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GEMA und die Kindergarten-Abzocke

  -1- -2- vorwärts >>>  
animator - 45
Profi (offline)

Dabei seit 11.2005
458 Beiträge

Geschrieben am: 16.11.2010 um 09:36 Uhr

In einer Simpsons-Weihnachtsfolge ziehen Homer, Marge, Lisa und Bart zur Adventszeit von Haus zu Haus und singen Weihnachtslieder. Der Brauch endet abrupt, als sie zum Haus des bösen Anwalts kommen. Der häufig für Mr. Burns arbeitende Jurist meint nämlich, dass der Gesang der Familie Monopolrechte verletzen würde. Und als Homer darauf hin einen Seufzer ausstößt, zwingt er ihn, das in einer anderen Tonlage zu tun, weil auch diese geschützt sei.

Die deutschen Verwertungsgesellschaften Gema und VG Musikedition schaffen es derzeit, die Wirklichkeit wie diese Parodie aussehen zu lassen: Seit der Musikverleger Axel Sikorski die Präsidentschaft der VG Musikedition übernommen hat, lässt die Verwertungsgesellschaft via Gema nämlich auch bei Kindergärten kassieren.

Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung stellt Christian Krauß, der Geschäftsführer der VG Musikedition, dies als eine Art Gnadenakt dar, mit dem man ein bisher illegales Vorgehen "legalisieren" wolle - aber freilich nur gegen ein erkleckliches Gebührensümmchen.

Man kann Krauß insofern keinen Vorwurf machen, als das Grundproblem des fast in der gesamten Medienlandschaft als unangemessen empfundenen Vorgehens in einem Urheberrecht begründet liegt, welches solche Praktiken erlaubt. Grob irreführend ist allerdings seine Angabe, dass praktisch alle Kinderlieder unter die Gebührenägide seiner Verwertungsgesellschaft fallen würden, weil es ja auch von gemeinfreien Stücken neuere und geschützte "Textbearbeitungen" gäbe. Dass nicht jede "Ho-La-Ho"-Änderung Schöpfungshöhe aufweist, hat das Landgericht München I unlängst in seinem Urteil zum Kufstein-Lied bekräftigt. Eine Entscheidung, die Krauß nicht unbekannt sein dürfte - auch wenn er darüber lieber schweigt und Eltern eine gegenteilige Rechtslage suggeriert.

Die alten gemeinfreien Kinderlieder haben gegenüber neueren wie "Schni- Schna- Schnappi" nicht nur den Vorteil, dass die Gema nichts dafür verlangen kann - sie sind in vielen Fällen auch einen klar nervenschonender. Allerdings ist es für Eltern und Erzieher schwierig, herauszufinden, welche Stücke nun gemeinfrei sind und welche nicht. Der Hinweis des VG-Musikedition-Geschäftsführers auf den Copyrightvermerk ist hier klar irreführend: Denn erstens ist ein solcher für einen urheberrechtlichen Schutz nicht notwendig und zweitens kann er auch auf gemeinfreien Werken straflos angebracht werden - was durchaus häufig geschieht.

Der im Piratenpartei-Umfeld entstandene gemeinnützige Verein Musikpiraten will Kindergärten und Vorschulen deshalb eine Möglichkeit eröffnen, ohne Angst vor der Gema singen zu lassen. Dazu plant er als ersten Schritt ein "kleines Notenbuch mit Liedern für die Vorweihnachtszeit [...], das jeder legal und kostenfrei kopieren und verteilen darf". Zusammengestellt werden soll dieses Notenbuch nicht nur von Personen, die wissen, welche Lieder gemeinfrei sind, sondern auch von solchen, die eigene Advents- und Weihnachtslieder unter den Creative-Commons-Lizenzen CC-BY oder CC-BY-SA veröffentlichen wollen. Darüber hinaus wird auch eine generelle Gabe der Komponisten und Textdichter in die Public Domain akzeptiert.

Über ein Web-Formular muss jemand, der zur Sammlung beitragen will, bis zum 30. November die Noten, den Text, den Titel und den Urheber eines älteren gemeinfreien oder selbst geschriebenen und freigegebenen Stücks in Form einer LilyPond-Notendatei einreichen. Die Noten der Stücke müssen nämlich sicherheitshalber neu gesetzt sein, damit die VG Musikedition in keinem Fall Rechte daran beanspruchen kann. Über grafische Eingabeprogramme wie Denemo ist dies jedoch auch musikalischen Laien möglich. Allerdings sollten sie vor Beginn der Arbeit über das Kontaktformular anfragen, ob sich nicht schon ein anderer für ein gemeinfreies Werk angemeldet hat.

Als Anreiz bekommen die Lieferanten der ersten 15 Stücke jeweils 10 Euro. Ist das Budget ausgeschöpft, wird dies den Teilnehmern bei der Reservierung eines Stücks mitgeteilt. Der Verein hofft allerdings auf finanzielle Unterstützer der Aktion, mit deren Spenden weitere Aufwandsentschädigungen gezahlt werden könnten.

Ziel der Aktion ist dem Vereinsvorsitzenden Christian Hufgard zufolge, dass sich Kindergärten und andere Einrichtungen wieder um ihre eigentlichen Aufgaben kümmern können, anstatt sich mit Lizenzproblemen herumschlagen zu müssen. Im nächsten Jahr soll dazu ein Projekt von Sebastian Nerz starten, das sich nicht auf Weihnachtslieder beschränkt, so dass eine alle Jahreszeiten und Anlässe umfassende Sammlung entsteht. Hier gehts zur Aktion.

Freiheit schützt man nicht indem man sie abschafft!

The_Jumper - 33
Halbprofi (offline)

Dabei seit 11.2005
377 Beiträge

Geschrieben am: 16.11.2010 um 10:29 Uhr

Find ich gut!

Ist zwar einerseits eine Propagnada-Aktion, andererseits muss man als Verleger eines solchen Werkes ja auch irgendeinen Nutzen davon haben. Generell finde ich die Idee und den Ansatz der Umsetzung sehr gut ;-)
Kacknvb - 47
Profi (offline)

Dabei seit 05.2006
756 Beiträge

Geschrieben am: 16.11.2010 um 11:00 Uhr

Was findest du gut?
Gemagebühr für Kindergärten die Lieder singen wollen oder die Aktion der Musikpiraten.
Wenn es ersteres ist: "Brenne Sklave der Musikindustrie!"
Wenn es zweiteres ist, volle zustimmung.

4 words 4 u STFU!

animator - 45
Profi (offline)

Dabei seit 11.2005
458 Beiträge

Geschrieben am: 16.11.2010 um 11:03 Uhr

"Brenne Sklave der Musikindustrie!"

Hehehe. :-D :-D :-D

Freiheit schützt man nicht indem man sie abschafft!

neominis - 40
Halbprofi (offline)

Dabei seit 01.2004
309 Beiträge

Geschrieben am: 16.11.2010 um 11:08 Uhr

Ich finde die Aktion der Piraten echt klasse.

Allein schon wenn ich drank denke, das GEMA Gebühren verlangt werden beim Weihnachtslieder singen. Da wirds mir echt anders. Wo kommt man da denn nur hin.

http://neominis.deviantart.com || http:///vimeo.com/malekadema

brizi - 38
Profi (offline)

Dabei seit 03.2007
434 Beiträge

Geschrieben am: 16.11.2010 um 11:16 Uhr

Zitat von neominis:

Ich finde die Aktion der Piraten echt klasse.

Allein schon wenn ich drank denke, das GEMA Gebühren verlangt werden beim Weihnachtslieder singen. Da wirds mir echt anders. Wo kommt man da denn nur hin.


fürs singen wird keine gebühr erhoben und schon gar nich von der GEMA.
es sind allein die kopien der notenblätter,welche geistiges eigentum eines künstlers darstellen und somit geschützt werden lassen können.fakt ist, dass die GEMA oder VG nicht einfach auf irgendwelche neuen weihnachtslieder ansprüche erhebt, sondern dass künstler sie schützen lassen.
die musikpiraten haben das kernproblem ebenso erkannt und sprechen direkt künstler an, dies nicht mehr zu tun.
allerdings finde ich diesen aufruf hier doch schon fast zu polemisch.
hätte man vielleicht etwas mehr ins detail gehen können.



Das beste Argument gegen die Demokratie, ist ein 5-minütiges Gespräch mit einem x-beliebigen Wähler

animator - 45
Profi (offline)

Dabei seit 11.2005
458 Beiträge

Geschrieben am: 16.11.2010 um 11:32 Uhr

Zitat von brizi:

Zitat von neominis:

Ich finde die Aktion der Piraten echt klasse.

Allein schon wenn ich drank denke, das GEMA Gebühren verlangt werden beim Weihnachtslieder singen. Da wirds mir echt anders. Wo kommt man da denn nur hin.


fürs singen wird keine gebühr erhoben und schon gar nich von der GEMA.
es sind allein die kopien der notenblätter,welche geistiges eigentum eines künstlers darstellen und somit geschützt werden lassen können.fakt ist, dass die GEMA oder VG nicht einfach auf irgendwelche neuen weihnachtslieder ansprüche erhebt, sondern dass künstler sie schützen lassen.
die musikpiraten haben das kernproblem ebenso erkannt und sprechen direkt künstler an, dies nicht mehr zu tun.
allerdings finde ich diesen aufruf hier doch schon fast zu polemisch.
hätte man vielleicht etwas mehr ins detail gehen können.



Um etwas Resonanz für ein gutes Projekt zu bekommen sei etwas Polemik erlaubt ;-)

Freiheit schützt man nicht indem man sie abschafft!

Craxus83 - 42
Profi (offline)

Dabei seit 12.2007
504 Beiträge

Geschrieben am: 16.11.2010 um 11:38 Uhr

Die Gema ist wie die GEZ - Mafiöse Methoden gerechtfertigt durch eine lächerliche Dienstleistung.
brizi - 38
Profi (offline)

Dabei seit 03.2007
434 Beiträge

Geschrieben am: 16.11.2010 um 11:47 Uhr

Zitat von Craxus83:

Die Gema ist wie die GEZ - Mafiöse Methoden gerechtfertigt durch eine lächerliche Dienstleistung.


die dienstleistungen der gema zahlen sich tatsächlich nicht für künstler aus, die nicht mindestens platin an ihren wänden hängen haben.

Zitat:

Um etwas Resonanz für ein gutes Projekt zu bekommen sei etwas Polemik erlaubt ;-)


jaa ^^ ich kenne das.. manchmal brennt es einem einfach unter den fingern ^^

Das beste Argument gegen die Demokratie, ist ein 5-minütiges Gespräch mit einem x-beliebigen Wähler

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 16.11.2010 um 13:16 Uhr
Zuletzt editiert am: 16.11.2010 um 13:17 Uhr

Begrüße die Aktion auch.

Natürlich mutet es seltsam an, wenn plötzlich für Kindergartenumzüge Gebühren gezahlt werden sollen. Doch muss man da einfach auch die Seite der Künstler sehen. Zumal es eben auch die gemeinfreien Lieder gibt. Man muss nur wissen, wo sie stehen. Also eine gute Aktion, eine Sammlung von solchen Liedern anzufertigen (sofern ein rechtlich erfahrener Experte die eingereichten Vorschläge nochmal überprüft).

edit:

Zitat von Craxus83:

Die Gema ist wie die GEZ - Mafiöse Methoden gerechtfertigt durch eine lächerliche Dienstleistung.


Wie sollten Künstler sonst an ihr Geld kommen?

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Sundown73 - 52
Experte (offline)

Dabei seit 01.2006
1570 Beiträge

Geschrieben am: 16.11.2010 um 13:35 Uhr

Zitat von Cymru:



Wie sollten Künstler sonst an ihr Geld kommen?


- Konzerte
- Merchandising
- Auftritte im TV
- Airplay bei kommerziellen Radios
- Öffentliche kommerzielle Aufführung des Lieder (Disctheken)

GNU/Linux - Amarok - http://last.fm/user/sundown73

Craxus83 - 42
Profi (offline)

Dabei seit 12.2007
504 Beiträge

Geschrieben am: 16.11.2010 um 14:26 Uhr

Zitat von Cymru:

Begrüße die Aktion auch.

Natürlich mutet es seltsam an, wenn plötzlich für Kindergartenumzüge Gebühren gezahlt werden sollen. Doch muss man da einfach auch die Seite der Künstler sehen. Zumal es eben auch die gemeinfreien Lieder gibt. Man muss nur wissen, wo sie stehen. Also eine gute Aktion, eine Sammlung von solchen Liedern anzufertigen (sofern ein rechtlich erfahrener Experte die eingereichten Vorschläge nochmal überprüft).

edit:

Zitat von Craxus83:

Die Gema ist wie die GEZ - Mafiöse Methoden gerechtfertigt durch eine lächerliche Dienstleistung.


Wie sollten Künstler sonst an ihr Geld kommen?


Da gibts tausend Möglichkeiten. Die Gema ist ja nur eine
Verwertungsgesellschaft. Die Gema übernimmt lediglich das
Einkassieren und stellt, in einfacher Sprache,
den Zwischenhändler dar. Mit Urheberschutz hat die Gema
eigentlich gar nix zu tun. In Realition mit den Gebühren
welche die Gema einsackt sind die Leistungen mehr als lächerlich.
Im Grunde genommen kannst du als Künstler all die Dinge günstiger selbst managen... und das mit keinem großen Zeitaufwand. Und wenn mal Kidis deinen Song singen sollte das doch mehr eine Ehre sein...
ok außer man nennt sich ... räusper.... Bushido.... lol

Und wie schon über mir erwähnt... das meiste Geld verdienen die Künstler heute mit den Konzerten.
brizi - 38
Profi (offline)

Dabei seit 03.2007
434 Beiträge

Geschrieben am: 16.11.2010 um 16:02 Uhr
Zuletzt editiert am: 16.11.2010 um 16:05 Uhr

Zitat von Craxus83:

Zitat von Cymru:

Begrüße die Aktion auch.

Natürlich mutet es seltsam an, wenn plötzlich für Kindergartenumzüge Gebühren gezahlt werden sollen. Doch muss man da einfach auch die Seite der Künstler sehen. Zumal es eben auch die gemeinfreien Lieder gibt. Man muss nur wissen, wo sie stehen. Also eine gute Aktion, eine Sammlung von solchen Liedern anzufertigen (sofern ein rechtlich erfahrener Experte die eingereichten Vorschläge nochmal überprüft).

edit:

Zitat von Craxus83:

Die Gema ist wie die GEZ - Mafiöse Methoden gerechtfertigt durch eine lächerliche Dienstleistung.


Wie sollten Künstler sonst an ihr Geld kommen?


Da gibts tausend Möglichkeiten. Die Gema ist ja nur eine
Verwertungsgesellschaft. Die Gema übernimmt lediglich das
Einkassieren und stellt, in einfacher Sprache,
den Zwischenhändler dar. Mit Urheberschutz hat die Gema
eigentlich gar nix zu tun. In Realition mit den Gebühren
welche die Gema einsackt sind die Leistungen mehr als lächerlich.
Im Grunde genommen kannst du als Künstler all die Dinge günstiger selbst managen... und das mit keinem großen Zeitaufwand. Und wenn mal Kidis deinen Song singen sollte das doch mehr eine Ehre sein...
ok außer man nennt sich ... räusper.... Bushido.... lol

Und wie schon über mir erwähnt... das meiste Geld verdienen die Künstler heute mit den Konzerten.


das mit den konzerten ist übrigens ne witzige sache:

wenn man selbst der veranstalter des konzerts ist muss man, sollte man bei der GEMA sein, auch die gebühren zahlen.
ob das jetz nur auf aufnahmen bezogen war oder auf live auftritte weis ich nicht mehr :(

Das beste Argument gegen die Demokratie, ist ein 5-minütiges Gespräch mit einem x-beliebigen Wähler

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 16.11.2010 um 19:27 Uhr
Zuletzt editiert am: 16.11.2010 um 19:32 Uhr

Zitat von Sundown73:

Zitat von Cymru:



Wie sollten Künstler sonst an ihr Geld kommen?


- Konzerte
- Merchandising
- Auftritte im TV
- Airplay bei kommerziellen Radios
- Öffentliche kommerzielle Aufführung des Lieder (Disctheken)


Also Zusatzarbeit?
Ich habe es mal so gelernt, dass man für eine gute Arbeit auch bezahlt werden sollte und nicht noch mehr arbeiten muss, dass man überhaupt etwas kriegt. Das gilt für mich nicht nur für Hartz-IV-Empfänger, sondern auch für Künstler. So funktioniert Marktwirtschaft.

Zitat von Craxus83:

Da gibts tausend Möglichkeiten. Die Gema ist ja nur eine
Verwertungsgesellschaft. Die Gema übernimmt lediglich das
Einkassieren und stellt, in einfacher Sprache,
den Zwischenhändler dar. Mit Urheberschutz hat die Gema
eigentlich gar nix zu tun. In Realition mit den Gebühren
welche die Gema einsackt sind die Leistungen mehr als lächerlich.
Im Grunde genommen kannst du als Künstler all die Dinge günstiger selbst managen... und das mit keinem großen Zeitaufwand. Und wenn mal Kidis deinen Song singen sollte das doch mehr eine Ehre sein...
ok außer man nennt sich ... räusper.... Bushido.... lol

Und wie schon über mir erwähnt... das meiste Geld verdienen die Künstler heute mit den Konzerten.


Glaube kaum, dass es für die Künstler günstiger wäre, alles selbst zu managen. Ansonsten könnte die GEMA wohl nicht nicht bestehen. Es braucht schon einiges an Aufwand, bis man Geld eintreiben kann. Nicht umsonst gibt es auch Inkassounternehmen.

Bei Musik (bzw. bei Rechten) wird komischerweise immer anders argumentiert, als bei dinglichen Objekten: Stell dir vor, du bist Schreiner. Könnte ich jetzt auch sagen "es kann dir doch eine Ehre sein, wenn jemand in dem von dir gebauten Bett schläft oder dein gezimmertes Regal benutzt". Du würdest mir da wohl den Vogel zeigen, schließlich hast du Zeit dafür ausfgewendet (die Materialkosten blenden wir hier mal aus). Du möchtest also für deine Arbeit ordentlich bezahlt werden und nicht noch extra das Bett auch noch liefern und aufbauen müssen (um wieder zur Mehrarbeit zu kommen), um endlich an Geld zu kommen.
Sehe nicht ein, weshalb es bei Urheberrechten und dergleichen anders sein soll.

edit: Es soll auch Künstler geben, die keine Konzerte geben. Oder gehen wir weiter: Willst du bildende Künstler (z.B. Grafiker oder Maler) anders behandeln als Musiker?

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Klischeepunk - 40
Champion (offline)

Dabei seit 01.2005
8907 Beiträge

Geschrieben am: 16.11.2010 um 19:57 Uhr

@ Cymru:
a) Wiki beschreibt schon eine ganze Reihe Kritikpunkte an der Gema, durchaus auch von Autorenseite
b) Der Vergleich mit einem Bett oder Schrank ist wohl recht dümmlich würd ich sagen. Ich kenn reihenweise Leute mit nem CD-Regal, aber recht weniger mit nem Schrank-Schrank.
c) Vom Schreiner kauf ich mein Produkt und Besitze fortan Nutzungsrechte für einen Einmalbetrag. Der GEMA werf ich Kohle in den Rachen wenn ich mir: Geräte die ich rein theoretisch zur vervielfältigung Urheberrechtlich geschützer werke nutzen kann kauf, wen ich mir Datenträger kauf, wenn ich mir eine CD kauf, jedesmal wenn ich diese CD mehr Leuten vorspiele als mir selbst.
d) klick
e) Der schreiner der aufgrund von bekanntheit öffentliche Schnitzvorstellungen mit T-Shirt Verkauf und Auftrittsgage bestreitet ist mir bislang noch nicht untergekommen.
f) klick
g) Die Verträge sind mehr als fraglich, soviel zum Urheberschutz, geschützt wird der Industriezweig des Verlagswesens, dass sich selbst überholt hat und hoffentlich bald engültig seine letzten Atemzüge tut.

Dieser Post wurde 2 mal ROT-13 verschlüsselt.

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 16.11.2010 um 20:26 Uhr

Zitat von Klischeepunk:

@ Cymru:
a) Wiki beschreibt schon eine ganze Reihe Kritikpunkte an der Gema, durchaus auch von Autorenseite


Von Fehlerfreiheit des Systems bin ich nie ausgegangen. Sage auch nicht, dass es nicht bessere Umsetzungen gäbe. Geht mir darum, den Sinn der ganzen Sache zu beleuchten. Die meisten sehen nur die Abzocke, denken aber nicht weiter darüber nach, was es genau mit Dingen auf sich hat.

Zitat von Klischeepunk:


d) klick


Sind sicher gute Argumente. Doch wie ich die Rechtswissenschaft kenne, gibt es genug Wissenschaftler, die ihn entkräften. Die momentan herrschende Meinung vertritt er jedenfalls nicht ;-)

Zitat von Klischeepunk:


e) Der schreiner der aufgrund von bekanntheit öffentliche Schnitzvorstellungen mit T-Shirt Verkauf und Auftrittsgage bestreitet ist mir bislang noch nicht untergekommen.


Weil es kein direktes Äquivalent zu Konzerten gibt, habe ich das Beispiel der Auslieferung und des Aufbaus durch den Schreiner gewählt, da hier ja gefordert wurde, dass ein Künstler sein Geld mit Konzerten verdienen soll.

Zitat von Klischeepunk:


g) Die Verträge sind mehr als fraglich, soviel zum Urheberschutz, geschützt wird der Industriezweig des Verlagswesens, dass sich selbst überholt hat und hoffentlich bald engültig seine letzten Atemzüge tut.


Die Lobby wird sich nach wie vor an dem System festhalten, solange es keine Finanzierungsalternative gibt. Und diese Alternative muss nicht nur für die Künstler ausreichen (wie es ja von den Befürwortern der "Kulturflatrate" propagiert wird), sondern es hängen auch noch andere Zweige dran. Glaube da nicht an einen schnellen Wandel.




Zitat von Klischeepunk:

b) Der Vergleich mit einem Bett oder Schrank ist wohl recht dümmlich würd ich sagen. Ich kenn reihenweise Leute mit nem CD-Regal, aber recht weniger mit nem Schrank-Schrank.

c) Vom Schreiner kauf ich mein Produkt und Besitze fortan Nutzungsrechte für einen Einmalbetrag. Der GEMA werf ich Kohle in den Rachen wenn ich mir: Geräte die ich rein theoretisch zur vervielfältigung Urheberrechtlich geschützer werke nutzen kann kauf, wen ich mir Datenträger kauf, wenn ich mir eine CD kauf, jedesmal wenn ich diese CD mehr Leuten vorspiele als mir selbst.


Wie angesprochen: Bei Rechten argumentieren viele anders, als wenn es um fassbare Gegenstände geht. Mag wohl auch daran liegen, dass jeder von uns Gegenstände besitzt, aber die wenigsten wohl ein Urheberrecht.

Du bezahlst auch für ein gekauftes/gedownloades Lied nur einmalig dafür. Die GEMA kommt erst wieder ins Spiel, wenn du Lieder öffentlich aufführst und Geld verdienst. Deine Privatveranstaltungen darfst du beliebig mit deinen CDs beschallen.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

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