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Forum / Politik und Wirtschaft

EU geht nicht gegen illegale Käfigeier vor

  -1- -2- vorwärts >>>  
cheesemaker - 43
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
2563 Beiträge

Geschrieben am: 19.10.2011 um 09:35 Uhr

Wie die Printausgabe der Lebensmittelzeitung am 14.10.2011 berichtete plant die EU keine Vertragsverletzungsverfahren gegen Länder einzuleiten, welche ab dem 01.01.2012 illegalerweise Käfigeier produzieren.

Die Käfighaltung von Legehennen wurde bereits 1999 mit einer Übergangsfrist bis 2012 (über 10 Jahre!) EU-weit verboten. Deutschland machte sich damals zum Vorreiter, doch lediglich Österreich, Schweden und Luxemburg zogen nach. In allen anderen Mitgliedstaaten werden nach wie vor Käfigeier produziert, insgesamt stammen noch immer 40 % der EU-Eiererzeugung aus Käfighaltung.

Nun plant die EU die Verwendung dieser Eier in der Weiterverarbeitung bis mindestens 2014 zu dulden. Meines Erachtens sehr perfide. Der deutsche Verbraucher hat sich mit seiner Kaufentscheidung in den letzten Jahren dafür ausgesprochen keine Käfigeier zu wollen. Auch die erlaubte Kleingruppenhaltung ist davon betroffen. Nun bekommt er über 2011 hinaus "heimlich" Käfigeier aus anderen EU-Staaten in Form von Nudeln und anderen eihaltigen Produkten untergeschoben, auch wenn er selbst nur Bodenhaltung haben möchte und kauft.

Darüber hinaus dürfen sich die Erzeuger in anderen Ländern sanktionslos über geltendes Recht hinwegsetzen und 20 % Kostenvorteil dazu nutzen den deutschen Markt für Flüssigei u.ä. zu erobern. Deutsche Erzeuger die schon seit 10 Jahren mit diesem Kostennachteil hadern müssen und sich vom Stichtag 01.01.2012 ein Stück Wettbewerbsgerechtigkeit erwartet hatten, schauen ein weiteres Mal in die Röhre. Auf die Spitze treibt es meines Erachtens die Tatsache, dass in Griechenland und Rumänien bis vor kurzem noch EU-Fördergelder genutzt wurden um Käfigbatterien zu bauen.

Der ehrliche ist wie so oft der Dumme!

"Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück - zu Null." Voltaire

Der666Diablo
Champion (offline)

Dabei seit 04.2006
23736 Beiträge

Geschrieben am: 19.10.2011 um 09:57 Uhr

Da sieht man mal wieder die Problematik mit der EU. ;)

Bei Geld, Sex und Kunst gibt es keinen abnehmenden Grenznutzen. http://shortlinks.de/oee9

luftprinzip - 82
Champion (offline)

Dabei seit 03.2010
8822 Beiträge

Geschrieben am: 19.10.2011 um 09:59 Uhr

Zitat von Der666Diablo:

Da sieht man mal wieder die Problematik mit der EU. ;)

Unds Benzin wird teurer.

I still don't believe in Germanys right to exist.

JulmaJumala - 51
Experte (offline)

Dabei seit 10.2009
1055 Beiträge

Geschrieben am: 19.10.2011 um 10:02 Uhr

Bleibt die Frage: Wo ist jetzt der Hauptschuldige zu suchen?
Die EU, weil sie die Richtlinien nicht gnadenlos durchsetzt?
Oder Deutschland, weil es ein weiteres Mal die Vorreiterrolle einnimmt in Sachen Selbstbeschränkung?

andy@Joshua:~$ man woman // Segmentation fault (Core dumped)

SNI87 - 38
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
3345 Beiträge

Geschrieben am: 19.10.2011 um 10:12 Uhr

Zitat von JulmaJumala:

Bleibt die Frage: Wo ist jetzt der Hauptschuldige zu suchen?
Die EU, weil sie die Richtlinien nicht gnadenlos durchsetzt?
Oder Deutschland, weil es ein weiteres Mal die Vorreiterrolle einnimmt in Sachen Selbstbeschränkung?


eigentlich ganz klar der EU. deutschland hat sich bewusst entschieden mehrere jahre lang wettbewerbsnachteile hinzunehmen und als "gutes vorbild" voranzugehen. man kalkulierte aber nur mit diesen jahren. nun verändert die eu
nachträglich die richtlinien. wie glaubwürdig ist die eu denn
noch?

Die Welt hat nie eine gute Definition für das Wort Freiheit gefunden.

Der666Diablo
Champion (offline)

Dabei seit 04.2006
23736 Beiträge

Geschrieben am: 19.10.2011 um 10:18 Uhr

Zitat von luftprinzip:

Zitat von Der666Diablo:

Da sieht man mal wieder die Problematik mit der EU. ;)

Unds Benzin wird teurer.


q.e.d

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Filmriss - 36
Experte (offline)

Dabei seit 11.2009
1497 Beiträge

Geschrieben am: 19.10.2011 um 10:26 Uhr

Zitat von JulmaJumala:

Bleibt die Frage: Wo ist jetzt der Hauptschuldige zu suchen?
Die EU, weil sie die Richtlinien nicht gnadenlos durchsetzt?
Oder Deutschland, weil es ein weiteres Mal die Vorreiterrolle einnimmt in Sachen Selbstbeschränkung?

ich finde es richtig in so etwas die vorreiterrolle zu spielen
irgendeiner muss es ja tun
es ist einfach nur unverschämt, dem dann in den rücken zu fallen

Into the motherland the german army marches...

Der666Diablo
Champion (offline)

Dabei seit 04.2006
23736 Beiträge

Geschrieben am: 19.10.2011 um 10:30 Uhr

Zitat von Filmriss:

Zitat von JulmaJumala:

Bleibt die Frage: Wo ist jetzt der Hauptschuldige zu suchen?
Die EU, weil sie die Richtlinien nicht gnadenlos durchsetzt?
Oder Deutschland, weil es ein weiteres Mal die Vorreiterrolle einnimmt in Sachen Selbstbeschränkung?

ich finde es richtig in so etwas die vorreiterrolle zu spielen
irgendeiner muss es ja tun
es ist einfach nur unverschämt, dem dann in den rücken zu fallen


stimmt, vorallem dann, wenn man es nie erwartet hätte...:(

Bei Geld, Sex und Kunst gibt es keinen abnehmenden Grenznutzen. http://shortlinks.de/oee9

JulmaJumala - 51
Experte (offline)

Dabei seit 10.2009
1055 Beiträge

Geschrieben am: 19.10.2011 um 10:39 Uhr

Zitat von Filmriss:

Zitat von JulmaJumala:

Bleibt die Frage: Wo ist jetzt der Hauptschuldige zu suchen?
Die EU, weil sie die Richtlinien nicht gnadenlos durchsetzt?
Oder Deutschland, weil es ein weiteres Mal die Vorreiterrolle einnimmt in Sachen Selbstbeschränkung?

ich finde es richtig in so etwas die vorreiterrolle zu spielen
irgendeiner muss es ja tun
es ist einfach nur unverschämt, dem dann in den rücken zu fallen

Aber angesehen davon, dass es moralisch natürlich richtig ist, bleibt halt wieder eine Frage übrig: Kann man es sich leisten? Denn dass dadurch die Wettbewerbsfähigkeit leidet, dürfte wohl außer Frage stehen. Und selbst wenn EU-weit die Richtlinien konform durchgesetzt würden, dann würde sich das Problem halt an die EU-Außenggrenzen verlagern: Italien's eigene Eier wären teurer als jene aus Marokko, möglicherweise wäre die Ukraine billiger als Polen usw... Die Konkurrenz an sich kann man nicht ausschalten, es sei denn, man würde weltweit alles konform gestalten - was wohl an sich illusionär wäre. ;-)

andy@Joshua:~$ man woman // Segmentation fault (Core dumped)

Der666Diablo
Champion (offline)

Dabei seit 04.2006
23736 Beiträge

Geschrieben am: 19.10.2011 um 10:51 Uhr

Zitat von JulmaJumala:

Aber angesehen davon, dass es moralisch natürlich richtig ist, bleibt halt wieder eine Frage übrig: Kann man es sich leisten? Denn dass dadurch die Wettbewerbsfähigkeit leidet, dürfte wohl außer Frage stehen. Und selbst wenn EU-weit die Richtlinien konform durchgesetzt würden, dann würde sich das Problem halt an die EU-Außenggrenzen verlagern: Italien's eigene Eier wären teurer als jene aus Marokko, möglicherweise wäre die Ukraine billiger als Polen usw... Die Konkurrenz an sich kann man nicht ausschalten, es sei denn, man würde weltweit alles konform gestalten - was wohl an sich illusionär wäre. ;-)


dh. scheiss auf Umweltgesetze. :)

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Filmriss - 36
Experte (offline)

Dabei seit 11.2009
1497 Beiträge

Geschrieben am: 19.10.2011 um 10:54 Uhr

Zitat von JulmaJumala:

Zitat von Filmriss:

Zitat von JulmaJumala:

Bleibt die Frage: Wo ist jetzt der Hauptschuldige zu suchen?
Die EU, weil sie die Richtlinien nicht gnadenlos durchsetzt?
Oder Deutschland, weil es ein weiteres Mal die Vorreiterrolle einnimmt in Sachen Selbstbeschränkung?

ich finde es richtig in so etwas die vorreiterrolle zu spielen
irgendeiner muss es ja tun
es ist einfach nur unverschämt, dem dann in den rücken zu fallen

Aber angesehen davon, dass es moralisch natürlich richtig ist, bleibt halt wieder eine Frage übrig: Kann man es sich leisten? Denn dass dadurch die Wettbewerbsfähigkeit leidet, dürfte wohl außer Frage stehen. Und selbst wenn EU-weit die Richtlinien konform durchgesetzt würden, dann würde sich das Problem halt an die EU-Außenggrenzen verlagern: Italien's eigene Eier wären teurer als jene aus Marokko, möglicherweise wäre die Ukraine billiger als Polen usw... Die Konkurrenz an sich kann man nicht ausschalten, es sei denn, man würde weltweit alles konform gestalten - was wohl an sich illusionär wäre. ;-)


man kann nicht immer nur nach der wirtschaftlichkeit gehen
manche dinge müssen international geregelt werden
wie z.b. schadstoffausstoß, fischereimenge, etc
und wirtschaftlich gesehen ist ein atomausstieg auch unsinn

Into the motherland the german army marches...

JulmaJumala - 51
Experte (offline)

Dabei seit 10.2009
1055 Beiträge

Geschrieben am: 19.10.2011 um 11:04 Uhr

Ich habe meine Aussage ganz bewusst als Frage formuliert: Kann man es sich leisten?
Jeder von uns will einen Job haben, damit man sich das schöne Auto leisten kann, damit man ein iPhone haben kann usw... Was bringt jeglicher gute Vorsatz, wenn man sich damit aus der Wirtschaft schießt? Embrionale Stammzellenforschung und ihre Folgeergebnisse wandern nach Amerika ab, Gewinne durch Stromproduktion wandern nach Frankreich und Tschechien ab, es sind noch einige Beschneidungen mehr, die wir uns aufbürden...
Und wieder stellt sich die Frage: Können wir uns das volkswirtschaftlich gesehen leisten?

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Der666Diablo
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Dabei seit 04.2006
23736 Beiträge

Geschrieben am: 19.10.2011 um 11:06 Uhr

Zitat von JulmaJumala:

Ich habe meine Aussage ganz bewusst als Frage formuliert: Kann man es sich leisten?
Jeder von uns will einen Job haben, damit man sich das schöne Auto leisten kann, damit man ein iPhone haben kann usw... Was bringt jeglicher gute Vorsatz, wenn man sich damit aus der Wirtschaft schießt? Embrionale Stammzellenforschung und ihre Folgeergebnisse wandern nach Amerika ab, Gewinne durch Stromproduktion wandern nach Frankreich und Tschechien ab, es sind noch einige Beschneidungen mehr, die wir uns aufbürden...
Und wieder stellt sich die Frage: Können wir uns das volkswirtschaftlich gesehen leisten?


Klar, wenn wir nicht mehr Deutschland sondern nur noch ein Dritt-OstEU Land sind haben wir uns von der Pflicht freigekauft, die ganzen Veganer, Anti AKW usw Sich superguthaltmenschen wandern weiter und wir haben keine Probleme mehr - außer der Armut.

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Filmriss - 36
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Dabei seit 11.2009
1497 Beiträge

Geschrieben am: 19.10.2011 um 11:11 Uhr
Zuletzt editiert am: 19.10.2011 um 11:13 Uhr

Zitat von JulmaJumala:

Ich habe meine Aussage ganz bewusst als Frage formuliert: Kann man es sich leisten?
Jeder von uns will einen Job haben, damit man sich das schöne Auto leisten kann, damit man ein iPhone haben kann usw... Was bringt jeglicher gute Vorsatz, wenn man sich damit aus der Wirtschaft schießt? Embrionale Stammzellenforschung und ihre Folgeergebnisse wandern nach Amerika ab, Gewinne durch Stromproduktion wandern nach Frankreich und Tschechien ab, es sind noch einige Beschneidungen mehr, die wir uns aufbürden...
Und wieder stellt sich die Frage: Können wir uns das volkswirtschaftlich gesehen leisten?

schwierige frage
ich weiß es nicht
evtl muss man auch einfach ein gutes mittelmaß finden

edit: und das ist genau der grund warum die eu hinter solchen dingen stehen und nicht letzten endes noch einen rückzieher machen sollte



Into the motherland the german army marches...

JulmaJumala - 51
Experte (offline)

Dabei seit 10.2009
1055 Beiträge

Geschrieben am: 19.10.2011 um 11:20 Uhr

Ich möchte mich verabschieden mit einem Thema, das ich neulich im schweizer Radio DRS3 gehört habe, und durchaus auch hierher passt: Es war eine Diskussion am laufen, ob man in der Schweiz per Gesetz landwirtschafliche und kommunale Gerätschaften mit Verbrennungsmotor, namhaft Traktoren, Motorsägen, Häcksler usw mit einem Katalysator ausstatten muss, da diese laut einer Erhebung einen ganz beachtlichen Teil der Abgase produzieren. Ich weiß nicht mehr, ob der Nationalrat oder der Ständerat diskutiert und abgestimmt hat, aber die Antwort hieß: Nein, keine Kat-Pflicht für diese Geräte, weil dadurch die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz und ihrer Produkte nachhaltig belastet wird. Also KEINE Vorreiterrolle der Schweiz im Sinne des Guten für die Umwelt.
Andere Strategie bei den Eidgenossen, wie man sieht.

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cheesemaker - 43
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
2563 Beiträge

Geschrieben am: 19.10.2011 um 11:34 Uhr

Zitat von JulmaJumala:

Ich möchte mich verabschieden mit einem Thema, das ich neulich im schweizer Radio DRS3 gehört habe, und durchaus auch hierher passt: Es war eine Diskussion am laufen, ob man in der Schweiz per Gesetz landwirtschafliche und kommunale Gerätschaften mit Verbrennungsmotor, namhaft Traktoren, Motorsägen, Häcksler usw mit einem Katalysator ausstatten muss, da diese laut einer Erhebung einen ganz beachtlichen Teil der Abgase produzieren. Ich weiß nicht mehr, ob der Nationalrat oder der Ständerat diskutiert und abgestimmt hat, aber die Antwort hieß: Nein, keine Kat-Pflicht für diese Geräte, weil dadurch die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz und ihrer Produkte nachhaltig belastet wird. Also KEINE Vorreiterrolle der Schweiz im Sinne des Guten für die Umwelt.
Andere Strategie bei den Eidgenossen, wie man sieht.


Vorreiterrolle? Das ist in der EU ab gewissen kW-Zahlen bereits jetzt Pflicht!

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