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Hermans rausschmiss bei Kerner

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MackieMesser - 41
Champion (offline)

Dabei seit 08.2007
3916 Beiträge

Geschrieben am: 20.10.2007 um 13:20 Uhr
Zuletzt editiert am: 20.10.2007 um 13:20 Uhr

Ohh man General.

Es geht darum wie man redet. Ich darf von einer Buchautorin erwarten, dass man besser argumentiert. Dieses Autobahnargument, war doch der Gipfel der Dummheit.
Das man Maßnahmen aus dem Dritten Reich findet, die politisch unbedenklich sind, ist doch nix neues.
Nur kommt es auf die Argumentation an.
Und das Kerner ein Schlappschwanz ohne Anstand ist, wissen wir ja auch.
DerGeneral - 37
Experte (offline)

Dabei seit 05.2005
1827 Beiträge
Geschrieben am: 20.10.2007 um 14:06 Uhr

Zitat von MackieMesser:

Ohh man General.

Es geht darum wie man redet. Ich darf von einer Buchautorin erwarten, dass man besser argumentiert. Dieses Autobahnargument, war doch der Gipfel der Dummheit.
Das man Maßnahmen aus dem Dritten Reich findet, die politisch unbedenklich sind, ist doch nix neues.
Nur kommt es auf die Argumentation an.
Und das Kerner ein Schlappschwanz ohne Anstand ist, wissen wir ja auch.

Was heißt hier argumentieren? Sie bekam doch gar keine Chance zu argumentieren. Sie wurde von Kerner in die Zange genommen, indem er einzelne Zitate aus ihrem Buch mit dem NS-Chefideologen Alfred Rosenberg verglich. Gleichzeitig wurde ein Professor eingeladen, der für eine linksextremistische Zeitung schreibt und sie wie ein dummes Schulmädchen behandelt hat.
Ihr wurde in dieser Sendung doch vorgeschrieben, wie sie zu argumentieren hat.
Das "Autobahnen-Zitat" wurde ihr doch in diesem "Scharfrichterprozess" entlockt, damit man sie vollends vorführen konnte!
Diese Frau soll weitermachen und sich nicht von den Massenmedien in die Schranken weisen lassen!

GSG 9 - Helden und Verteidiger unserer Freiheit!

Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 20.10.2007 um 16:42 Uhr

Zitat von DerGeneral:

Sie braucht sich nicht für die Wahrheit entschuldigen! Sie hat auch keinen Mist gelabert, nur weil sie anderer Meinung ist, als unsere Massenmedien, die uns seit Jahren vorschreiben wollen, wie wir über unsere Geschichte zu denken haben.
Kerner hat dazu ja einen Professor eingeladen, der als Autor beim "Neuen Deutschland" arbeitet - übrigens das Propaganda-Organ der ehemaligen SED!


Ich habe Eva Hermans neues Buch ("Prinzip Arche Noah") wohl als einer der wenigen hier gelesen. Auch wenn ich ihr sicher nicht in allen Punkten zustimmen kann, so denke ich doch, dass es bedenklich ist, wenn man in einem Land mit Meinungsfreiheit keine objektive Meinung haben darf. Natürlich haben die Nazis viel schreckliches angerichtet, dass unentschuldbar ist und das auch niemals wiederholt werden sollte. Dennoch ist es so wie bei allen Dingen: Es gibt nichts, was ausschließlich schlecht oder ausschließlich gut ist.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

dose89 - 35
Halbprofi (offline)

Dabei seit 01.2005
253 Beiträge
Geschrieben am: 20.10.2007 um 17:16 Uhr

Zitat von Cymru:

Ich habe Eva Hermans neues Buch ("Prinzip Arche Noah") wohl als einer der wenigen hier gelesen. Auch wenn ich ihr sicher nicht in allen Punkten zustimmen kann, so denke ich doch, dass es bedenklich ist, wenn man in einem Land mit Meinungsfreiheit keine objektive Meinung haben darf.


Die darf sie doch haben, aber sie braucht sich auch nicht wundern, dass man mit so einer Meinung (Ich hab das Buch nicht gelesen, ich kann mich jetzt nur auf das beziehen was ich bei Kerner gesehen habe) nicht gerade auf Wohlwollen bei den meisten anderen stößt.

Zitat von Cymru:

Natürlich haben die Nazis viel schreckliches angerichtet, dass unentschuldbar ist und das auch niemals wiederholt werden sollte. Dennoch ist es so wie bei allen Dingen: Es gibt nichts, was ausschließlich schlecht oder ausschließlich gut ist.


Was aufgrund ihrer Ideologie geschehen ist, ist meiner Meinung nach außschließlich schlecht gewesen... selbst wenn es für die einen gut war, so hat es nur dazu gedient irgendjemandem zu schaden und dadurch war die Sache an sich schlecht.
ONKELZ_89 - 36
Halbprofi (offline)

Dabei seit 01.2006
225 Beiträge

Geschrieben am: 21.10.2007 um 14:19 Uhr

schon wieder wure das recht auf meinungsfreiheit beschnitten.
meinermeinung nach war der beitrag von hermans völlig ok
ihre aussage war nicht gegen irgend jemanden gerichtet sondert jediglich ihr ideal vom leben.
kerner der SACK und seine handlanger wollten nur was für die quote tuen.denn das sie ihre ausagen zurück nimmt stand da ja auserfrage


KÄMPFE UM DAS WAS DIR WICHTIG IST AUCH WENN DU ES SCHON LÄNGST VERLOREN HAST!!

dose89 - 35
Halbprofi (offline)

Dabei seit 01.2005
253 Beiträge
Geschrieben am: 21.10.2007 um 14:34 Uhr
Zuletzt editiert am: 21.10.2007 um 14:37 Uhr

Zitat von ONKELZ_89:

schon wieder wure das recht auf meinungsfreiheit beschnitten.
meinermeinung nach war der beitrag von hermans völlig ok
ihre aussage war nicht gegen irgend jemanden gerichtet sondert jediglich ihr ideal vom leben.
kerner der SACK und seine handlanger wollten nur was für die quote tuen.denn das sie ihre ausagen zurück nimmt stand da ja auserfrage


Das es sich nicht gehört jemanden in eine TV-Show einzuladen um ihn vor laufender Kamera fertig zu machen und dann hinauszuwerfen ist klar, aber nur weil sie da raus geschmissen wurde, wurde doch nicht das Recht auf Meinungsfreiheit beschnitten. Es wäre was anderes gewesen hätte man sie aufgrund ihrer Meinung inhaftiert oder schlimmeres.
Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 21.10.2007 um 15:18 Uhr

Zitat von dose89:

Was aufgrund ihrer Ideologie geschehen ist, ist meiner Meinung nach außschließlich schlecht gewesen... selbst wenn es für die einen gut war, so hat es nur dazu gedient irgendjemandem zu schaden und dadurch war die Sache an sich schlecht.


Trotzdem gibt es auch Dinge, die für das damalige deutsche Volk positiv waren. Man stand immerhin vor dem Ruin (Weltwirtschaftskrise 1929). Das einer da die Wirtschaft ankurbelte und den Menschen wieder Halt gab, darf durchaus als etwas positives verstanden werden.

Es geht mir hier auch nicht um einzelne Beispiele. Sondern es geht darum, dass man in der heutigen Zeit nicht einmal mehr offen darüber nachdenken darf, was positiv war. Frau Hermans hatte vielleicht Recht mit ihrer Aussage, dass die Familienstruktur im dritten Reich besser gewesen ist. Sie hat lediglich gegen den Codex verstoßen, etwas positives in einem Satz mit den Nazis zu nennen.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Horchposten - 19
Profi (offline)

Dabei seit 09.2005
434 Beiträge

Geschrieben am: 21.10.2007 um 17:24 Uhr
Zuletzt editiert am: 21.10.2007 um 17:29 Uhr

Zitat von dose89:

Zitat von ONKELZ_89:

schon wieder wure das recht auf meinungsfreiheit beschnitten.
meinermeinung nach war der beitrag von hermans völlig ok
ihre aussage war nicht gegen irgend jemanden gerichtet sondert jediglich ihr ideal vom leben.
kerner der SACK und seine handlanger wollten nur was für die quote tuen.denn das sie ihre ausagen zurück nimmt stand da ja auserfrage


Das es sich nicht gehört jemanden in eine TV-Show einzuladen um ihn vor laufender Kamera fertig zu machen und dann hinauszuwerfen ist klar, aber nur weil sie da raus geschmissen wurde, wurde doch nicht das Recht auf Meinungsfreiheit beschnitten. Es wäre was anderes gewesen hätte man sie aufgrund ihrer Meinung inhaftiert oder schlimmeres.


Es geht darum das im staatlichen Sender ZDF Leute, deren Meinung nicht mit dem Mainstream übereinstimmt, mundtot gemacht werden.
DDR 2...

Zitat von Cymru:

Zitat von dose89:

Was aufgrund ihrer Ideologie geschehen ist, ist meiner Meinung nach außschließlich schlecht gewesen... selbst wenn es für die einen gut war, so hat es nur dazu gedient irgendjemandem zu schaden und dadurch war die Sache an sich schlecht.


Trotzdem gibt es auch Dinge, die für das damalige deutsche Volk positiv waren. Man stand immerhin vor dem Ruin (Weltwirtschaftskrise 1929). Das einer da die Wirtschaft ankurbelte und den Menschen wieder Halt gab, darf durchaus als etwas positives verstanden werden.

Es geht mir hier auch nicht um einzelne Beispiele. Sondern es geht darum, dass man in der heutigen Zeit nicht einmal mehr offen darüber nachdenken darf, was positiv war. Frau Hermans hatte vielleicht Recht mit ihrer Aussage, dass die Familienstruktur im dritten Reich besser gewesen ist. Sie hat lediglich gegen den Codex verstoßen, etwas positives in einem Satz mit den Nazis zu nennen.


Sie hat nicht die Familienpolitik der Administration Hitler gelobt, sondern lediglich gesagt das die soziale Akzeptanz der Mutter damals viel höher war.
Die Aussage hatte mit Politik NICHTS zu tun, sondern sie hat eben einen tiefgreifenden Wandel in der Gesellschaft angesprochen, den keiner leugnen kann.

Es ging nur um die soziale und gesellschaftliche Stellung der Mutter und die veränderte Sichtweise der Gesellschaft darauf.

Und die war zu dieser Zeit eben anders als heute.

Einige sollten vielleicht mal das Original-Zitat lesen und eventuell auch die Kerner-Sendung anschauen bevor sie hier Parolen aus der Konserven-Dose dreschen.

Mein Post enthält ENIEK TFAHCSTOB RÜF EDIONA-RAP

MackieMesser - 41
Champion (offline)

Dabei seit 08.2007
3916 Beiträge

Geschrieben am: 21.10.2007 um 17:54 Uhr

Zitat von Cymru:

Zitat von DerGeneral:

Sie braucht sich nicht für die Wahrheit entschuldigen! Sie hat auch keinen Mist gelabert, nur weil sie anderer Meinung ist, als unsere Massenmedien, die uns seit Jahren vorschreiben wollen, wie wir über unsere Geschichte zu denken haben.
Kerner hat dazu ja einen Professor eingeladen, der als Autor beim "Neuen Deutschland" arbeitet - übrigens das Propaganda-Organ der ehemaligen SED!


Ich habe Eva Hermans neues Buch ("Prinzip Arche Noah") wohl als einer der wenigen hier gelesen. Auch wenn ich ihr sicher nicht in allen Punkten zustimmen kann, so denke ich doch, dass es bedenklich ist, wenn man in einem Land mit Meinungsfreiheit keine objektive Meinung haben darf. Natürlich haben die Nazis viel schreckliches angerichtet, dass unentschuldbar ist und das auch niemals wiederholt werden sollte. Dennoch ist es so wie bei allen Dingen: Es gibt nichts, was ausschließlich schlecht oder ausschließlich gut ist.


Es gibt eben Bereiche in denen man vorsichtig argumentieren darf. Und Herman ist kein Dieter Bohlen. Von ihr hätte man wohl mehr erwartet.

MackieMesser - 41
Champion (offline)

Dabei seit 08.2007
3916 Beiträge

Geschrieben am: 21.10.2007 um 17:56 Uhr

Zitat von DerGeneral:


Was heißt hier argumentieren? Sie bekam doch gar keine Chance zu argumentieren. Sie wurde von Kerner in die Zange genommen, indem er einzelne Zitate aus ihrem Buch mit dem NS-Chefideologen Alfred Rosenberg verglich. Gleichzeitig wurde ein Professor eingeladen, der für eine linksextremistische Zeitung schreibt und sie wie ein dummes Schulmädchen behandelt hat.
Ihr wurde in dieser Sendung doch vorgeschrieben, wie sie zu argumentieren hat.
Das "Autobahnen-Zitat" wurde ihr doch in diesem "Scharfrichterprozess" entlockt, damit man sie vollends vorführen konnte!
Diese Frau soll weitermachen und sich nicht von den Massenmedien in die Schranken weisen lassen!


Ich frage mich sowieso, wieso man sich auf den Nationalsozialismus berufen muss, um ein Familienmodell zu präsentieren.

Die Frau ist schlicht dumm und kennt sich in Geschichte nicht aus.
Cymru - 35
Champion (offline)

Dabei seit 07.2005
11505 Beiträge

Geschrieben am: 21.10.2007 um 18:03 Uhr

Zitat von Horchposten:

Die Aussage hatte mit Politik NICHTS zu tun, sondern sie hat eben einen tiefgreifenden Wandel in der Gesellschaft angesprochen, den keiner leugnen kann.


Ganz unpolitisch war die Familiensituation damals aber nicht: Die Nazis haben die Mutter zur Propaganda benutzt bzw. die ganze Familie. Es galt ein einheitliches Bild darzustellen. Wir finden ja im übrigen auch heute noch im Wahlprogramm der NPD den Punkt, dass Frauen zurück an den Herd sollen und sich der Staat insgesamt mehr für eine geregelte familiäre Umgebung einsetzen sollte.

„Handle so, dass jeder Zeit dein Handeln zur Maxime des Handelns erhoben werden kann.“

Anderl79 - 45
Profi (offline)

Dabei seit 06.2005
865 Beiträge

Geschrieben am: 21.10.2007 um 18:06 Uhr

Und Horchposten, was sehen die Leute wenn sie die Kerner Show anschauen.

Einen Oberlehrerhaften Moderator der hinter seinem Schreibtisch sitzt und denkt er wäre das Gewissen Deutschlands. Der in dem Fall Hermann komplett überfordert war, weil er immer wieder versucht hat die Hermann dazu zu bringen einen Satz zu dementieren den sie so nie gesagt hat und sich von der Schreinemarkers, die ja Spezialistin für angewandten Antifaschismus ist, die Sendung aus der Hand nehmen ließ.
Obwohl diese jene den Mund gar nicht soweit aufreisen sollte, hat sie ja vor Jahren ihre eigene Sendung benutzt sich wegen ihrer Steuergeschischte zu rechtfertigen. Resultat dürfte bekannt sein.
Und als dann die Berger noch mitgeredet hat war eh alles im Eimer.

Das war nichts als eine moderne Hexenjagd.


http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,510511,00.html
HERMAN-RAUSWURF BEI KERNER

Der programmierte Eklat

Tribunal der Selbstgerechten: Eva Herman musste die Talkshow von Johannes B. Kerner verlassen, weil sie ihr missverständliches Zitat über das Familienbild der Nazis nicht geraderücken wollte. Henryk M. Broder sah eine Lehrstunde über den Zustand der deutschen Debatte über das Dritte Reich.

Es gibt eine Regel bei Diskussionen über aktuelle Themen, die sich jeder Teilnehmer merken sollte: Wer zuerst Hitler, Nazis, Drittes Reich sagt, hat die Arschkarte gezogen. So einer ist entweder NS-Sympathisant oder - noch schlimmer - er missachtet das 11. Gebot: Du sollst nicht vergleichen!
(...)
Das ist der absurde bis makabere Hintergrund, vor dem sich Debatten wie die um Eva Herman abspielen. So wie Wasser, das bergab fließt, sich immer den Weg des geringsten Widerstands sucht, so beschäftigt sich eine Gesellschaft, die ein paar schwere Hinkelsteine im Gepäck hat, gerne mit Petitessen am Rande des Weges. Zum Beispiel: Hat Eva Herman die Familienpolitik des Nazis verteidigt? Die Frage ist so irrelevant wie die Art der Haarspülung, die Eva Herman benutzt. Allein, dass sie seit Wochen debattiert wird, zeigt welche Narreteien mit Priorität behandelt werden.
(...)
"Was hast du seitdem gelernt?", wollte Kerner in kollegialer Intimität von Herman gleich zu Anfang wissen. Die ignorierte die Frage und antwortete, sie habe sich nicht missverständlich geäußert, es sei ein Halbsatz aus dem Zusammenhang gerissen worden. "Hast Du auch Fehler gemacht?", setzte Kerner nach. "Ich habe keinen Fehler gemacht", antwortete Herman, es tue ihr nur leid für die Menschen, die von der Presse falsch informiert worden sind.

Damit war eigentlich schon alles gesagt, man hätte zum gemütlichen Teil des Abends übergehen können. Denn Frau Herman ist zwar das, was man in Amerika "street smart" nennt, aber wirklich klug ist sie nicht.
(...)
Und da verlor sogar Eva Herman die Contenance. "Ich möchte nicht mehr Stellung nehmen", sagte sie, "es sind auch Autobahnen gebaut worden, und wir fahren heute drauf." Worauf Kerner feststellte: "Autobahn geht nicht!", Senta Berger drohte: "Ich gehe jetzt!", und Margarethe Schreinemakers kreischte: "Das ist unerträglich!" Dabei war das der einzige Satz, den Eva Herman sagte, der richtig war und an dem es nichts auszusetzen gab. Dass er eine solche Empörung auslöste und schließlich zu Hermans verfrühtem Abgang führte, zeigte nur eines: "Was trifft, trifft auch zu." (Karl Kraus)

Und es sind nicht nur die Autobahnen, die zum gerne und selbstverständlich benutzten Erbe des Dritten Reiches gehören. Der Historiker Götz Aly hat in seinem Buch "Hitlers Volksstaat" an vielen Beispielen belegt, woher der Reichtum der Bundesrepublik kommt und welche sozialen Regelungen von den Nazis übernommen wurden, darunter das sogenannte Ehegattensplitting und die Krankenversicherung für Rentner. Wer sich heute glaubwürdig und nachhaltig von den Nazis distanzieren wollte, müsste nicht nur die Autobahnen meiden, sondern auch auf das Kindergeld verzichten, schließlich wurden im Dritten Reich Ehestandsdarlehen gewährt, die durch die Geburt von vier Kindern vollständig getilgt werden konnten.

Als Eva Herman nach genau 55 Minuten von Kerner aus dem Studio komplimentiert wurde ("Ich entscheide mich für die anderen drei Gäste und verabschiede mich von Eva Herman"), hatten sich alle Selbstgerechten nicht nur am falschen Objekt abgearbeitet, es endete auch eine der längsten Antifa-Sitzungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Es ist ein Antifaschismus, der sich von seinem eigentlichen Gegenstand längst verabschiedet hat und dort am besten gedeiht, wo es keinen Faschismus gibt: in einem virtuellen Raum des wohlfeilen Widerstands.

Johannes Gross hat es so formuliert: "Je länger das Dritte Reich zurückliegt, umso mehr nimmt der Widerstand gegen Hitler und die Seinen zu."


http://www.tagesspiegel.de/medien-news/E...32,2397023
(...)
Faule Eier auf Eva Herman

Und nun erleben wir wieder einen massiven Ausbruch wohlfeiler Moral, diesmal im Doppelpack. Eva Herman, die vom NDR wegen einer verquasten, vollkommen wirren und in sich widersprüchlichen Äußerung zur Familienpolitik der Nazis gefeuert wurde, steht derzeit am Pranger und wird von allen Seiten mit faulen Eiern beworfen. Am Mittwoch wurde sie bei "Kerner" regelrecht vorgeführt, mit aktiver Hilfe solcher Kapazitäten für angewandten Antifaschismus wie Margarethe Schreinemakers und Senta Berger. Selber schuld, könnte man sagen, warum geht die Frau in eine Sendung, um die jeder Mensch, der ein Mofa fahren kann, einen weiten Bogen macht? Erstens, weil Frau Herman nicht besonders helle ist und zweitens, weil sie Bücher schreibt, die sie bewerben will. Und da ist eine negative PR immer noch besser als keine. Deswegen muss man nicht allzu viel Mitleid mit der Moderatorin haben, aber dennoch die Frage stellen, warum ihr Verhalten solche Emotionen und Aggressionen mobilisiert.

Weil sie blond ist? Allein daran kann es nicht liegen. Weil sie über Dinge redet, von denen sie keine Ahnung hat? Das machen zwei Drittel aller Politiker und drei Viertel aller Journalisten. Weil sie Tabus angreift? Das machen auch Udo Walz, Claus Peymann und Verona Pooth, und sie werden trotzdem geliebt.

Nein, Eva Herman wird geprügelt, weil sie einen so banalen Anlass geliefert hat und weil jeder, der auf sie eindrischt, sich dabei wie ein aktiver Anti-Nazi vorkommen darf - zum Nulltarif. Es wäre ein wenig mühsamer und riskanter, sich einer Horde NPD-Demonstranten in den Weg zu stellen oder einen Inder in Mügeln vor dem rasenden Mob zu beschützen. Eine Gesellschaft, deren Wehrhaftigkeit sich in dem Satz "Nie wieder 33!" erschöpft, braucht Ventile, über die sie Dampf ablassen kann, ohne sich dabei die Finger zu verbrennen. Da kommt Eva Herman wie gerufen. (...)




Herzchen im Namen sind die Arschgeweihe des Team-Ulm

Anderl79 - 45
Profi (offline)

Dabei seit 06.2005
865 Beiträge

Geschrieben am: 21.10.2007 um 18:11 Uhr
Zuletzt editiert am: 21.10.2007 um 18:13 Uhr

Wenn der dreckige Schmuddelsack "Nazideutschland" noch länger unberührt und luftdicht verschlossen in die Ecke gestellt wird, dann werden ihn die Richtigen eines Tages öffnen.
Und die Ewigschlauen, die das ganze Geschehen aus der Brille des Jahres 2000 sehen mit all ihren Definitionen und schlauen Thesen, die tragen dazu bei, daß es irgendwann mal wieder so weit ist.
Alles das, was vor wenigen Jahren geschehen ist, gehört diskutiert. Und wer der Frau Hermann den Mund verbietet, macht nichts anderes, als die Damen und Herren um Goebbels und Konsorten.
Man muß endlich die Diskussion um das Nazigeschehen freigeben und nicht jedes Argument totschlagen, das auch unsere Großeltern zur damaligen Zeit als korrekt empfunden haben. Und wenn meine im Krieg gefallenen Verwandten damals lauthals HH geschrieen und den rechten Arm gehoben haben, dann kann ich sie heute nicht als Verbrecher darstellen. Und wer damals alles die Uniform der Nazis getragen hat und wer die Kutte des Widerstandes, dürfte inzwischen bekannt sein.


Mal sehen was hier falsch verstanden werden will!!!

P.S. Autobahn geht nicht!!

Herzchen im Namen sind die Arschgeweihe des Team-Ulm

Horchposten - 19
Profi (offline)

Dabei seit 09.2005
434 Beiträge

Geschrieben am: 21.10.2007 um 20:39 Uhr
Zuletzt editiert am: 21.10.2007 um 21:04 Uhr

Einige scheinen immer noch nicht zu verstehen/ verstehen zu wollen.
Sie hat sich lediglich auf die zivilgesellschaftliche Stellung der Mutter zu dieser Zeit bezogen.
Sie hat keine politische Analyse bzw. Verherrlichung betrieben, sondern nur auf die höhere soziale Stellung einer Mutter zur damaligen Zeit hingewiesen.
Natürlich hätte sie auch das deutsche Kaiserreich als Beispiel heranziehen können, denn damals war der Zeitgeist allgemein familienfreundlicher.

Ansonsten kann ich Anderl nur zustimmen!

Und wen man im Zusammenhang mit dem ZDF-Tribunal auch nicht vergessen darf:
Der sog. "Historiker" und "Experte" Wolfgang Wippermann, ein Linksextremist der u.a. den Schießbefehl an der Mauer leugnet und überhaupt die ganze DDR inklusive Stalinismus verharmlost, fungierte in der Sendung auch noch als "Faschismusexperte" (O-Ton Kerner).
Nebenbei ist er auch noch bei der "Sozialistischen Tageszeitung Neues Deutschland" tätig.

http://your-mediaportal.de/wpvz/2007/10/18/wolfgang-wippermann/

Mein Post enthält ENIEK TFAHCSTOB RÜF EDIONA-RAP

nomennescio - 43
Halbprofi (offline)

Dabei seit 12.2005
210 Beiträge

Geschrieben am: 22.10.2007 um 10:29 Uhr

Zitat von MackieMesser:

Zitat von nomennescio:

Zitat von MackieMesser:


Das Empire und China nicht vergessen.
Die Italiener im Balkan, ..........



Ich finde dein Rating des Grauens echt unpassend. Man kann nicht Gewalt gegen Gewalt aufrechnen. So gibt man den Nazis leider Vorlagen.


Wieso?
Bei allem Hass Gegenüber den Rechten und der beispiellosen Art des Holocaust, kam es dem damals immer noch imperialistisch geprägten Europa gerade recht, dass man mit dem Hervorheben der Greultaten des 3. Reches, den eigenen Dreck unter den Tisch kehren konnte.
Aufarbeitung ist nicht nur ein deutsches Problem! Und wenn man das von allen verlangen würde, dann wäre die Welt sicher nicht so von Nationalisten überschwemmt. Wie etwa die Schweiz, Polen, Türkei, ....................................



Ja ja. Die historische Wahrheit kann keiner unter den Teppich kehren. Nur muss jetzt endlich Schluss sein mit dem ewigen Gezanke.
Für ein vereintes Europa sind übertrieben nationale Bewegungen nämlich Gift.

furchtlos und treu!

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