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Forum / Politik und Wirtschaft
Roland Koch zieht sich aus der Politik zurück

Cymru - 35
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Geschrieben am: 25.05.2010 um 21:48 Uhr
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Zitat von Laser87: Ich frag mich nur, ob dieser machtgeile Typ wirklich von selbst zurückgetreten ist.
Oder ob da jemand, der in der Parteihierarchie über ihm steht, nachgeholfen hat.
Immerhin hat er ja einer gewissen Person absolut nichts in's Konzept gepaßt.
Der Rückzug Kochs ist in der Tat etwas ominös, hat er doch gerade noch durch Sparvorschläge in den Medien von sich Reden gemacht. Ich denke aber, dass die wahren Gründe (hochdotierte Wirtschaftsposition, gesundheitliche Probleme,...) in den nächsten Wochen ans Licht kommen, sofern es sie gibt. Insgesamt finde ich es beachtlich, dass es ein Politiker von seinem Format und seiner Amtsdauer von sich aus die Politik verlässt. Die meisten seiner Kollegen müssen dazu gedrängt oder in Brüssel endgelagert werden (siehe Stoiber und Oettinger).
Dass Merkel irgendetwas damit zu tun hat, kann ich mir nur schwer vorstellen. Koch ließ sich normalerweise ja nie etwas sagen. Zumal er und Merkel ja auch nie in direkte Konfrontation traten.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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Phil1984 - 40
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Geschrieben am: 25.05.2010 um 22:16 Uhr
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Zitat von Cymru: Zitat von Laser87: Ich frag mich nur, ob dieser machtgeile Typ wirklich von selbst zurückgetreten ist.
Oder ob da jemand, der in der Parteihierarchie über ihm steht, nachgeholfen hat.
Immerhin hat er ja einer gewissen Person absolut nichts in's Konzept gepaßt.
Der Rückzug Kochs ist in der Tat etwas ominös, hat er doch gerade noch durch Sparvorschläge in den Medien von sich Reden gemacht. Ich denke aber, dass die wahren Gründe (hochdotierte Wirtschaftsposition, gesundheitliche Probleme,...) in den nächsten Wochen ans Licht kommen, sofern es sie gibt. Insgesamt finde ich es beachtlich, dass es ein Politiker von seinem Format und seiner Amtsdauer von sich aus die Politik verlässt. Die meisten seiner Kollegen müssen dazu gedrängt oder in Brüssel endgelagert werden (siehe Stoiber und Oettinger).
Dass Merkel irgendetwas damit zu tun hat, kann ich mir nur schwer vorstellen. Koch ließ sich normalerweise ja nie etwas sagen. Zumal er und Merkel ja auch nie in direkte Konfrontation traten.
Eine weitere möglichkeit ist Merkels gute Vernetzung in die Landesvorstände! Ich meine ähnlich wie Kohl seinerzeit versteht Sie es gut hinter den Kulissen Seilschaften zu schmieden um so die dortigen Platzhirsche ins Wanken zu bringen. Ich meine wer weiß vielleicht wäre er ja bei der nächsten Präsidiumssitzung in Hessen gar nicht mehr Vorgeschlagen worden und so eine Demütigung kann sich Roland "der Große" Koch ja nicht antun. Ich meine erinnern wir uns doch an Lothar Späth, wie Kohl den damals regelrecht vorgeführt hat.
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 25.05.2010 um 23:05 Uhr
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Zitat von Phil1984: Ich meine wer weiß vielleicht wäre er ja bei der nächsten Präsidiumssitzung in Hessen gar nicht mehr Vorgeschlagen worden und so eine Demütigung kann sich Roland "der Große" Koch ja nicht antun. Ich meine erinnern wir uns doch an Lothar Späth, wie Kohl den damals regelrecht vorgeführt hat.
Möglich ist sicher vieles und ich bin sehr gespannt, was noch alles rauskommt. Wenn Merkel ihn hätte weghaben wollen, wäre aber ja eigentlich schon bei der Hessen Wahl die Chance gewesen, immerhin war Koch damals so unpopulär wegen seiner Ausländerhetze, wie nie zuvor.
Sollte man Merkel so viel Machtkalkül zutrauen, dass sie dafür bis zu einer "ruhigen" Zeit, sprich, keine wichtigen anstehenden Wahlen, wartete?
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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Schnitzi76 - 49
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Geschrieben am: 26.05.2010 um 10:12 Uhr
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Roland Koch ist, und das geben sogar seine ärgsten Kritiker gerne zu eines nicht - unprofessionell und vor allem nicht kurzsichtig!
Wenn ich andauernd dabei zusehe wie der Bund Aufgaben én Masse locker aus dem Handgelenk auf mich als Land abwälzt ohne jedoch etwas davon wissen zu wollen wie ich das alles finanzieren soll, dann is das noch das bittere Los eines Landesvaters...
Wenn ich allerdings mitansehen muß wie sich der Bund Kopf und Konzeptlos dermaßen für externe Probleme verschuldet das für die eigenen Leute mal wieder nix über bleibt,
auf absehbare Zeit auch mir als Land explizit Landesvater nicht - und ich den anstehenden radikalen sozialen Kahlschlag nicht mitverantworten will/kann ...
Da würde ich auch sagen - wißt Ihr mal was, löffelt doch den Scheiß den IHR Euch gegen jegliche Warnungen meinerseits eingebrockt habt selber aus! PUNKT!
Wenn Die Menschheit EINES bewiesen hat dann das Sie mit Freiheit nicht umzugehen weiß!
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Phil1984 - 40
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Geschrieben am: 26.05.2010 um 22:18 Uhr
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Zitat von Schnitzi76: Roland Koch ist, und das geben sogar seine ärgsten Kritiker gerne zu eines nicht - unprofessionell und vor allem nicht kurzsichtig!
Wenn ich andauernd dabei zusehe wie der Bund Aufgaben én Masse locker aus dem Handgelenk auf mich als Land abwälzt ohne jedoch etwas davon wissen zu wollen wie ich das alles finanzieren soll, dann is das noch das bittere Los eines Landesvaters...
Wenn ich allerdings mitansehen muß wie sich der Bund Kopf und Konzeptlos dermaßen für externe Probleme verschuldet das für die eigenen Leute mal wieder nix über bleibt,
auf absehbare Zeit auch mir als Land explizit Landesvater nicht - und ich den anstehenden radikalen sozialen Kahlschlag nicht mitverantworten will/kann ...
Da würde ich auch sagen - wißt Ihr mal was, löffelt doch den Scheiß den IHR Euch gegen jegliche Warnungen meinerseits eingebrockt habt selber aus! PUNKT!
Naja darum ist Koch auch der Schuldenkönig aller Landesväter, weil er so ein Verantwortungsbewusster Fiskal- und Finanzpolitiker ist............. Ich glaube eher das ist der größte Hasardeur und den Ministerpräsidenten. Das ein reiches Land wie Hessen derartig verschuldet ist kommt nicht von ungefähr und sich dann gegen die schwächeren Länder aufmüpfen (mit Hilfe aus Bayern, die im Gegensatz zu Hessen einen viel größeren Beitrag zum Länderfinanzausgleich leisten) ist eine Frechheit.
Koch ist einer der verlängerten Arme der großen Rüstungslobbyisten. Das sind doch diejenigen die z.B. das Griechenlandfiasko mitverschuldet haben. Waren es nicht deutsche Rüstungsfirmen die sich mit U- Booten für Griechenland eine goldene Nase verdient haben und der Steuerzahler darf nun die Suppe auslöffeln?!
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Phil1984 - 40
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Geschrieben am: 26.05.2010 um 22:27 Uhr
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Zitat von Cymru: Zitat von Phil1984: Ich meine wer weiß vielleicht wäre er ja bei der nächsten Präsidiumssitzung in Hessen gar nicht mehr Vorgeschlagen worden und so eine Demütigung kann sich Roland "der Große" Koch ja nicht antun. Ich meine erinnern wir uns doch an Lothar Späth, wie Kohl den damals regelrecht vorgeführt hat.
Möglich ist sicher vieles und ich bin sehr gespannt, was noch alles rauskommt. Wenn Merkel ihn hätte weghaben wollen, wäre aber ja eigentlich schon bei der Hessen Wahl die Chance gewesen, immerhin war Koch damals so unpopulär wegen seiner Ausländerhetze, wie nie zuvor.
Sollte man Merkel so viel Machtkalkül zutrauen, dass sie dafür bis zu einer "ruhigen" Zeit, sprich, keine wichtigen anstehenden Wahlen, wartete?
Mhh die Hessenwahl wäre nicht geeignet gewesen, da Sie dann den Konservativen Flügel gegen sich aufgebracht hätte und das Verhältnis war zu diesem Zeitpunkt durch die große Koalition sowieso schon zum zerreißen gespannt. Vor allem war es nicht die Ausländerkritik alleine die Koch Sympathien gekostet hat, sondern die meisten wollten Ihn für den geplanten Flughafenausbau bestrafen den er mit sehr zweifelhaftem Sinn und Zweck (auf Druck einiger Wirtschaftsfunktionäre in Hessen) durchdrücken wollte. Er war Korrumpiert und das ging auch durch die Regionalen Medien wie ein Lauffeuer und das blieb an Ihm haften.
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Schnitzi76 - 49
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Geschrieben am: 27.05.2010 um 10:32 Uhr
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@Phil1984
Nimms mir ned böse Phil, aber an den U-Booten is die Griechische Wirtschaft nicht untergegangen...Aber das is n anderes Thema!
Die Länder gehen insgesamt vor die Hunde weil von Bundesseite immer mehr gefordert wird aber immer weniger gezahlt -
das ist nich nur ein Problem von Hessen!
Der Frankfurter Flughafen ist einer der größten Einnahmequellen und DIE Drehscheibe Europas - warum sollte man den nicht ausbauen wollen!?
Roland Koch hat eines rechtzeitig gemerkt - das was Du Hasardeur nennst sitzt in der Bundespolitik und die machen dort nur noch Zugeständnisse auf Kosten der Länder und ohne irgendwelche Rücksichtnahme...
Und für das was unweigerlich dem Folgen wird, nähmlich der vollkommene Kahlschlag der Länderfinanzen - dafür wollte und will sich Koch nicht hergeben - und da bin ich ganz bei Ihm!
Wenn Die Menschheit EINES bewiesen hat dann das Sie mit Freiheit nicht umzugehen weiß!
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Brodix
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Geschrieben am: 27.05.2010 um 10:38 Uhr
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Tritt Koch nicht von seinen Momentanen Ämtern zurück???
Ich vermut, dass dieser paranoide spinner Kanzler werden willl
You call me a troubled boy just because I like to destroy.
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facepalm_ - 38
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Geschrieben am: 27.05.2010 um 12:32 Uhr
Zuletzt editiert am: 27.05.2010 um 12:33 Uhr
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Zitat von Brodix: Tritt Koch nicht von seinen Momentanen Ämtern zurück???
Ich vermut, dass dieser paranoide spinner Kanzler werden willl
Als potenzieller Kanzler braucht man doch eine gewisse Ausstrahlung und Akzeptanz in der Bevölkerung. Etwas das Roland "Gollum" Koch nicht hat.
Aber wenn man sich anschaut, was nun auf Hessen zurollt war Koch wohl das kleinere Übel.
When words fail to describe the dismay, there is always -> facepalm
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Phil1984 - 40
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Geschrieben am: 27.05.2010 um 19:49 Uhr
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Zitat von Schnitzi76: @Phil1984
Nimms mir ned böse Phil, aber an den U-Booten is die Griechische Wirtschaft nicht untergegangen...Aber das is n anderes Thema!
Die Länder gehen insgesamt vor die Hunde weil von Bundesseite immer mehr gefordert wird aber immer weniger gezahlt -
das ist nich nur ein Problem von Hessen!
Der Frankfurter Flughafen ist einer der größten Einnahmequellen und DIE Drehscheibe Europas - warum sollte man den nicht ausbauen wollen!?
Roland Koch hat eines rechtzeitig gemerkt - das was Du Hasardeur nennst sitzt in der Bundespolitik und die machen dort nur noch Zugeständnisse auf Kosten der Länder und ohne irgendwelche Rücksichtnahme...
Und für das was unweigerlich dem Folgen wird, nähmlich der vollkommene Kahlschlag der Länderfinanzen - dafür wollte und will sich Koch nicht hergeben - und da bin ich ganz bei Ihm!
Machen wir uns doch nichts vor das Herr Koch nicht der Brave Landesvater war der Hessen gehütet und geschützt hat, sondern das er Bundesweit in gewissen Managerkreisen gefragter Ansprechpartner war und das auch aufgrund seines Einflusses in der größten deutschen Volkspartei. Das mit den Zugeständnissen auf Kosten von Ländern und Kommunen ist auch so eine Sache denn dort wurde in den Fetten Jahren zwischen 2006 und 2008 genug Geld verplempert. Man sieht es ja an einigen sehr fragwürdigen Immobiliengeschäften die da in Neu- Ulm liefen. Ich meine wie kann es sein, dass ein Mitarbeiter einer Stadt dieser bescheidenen Größe so seine Kompetenzen überschreitet ohne das einer was davon bemerkt haben will. Des weiteren möchte ich gar nicht erst Wissen was in Städten der Größenordnung München, Berlin, Frankfurt usw....lief. Ich meine die dortigen Zustände treiben einem nicht gerade Tränen der Euphorie ins Gesicht. Ich bin kein verfechter der Defizitumwälzung von Oben nach Unten, aber es gab auch Zeiten in denen Herr Koch nur so von seinen Reformvorschlägen geschwärmt hat (bei denen es letztlich nur um eine Umwälzung von Land auf Kommune ging). Jetzt wo sich diese Neoliberale These im Bund durchgesetzt hat und die das mit den Ländern machen läuft er Sturm.
Naja es ist schon sehr fragwürdig wenn ein Flughafenausbau in Frankfurt an runden Tischen entschieden wird an denen Kritiker nicht mal Teilnehmen dürfen. Dann ist es auch weiterhin fragwürdig wie das ganze von statten ging. Koch ist ja auch kein Waisenknabe und der Fraportvorstand war sich dessen doch sicherlich auch bewusst. Ich wills mal auf den Punkt bringen "Koch wollte über die Bevölkerung" einfach drüber fahren". In der heutigen Zeit mit 5 Parteienpluralismus ist das aber nicht mehr so einfach.
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kemme - 35
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Geschrieben am: 28.05.2010 um 08:55 Uhr
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Zitat von arbeer_: Zitat von Poassaeng: Zitat von arbeer_: Der Typ ist auf jedenfall kein Verlust für unsere Politik
Weshalb? Was genau hat dir nicht an ihm gepasst?
Das hier, und seine negative Einstellung gegenüber Ausländer
"Wir haben zu viele kriminelle junge Ausländer." (Am 28. Dezember 2007 in einem Interview der "Bild"- Zeitung nach einem brutalen Überfall in der Münchner U- Bahn.)
ist aber Realität, schau dir doch mal die Statistiken an..
Gibt es etwas schöneres, als diese Lieder zu teilen!
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Brodix
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Geschrieben am: 28.05.2010 um 09:04 Uhr
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Zitat:
Weshalb? Was genau hat dir nicht an ihm gepasst?
Das hier, und seine negative Einstellung gegenüber Ausländer
"Wir haben zu viele kriminelle junge Ausländer." (Am 28. Dezember 2007 in einem Interview der "Bild"- Zeitung nach einem brutalen Überfall in der Münchner U- Bahn.)
Zitat: ist aber Realität, schau dir doch mal die Statistiken an..
NPD behauptet genau das gleiche
You call me a troubled boy just because I like to destroy.
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Dealer92 - 33
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Geschrieben am: 28.05.2010 um 09:13 Uhr
Zuletzt editiert am: 28.05.2010 um 09:15 Uhr
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Zitat von Brodix: Zitat:
Weshalb? Was genau hat dir nicht an ihm gepasst?
Das hier, und seine negative Einstellung gegenüber Ausländer
"Wir haben zu viele kriminelle junge Ausländer." (Am 28. Dezember 2007 in einem Interview der "Bild"- Zeitung nach einem brutalen Überfall in der Münchner U- Bahn.)
Zitat: ist aber Realität, schau dir doch mal die Statistiken an..
NPD behauptet genau das gleiche 
NPD behauptet alles was man gegen Ausländer sagen kann ohne eine fundierte Begründung. Koch hatte recht, auch wenn er sich oft zum Buh-Mann der Gesellschaft gemacht hat.
Quelle: Zeit
Es wird der Tag kommen, an dem wir
Roland Koch noch vermissen werden.
Ja, er hat mehr als einmal die abstoßende
Seite der Politik verkörpert, machtversessen
und skrupellos: als er zum
Zwecke seiner Wiederwahl Ängste vor Ausländern
schürte oder als er einen unbequemen ZDF-Chefredakteur
aus dem Amt kegelte.
Dass der scheidende hessische Ministerpräsident
und stellvertretende CDU-Vorsitzende daneben
auch eine andere Seite zeigte, analytisch,
verlässlich, fachlich hochkompetent, ist selbst
dem politischen Gegner seit Langem bekannt.
Das allein macht Kochs Rückzug noch nicht zu
etwas Besonderem – zwei Gesichter haben viele,
und kompetent sind andere ebenso. Das Problem
für den politischen Betrieb liegt woanders: Eine
lebendige parlamentarische Demokratie braucht
eben polarisierende Köpfe wie Roland Koch. Sie
braucht die streitbare Stimme eines Friedrich
Merz oder eines Wolfgang Clement. Sie braucht
– an herausragender Stelle – einen Peer Steinbrück,
der übrigens mit Koch zeitweilig besonders
gut zusammengearbeitet hat. Immer wieder haben
diese Politiker Wahrheiten ausgesprochen,
wo andere Wählertäuschung im Sinne hatten:
Zuletzt sagte Koch öffentlich, dass der Staat in
allen Bereichen zu sparen habe.
Aber in ihren Parteien wurden sie oft als Zumutung
wahrgenommen, die sie manchmal auch
waren: zu sehr von sich überzeugt, zu taktlos in
ihren Äußerungen, dazu vielen Medien und Wählern
nur schwer zu vermitteln. Die meisten dieser
Quertreiber wurden deshalb von ihren eigenen
Parteien an den Rand gedrängt – als könnten es
sich die in jeder Hinsicht ausgezehrten Volksparteien
leisten, ausgerechnet ihre herausragenden
Vertreter kleinzumachen.
Der Fall Koch ist gewiss kompliziert, denn
Koch ist nicht nur Opfer. Und es ist nicht nur die
böse Merkel daran schuld, dass sie einem ihrer
Besten keine neue Perspektive eröffnen konnte.
Koch selbst wird sich wohl irgendwann eingestanden
haben, dass er für die höchsten Ämter in
Deutschland zu kalt und zu brutal wirkt, als dass
ihn die Wähler dorthin getragen hätten.
Aber die Ankündigung seines Abschieds aus
der Politik, seltsam gelöst von ihm vorgetragen,
ist ein besonders schriller Alarmruf: für die Union
im Besonderen, die so die vielleicht letzte ernst zu
nehmende Identifikationsfigur ihrer konservativeren
Anhänger verliert; dabei müsste sie wissen,
dass Volksparteien ohne ihre Parteiflügel abstürzen.
Und für das Parteiensystem im Allgemeinen,
dem ausgerechnet der so überzeugt wirkende
Vollblutpolitiker Koch zum Abschied einen ziemlich
abweisenden Satz hinterherrief: »Politik ist
ein faszinierender Teil meines Lebens, aber Politik
ist nicht mein Leben.«
Selbst Koch-Gegner mögen sich da fragen:
Mit wem bleiben wir jetzt zurück?
Ich bin Zyniker. Warum? Weil ich Team-Ulm kenne.
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Brodix
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Dabei seit 12.2007
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Geschrieben am: 28.05.2010 um 09:25 Uhr
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das ist es eben Roland Koch ist undemokratisch.
Er mischt sich in die öffentlichen fernsehanstaallten ein, saobald diese kritisch werden.
Und nochmal zum thema ausländer.
Man muss die verbrecher und nicht die Auskänder imallgemeinen bekämpfen.
Die Kriminellen Ausländer sind nur ein Bruchteil der gesamten ausländer mänge in deutschland. Mich würd mal interessiern was ihr unter aussländen überhaupt versteht:
You call me a troubled boy just because I like to destroy.
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Cymru - 35
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Dabei seit 07.2005
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Geschrieben am: 28.05.2010 um 09:25 Uhr
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Zitat von kemme: ist aber Realität, schau dir doch mal die Statistiken an..
Ich nehme an, dass du dich auf die Statistik der Polizei beziehst. Fairerweise musst du hier aber ergänzen, dass diese Statistik mit Vorsicht zu genießen ist.
Zitat von Dealer92: NPD behauptet alles was man gegen Ausländer sagen kann ohne eine fundierte Begründung. Koch hatte recht, auch wenn er sich oft zum Buh-Mann der Gesellschaft gemacht hat.
Quelle: Zeit
[...]
Das Koch damals blinden Populismus machte, wurde ja bereits ausführlich diskutiert. Immerhin bringt es die Gesellschaft nicht weiter, alle ausländischen Mitbürger unter Generalverdacht zu stellen. Die Spaltung der Bevölkerung (zu der eben auch Menschen mit Migrationshintergrund gehören) ist nicht der Sinn eines Politikers.
Zum Zitat: Der Vollständigkeit halber musst du schon dazu schreiben, dass es sich hierbei um einen Kommentar eines einzelnen Redaktuers handelt, nicht um einen Leitartikel, der eine allgemeingültige Wahrheit beschreiben will.
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