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Forum / Politik und Wirtschaft
Peter Jürgen Boock im Ulmer Theater

Steffente - 38
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Geschrieben am: 21.11.2007 um 16:24 Uhr
Zuletzt editiert am: 21.11.2007 um 16:53 Uhr
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Gerade eben habe ich gelesen, das am Samstag Peter Jürgen Boock ( für alle denen der Name nichts sagt: RAF Terrorist) im Ulmer Theater sein Theaterstück "Die nacht von Stammheim vorstellen , und daraus lesen wird. Eintritt 5 Euro. Im Anschluss soll eine Diskussion über die RAF stattfinden.
Was ist eure meinung dazu das eine öffentlich finanzierte Institution wie das Ulmer Theater einem Terroristen und Mörder eine Plattform bietet?
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RockBottom
Experte
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Geschrieben am: 21.11.2007 um 16:50 Uhr
Zuletzt editiert am: 21.11.2007 um 16:51 Uhr
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Naja er hat seine Haftstrafe abgesessen und da wir bekanntlich in einem Rechts und in keinem Rachestaat leben, sollte die Gesellschaft darüber entscheiden, ob man so einen Mann als Autor akzeptiert, oder nicht.
Vielleicht werde ich mich da mal hinbemühen...
Übrigens glaube ich, dass er Boock geschrieben wird..ich kann mich auch irren..:)
Freundschaft vor Vaterland - And I thought my jokes were bad
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Steffente - 38
Profi
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Geschrieben am: 21.11.2007 um 16:55 Uhr
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Nun ja, dies zeigt sich meiner Ansicht ja bereits dadurch, dass er auf freien Fuss gesetzt wurde . An der Frage der Schuld, oder der Moralischen Perspektive seiner Taten ändert es meiner Ansicht nach nichts.
Mit dem Namen hast du selbstverstädlich recht, wurde schon geändert
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journalist - 63
Halbprofi
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Geschrieben am: 22.11.2007 um 21:15 Uhr
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Als Aufreger taugt die Sache nicht, so nach dem Motto "einem Extremisten eine Plattform bieten". So würden nur Betonköpfe argumentieren - oder die, die von der Bild-Zeitung entsprechend aufgehetzt sind.
Boock hat sich von der Szene losgesagt, er hat seine Strafe abgesessen, er ist geradezu zur Symbolfigur für Aussteiger aus der RAF geworden - so what? Dass er sich in Ulm für linksextremistische Theorien verkämpfen wird, glaube ich nicht.
Justiziables wird der Mann ebenfalls nicht von sich geben ("ich weiß, wer damals geschossen hat, und ich sag´ es hier zum ersten Mal...") - Boock ist nicht doof.
Interessanter als diese Frage mag die emotionale Sicht der Dinge sein. Jeder, der den heißen Herbst miterlebt hat, verbindet damit zwangsläufig eine Reihe von Gefühlen, und zwangsläufig ganz andere als die, die auf Täterseite rückblickend vorhanden sein mögen.
Das ist für mich durchaus spannend, spannender jedenfalls als die nichtssagenden Lebenserinnerungen einer Magdalena Kopp.
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Cymru - 35
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Geschrieben am: 22.11.2007 um 21:33 Uhr
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Zitat von RockBottom: Naja er hat seine Haftstrafe abgesessen und da wir bekanntlich in einem Rechts und in keinem Rachestaat leben, sollte die Gesellschaft darüber entscheiden, ob man so einen Mann als Autor akzeptiert, oder nicht.
Das denke ich auch. Die Gesellschaft bildet sich schließlich oft genug selbst ihr Urteil. Man sieht das ja momentan bspw. im Zusammenhang mit der NPD: Ein Verbot ist beinahe gar nicht notwendig, sondern die Gesellschaft verdrängt die Rechten. Sei es durch stornierte Hotelbuchungen oder schlicht durch Aufmärsche.
Sollte die Ansicht, dass Boock nach wie vor als Terrorist gehandelt werden sollte, immer noch Anklang finden, wird wohl kaum jemand zu dieser Veranstaltung gehen.
„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“
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MackieMesser - 41
Champion
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Geschrieben am: 23.11.2007 um 14:01 Uhr
Zuletzt editiert am: 23.11.2007 um 14:02 Uhr
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Terroristen in Ulm? Erzähl was Neues^^
Fehlt nur noch die ETA Zentrale.
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DerGeneral - 37
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Geschrieben am: 23.11.2007 um 17:08 Uhr
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Zitat von Steffente: Gerade eben habe ich gelesen, das am Samstag Peter Jürgen Boock ( für alle denen der Name nichts sagt: RAF Terrorist) im Ulmer Theater sein Theaterstück "Die nacht von Stammheim vorstellen , und daraus lesen wird. Eintritt 5 Euro. Im Anschluss soll eine Diskussion über die RAF stattfinden.
Was ist eure meinung dazu das eine öffentlich finanzierte Institution wie das Ulmer Theater einem Terroristen und Mörder eine Plattform bietet?
Man bietet einem Mörder eine Plattform. Ganz klar ja. Man darf dabei nicht vergessen, dass Boock für die Erschießung von Hanns-Martin Schleyer plädiert hat. Am Freitag vor zwei Wochen hat der Generalstaatsanwalt von Stuttgart, Herr Dr.Pflieger, im Stadthaus einen Vortrag zur RAF gehalten. Er hat als Anwalt auch die Anklage gegen Peter-Jürgen Boock vertreten. Der sagte wörtlich: "Bei diesem Menschen (gemeint ist Boock) muss man froh sein, wenn das Gesagte einen Wahrheitsgehalt von mehr als 10% hat. Der Großteil ist nämlich zumeist grandios erfunden."
Andere Frage: Wann kommt dann Horst Mahler ins Theater?
GSG 9 - Helden und Verteidiger unserer Freiheit!
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Steffente - 38
Profi
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Geschrieben am: 23.11.2007 um 17:25 Uhr
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Zitat von journalist: Als Aufreger taugt die Sache nicht, so nach dem Motto "einem Extremisten eine Plattform bieten". So würden nur Betonköpfe argumentieren - oder die, die von der Bild-Zeitung entsprechend aufgehetzt sind.
Ich bin weder Betonkopf noch Springer Presse leser, aber dennoch bn ich der Ansicht das es schlicht falsch ist, Einen Herrn Book zu einem bezahlten Auftritt in einer öffentlichen Institution zu verhelfen.
Zitat von journalist:
Boock hat sich von der Szene losgesagt, er hat seine Strafe abgesessen, er ist geradezu zur Symbolfigur für Aussteiger aus der RAF geworden - so what? Dass er sich in Ulm für linksextremistische Theorien verkämpfen wird, glaube ich nicht.
Er hat sich losgesagt, aber der mann hat wie überall zu lesen, und auch beim Besagten Vortrag von Herrn Pflieger zu hören( welcher meine Ansicht nach ausgezeichnet war) ein sehr besonderes Verhältnis zur Wahrheit, manche Quellen sagen er läugt wenn er den Mundaufmacht.
Überhaupt was hat der Mann zu erzählen? Die tatsachen der Nacht von Stammheim sind geklärt, und aufgearbeitet. Alles was jetzt noch kommt ürfte in die Kategorie mytenbildung gehören.
Zitat von journalist:
Justiziables wird der Mann ebenfalls nicht von sich geben ("ich weiß, wer damals geschossen hat, und ich sag´ es hier zum ersten Mal...") - Boock ist nicht doof.
Interessanter als diese Frage mag die emotionale Sicht der Dinge sein. Jeder, der den heißen Herbst miterlebt hat, verbindet damit zwangsläufig eine Reihe von Gefühlen, und zwangsläufig ganz andere als die, die auf Täterseite rückblickend vorhanden sein mögen.
Das ist für mich durchaus spannend, spannender jedenfalls als die nichtssagenden Lebenserinnerungen einer Magdalena Kopp.
Wie soll der Abend enden, Boock erhebt sich und der Saal applaudiert? Eine groteske Vorstellung.
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DerGeneral - 37
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Geschrieben am: 23.11.2007 um 18:04 Uhr
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Ich kann Steffente hier nur zustimmen. Irgendwann hat Kultur auch eine gewisse Grenze überschritten.
GSG 9 - Helden und Verteidiger unserer Freiheit!
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journalist - 63
Halbprofi
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Geschrieben am: 23.11.2007 um 21:03 Uhr
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Jetzt mal immer mit der Ruhe. Boock ist - und das bezweifle ich erstmal nicht - ein EX-Terrorist. Betounung auf EX. Er hat sich von der RAF losgesagt, und zwar, BEVOR er verhaftet und zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Der Mann hat 17 Jahre lang im Gefängnis gesessen. Das braucht Ihr nicht zu bezweifeln, das sind Fakten, Geltungssucht hin oder her.
Meiner Meinung nach ist es maßgeblich auch Boock zu verdanken, dass sich die RAF aufgelöst hat. Er, und niemand anders sonst, hat von einem Irrweg gesprochen, zu Zeiten, als der Staat noch Kopf stand.
Rein rechtlich darf man ihn heute nicht mehr "Mörder" nennen, er hat für seine Taten gebüßt (aber wir wollen mal in diesem Forum nicht so päpstlich sein). Ihn in die Terroristen-Schublade stecken zu wollen, das ist in meinen Augen tatsächlich Betonkopf-Verhalten und nur möglich, wenn man die letzten 15 Jahre einfach wegleugnet.
Und nun hat er also ein Theaterstück geschrieben und liest daraus. Lasst ihn! Wovor habt Ihr Angst? Dass jemand die Welt vielleicht anders sieht als Ihr? Dass jemand davon berichtet, wie er die 70er Jahre empfunden hat?
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Steffente - 38
Profi
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Geschrieben am: 23.11.2007 um 21:39 Uhr
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Selbstverständlich bleibt er ein Mörder. Nur weil er aus der Haft entlassen wurde, hat er doch nicht seine Schuld abgelegt. Im übrigen wurde erst in diesem Sommer höchstgerichtlich entschieden, dass es rechtens ist Ex RAF Terroristen welche wegen Mordes verurteil sind auch als Mörder zu betiteln. Es ging dabei um die Bezeichnung Mörderbraut für Mohnhaupt.
Und ja er hat 17 Jahre im Gefängniss gesessen? Und selbst schuld, ich meine was soll er erwarten, wenn er in einer Terroristenbande mehre Menschen tötet?.
Boock hat meiner Ansicht nach und ich habe einiges über die Raf gelesen, auch ein Buch Boocks nebenbei, und meiner Ansicht nach war Boock stets auf 2 Dinge bedacht: Aufmerksamkeit und die Tatsachen so darzustellen das sie für Ihn persönlich am günstigsten sind. Als Beispiel sei gennant, wie oft er seine Meinung geändert hat in wie weit er an der Entführung von Hans Martin Schleyer beteiligt war. erst überhaupt nicht, dann ein bisschen, und als er es nach den Ausssagen von anderen RAF Mitgliedern welche nach der Wende in der DDR aufgegriffen wurden nicht mehr abstreiten konnte, dass er maßgeblich an der Schleyer entführung beteiligt war kam er mit einer Lebensbeichte - später stellte sich raus, dass sie auch teils gelogen war. Irgendwo habe ich neulich gelesen ich glaube es war in der Welt (au wahrscheinlich ist das für dich ein Indiz für meine Beeinflussund durch Springermedien...) Ein Ermittlungsbeamter der Bunesanwaltschaft nannte dort Boock den Karl May der RAF, einen Geschichtenerzähler...
Was hat Boock effektiv getan um bei der Bewältigung der RAF Geschichte zu helfen? Wo hat er rückhaltlos die Wahrheit gesagt. Und was hat sich Rückblickend schlicht als Lüge enttarnt.
Ich stimme dir in einer Sache zu, Boock ist keine Gefahr für Sicherheit in der BRD, er ist ein alter Mann. Die Gefahr sehe ich in etwas anderem.
Die RAF war eine Bande von Verbrechern, und nichts anderes. Und Verbrecher stelt man nicht auf einen Sockel, und ein solcher Sockel ist die Bühne eines Theaters.
Was ist es für ein Signal, wenn man nun den Guten Ex Terrorist präsentiert?, welcher offen und selbstbewusst über seine Sicht der Dinge plaudert? Wo sind die Opfer? die Angehörigen jener? hiervon war niemand diesen Herbst im Theater zu Gast.
Boock sollte sich wie alle andrern ehemalichen RAF Mitglieder einfach zurückhalten.
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journalist - 63
Halbprofi
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Geschrieben am: 23.11.2007 um 22:14 Uhr
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@steffente: Wo "höchstrichterlich" entschieden wurde, dass Brigitte Mohnhaupt "Mörderbraut" genannt werden darf, dass musst du mir mal zeigen. Meiner Meinung nach ist da gar nichts entschieden, schon gar nicht höchstrichterlich. Eine ganze Reihe von entsprechenden Gerichtsurteilen gibt es allerdings zum Thema "Recht auf Resozialisierung". Glaub mir, die Mohnhaupt hätte gute Chancen, wenn sie gerichtlich gegen entsprechende Äußerungen vorgehen würe. Dass sie es nicht tut, liegt vielleicht daran, dass sie in ihrer Situation nicht auch noch Öl ins Feuer gießen will.
Und das gilt auch- um zum Thema zurück zu kommen - für Boock. Er hat seine Strafe abgesessen und ist begnadigt worden, daran ändert auch deine selbstgerechte Sicht der Dinge nichts.
In einem liegst du allerdings ziemlich daneben: Die RAF-Terroristen aussschließlich als "Bande von Verbrechern" zu bezeichnen, wird weder ihnen gerecht noch der Reaktion des Staates auf die RAF.
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Steffente - 38
Profi
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Geschrieben am: 23.11.2007 um 22:58 Uhr
Zuletzt editiert am: 23.11.2007 um 23:11 Uhr
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Zitat von journalist: @steffente: Wo "höchstrichterlich" entschieden wurde, dass Brigitte Mohnhaupt "Mörderbraut" genannt werden darf, dass musst du mir mal zeigen. Meiner Meinung nach ist da gar nichts entschieden, schon gar nicht höchstrichterlich. Eine ganze Reihe von entsprechenden Gerichtsurteilen gibt es allerdings zum Thema "Recht auf Resozialisierung". Glaub mir, die Mohnhaupt hätte gute Chancen, wenn sie gerichtlich gegen entsprechende Äußerungen vorgehen würe. Dass sie es nicht tut, liegt vielleicht daran, dass sie in ihrer Situation nicht auch noch Öl ins Feuer gießen will.
Und das gilt auch- um zum Thema zurück zu kommen - für Boock. Er hat seine Strafe abgesessen und ist begnadigt worden, daran ändert auch deine selbstgerechte Sicht der Dinge nichts.
In einem liegst du allerdings ziemlich daneben: Die RAF-Terroristen aussschließlich als "Bande von Verbrechern" zu bezeichnen, wird weder ihnen gerecht noch der Reaktion des Staates auf die RAF.
Du ahst recht mit dem :höchstrichterlichen_ Urteil habe ich mich vertan, aber ich habe es recht gut in erinnerung das es ein Urteil hierzu im Sommer gab werde mich mal morgen auf die suche danach machen.
Boock ist nebenbei nie begnadigt worden, er wurde vorzeitig aus der Haft entlassen. Mit Gnade hat dies nichts zu tun.
Als was würdest du die RAF in ihrem Handeln und Zielen denn bezeichnen?
Ob meine Darstellungen so selbstrecht sind möge jemand anders beurteilen, ob du hierzu die ausreichende Objektivität aufweißt ist mir fraglich.
EDIT :Selbstgefällig in selbstgerecht geändert, wie es richtig ist
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journalist - 63
Halbprofi
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Geschrieben am: 23.11.2007 um 23:08 Uhr
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@steffente: Ich habe nicht selbstgefällig geschrieben sondern selbstgerecht. Das ist ein Unterschied. Aber das nur am Rande.
Die RAF hat furchtbare, durch nichts zu entschuldigende Straftaten begangen. Ihre Mitglieder waren auf einem Irrweg. Auf einem Irrweg in ihren Zielen und auf einem Irrweg in ihren Taten.
Was sie in meinen Augen von einer Verbrecherbande unterscheidet? Sie hatten nicht vor allem das Ziel, sich persönlich zu bereichern. Es ging ihnen zuvorderst um politsche und gesellschaftliche Veränderungen. Ziel war der Umsturz, sicherlich. Deshalb war es ein sehr, sehr halbherziges und mutloses Verhalten, einzig die Straftaten in den Prozessen und in der gesellschaftlichen Aufarbeitung sehen zu wollen. Aber deswegen sind sie für mich nicht nur einfach "eine Bande von Verbrechern".
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Steffente - 38
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Geschrieben am: 23.11.2007 um 23:20 Uhr
Zuletzt editiert am: 23.11.2007 um 23:21 Uhr
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Zitat von journalist: @steffente: Ich habe nicht selbstgefällig geschrieben sondern selbstgerecht. Das ist ein Unterschied. Aber das nur am Rande.
Die RAF hat furchtbare, durch nichts zu entschuldigende Straftaten begangen. Ihre Mitglieder waren auf einem Irrweg. Auf einem Irrweg in ihren Zielen und auf einem Irrweg in ihren Taten.
Was sie in meinen Augen von einer Verbrecherbande unterscheidet? Sie hatten nicht vor allem das Ziel, sich persönlich zu bereichern. Es ging ihnen zuvorderst um politsche und gesellschaftliche Veränderungen. Ziel war der Umsturz, sicherlich. Deshalb war es ein sehr, sehr halbherziges und mutloses Verhalten, einzig die Straftaten in den Prozessen und in der gesellschaftlichen Aufarbeitung sehen zu wollen. Aber deswegen sind sie für mich nicht nur einfach "eine Bande von Verbrechern".
Ja und nein. Natürlich ist mir bewusst das die Reduzierung nicht völlig ausreicht. Ich bin auch überzeugt, dass am Anfang der Entwicklung durch aus neue und nicht unbedingt nur schlechte Ideen standen. Aber ab dem Zeitpunkt wo der Entschluss fiel mit Gewalt und Morden gegen den Staat vorzugehen taten sie etwas wodurch sie sich in Ihrem Handeln nicht mehr von Verbrechern unterschieden, und auch somit die Glaubwürdigkeit in ihren Ideen verloren.
Letztlich ist die RAF geschichte, und fast alle ihre (ehemaligen) Mitglieder sind wieder in Freiheit , was ich auch richtig finde. Eine Gefahr ist sie sicherlich nicht mehr
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journalist - 63
Halbprofi
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Geschrieben am: 23.11.2007 um 23:30 Uhr
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Und warum sollte dann ein ehemaliges RAF-Mitglied nicht seine Geschichte in einem Theaterstück aufarbeiten dürfen?
Die Ansicht, die RAF sei "Geschichte", ´halte ich für bedingt richtig. Sie ist Geschichte insoweit, als sie sich aufgelöst hat, sicherlich. Wenn man "Geschichte" mit "Abhaken" gleichsetzt, macht man allerdings einen Fehler. Und was das angeht, kann ich dem Vorlese-Abend schon was abgewinnen.
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