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Aktueller Völkermord in Kenia

DanielHipp - 44
Anfänger (offline)

Dabei seit 01.2008
17 Beiträge

Geschrieben am: 20.04.2008 um 11:03 Uhr

Hallo,vor ein paar Wochen habt ihr ja vielleicht von den Wahlen und dem Aufflammen des Bürgerkriegs was mitbekommen. Inzwischen ist es schwierig an Neuigkeiten heranzukommen.
Ich habe erst gestern mitbekommen wie eine größere Christliche Gemeinschaft mit Mitarbeitern / Helfer dort ermordet worden sind. Nächste Woche findet ein von Jugendlichen organisiertes Benefizfest /Konzert statt (leider bischen weit weg von Ulm). Unter den Opfern sollen wohl auch Deutsche Studenten sein.

Ich habe leider keine Links dazu. Kamm von einem der bei der Benefizaktion mitmacht an dies Info ran.



Bericht vom Kontra-Magazin:

Völkermord in Kenia
Viele erinnern sich noch zurück in das Jahr 1994 in dem die Bilder von dem Völkermord der Hutu an den Tutzi um die Welt gingen. „Fällt die Bäume“ war zu dieser Zeit der Code auf den die Hutu reagierten um mit ihren Macheten loszuziehen und innerhalb weniger Tage 500.000 des Tutzi-Volkes zu zerstückeln – im wahrsten Sinne des Wortes. Bis heute sind die Umstände nicht geklärt wie die Internationale Gemeinschaft, namentlich die „UN“, so versagen konnte. Sie zog ihre Kontingente zurück, und auch von seitens der Internationalen Gemeinschaft, gab es keine ernstzunehmenden Bemühungen um den Konflikt, der schlussendlich mind. 1.000.000 Menschen das Leben kostete (nur auf diese Zeit bezogen, da bis heute das Land in der Gewalt versumpft ist), einzudämmen oder durch einschreiten zu beenden. Wissen wir doch, dass wenn zwei sich streiten, sich immer ein dritter freut – so kann man davon ausgehen, dass auch bei diesem Völkermord einer als Gewinner ausging, und sicher nicht die Tutzi oder die Hutu.

Nachdem es ruchbar wurde, dass die kenianischen Präsidentschaftswahlen gefälscht waren, begannen die ersten Unruhen. In Kenia, wo sieben verschieden ethnische Gruppen notgedrungen zusammenleben, bedurfte es nur einen Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte - ist dieses Land doch schon so lange von Gewalt und Korruption geplagt.

Trotz des Besuches verschiedener Afrikanischer Präsidenten, die eigenen Angaben nach versuchten in dem Streit zwischen der Opposition und dem amtierenden Präsidenten zu vermitteln - und trotz das sogar auf die Bemühungen von Kofi Annan die zwei Parteien sich an einem Tisch zusammenfanden - Kibaki, der amtierende, und Odingo – der Oppositionsführer. Odingo verkündete vor laufender Kamera in fließendem deutsch, dass er solange demonstrieren werde, bis Kibaki zurücktreten würde – notfalls mit Gewalt.

Doch der alleinige Grund für die Unruhen liegt nicht an der scheinbar nicht legitimierten Regierung, sondern wurzelt tief in den sich rivalisiert gegenüber stehenden ethnischen Gruppen die in Kenia zusammenleben. Der Präsident Kibaki zum Beispiel ist ein „Kikuyu“; die Kikuyu machen etwa 20 % der Bevölkerung des Landes aus und gehören zu den Wohlhabendsten. Sie haben die Macht in der Politik und Wirtschaft seit den 60ern. Mit dem einsiedeln der Kikuyu nach „Rift Valley“, einer Gegend in der vorherrschend „Kalenjin“ lebten, machte sich der Unmut breit, so dass sie sich wieder um ihr Land betrogen sahen. Die Konsequenzen nach dem Wahlbetrug hatten die Ärmsten zu ertragen. Kalenjin machten sofort nach dem bekannt werden des Betruges jagt auf Kikuyu. Rund 30 Frauen und Kinder, die in einer Kirche Schutz gesucht hatten, wurden bei lebendigem Leib verbrannt – nachdem ihre Männer vor den Toren abgeschlachtet wurden.
Von diesem Massaker aufgebracht, schworen die Kikuyu Rache und machten sich auf ins Rift Valley.
Weite Teile des Landes sind bereits im Blute des Konflikts versunken – von Kontrolle kann nicht mehr gesprochen werden. Im ganzen Land finden Massaker statt, Polizei und Militär haben den Befehl alle Aufständischen zu erschießen - Polizei und Militär sind unter der Kontrolle der Kikuyu. Über Radiostationen kommt der Code der Kikuyu: „Lasst uns das Unkraut von den Feldern beseitigen!“ In Ruanda waren die Tutzi die „Kakerlaken“, in Kenia sind die Kalenjin die „Paviane“. Es ist eine haltlose Metzelei.
Nachdem die Polizei in einem Dorf zwei Kalenjin hingerichtet hatte, schworen diese Rache – „Wir werden jetzt das Flüchtlingslager der Kikuyu angreifen und alle töten!“ Dass es sich bei diesen geflohenen fast ausschließlich um Frauen und Kinder handelt interessiert die Aufständischen nicht: „Das ist uns egal. Wir machen keinen Unterschied mehr zwischen Zivilisten, Polizisten oder Milizionären. Jeder Kikuyu ist jetzt unser Feind.“

Tanzend stehen jugendliche auf brennende Barrikaden, singen Kriegslieder – im Blutrausch. Straßensperren im ganzen Land dienen dazu die flüchtigen „Rassengegner“ ausfindig zu machen. Ist es einer eines rivalisierenden Volkes, wird er aus dem Auto gezerrt und niedergemacht. Es ist Bürgerkrieg in Kenia, einem Land das durchaus auf den Tourismus angewiesen ist – oder war. Keine Partei die Frieden will – alle wollen sie das Blut der anderen, Milizen, Rebellen, Polizei und Militär.

Längst wurde von der kenianischen Regierung eine Nachrichtensperre verhängt. Und auch hierzulande kommen die Medien, wie so oft, nicht ihrer Verpflichtung nach die Menschen zu informieren…aber was würde es ändern?

Am Beispiel des Völkermordes in Ruanda lässt sich sehen, dass die Menschen hierzulande nach den schrecklichen Nachrichten, meist ihr Abendessen fortsetzten. Wir als verantwortungslose Zuschauer meinen, dass es uns nichts angehe – doch genügten in den westlichen Ländern ein paar Demonstrationen die dazu führen könnten, dem Schrecken ein Ende zu machen…


....
MfG
Daniel Hipp

www.hipp-fit.de

RudiDutschke - 34
Profi (offline)

Dabei seit 12.2005
475 Beiträge

Geschrieben am: 20.04.2008 um 12:57 Uhr

Man sollte sich mit Begriffen wie Genozid/Völkermord doch deutlich zurückhalten.......der Bürgerkrieg dort ist sicher keiner.

Das seltsame Abenteuer, das den Wahrheiten widerfährt

_ganymed_
Champion (offline)

Dabei seit 03.2007
2167 Beiträge
Geschrieben am: 20.04.2008 um 18:40 Uhr

das ist doch tatsache und allgemeinbildung, dass sich die stämme dort mal bis auf blut bekriegt haben.
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