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Forum / Politik und Wirtschaft
Ist unser System abgewirtschaftet, aber alternativlos?

siesieise
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Geschrieben am: 03.02.2012 um 12:04 Uhr
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Ich schaue mir gerade die Deutschland-Trend Umfrage des ZDF an und wenn ich sehe, wie wenige nur noch mit dem Funktionieren unseres gesellschaftspolitischen und wirtschaftspolitischen Leitbild unserer Sozialen Marktwirtschaft zufrieden sind (nicht mal mehr die Hälfte) und
"Die Bürger kritisieren vor allem die soziale Ungleichheit. 77 Prozent monierten, die soziale Marktwirtschaft mache die Reichen reicher und die Armen ärmer."
Quelle
Gleichzeitig sehen sie mehrheitlich unser gesellschaftspolitischen und wirtschaftspolitischen Leitbild aber als ziemlich alternativlos.
Woher kommt dieses große Misstrauen und Unzufriedenheit in unser gesellschaftspolitischen und wirtschaftspolitischen Leitbild der Sozialen Marktwirtschaft?
Meckern die Deutschen einfach gerne oder haben die Politiker mit ihrem Verhalten nicht nur in der Wirtschaftskrise mit zu dieser Situation beigetragen? Persönliche Bereicherung steht hier oft wohl vor den gesellschaftlichen Interessen und bezahlen müssen es größtenteils ja eh die nächsten Generationen.
Einerseits ist der Arbeitsmarkt enorm stabil in Deutschland und damit auch das Ansehen von Kanzlerin Merkel und ihrer Arbeit, aber trägt das auf Dauer oder steht uns hier auch noch das Schlimmste der Krise bevor und das wird sich noch ändern.
Andererseits haben sich die Deutschen mehrheitlich große Sorgen um ihre persönliche wirtschaftliche Zukunft und wenn sich der Arbeitsmarkt als nicht mehr so stabil erweisen wird, dann könnte sich das Ansehen unserer Herrscher auch ganz schnell ändern.
Soll man jetzt die Mehrheit der Deutschen vom Verfassungsschutz überwachen lassen, da sie unser System mit der Sozialen Marktwirtschaft als Alternative zu Kommunismus und unsozialen Kapitalismus durchaus kritisch sehen? Ne, ist natürlich nicht ernst gemeint, aber könnte bei der aktuellen Debatte vielleicht eine Position sein, die von manchen CSU-Politikern auf Sympathie stoßen müsste.
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TheRealTruth
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Geschrieben am: 03.02.2012 um 12:32 Uhr
Zuletzt editiert am: 03.02.2012 um 12:33 Uhr
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Deswegen haben soviele Misstrauen
Wissenschaftler um Dr. James Glattfelder von der ETH Zuerich wiesen mittels Supercomputern nach, wer genau die Mehrheit (80 %) der Weltwirtschaft kontrolliert. Wissenschaftliche Daten, Links, Publikationshinweise im Video. Hiernach ist kein vernuenftiger Zweifel an den Tatsachen mehr moeglich; man rechne aber mit Propaganda, Diffamierungen u. Verfolgung - was uns dann doch sehr an die INQUISITION der katholischen Kirche erinnern wuerde. Jedoch: die Zeit der gewalttätigen Dogmatiker ist zu Ende. Sie hatten ihre Chance, jetzt hat eine neue Aera begonnen: die von Wahrheit, Liebe, Mitgefuehl, Ehre, Anstand u. Rechtschaffenheit.
Link zu einem Artikel ueber die Glattfelder-Studie im Magazin: NewScientist
"Revealed - The capitalist network that runs the world." - "Enthuellt - Das die Welt kontrollierende kapitalistische Netzwerk."
Kann es ueberhaupt "freie Maerkte" geben, wenn 80 % der Weltwirtschaft kontrolliert werden von wenigen transnationalen Unternehmen ?
Bei dem Video handelt es sich um den dritten Auszug aus David Wilcock' s monumentaler historischer Arbeit: "Financial Tyranny - Defeating the Greatest Cover-Up of All Time." Zu finden auf David's Website: www.divinecosmos.com
An dieser Stelle sei David Wilcock herzlicher Dank gesagt fuer seine eminent wichtige wissenschaftliche u. spirituelle Arbeit; ebenfalls danke ich Benjamin Fulford herzlich sowie all denen - aus den Dragon Societies, den Geheimdiensten, dem Militaer u. anderen Gesellschaftssphären - die hinter David u. Benjamin stehen u. sich aktiv fuer eine Abschaffung der Finanz-Tyrannei u. eine neue Welthandelswaehrung einsetzen.
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siesieise
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Geschrieben am: 03.02.2012 um 12:35 Uhr
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Zitat von TheRealTruth: Deswegen haben soviele Misstrauen
Wissenschaftler um Dr. James Glattfelder von der ETH Zuerich wiesen mittels Supercomputern nach, wer genau die Mehrheit (80 %) der Weltwirtschaft kontrolliert. Wissenschaftliche Daten, Links, Publikationshinweise im Video. Hiernach ist kein vernuenftiger Zweifel an den Tatsachen mehr moeglich; man rechne aber mit Propaganda, Diffamierungen u. Verfolgung - was uns dann doch sehr an die INQUISITION der katholischen Kirche erinnern wuerde. Jedoch: die Zeit der gewalttätigen Dogmatiker ist zu Ende. Sie hatten ihre Chance, jetzt hat eine neue Aera begonnen: die von Wahrheit, Liebe, Mitgefuehl, Ehre, Anstand u. Rechtschaffenheit.
Link zu einem Artikel ueber die Glattfelder-Studie im Magazin: NewScientist
"Revealed - The capitalist network that runs the world." - "Enthuellt - Das die Welt kontrollierende kapitalistische Netzwerk."
Kann es ueberhaupt "freie Maerkte" geben, wenn 80 % der Weltwirtschaft kontrolliert werden von wenigen transnationalen Unternehmen ?
Bei dem Video handelt es sich um den dritten Auszug aus David Wilcock' s monumentaler historischer Arbeit: "Financial Tyranny - Defeating the Greatest Cover-Up of All Time." Zu finden auf David's Website: www.divinecosmos.com
An dieser Stelle sei David Wilcock herzlicher Dank gesagt fuer seine eminent wichtige wissenschaftliche u. spirituelle Arbeit; ebenfalls danke ich Benjamin Fulford herzlich sowie all denen - aus den Dragon Societies, den Geheimdiensten, dem Militaer u. anderen Gesellschaftssphären - die hinter David u. Benjamin stehen u. sich aktiv fuer eine Abschaffung der Finanz-Tyrannei u. eine neue Welthandelswaehrung einsetzen. Da gehts nur nicht um das System der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland.
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TheRealTruth
Fortgeschrittener
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Geschrieben am: 03.02.2012 um 12:38 Uhr
Zuletzt editiert am: 03.02.2012 um 12:40 Uhr
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Wollte auch gerade nur 1ne Frage beantworten^^ Muss nämlich gleich wieder uni :)
Edit: Hab mich verlesen^^ Jo der Beitrag passt hier definitiv nicht rein
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Reinhard1964 - 61
Halbprofi
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Geschrieben am: 03.02.2012 um 16:21 Uhr
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Schätze, das liegt daran, dass die Deutschen nicht mehr ganz so doof wie früher sind und alles glauben, was ihnen die Politik so vorsetzt.
Gerade am Beispiel Arbeitsmarkt zeigt sich das Überdeutlich: Unsere Kanzlerin kann sich in ihrer Neujahrsansprache mit dem 'Jobwunder' brüsten, bis sie grün wird - es kommt an den Tatsachen (die inzwischen nicht nur den Betroffenen selber bekannt sind) nicht vorbei.
Tatsache ist, das 75% aller neugeschaffenen Jobs lediglich befristet, Zeitarbeit oder Minijobs sind. Alles Dinge, die sich zwar in der Statistik gut machen, aber für die Betroffenen Nachteile bringen wie Dumpinglöhne, ALG-II-Aufstockung, Schwierigkeiten bei Kreditwunsch oder Wohnungssuche... Das ganze Paket. Das geht z.T. sogar schon so weit, dass Paare trotz Kinderwunsch bei Schwangerschaft bei den Beratungsstellen auflaufen und einen Abbruch wünschen, weil es ihnen einfach zu Unsicher ist.
Wenn man dann noch erkennt, das sich der Kapitalismus immer weiter Kannibalisiert, dass wir (auch entgegen der Aussagen unserer lieben Kanzlerin) keinesfalls mehr die soziale Marktwirtschaft á la Adenauer und Erhardt sondern reinrassigen Raubritterkapitalismus haben und befürchten muss, dass das System irgendwann zusammenbricht (was an und für sich nicht schlecht wäre, nur das die Zeche wieder der kleine Mann zahlen wird) ist für 'positives Zukunftsdenken' wenig Platz.
Macht kaputt, was Euch kaputt macht!
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Barmonster - 41
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Geschrieben am: 03.02.2012 um 16:47 Uhr
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Zitat von Reinhard1964: [...] dass wir (auch entgegen der Aussagen unserer lieben Kanzlerin) keinesfalls mehr die soziale Marktwirtschaft á la Adenauer und Erhardt sondern reinrassigen Raubritterkapitalismus haben und befürchten muss, dass das System irgendwann zusammenbricht (was an und für sich nicht schlecht wäre, nur das die Zeche wieder der kleine Mann zahlen wird) ist für 'positives Zukunftsdenken' wenig Platz.
DAS ist mmn der springende Punkt: wir haben hier keine Soziale Marktwirtschaft mehr, wie sie anno dazumal eigentlich gedacht war. Das System scheitert genau an den selben Ursachen wie alle anderen Systeme: an Menschen, die das System ausnutzen bzw. unterwandern um sich selbst (meistens zwangsweise auf Kosten anderer) zu bereichern. Das ist auch der Grund, weshalb es alternativlos ist.
Viele Leute sind verwirrt, wenn ein Satz anders endet als man Rübenmus!
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Crcssnn
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Geschrieben am: 03.02.2012 um 16:55 Uhr
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Zitat von siesieise: Ich schaue mir gerade die Deutschland-Trend Umfrage des ZDF an und wenn ich sehe, wie wenige nur noch mit dem Funktionieren unseres gesellschaftspolitischen und wirtschaftspolitischen Leitbild unserer Sozialen Marktwirtschaft zufrieden sind (nicht mal mehr die Hälfte) und
"Die Bürger kritisieren vor allem die soziale Ungleichheit. 77 Prozent monierten, die soziale Marktwirtschaft mache die Reichen reicher und die Armen ärmer."[...]
Die Soziale Marktwirtschaft existiert schon seit gut 30 Jahren nicht mehr in Deutschland. Wie kann sie also abgewirtschaftet sein?
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siesieise
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Geschrieben am: 04.02.2012 um 13:24 Uhr
Zuletzt editiert am: 04.02.2012 um 13:27 Uhr
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Richtig, in der Umfrage gaben auch 73 % an, dass die Soziale Marktwirtschaft nicht so mehr funktioniere wie früher. Wenn du den Link gelesen hättest, dann wäre so ein Kommentar überflüssig.
Trotzdem halten sie das, was von der Sozialen Marktwirtschaft übrig geblieben ist für ziemlich alternativlos.
Es geht um eine Befragung zur Sozialen Marktwirtschaft und solche Kommentare gehen komplett am Thema vorbei.
Für dich gibt es sie schon seit 30 Jahren nicht mehr. Schön, ändert nur gar nichts an der Problematik, sonder bestätigt diese ja gerade.
Ob du das Etikett "Soziale Marktwirtschaft" für unser gesellschaftspolitischen und wirtschaftspolitischen Leitbild noch akzeptabel hältst, ist unbedeutend, da es eben immer noch unser gesellschaftspolitischen und wirtschaftspolitischen Leitbild bezeichnet. Das finden die meisten in der Umfrage ja gerade Problematisch, da das eigentliche Leitbild der Sozialen Marktwirtschaft schon lange nicht mehr funktioniere. Damit bestätigst du nur diese Umfrage.
Es geht darum, dass die Mehrheit das Funktionieren dieses Leitbildes nicht mehr sieht. Deswegen ist es abgewirtschaftet. Wenn du diese Disfunktion schon seit 30 Jahren siehst, dann ist das doch kein Widerspruch.
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Crcssnn
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Geschrieben am: 04.02.2012 um 14:34 Uhr
Zuletzt editiert am: 04.02.2012 um 14:36 Uhr
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Zitat von siesieise: Richtig, in der Umfrage gaben auch 73 % an, dass die Soziale Marktwirtschaft nicht so mehr funktioniere wie früher. Wenn du den Link gelesen hättest, dann wäre so ein Kommentar überflüssig.
Trotzdem halten sie das, was von der Sozialen Marktwirtschaft übrig geblieben ist für ziemlich alternativlos.
Es geht um eine Befragung zur Sozialen Marktwirtschaft und solche Kommentare gehen komplett am Thema vorbei.
Für dich gibt es sie schon seit 30 Jahren nicht mehr. Schön, ändert nur gar nichts an der Problematik, sonder bestätigt diese ja gerade.
Ob du das Etikett "Soziale Marktwirtschaft" für unser gesellschaftspolitischen und wirtschaftspolitischen Leitbild noch akzeptabel hältst, ist unbedeutend, da es eben immer noch unser gesellschaftspolitischen und wirtschaftspolitischen Leitbild bezeichnet. Das finden die meisten in der Umfrage ja gerade Problematisch, da das eigentliche Leitbild der Sozialen Marktwirtschaft schon lange nicht mehr funktioniere. Damit bestätigst du nur diese Umfrage.
Es geht darum, dass die Mehrheit das Funktionieren dieses Leitbildes nicht mehr sieht. Deswegen ist es abgewirtschaftet. Wenn du diese Disfunktion schon seit 30 Jahren siehst, dann ist das doch kein Widerspruch.
Aha, und weil ich Ergebnisse einer Umfrage bestätige sind meine posts "überflüssig" oder "gehen am Thema" vorbei? Außerdem würde mich interessieren, wo du herausließt, dass ich die Soziale Marktwirtschaft für heute weniger funktionisfähig halte als sie es früher gewesen ist.
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siesieise
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Geschrieben am: 04.02.2012 um 14:39 Uhr
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Zitat von siesieise: Zitat von Crcssnn: Zitat von siesieise: Richtig, in der Umfrage gaben auch 73 % an, dass die Soziale Marktwirtschaft nicht so mehr funktioniere wie früher. Wenn du den Link gelesen hättest, dann wäre so ein Kommentar überflüssig.
Trotzdem halten sie das, was von der Sozialen Marktwirtschaft übrig geblieben ist für ziemlich alternativlos.
Es geht um eine Befragung zur Sozialen Marktwirtschaft und solche Kommentare gehen komplett am Thema vorbei.
Für dich gibt es sie schon seit 30 Jahren nicht mehr. Schön, ändert nur gar nichts an der Problematik, sonder bestätigt diese ja gerade.
Ob du das Etikett "Soziale Marktwirtschaft" für unser gesellschaftspolitischen und wirtschaftspolitischen Leitbild noch akzeptabel hältst, ist unbedeutend, da es eben immer noch unser gesellschaftspolitischen und wirtschaftspolitischen Leitbild bezeichnet. Das finden die meisten in der Umfrage ja gerade Problematisch, da das eigentliche Leitbild der Sozialen Marktwirtschaft schon lange nicht mehr funktioniere. Damit bestätigst du nur diese Umfrage.
Es geht darum, dass die Mehrheit das Funktionieren dieses Leitbildes nicht mehr sieht. Deswegen ist es abgewirtschaftet. Wenn du diese Disfunktion schon seit 30 Jahren siehst, dann ist das doch kein Widerspruch.
Aha, und weil ich Ergebnisse einer Umfrage bestätige sind meine posts "überflüssig" oder "gehen am Thema" vorbei? Findest du das nicht ein bisschen anmaßend? Nein, da du dich nicht mit dem Thema beschäftigt hast und dein Post eigentlich überflüssig war und ist. Das ist keine Anmaßung.
Zitat von Crcssnn: Außerdem würde mich interessieren, wo du herausließt, dass ich die Soziale Marktwirtschaft für heute weniger funktionisfähig halte als sie es früher gewesen ist.
Du sagst, dass sie seit 30 Jahren nicht mehr existiert. Daher scheint sie davor existiert und funktioniert zu haben. Wenn sie heute nicht mehr existiert, so kann sie folglich auch gerade nicht mehr funktionieren, da es sie ja gar nicht mehr in der Form von vor über 30 Jahren gibt.
Irgendwie ist das eine sau blöde Diskussion...
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Crcssnn
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Geschrieben am: 04.02.2012 um 14:44 Uhr
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Zitat von siesieise: [...]Irgendwie ist das eine sau blöde Diskussion...
Ja, lassen wir es bleiben. Da sind wir uns ja einig.
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teacher-1
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Geschrieben am: 04.02.2012 um 14:52 Uhr
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Abgewirtschaftet ja, wobei ich wie Barmonster die Ansicht habe, dass die Bevölkerung daran nicht ganz unbeteiligt gewesen ist. Das, was unsere Marktwirtschaft im Gegensatz zur freien Marktwirtschaft sozial machte, das waren eben nicht zuletzt die Sozialleistungen. Die sind in der Tat in den letzten 25 Jahren in einer Art und Weise missbraucht worden, dass sie eben schlichtweg nicht mehr bezahlbar gewesen sind. Da gibt es ja nun auch Beispiel genug dafür. Ich kenne direkt selbst Leute, die vergleichsweise jung und gesund gewesen sind, die nicht mehr zur Arbeit gegangen sind, weil es bequemer war nicht arbeiten zu gehen und sich vom Staat aushalten zu lassen. Das hat sich mit Hartz IV ein wenig geändert, wobei es - wenn man genauer hinschaut - ähnliche Auswüchse bereits wieder gibt. Ich habe es in meinem Bekanntenkreis selbst direkt miterlebt, wie man sich Tempotaschentücher auf Rezept hat verschreiben lassen, getreu dem Motto, das steht mir zu. Auch das ist dann natürlich rigide zurückgefahen worden bis zu dem unsäglichen Punkt, dass mancher heute nicht einmal mehr die Medikamente bekommt, die er wirklich benötigt. Schuld daran war letztlich nach meinem Dafürhalten zu großen Teilen die Gesellschaft aber immer selber, insofern wundere ich mich bisweilen schon über das Geheule der Leute, denn es heulen dieselben, die nicht selten direkt dafür verantwortlich waren, dass das Wort "sozial" immer mehr gestrichen wird und zwar durch ihr eigenes asoziales Verhalten.
Das Wort "alternativlos" halte ich für eine dümmsten merkelschen Wendungen, die die Frau jemals produziert hat. Es gibt im Leben immer Alternativen. Gar nichts ist je alternativlos, allein das Wort selbst produziert Denkblockaden und beinahe schon Denkverbote. Bislang gibt es nichts auf dieser Erde, wo es - wenn man nur wollte - keine Lösung dafür geben würde. Diese saudumme Aussage, über die ich mich richtig ärgern kann (das gestehe ich gern ein), sorgt doch genau für die weinerliche, aber total falsche Grundstimmug: "Da kann man halt nichts machen; uns gehts so schlecht ...wäähäähääh ..."
Dass politisch-wirtschaftliche Systeme niemals auf Ewigkeiten zementiert richtig sein und auf ewig ihren Dienst sozialverträglich für alle tun können, das weiß doch jeder. Darum ist doch auch jede Generation neu dazu aufgerufen, ein solches System aktiv weiterzuentwickeln, echte Reformen durchzuführen (die den Namen auch verdienen) und bestehende Systeme an die modernen Anforderungen der Zeitläuft wirklich anzupassen. Dazu gehört aber auch ein Umdenken der kompletten Gesellschaft wieder hin zu mehr Ehrlichkeit, zu mehr Sozialpartnerschaft, zu weit weniger Egoismus. Wenn die Menschen wieder ein wenig mehr verstehen und begreifen würden, dass sie alle gemeinsam den Staat bilden und dass am auf die Spitze getriebenen Egoismus jedes System naturgemäß zerbrechen muss, dann würde die Gesellschaft auch wieder Alternativen entwickeln können. Dass aber letztlich gar nicht zu wollen, sondern am Bestehenden krampfhaft festzuhalten, obwohl es sich zu Teilen überlebt hat, das sagt das Wort "alternativlos" aus. Das ist nach meinem Dafürhalten eine dumme, konservative (im Sinne von bewahren wollen) Einstellung, die vor der Folie der Probleme, mit denen wir uns herumschlagen, im Grunde genommen absurd ist.
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Der666Diablo
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Geschrieben am: 04.02.2012 um 14:58 Uhr
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Zitat von teacher-1: Dazu gehört aber auch ein Umdenken der kompletten Gesellschaft wieder hin zu mehr Ehrlichkeit, zu mehr Sozialpartnerschaft, zu weit weniger Egoismus. Wenn die Menschen wieder ein wenig mehr verstehen und begreifen würden, dass sie alle gemeinsam den Staat bilden und dass am auf die Spitze getriebenen Egoismus jedes System naturgemäß zerbrechen muss, dann würde die Gesellschaft auch wieder Alternativen entwickeln können. Dass aber letztlich gar nicht zu wollen, sondern am Bestehenden krampfhaft festzuhalten, obwohl es sich zu Teilen überlebt hat, das sagt das Wort "alternativlos" aus. Das ist nach meinem Dafürhalten eine dumme, konservative (im Sinne von bewahren wollen) Einstellung, die vor der Folie der Probleme, mit denen wir uns herumschlagen, im Grunde genommen absurd ist.
Nun ist die Frage, ob die Abkehr von der Atomwirtschaft wirklich "alternativlos" ist. Imho ist auch die Starköpfogkeit des modern-konservativen dort nicht zu unterschätzen.
Gegensätzlich dazu: wenn man jede alternative allerdings durchdenken muss/sollte würde sich aber nichts mehr bewegen ;)
Bei Geld, Sex und Kunst gibt es keinen abnehmenden Grenznutzen. http://shortlinks.de/oee9
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siesieise
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Geschrieben am: 04.02.2012 um 15:03 Uhr
Zuletzt editiert am: 04.02.2012 um 15:06 Uhr
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Zitat von teacher-1: Abgewirtschaftet ja, wobei ich wie Barmonster die Ansicht habe, dass die Bevölkerung daran nicht ganz unbeteiligt gewesen ist. Das sehe ich ach so, nur denke ich, dass der Fisch vom Kopf her stinkt. Wenn auch schon die "Vorbilder" und Politiker nicht in erster Linie das Gemeinwohl und die Gesellschaft in Blick haben, sondern ihre persönliche Bereicherung, wie es uns in vielen Fällen nicht nur in der jüngsten Vergangenheit vorgelebt wurde, dann ist das zuerst einmal ein Versagen der Eliten. Dass das Auswirkungen auf die normale Bevölkerung hat und diese dann das "System" abwirtschaften, ist für mich dann eine Wirkung. Genau so ein Verhalten leben eben uns unsere "Eliten" vor und sollen mit ihren Verhalten auch vorleben, wie man im besten Fall ein gutes Mitglieder der Gesellschaft ist und selbst "erfolgreich, reich und Teil der Elite" wird. Hier werden bestimmt Standards gesetzt und hier fängt der Gestank nach meinen Empfinden an.
Damit will ich deiner Sicht nicht widersprechen, sondern sie nur etwas ergänzen.
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Der666Diablo
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Geschrieben am: 04.02.2012 um 15:06 Uhr
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Zitat von siesieise: Zitat von teacher-1: Abgewirtschaftet ja, wobei ich wie Barmonster die Ansicht habe, dass die Bevölkerung daran nicht ganz unbeteiligt gewesen ist. Das sehe ich ach so, nur denke ich, dass der Fisch vom Kopf her stinkt. Wenn auch schon die "Vorbilder" und Politiker nicht in erster Linie das Gemeinwohl und die Gesellschaft in Blick haben, sondern ihre persönliche Bereicherung, wie es uns in vielen Fällen nicht nur in der jüngsten Vergangenheit vorgelebt wurde, dann ist das zuerst einmal ein Versagen der Eliten. Dass das Auswirkungen auf die normale Bevölkerung hat und diese dann das "System" abwirtschaften, ist für mich dann eine Wirkung. Genau so ein Verhalten leben eben uns unsere "Eliten" vor und sollen mit ihren Verhalten auch vorleben, wie man im besten Fall ein gutes Mitglieder der Gesellschaft ist und selbst "erfolgreich, reich und Teil der Elite" wird. Hier werden bestimmt Standards gesetzt und hier fängt der Gestank nach meinen Empfinden an.
Damit will ich deiner Sicht nicht widersprechen, sondern sie nur etwas ergänzen.
nicht die politik wäht das volk, sondern das volk wählt die politik.
außerdem darf man nicht vergessen, das zu 99.9% ^(haha) die politiker aus dem volk kommen.
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teacher-1
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Dabei seit 02.2007
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Geschrieben am: 04.02.2012 um 15:11 Uhr
Zuletzt editiert am: 04.02.2012 um 15:13 Uhr
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Zitat von Der666Diablo:
Gegensätzlich dazu: wenn man jede alternative allerdings durchdenken muss/sollte würde sich aber nichts mehr bewegen ;)
Das sehe ich anders. Ich denke wir leiden daran, dass zu wenig gedacht wird und nicht zu viel. Wer Alternativen bei Entscheidungen nicht mitbedenkt, der trifft Zufallsentscheidungen, jedoch keine abgwogenen durchdachten. Das kann man sich als Privatmann vielleicht leisten, wenn man dann das falsche Auto gekauft hat, dann hat man eben Pech gehabt und muss die nächsten 5 Jahre oder länger mit einem Hobel klarkommen, der sich im Alltag aus verschiedenen Gründen schnell als Mist entlarvt hat, leider ist es dann jedoch zu spät. Politiker, die ja schließlich die Weichen stellen sollen für kommende Generationen, dürfen sich das meiner Ansicht nach nicht erlauben. Es ist mir klar, dass bisweilen auch im politischen Alltag eine rasche Entscheidung getroffen werden muss, aber mir fehlen in allen Parteien die programmatischen Visionäre, die langfristig gesellschaftliche und weltpolitische Veränderungen registrieren und in Programmarbeit einfließen lassen. Einer der letzten Visionäre für seine Partei war Willy Brandt. Vielleicht sollte sich jede Partei eine Art Denkfabrik leisten, der sicherlich auch Philosophen, Soziologen, Historiker usw. angehören und nicht bloß einen Rat der Wirtschaftsweisen. Eine solche Denkfabrik hätte - unabhängig vom Kleinlein des politischen Alltagsgeschäfts - Zeit längerfristige Beobachtunegn und Denkprozesse durchzuführen und sie in Alternativen einfließen zu lassen. Für utopisch würde zumindest ich eine solche Vorgehensweise keinesfalls halten und ich denke auch, dass wir in Deutschland an den Hochschulen und Universitäten genügend Leute hätten, die den Verstand dazu besäßen. Man müsste sie nur frei von jeder Parteitaktik arbeiten lassen und sie als Experten dann auch wirklich ernst nehmen und ihre Vorschläge umsetzen.
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Forum / Politik und Wirtschaft
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