchen allgemeingültigen Urteile zu fällen. Natürlich schwingt da eine gewisse Subjektivität und Prägung durch den Zeitgeist und die Gesellschaft mit. Das spielt letztendlich keine allzu große Rolle. Menschen sind in ihrer Bewertung selten allgemeingültig. Und ich zweifle doch stark daran, dass du so viele Menschen davon überzeugen kannst, dass es doch gerecht ist, dass jemand, der kein Geld hat, weiter in seiner Wohnung auf Kosten des Eigentümers leben zu darf, ohne mit dem verwandt oder befreundet zu sein...
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 06.07.2012 um 20:23 Uhr
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Durchaus interessant. Wobei sie in ihrer Argumentation hängen bleiben: Man weiß eben tatsächlich so gut wie nichts über den Geiselnehmer. Deswegen kann man ihn weder zum brutalen Monster noch zum Opfer der sozialen Situation stilisieren. Da wären schon mehr Infos zu seiner Person nötig. Wobei fraglich ist, ob wir als Bevölkerung tatsächlich so tief in ein Einzelschicksal einsteigen sollten und vor allem wollen.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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Klischeepunk - 40
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Geschrieben am: 06.07.2012 um 20:42 Uhr
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Zitat von Cymru:
Aber auch hier musst du zugeben, dass es unseren "Armen" in vielen Fällen wesentlich besser geht, als Armen in Südamerika oder Afrika. Natürlich ist der Bezugsrahmen der deutsche Standard, aber trotzdem sollte man nicht vergessen, dass unsere Sicht eines "Mindeststandards" die Standards anderer Länder bei weitem übersteigen.
Sorry nein. Das ist schlichtweg irrelevant, das ist "juhu wir sind so toll" quatsch. Im verhältnis zu Ägypten sterben hier auf demos auch wenig menschen, trotzdem ist Polizeigewalt nicht zu vernachlässigen. Nebelkerze halt.
Zitat von Cymru:
Pauschal lässt sich weder sagen, dass alle Bezieher von Sozialleistungen in Luxus leben noch, dass alle unter bittersten Bedingungen leben. Das Feld ist schon sehr weit gestreut. Eine Überlastung von Gerichten muss nicht automatisch damit begründet sein, dass die Zustände wirklich schlimm sind. Zum einen ist eine Klage ein Anspruch, den man für sich als gerechtfertigt sieht. Der muss dann nicht bestehen. Aber klar ist auch, dass diese Klagen sehr häufig doch einen gewissen Erfolg haben, weil der Staat dann wieder einlenkt vor Gericht. Wichtig zu wissen ist gleichzeitig, dass es in Deutschland (im Vergleich zu vielen anderen Staaten) extrem billig ist, vor Sozialgerichte zu ziehen. Für Bezieher von ALG II ist es z.B. kostenlos, vors Sozialgericht zu ziehen ( § 183 SGG), eine Anwaltspflicht besteht auch nicht.
Du siehst es allen ernstes als Argument, dass Leuten die nichts haben die Möglichkeit gegeben wird sich vor Gericht zu wehren, verwendest eine > 50%ige Erfolgsquote aber nicht als Argument für ein Problem? Das ist Absurd.
Zitat von Cymru:
Was die erfrierenden Bettler angeht: Auch sie hätten einen Anspruch auf Sozialleistungen. Keiner muss auf der Straße leben. Sie haben sich häufig sehr bewusst gegen die staatliche Hilfe entschieden.
Quark. Theoretische Möglichkeit != Möglichkeit. Es gibt sicher Leute die sich bewusst gegen staatliche Hilfe entscheiden, aber das sind meist nicht die Existenzen die vor die Hund gehen.
Deine Argumentation ist ein arrogante Wohlstands und Neid Haltung gegenüber anderen. Das Problem ist das Menschen vor die Hunde gehen und das Menschen aufgrund äußerer Umstände, in derartige Lagen getrieben werden, ohne dass dafür irgendeine Veranlassung besteht. Wie gesagt wir haben alles und wollen auch das nicht teilen. Das wir nicht jedes Afrikanische Kind versorgen können ist eine tief traurige Tatsache. Zumindest für den aktuellen Moment. Aber wir müssen auch niemand vor die Hunde gehen lassen, geschweigedenn unkommentiert seine Existenz zerstören. Das ist eine "Ich geh doch auch arbeiten selber schuld" arrogante Haltung die unglaublich Unverantwortlich, Egoistisch und Arrogant in einer Gesellschaft ist, die sich problemlos leisten kann diese Leute zu unterhalten, mit Hilfe zu versorgen und zu stützen.
Ich behaupte: Ein Psychologe und ein Sozialarbeiter an seine Seite und 5 Menschen mehr würden noch leben. Dazu vernünftige Grundsicherung und nicht dieser SGB12 Unfug.
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_McClane_ - 44
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Geschrieben am: 06.07.2012 um 20:58 Uhr
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Zitat von _McClane_: Zitat von Analogfan82: "Ein Schwert alleine hat keine Macht, erst der Mensch erweckt es zum Leben."
"Eine Atombombe hat keine Macht, der Mensch erweckt sie zum Leben"
1. Kernwaffen haben Kriege verhindert, also sind viel weniger Menschen gestorben
2. Wir leben ja in einer Demokratie, warum soll uns eine mögliche totalitäre Regierung der Grünen verbieten dürfen uns den Freizeitspass mit Kernwaffen zu gönnen. Außerdem widerspricht ein solches Verbot der naturwissenschaftlichen Tradition der Deutschen. Demnächst bekommen wir ja auch noch Post von Anwälten wenn wir uns Filme und Musik runterladen ohne dafür etwas zu bezahlen.
3. Es ist einzig Aufgabe der Gesellschaft ein Individuum vom Einsatz der privaten Atombombe abzuhalten, das Indivivduum könnte die Leute sonst einfach mit Schraubenziehern töten, wenn es mordlustig wäre.
Fazit: Die AG Kriegswaffen hat meine vollste politische Unterstützung als einzige Organistation neben den ukrainischen Femen.
http://soundcloud.com/barry_burton_produ ctions
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MackieMesser - 41
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Geschrieben am: 06.07.2012 um 20:59 Uhr
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Zitat von Sundown73: Wie hat es Michael Moore formuliert. Wir müssen nicht die Waffen verbieten, sondern die Patronen.
Wir sollten illegale Waffen dringend verbieten. Stimme absolut zu.
Auch Hunger und Seuchen sollten gesetzlich verboten werden!
Zeit für eine Petition!
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Daniel_1996 - 28
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Geschrieben am: 06.07.2012 um 21:01 Uhr
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Zitat von MackieMesser: Zitat von Sundown73: Wie hat es Michael Moore formuliert. Wir müssen nicht die Waffen verbieten, sondern die Patronen.
Wir sollten illegale Waffen dringend verbieten. Stimme absolut zu.
Auch Hunger und Seuchen sollten gesetzlich verboten werden!
Zeit für eine Petition!
Natürlich, man tut illegale Waffen verbieten. xD
Oh Hell Yeah!
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 06.07.2012 um 22:52 Uhr
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Zitat von Klischeepunk: Sorry nein. Das ist schlichtweg irrelevant, das ist "juhu wir sind so toll" quatsch. Im verhältnis zu Ägypten sterben hier auf demos auch wenig menschen, trotzdem ist Polizeigewalt nicht zu vernachlässigen. Nebelkerze halt.
siehe oben.
Zitat von Klischeepunk: Du siehst es allen ernstes als Argument, dass Leuten die nichts haben die Möglichkeit gegeben wird sich vor Gericht zu wehren, verwendest eine > 50%ige Erfolgsquote aber nicht als Argument für ein Problem? Das ist Absurd.
Wenn du dir die Geschichte der Sozialstaatlichkeit anschaust, dann ist es eine sehr große Errungenschaft, dass der Staat in die Pflicht genommen werden kann, für einen bestimmten Lebensstandard zu sorgen.
Wieso also sollte dies nicht etwas besonderes sein?
Ich habe bisher von einer bundesweiten Erfolgsquote von einem Drittel gelesen. Eine ganze Menge, ganz klar.. Nicht vergessen darfst du dabei aber, dass das immernoch mehr als 60 % sind, die nicht erfolgreich sind. Auch eine ganze Menge.
Pauschal lässt sich auch nicht sagen, was letztendlich die Gründe für die erfolgreichen Klagen sind. Wir hatten sicherlich Fälle, in denen sich irgendwann das BVerfG mit Nachbesserungen beschäftigen musste. Da besteht auch momentan noch Handlungsbedarf in vielen Bereichen, da stimme ich zu. Teilweise wird für Dinge kein Geld bereit gestellt bzw. nicht genügen, die man zweifellos als lebensnotwendig in unserer Gesellschaft sehen darf (PC, Internet, öffentliches Nahverkehr bzw. Auto auf dem Land,...). Nicht immer geht es darum aber in Klagen: "Häufig gründe der Klageerfolg der Transferempfänger zudem auf Formfehlern." (Quelle)
Zitat von Klischeepunk: Quark. Theoretische Möglichkeit != Möglichkeit. Es gibt sicher Leute die sich bewusst gegen staatliche Hilfe entscheiden, aber das sind meist nicht die Existenzen die vor die Hund gehen.
Was siehst du dann als Grund an? Dass der Staat bewusst Leistung, die er zu erbringen hat, nicht leistet?
Zitat von Klischeepunk: Zumindest für den aktuellen Moment. Aber wir müssen auch niemand vor die Hunde gehen lassen, geschweigedenn unkommentiert seine Existenz zerstören. Das ist eine "Ich geh doch auch arbeiten selber schuld" arrogante Haltung die unglaublich Unverantwortlich, Egoistisch und Arrogant in einer Gesellschaft ist, die sich problemlos leisten kann diese Leute zu unterhalten, mit Hilfe zu versorgen und zu stützen.
Mit Arroganz hat das weniger zu tun, sondern mit der Gemeinschaft: Natürlich muss die Gemeinschaft schwachen und bedürftigen Menschen helfen. Insbesondere denen, die unverschuldet in Not geraten sind. Gleichzeitig ist der Sozialstaat aber kein Selbstbedienungsladen. Irgendjemand muss das Geld, das an Bedürftige verteilt wird, auch verdienen und an den Staat bezahlen. Und dementsprechend entspringt eine Pflicht des Einzelnen, der Gemeinschaft nicht unnötig auf der Tasche zu liegen. Von daher darf ich erwarten, dass sich ein Mensch, sofern es ihm möglich ist, um eine Ausbildung und einen Beruf kümmert. Da sind immer noch viele unbeeinflussbare Faktoren (Insolvenz, Unternehmensrestrukturierung, schlechte Konjunktur, ...) ganz klar. Aber es kann nicht sein, dass sich jemand ausruht, Geld von der Gemeinschaft bezieht und keine Gegenleistung bringt. Um es aber auch klarzustellen: Ich halte nichts davon, Menschen zwanghaft in Arbeitsverhältnisse zu zwingen, seien sie noch so prekär, damit die Leute etwas tun. Das ist sicher keine Lösung, sondern menschlich widersinnig.
(Und nochmal: Im Fall von Karlsruhe haben wir zu wenige Infos über die Lebenssituation des Geiselnehmers. Von daher möchte ich obige Äußerungen nicht direkt darauf beziehen.)
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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MrRobot
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Geschrieben am: 07.07.2012 um 20:44 Uhr
Zuletzt editiert am: 07.07.2012 um 20:58 Uhr
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Zitat von Cymru: Wobei fraglich ist, ob wir als Bevölkerung tatsächlich so tief in ein Einzelschicksal einsteigen sollten und vor allem wollen.
Wir wollen ums verrecken nicht, das ist das Problem. Hauptsache uns geht's gut, die andren werden schon was getan ham dass es ihnen so schlecht geht.
Zitat von Cymru:
Mit Arroganz hat das weniger zu tun, sondern mit der Gemeinschaft: Natürlich muss die Gemeinschaft schwachen und bedürftigen Menschen helfen. Insbesondere denen, die unverschuldet in Not geraten sind. Gleichzeitig ist der Sozialstaat aber kein Selbstbedienungsladen. Irgendjemand muss das Geld, das an Bedürftige verteilt wird, auch verdienen und an den Staat bezahlen. Und dementsprechend entspringt eine Pflicht des Einzelnen, der Gemeinschaft nicht unnötig auf der Tasche zu liegen. Von daher darf ich erwarten, dass sich ein Mensch, sofern es ihm möglich ist, um eine Ausbildung und einen Beruf kümmert. Da sind immer noch viele unbeeinflussbare Faktoren (Insolvenz, Unternehmensrestrukturierung, schlechte Konjunktur, ...) ganz klar. Aber es kann nicht sein, dass sich jemand ausruht, Geld von der Gemeinschaft bezieht und keine Gegenleistung bringt. Um es aber auch klarzustellen: Ich halte nichts davon, Menschen zwanghaft in Arbeitsverhältnisse zu zwingen, seien sie noch so prekär, damit die Leute etwas tun. Das ist sicher keine Lösung, sondern menschlich widersinnig.
(Und nochmal: Im Fall von Karlsruhe haben wir zu wenige Infos über die Lebenssituation des Geiselnehmers. Von daher möchte ich obige Äußerungen nicht direkt darauf beziehen.)
Du bist hier sehr in deiner materialistischen Sichtweise gefangen, wie die allermeisten leider.
Eine Gegenleistung muss da immer auch materiell sein.
Diese Haltung kommt am besten im Gesundheitssystem zur Geltung: Dort leisten täglich tausende Menschen harte und meiner Meinung nach unschätzbar wertvolle Arbeit, dies wird aber von der Gesellschaft weder wirklich gesehen noch so honoriert wie es eigentlich müsste. Das führt konsequenterweise auch oft zu psychischen Problemen, da diese Menschen dazu tendieren besonders empfindsam zu sein.
Sind jetzt diese Menschen Schuld dass sie unterbezahlt und ihre Leistung nicht anerkannt wird weil sie der Gesellschaft nicht genug geben?
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