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Forum / Politik und Wirtschaft

Pro Kommunismus

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hashme
Halbprofi (offline)

Dabei seit 06.2009
164 Beiträge

Geschrieben am: 06.04.2011 um 07:57 Uhr
Zuletzt editiert am: 06.04.2011 um 07:57 Uhr

Kommunismus? Ne, das geht gar nicht. Stellt euch mal vor wir hätten wirklich eine klassenlose Gesellschaft in der gemeinschaftlich organisiert und produziert wird! Das kann nicht klappen, schließlich ist der Mensch ja faul, böse und unmündig. Also ICH brauche jemanden, der mir sagt was ich zu tun habe. Guttenberg komm zurück, wir brauchen dich!1!!!11
Schlachti - 35
Profi (offline)

Dabei seit 07.2006
833 Beiträge

Geschrieben am: 06.04.2011 um 08:37 Uhr

Zitat von -oldolsen-:

Zitat von Mooner:

außerdem hat es bis jetzt in keinem Staat richtig gut geklappt


Es gab noch niemals einen wirklichen Kommunismus auf der Welt, alle Regime die sich unter dieser Parole verkauft haben, hatten mehr vom NS Staat, als vom klassischen marxistischen Kommunismus. Häufig bezeichnet man auch Demokratie und Kommunismus als Gegensatz, das ist aber Schwachsinn, es kann gar keinen Kommunismus ohne Demokratie geben. Aber das Bild das die Meisten vom Kommunismus haben, zeigt wie gut die Amerikanisch-kapitalistische Propaganda funktioniert hat.


Ja, der Kommunismus. Die Theorie ist Marx, die Praxis Murks.

Damit dass es noch keinen echten Kommunismus gab, hast du vollkommen recht. Das liegt aber nicht daran, dass man es nie versucht hat, sondern daran dass Kommunismus in der Praxis eben nicht funktioniert. Deswegen wird es auch nie echten Kommunismus geben.

Im Kommunismus sind alle gleich, aber das scheitert schon am Wesen des Menschen. Man will immer etwas besser sein oder etwas mehr haben als der Nachbar. Letztlich sind dann zwar alle gleich aber einige eben doch etwas "gleicher".
Jeder Mensch hat eine mehr oder weniger stark ausgeprägte egoistische Ader und genau deshalb, scheitert der Kommunismus immer an der Machtgier einzelner und führt auf direktem Weg in die Diktatur.

Kommunismus, mag sich auf den ersten Blick toll anhören, entpuppt sich aber bei näherer Betrachtung als Hirngespinst. Ein Hirngespinst, dass schon zu viel Schaden angerichtet, um noch ernsthaft daran glauben zu können.

Wer Freiheit zu Gunsten von Sicherheit opfert, ist zurecht ein Sklave - Aristoteles

ViolentFEAR - 33
Champion (offline)

Dabei seit 01.2006
13295 Beiträge

Geschrieben am: 06.04.2011 um 12:54 Uhr
Zuletzt editiert am: 06.04.2011 um 13:02 Uhr

Zitat von Schlachti:


Ja, der Kommunismus. Die Theorie ist Marx, die Praxis Murks.

Damit dass es noch keinen echten Kommunismus gab, hast du vollkommen recht. Das liegt aber nicht daran, dass man es nie versucht hat, sondern daran dass Kommunismus in der Praxis eben nicht funktioniert. Deswegen wird es auch nie echten Kommunismus geben.


Das ist unsinnig. Was wurde denn probiert? Hat Lenin der wusste, dass nach Marx (Lenin war ein orthodoxer Marxist) die proletarische Revolution eigentlich nicht im rückständigen Russland stattfinden konnte, und allein die demokratischeren Staaten wie Deutschland und Frankreich der Ursprung hätte sein müssen, wirklich marxistische Strukturen etabliert? Nein, Lenin war Blanquist. Seine Ausführungen über den "dummen Proletarier" der im besten Fall ein Bewusstsein für Gewerkschaften entwickeln könne, steht einem marx-engelschen Begriff der Revolution entgegen. Überhaupt ähnelt die russische Revolution mehr einem Putsch.
Die Entwicklung sehe ich nebenbei auch bei Trotzki, für mich gab es mit dem Leninismus keine Möglichkeit mehr dem Stalinismus zu entkommen. Folgende Staate sind stalinistisch inspiriert, und haben nichts mehr mit Marx gemein, der niemals eine "Durchsetzung" per Militärputsch beschrieb, sondern eine womöglich sogar recht unblutige Übernahme der überragenden Mehrheit der Proletarier. Der Kommunismus ist eine Idee des Linkshegelianers Marx, inspiriert durch den "Weltgeist". Kein Parteiprogramm.

Ganz davon zu schweigen, dass der Marxismus sicher auch religiöse Dimension in der UdSSR annahm, ist Marx aber kein Apotstel, was bedeutet, dass er nicht nicht kritisch hinterfragt werden kann und konnte. Sozialistische Bewegungen gab es überall, manche mehr manche weniger marxistisch.
Interessant ist hier insbesondere die Kritik Bakunins an Marx, der im Grunde die schrecklichen Verbrechen der Stalinisten prophezeite, wenn er von der "roten Bürokratie" als "schamloseste und schrecklichste Lüge erweisen, die unser Jahrhundert je hervorgebracht hat" bezeichnete.

Zitat von Schlachti:


Im Kommunismus sind alle gleich, aber das scheitert schon am Wesen des Menschen. Man will immer etwas besser sein oder etwas mehr haben als der Nachbar. Letztlich sind dann zwar alle gleich aber einige eben doch etwas "gleicher".


Wieso wird eigentlich immer gen Orwell zitiert, wenn sein Buch Animal Farm eine klassische linke Kritik an den Sovjets war? Das Old Major Schwein verkörperte Marx und Lenin, der vertriebene und verläumte Snowball symboliert Trotzki, und die herrschenden stalinistischen Bonzen werden in wunderbarer Eintracht mit dem Kapitalismus geschildert, welcher (wie in China wunderbar erfahrbar) mit einer stalinistischen Diktatur harmonisiert. Aber das nur am Rand, jetzt zu deinem eigentlichen Worten:

Das "Wesen" des Menschen ist keine Beweisführung, es ist Ideologie. Man kann ebenso mit Fug und Recht den Menschen als Rassisten zeichnen, wo doch der Europäer so derbe Spaß daran hatte (und mitunter wird das heute auch getan. Schlussendlich offenbaren sich die Theorien der Neuen Rechten in einem ethnopluralistischen Rassismus), oder den Mann als grundsätzlich als sexistisch zu deklarieren. Jeder Versuch der Naturalisierung von menschlichen Verhaltensweisen (abgesehen von diversen Handlungen, wie Flucht, Sexualität, Nahrungssuche etc. natürlich) müssen zunächst untersucht werden. Behauptungen die auf dem "Wesen des Menschen" aufbauen sind aber zunächst empirischer unfug. Eine ad-hoc Argumentation. Plausibilität ist nicht wissenschaftlich, Wissenschaft aber auch plausibel.
Dein halbes Beispiel ist aber eben genau die Ausgeburt diesem schwammigen Drang zur Plausibilität und Rechtfertigung von ideologischen Bezügen. "Natürlich will man immer mehr als der Nachbar, alles andere ist verlogen". Das kann man gerne sagen, sollte sich aber nicht wundern, wenn man intellektuell nicht in allen Belangen ernst genommen wird.

Zitat von Schlachti:

Jeder Mensch hat eine mehr oder weniger stark ausgeprägte egoistische Ader und genau deshalb, scheitert der Kommunismus immer an der Machtgier einzelner und führt auf direktem Weg in die Diktatur.


Dieser Teil ist im grunde eine Weiterführung deiner Rationalisierung und Rechtfertigungsagenda. Erneut bedarfst du eine Naturalisierung einer zugeschrieben menschlichen Eigenart. Mit was willst du den Egoismus des Menschen begründen? Mit einer "historischen Wahrheit"? Dann hat sich auch der Antisemitismus naturalisiert. Ebenso der Sexismus und die Sklavenhaltung.
Betrachten wir, insbesondere die Soziobiologie, dann wird der ALtruismus als faktisches biologisches Phänomen betrachtet. Hierbei wird jedoch nciht das eigene Überleben gesichert, sondern die Verbreitung seines Erbgutes, welches auch indirekt verbreitet werden kann, im Falle eines dibploid-habloiden Erbgangs sogar erfolgreicher durch die Vermehrung seiner Geschwister, als die seiner eigenen Kinder (Stichwort Hamilton-Regel). Natürlich haben Ameisen keine Reflexionsgabe die ihnen sagt "aha, meine Schwester ist näher mti mri verwandt, als meine potentiellen Kinder, und da ich ja meine Erbanlagen erhalten möchte, werde ich brav sein, und meiner Königin dienen". Stattdessen ist ihr Altruismus gänzlich instrinsich und ein naturalistischer Ausdruck.
Sicher kann man Menschen nicht einfach so übertragen, weder gibt es einen Zwang, dass die gleichen Gene evolutioniert sind, noch kann man andere Beinflussungen und Kultivierungen ausschließen, doch stellt sich hier dein Konzept des Egoismus auf den Kopf. Wenn es in der Evolution, dem treibenden System jedes biologischen Wesens, nicht nach Erhaltung des Individuums geht, sondern um den Erhalt des Erbgutes, dann sind insbesondre Menschen ohne Kinder in besonderem Maße nicht egoistisch, da sie diesem fundamentalen Prinzip nicht folgen (wollen), obwohl es vielleicht für manchen nach "Spaßmaximierug" aussieht, ebenso offenbaren sie das der Mensch nicht nur ein Produkt deterministischer Proteinentfaltung ist.

Auch muss sich ein Konzept des Teilens nicht mit Egoismus widersprechen, sind doch auch andere diverse altruistische Verhaltensweisen bekannt, die nicht auf höhere genetische Ähnlichkeit beruhen. Hier kann ein "Wie du mir, so ich dir" wohl als Theorie dienen. Ich halte sie nicht für befriedigend, aber so werden auch im Tierreich mitunter altruistische Verhältnisse versucht zu erklären. ALso ein Altruismus aus Egoismus.

Grundsätzlich krankt auch hier dein Beitrag, an einem wohl wenig reflektierten Begriff des "Egoismus". Ganz davon zu schweigen, dass ich nicht verstehe, inwiefern Egoismus sich mit Marx oder anderen sozialistischen Theoretikern beißt, ich sehe aber große Problem im Phänomen der Frendschaft. Die grundsätzliche Überlegung ist aber natürlich berechtigt, nur sollte man das auch wirklich durchdenken und nicht als Offenbarung Gottes jedem vor den Latz knallen.

Und wieso sollte im „Kommunismus“ immer eine Diktatur entstehen in einer parlamentarischen Demokratie jedoch nicht? Lenin, Stalin etc. waren schon Diktatoren als sie an die macht gelangten. Hingegen ist die Weimarer Republik in ein faschistisches Regime kulminiert, und gern wird dabei beschworen das die Verfassung „zu demokratisch“ war....ein schauerliches Märchen, wenn man den Postkönig des Reichspräsidenten betrachtet. Sozialistische und marxistische Modelle waren immer demokratisch, weshalb auch aus dieser Szene gern der Begriff „Kommunisten“ negativ erklang. Welchen systemische Besonderheit weißt die parlamentarische Demokratie auf, dass sie nicht von Egoisten überrannt wird?

Zitat von Schlachti:

Kommunismus, mag sich auf den ersten Blick toll anhören, entpuppt sich aber bei näherer Betrachtung als Hirngespinst. Ein Hirngespinst, dass schon zu viel Schaden angerichtet, um noch ernsthaft daran glauben zu können.


Bein näherer Betrachtung hast du dich wohl nie wirklich mit der Thematik beschäftigt. Weder verwendest du klare Begriff (kann natürlich der Zeit geschuldet sein) noch bietest du mehr als allgemeine Altagsüberlegung. Ich verstehe wirklich nicht, wieso man sich nicht die Mühe machen kann tiefer in eine Materie einzusteigen, die einem offensichtlich große Magenschmerzen bereitet. Ich will doch auch den Nationalsozialismus verstehen, erklären und die inneren Widersprüche offenkundig machen können, mir reicht doch nicht einfach ein Urteil a la "Ja, Hitler war ne gemeine Sau". Wenn du einen Lenin nur mit den Worten "Der Mensch ist nicht so wie du ihn haben willst" angehen kannst, dann ist das sogar eine intellektuelle Niederlage.

Achja: "auf den ersten Blick [...] anhören" ;-) Sympathischer Fehler. Entschuldige meine Tippfehler, ich muss wieder an das Mathebuch.

Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit

Crcssnn
Champion (offline)

Dabei seit 11.2008
3075 Beiträge

Geschrieben am: 06.04.2011 um 15:19 Uhr

Zitat von bbbbbbbb:

Kann man eigentlich nicht so einfach beschreiben, jedoch:

-Keine Arbeitslosigkeit
-Kein Hungersnot
-Jeder hat das Gleiche recht


Doch sobald es imperialisten hier auf der Welt gibt, was auch immer geben wird, klapt das System nicht so einfach.

Wenn man die Witze über die Kolchosen in Russland hört, ist es mit "Kein Hungersnot" Essig.
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