Du bist nicht eingeloggt.

Login

Pass

Registrieren

Community
Szene & News
Locations
Impressum

Forum / Politik und Wirtschaft

Fall einer Mauer - Trotzdem Totenstille

McBudaTea - 32
Experte (offline)

Dabei seit 06.2008
1620 Beiträge

Geschrieben am: 02.02.2011 um 20:44 Uhr

Vor kurzen gab es den sogenannten Dioxin-Skandal in Deutschland. Bei dieser, wenn man ehrlich ist, relativ unwichtige Geschichte, wurde in der Politik (und auch in Teilen der Bevölkerung) hitzig debattiert. Es wurde geredet wer Schuld gewesen ist, wie man das verhindern könne, ob man eine neue Essenskultur brauchen. Hinzu gab es die üblichen Schuldzuweisungen zwischen Opposition und Regierung.

Aktuell stehen wir vielleicht vor historischen Ereignissen. Ähnlich wie bei Fall des Ostblockes, protestieren auch in der arabischen Welt breite Teile der Bevölkerung gegen ein korruptes, marodes, unfreien System. Aktuell besteht die Möglichkeit, die sehr wahrscheinlich ist, dass ein Regime nach den anderen fällt und das es wie in den Ostblock einige demokratische Staaten entstehen.

Eigentlich sollte das eine Sternstunde der Politik sein. Es besteht die Möglichkeit, durch humanitären und anderen Interventionen tatsächlich eine deutliche Verbesserung in diesen Region zu schaffen. Auch kann man mit den alten Verhalten der Politik abrechnen, Regime für die scheinbare Stabilität zu stützen, eine einmalige Chance für "junge" Politiker. Dies hätte durchaus Folgen im Umgang mit Ländern wie Pakistan, Afghanistan, China, Nigeria etc. Besonders die linken Parteien können nun diese Stabilitätspolitik und die einseitige Sicht der "islamische Welt" kritisieren.

Aber was hört man? So gut wie nichts. Es herrscht Schweigen. Kaum jemand sagt irgendwas dazu. Woran liegt es? Ist Außenpolitik schlicht zu langweilig, dass man sich dort kaum profilieren kann? Interessieren wir uns nur für den Ausland, wenn dort eine Bedrohung für uns enstehen kann? Oder tut die Politik gut daran, Abstand zu halten und die Dinge einfach laufen zu lassen?

Morgen wird die Zukunft besser sein

JamaisVu
Halbprofi (offline)

Dabei seit 09.2010
166 Beiträge
Geschrieben am: 02.02.2011 um 20:48 Uhr

Nun, Fakt ist doch, dass man solche Systeme doch stillschweigend hinnimmt. Die Politik und die Öffentlichkeit allgemein. Ich meine, korrupte Politiker gab es nicht erst seit den letzten Tagen in Tunesien oder Ägypten oder sonst wo.
Warum sollte man also laut aufbegehren?
Echelon187 - 31
Experte (offline)

Dabei seit 04.2006
1317 Beiträge

Geschrieben am: 02.02.2011 um 20:49 Uhr

Zitat von McBudaTea:

Vor kurzen gab es den sogenannten Dioxin-Skandal in Deutschland. Bei dieser, wenn man ehrlich ist, relativ unwichtige Geschichte, wurde in der Politik (und auch in Teilen der Bevölkerung) hitzig debattiert. Es wurde geredet wer Schuld gewesen ist, wie man das verhindern könne, ob man eine neue Essenskultur brauchen. Hinzu gab es die üblichen Schuldzuweisungen zwischen Opposition und Regierung.

Aktuell stehen wir vielleicht vor historischen Ereignissen. Ähnlich wie bei Fall des Ostblockes, protestieren auch in der arabischen Welt breite Teile der Bevölkerung gegen ein korruptes, marodes, unfreien System. Aktuell besteht die Möglichkeit, die sehr wahrscheinlich ist, dass ein Regime nach den anderen fällt und das es wie in den Ostblock einige demokratische Staaten entstehen.

Eigentlich sollte das eine Sternstunde der Politik sein. Es besteht die Möglichkeit, durch humanitären und anderen Interventionen tatsächlich eine deutliche Verbesserung in diesen Region zu schaffen. Auch kann man mit den alten Verhalten der Politik abrechnen, Regime für die scheinbare Stabilität zu stützen, eine einmalige Chance für "junge" Politiker. Dies hätte durchaus Folgen im Umgang mit Ländern wie Pakistan, Afghanistan, China, Nigeria etc. Besonders die linken Parteien können nun diese Stabilitätspolitik und die einseitige Sicht der "islamische Welt" kritisieren.

Aber was hört man? So gut wie nichts. Es herrscht Schweigen. Kaum jemand sagt irgendwas dazu. Woran liegt es? Ist Außenpolitik schlicht zu langweilig, dass man sich dort kaum profilieren kann? Interessieren wir uns nur für den Ausland, wenn dort eine Bedrohung für uns enstehen kann? Oder tut die Politik gut daran, Abstand zu halten und die Dinge einfach laufen zu lassen?


Politik bedarf Absprache.
Mehr braucht man dazu im Moment nicht sagen.

Zu wandern auf dem Pfad der Rechtschaffenen, gleichgestellt der Dinge die wir Gerechtigkeit nennen.

luftprinzip - 82
Champion (offline)

Dabei seit 03.2010
8822 Beiträge

Geschrieben am: 02.02.2011 um 20:51 Uhr

Ich würde es einfach mal vermuten, dass diese Staaten von den westlicheren Ländern so gewollt waren, dementsprechend initiiert/unterstützt/gefördert waren, die Regierungen können sich also nur die Finger daran verbrennen.

I still don't believe in Germanys right to exist.

coa-m - 31
Halbprofi (offline)

Dabei seit 12.2010
120 Beiträge
Geschrieben am: 02.02.2011 um 20:54 Uhr

Warum soll man sich um Probleme von anderen kümmern davon haben doch die Leute hier ncihts o.O

Das Erkennen von Ironie ist ein Zeichen von Intelligenz.

McBudaTea - 32
Experte (offline)

Dabei seit 06.2008
1620 Beiträge

Geschrieben am: 02.02.2011 um 20:54 Uhr

Zitat von luftprinzip:

Ich würde es einfach mal vermuten, dass diese Staaten von den westlicheren Ländern so gewollt waren, dementsprechend initiiert/unterstützt/gefördert waren, die Regierungen können sich also nur die Finger daran verbrennen.

Bis jetzt haben sich viele Politiker nicht daran gestört, kreativ ihre früheren Aussagen zu interpretieren.

Morgen wird die Zukunft besser sein

luftprinzip - 82
Champion (offline)

Dabei seit 03.2010
8822 Beiträge

Geschrieben am: 02.02.2011 um 20:55 Uhr
Zuletzt editiert am: 02.02.2011 um 20:56 Uhr

Zitat von coa-m:

Warum soll man sich um Probleme von anderen kümmern davon haben doch die Leute hier ncihts o.O

Doch klar.

Zitat von McBudaTea:


Bis jetzt haben sich viele Politiker nicht daran gestört, kreativ ihre früheren Aussagen zu interpretieren.

Wie meinste?

I still don't believe in Germanys right to exist.

pubr - 31
Fortgeschrittener (offline)

Dabei seit 09.2008
83 Beiträge

Geschrieben am: 02.02.2011 um 20:59 Uhr
Zuletzt editiert am: 02.02.2011 um 21:00 Uhr

Ich denke einfach, dass die Außenpolitik still hält, weil sie die Beziehung mit anderen und eben diesen undemokratischen Staaten nicht gefährden will. Aber da sollten doch gerade die USA, die sonst immer so ihr System in die Welt hinaustragen, eingreifen. Und es sollte doch auch die Pflicht eines demokratischen Staates sein, andere Staaten zur Demokratie zu verhelfen, da sie als bestes System anerkannt ist. :O

Wer denken hat, kann Vorteile.

McBudaTea - 32
Experte (offline)

Dabei seit 06.2008
1620 Beiträge

Geschrieben am: 02.02.2011 um 21:00 Uhr

Zitat von luftprinzip:

Zitat von coa-m:

Warum soll man sich um Probleme von anderen kümmern davon haben doch die Leute hier ncihts o.O

Doch klar.

Zitat von McBudaTea:


Bis jetzt haben sich viele Politiker nicht daran gestört, kreativ ihre früheren Aussagen zu interpretieren.

Wie meinste?

Häufig haben sich Politiker, die auch in der Regierung waren, schlicht gelogen, in dem sie z.B. behaupten, dass sie keine Steuern erhöhen und das dann doch gemacht haben.
Meine Aussage bezog sich nicht nur auf die Regierung sondern auch auf die Opposition...

Morgen wird die Zukunft besser sein

luftprinzip - 82
Champion (offline)

Dabei seit 03.2010
8822 Beiträge

Geschrieben am: 02.02.2011 um 21:08 Uhr

Zitat von McBudaTea:

Häufig haben sich Politiker, die auch in der Regierung waren, schlicht gelogen, in dem sie z.B. behaupten, dass sie keine Steuern erhöhen und das dann doch gemacht haben.
Meine Aussage bezog sich nicht nur auf die Regierung sondern auch auf die Opposition...

Okay. Vielleicht haben wir keine Opposition. ;)

I still don't believe in Germanys right to exist.

-oldolsen- - 33
Halbprofi (offline)

Dabei seit 07.2007
274 Beiträge

Geschrieben am: 02.02.2011 um 21:35 Uhr
Zuletzt editiert am: 02.02.2011 um 21:35 Uhr

Zitat von coa-m:

Warum soll man sich um Probleme von anderen kümmern davon haben doch die Leute hier ncihts o.O


geh sterben :-)


ansonsten, die regierung besteht aus heuchler die lieber in ägpten billig urlaub machen als für menschenrechte zu sorgen, die opposition sind auch fast alles heuchler, die paar auf die das nicht zutrifft haben einfach keinerlei Verfügungsgewalt, die sagen schon das sie das vorgehen der Regierung für falsch halten, für wahlen sind usw. die hört nur keiner.

"You tried your best and you failed miserably. The lesson is: never try!"

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 02.02.2011 um 22:02 Uhr

Zitat von pubr:

Ich denke einfach, dass die Außenpolitik still hält, weil sie die Beziehung mit anderen und eben diesen undemokratischen Staaten nicht gefährden will. Aber da sollten doch gerade die USA, die sonst immer so ihr System in die Welt hinaustragen, eingreifen. Und es sollte doch auch die Pflicht eines demokratischen Staates sein, andere Staaten zur Demokratie zu verhelfen, da sie als bestes System anerkannt ist. :O


Wie du richtig sagst: So manches Mal sind die außenpolitischen und vor allem wirtschaftlichen Beziehungen schlicht wichtiger, als dass man sich um undemokratische Systeme kümmert.

Die USA ist wohl nicht der geeignetste Kandidat, herrscht hier doch sehr viel Ungerechtigkeit. Insgesamt steht es wohl keinem Land zu, anderen vorzuschreiben, welches System das beste ist.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

-scared-
Profi (offline)

Dabei seit 08.2009
890 Beiträge

Geschrieben am: 02.02.2011 um 22:08 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von pubr:

Ich denke einfach, dass die Außenpolitik still hält, weil sie die Beziehung mit anderen und eben diesen undemokratischen Staaten nicht gefährden will. Aber da sollten doch gerade die USA, die sonst immer so ihr System in die Welt hinaustragen, eingreifen. Und es sollte doch auch die Pflicht eines demokratischen Staates sein, andere Staaten zur Demokratie zu verhelfen, da sie als bestes System anerkannt ist. :O


Wie du richtig sagst: So manches Mal sind die außenpolitischen und vor allem wirtschaftlichen Beziehungen schlicht wichtiger, als dass man sich um undemokratische Systeme kümmert.

Die USA ist wohl nicht der geeignetste Kandidat, herrscht hier doch sehr viel Ungerechtigkeit. Insgesamt steht es wohl keinem Land zu, anderen vorzuschreiben, welches System das beste ist.

Es steht einem Land vielleicht nicht zu, dies zu entscheiden, das heißt jedoch nicht, dass dies auch respektiert wird. Siehe Imperialismus der USA. Jeoch bin ich der Meinung, dass einem Volk bzw. Völkern die auf dem Weg der Veränderung hin zu einer besseren und gerechteren Zukunft sind, Unterstützung zukommen sollte. Gerade von Ländern wie dem unseren, dem ja ach so viel an Menschenwürde etc. liegt.

...we're living in a world of lies...

luftprinzip - 82
Champion (offline)

Dabei seit 03.2010
8822 Beiträge

Geschrieben am: 02.02.2011 um 22:34 Uhr

Zitat von -scared-:

Es steht einem Land vielleicht nicht zu, dies zu entscheiden, das heißt jedoch nicht, dass dies auch respektiert wird. Siehe Imperialismus der USA. Jeoch bin ich der Meinung, dass einem Volk bzw. Völkern die auf dem Weg der Veränderung hin zu einer besseren und gerechteren Zukunft sind, Unterstützung zukommen sollte. Gerade von Ländern wie dem unseren, dem ja ach so viel an Menschenwürde etc. liegt.

Deutschland baut doch gerade Brunnen und Schulen in Afghanistan, das können sie ja nicht überall machen, ne :>

I still don't believe in Germanys right to exist.

Klischeepunk - 40
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
8907 Beiträge

Geschrieben am: 02.02.2011 um 23:26 Uhr

Zitat von McBudaTea:

Vor kurzen gab es den sogenannten Dioxin-Skandal in Deutschland. Bei dieser, wenn man ehrlich ist, relativ unwichtige Geschichte, wurde in der Politik (und auch in Teilen der Bevölkerung) hitzig debattiert. Es wurde geredet wer Schuld gewesen ist, wie man das verhindern könne, ob man eine neue Essenskultur brauchen. Hinzu gab es die üblichen Schuldzuweisungen zwischen Opposition und Regierung.

Aktuell stehen wir vielleicht vor historischen Ereignissen. Ähnlich wie bei Fall des Ostblockes, protestieren auch in der arabischen Welt breite Teile der Bevölkerung gegen ein korruptes, marodes, unfreien System. Aktuell besteht die Möglichkeit, die sehr wahrscheinlich ist, dass ein Regime nach den anderen fällt und das es wie in den Ostblock einige demokratische Staaten entstehen.

Eigentlich sollte das eine Sternstunde der Politik sein. Es besteht die Möglichkeit, durch humanitären und anderen Interventionen tatsächlich eine deutliche Verbesserung in diesen Region zu schaffen. Auch kann man mit den alten Verhalten der Politik abrechnen, Regime für die scheinbare Stabilität zu stützen, eine einmalige Chance für "junge" Politiker. Dies hätte durchaus Folgen im Umgang mit Ländern wie Pakistan, Afghanistan, China, Nigeria etc. Besonders die linken Parteien können nun diese Stabilitätspolitik und die einseitige Sicht der "islamische Welt" kritisieren.

Aber was hört man? So gut wie nichts. Es herrscht Schweigen. Kaum jemand sagt irgendwas dazu. Woran liegt es? Ist Außenpolitik schlicht zu langweilig, dass man sich dort kaum profilieren kann? Interessieren wir uns nur für den Ausland, wenn dort eine Bedrohung für uns enstehen kann? Oder tut die Politik gut daran, Abstand zu halten und die Dinge einfach laufen zu lassen?

Es fällt schwer den Bündnispartnern in den Rücken zu fallen solang sie noch was zu melden haben. Bin Ali - Guter "Freund" der BRD, gemässigter Diktator, keine wichtigen vergehen blablabla. Nun wo's brennt meldet man sich zaghaft zu wort und sagt, dass es in zukunft doch ganz nett wäre, wenn man so freundlich sein könnte etwas rücksicht auf die Menschenrechte zu nehmen. Tunesien? Beliebtes Produktionsland. Vermutlich bald nicht mehr weil die böse Bevölkerung auch was vom Kuchen ab will, wenn sie schon den ganzen Tag in der Bäckerei steht.

Ägypten? Gleiches Spiel.

Dieser Post wurde 2 mal ROT-13 verschlüsselt.

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 04.02.2011 um 00:22 Uhr

Zitat von -scared-:

Jeoch bin ich der Meinung, dass einem Volk bzw. Völkern die auf dem Weg der Veränderung hin zu einer besseren und gerechteren Zukunft sind, Unterstützung zukommen sollte. Gerade von Ländern wie dem unseren, dem ja ach so viel an Menschenwürde etc. liegt.


Ist immer kritisch zu hinterfragen, was man als Unterstützung sieht. Nur ein Aufruf an die dortigen Machthaber durch unsere Minister und/oder die Kanzlerin oder sogar ein aktiver Eingriff?

Schnell kommt man bei sowas einfach zu sehr in Konflikte hinein, die USA hat hier gezeigt, was man alles falsch machen kann.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

  [Antwort schreiben]

Forum / Politik und Wirtschaft

(c) 1999 - 2025 team-ulm.de - all rights reserved - hosted by ibTEC Team-Ulm

- Presse - Blog - Historie - Partner - Nutzungsbedingungen - Datenschutzerklärung - Jugendschutz -