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Forum / Poesie und Lyrik

die letzte lange geschichte - liest ja eh kein schwein :)

Hasserfyllt - 88
Anfänger (offline)

Dabei seit 11.2006
16 Beiträge
Geschrieben am: 16.01.2007 um 17:04 Uhr
Zuletzt editiert am: 16.01.2007 um 18:29 Uhr

aufgrund der überwältigenden (scheiss ironie) resonanzen die man hier erhält beende ich hiermit mein schreibertum in dem forum. perlen für die säue - sorry. aber wenn hier der "stoff" von 12 jährigen eher hoch im kurs steht ist das wohl das falsche forum bzw die falsche plattform für mich und mein treiben. nunja... mahalo und viel spaß weiterhin an den lyrischen meisterleistungen über herzschmerz und den anderen mist.

wie ich im vorfeld zur absicherung anmerken muß sind alle hier aufgeführten personen reine fiktion - nichts entspricht der wahrheit. alles ist erfunden und ich bin ein gutbürgerlicher mensch - fernab von jeglichem hang zur kriminalität :) - glaubt was ihr glauben wollt...


die geschichte vom richter, mr. leach ( † r.i.p my friend) und meiner wenigkeit - oder auch: das abartigste ereignis meines lebens.

vorgeschichte: ich war mit dem richter unterwegs zu leach (einem absolut wahnsinnigen glücksspielsüchtigen) - wir brauchten geld. mehr müsst ihr nicht wissen....


"leach ist meine geheimwaffe", sagte der richter. "aber ich muss auf ihn acht geben. er könnte gewalttätig werden. dauernd sind die cops hinter ihm her. er lebt ständig auf messerss schneide. aber er ist ein genie am spieltisch. wir gewinnen jede woche acht von zehn". er nickte feierlich. "das sind _vier von fünf_, doc - das ist stark. sehr stark. das sind achtzig prozent von allem" er schüttelte traurig den kopf und griff nach dem whiskey. "eine _schreckliche_ angewohnheit. aber ich kann es nicht lassen. es ist, als könnte man geld drucken."

"ist doch toll", sagte ich. "was gibt´s denn da zu meckern?" "ich _fürchte_ mich, doch. leach ist ein _monster_, ein krimineller eremit, dessen gesamtes leben sich nur um wettlisten dreht. er gehört eingelocht und kastriert."

"und?", sagte ich. "wo wohnt er denn nun? wir sind im arsch. wir haben kein bares und kein plastik. dieser freak ist unsere einzige hoffnung." der richter sackte in sich zusammen, und eine weile sagte keiner von uns einen ton.... "na ja..." meldete er sich schließlich. "warum eigentlich nicht? für vierundzwanzig riesen in einer braunen papiertüte kann ich mit fast allem fertig werden. scheiße, was soll´s ?wenn der hundessohn muckt, legen wir ihn einfach um."

"nun mal halblang, richter", sagte ich. "reißen sie sich zusammen. es geht doch nur um spielschulden." "klar", erwiderte er. "das sagen sie _alle_..."

wir fuhren auf den heruntergekommenen wohnwagenplatz hinter den viehhöfen. leach kam uns mit roten augen und zitternden händen an der türe entgegen. er trug einen schmutzigen hausmantel und hatte eine zwei-liter-flasche wild turkey in der hand. "gott sei dank, dass du zu hause bist", sagte der richter. "ich kann dir gar nicht sagen, was für eine grausige scheiße mir heute abend passiert ist... aber jetzt hat sich das blatt gewendet. jetzt haben wir bares und jetzt machen wir sie allesamt platt." leach starrte ihn nur an. dann nahm er einen kräftigen schluck wild turkey. "wir sind erledigt", flüsterte er. "ich war gerade dabei, mir die pulsadern aufzuschneiden."
"blödsinn", sagte der richter. "wir haben richtig abgeräumt. ich habe genau wie du gewettet. du hast mir doch die zahlen gegeben. und du hast sogar vorhergesagt, dass die raiders denver wegputzen würden. mann, das lag doch wohl auf der hand. montagabends sind die raiders unschlagbar."

leach verkrampfte sich, warf den kopf in den nacken und stieß mit zittriger stimme einen spitzen schrei aus. der richter packte ihn. "reiß dich zusammen", fauchte er. "was ist denn los?" "ich hab die wette vermasselt", schluchzte leach. "ich bin mit ein paar jungs aus dem laden in die verdammte sports bar oben in jackpot gegangen. wir haben mescal getrunken und hatten mörderischen spaß, und da hab ich den kopf verloren."

leach war zweifellos ein schlimmer trinker und süchtig nach hysterischen massenaufläufen. "ich war besoffen und hab auf die broncos gewettet", stöhnte er. "dann hab ich verdoppelt. wir haben alles verloren..."

eine furchtbare stille senkte sich über den raum. leach weinte hemmungslos. der richter ergriff ihn am gürtel seines schmierigen ledermantels und zerrte ihn ruckartig in alle richtungen. mir schenkten sie keine beachtung, und ich tat so, als würde ich nichts mitbekommen.... die szene war einfach zu widerwärtig...

auf dem tisch vor der couch stand ein aschenbecher. als ich danach greifen wollte, bemerkte ich ein notzibuch mit gedichten, die anscheinend von leach stammten und mit rotem magic marker in ziemlich primitiver versform hingekritzelt worden waren. eins der gedichte fiel mir auf. es hatte etwas besonders fieses. die äußerst schräg geneigte handschrift wirkte abstoßend. es ging um schweine...


ich habe ihm gesagt dass es falsch war -

ein dreckiges junges schwein
hatte keine lust mehr auf seinen job
und bat daher um eine versetzung
nach texas.
die polizei schnappte es
draußen vor der stadt
und kniff ihm mit einem drahtbügel die eier ab.
eine heimkehr
in einem käfig ganz
hinten auf einem zug von
new orleans an einem samstagabend
mit keinem cent und krebs und
einer toten freundin
letztendlich hat es nichts gebracht
er starb knieend auf einem bauernhof
im ansgesicht aller anderen
res ipsa loquitur

"sie werden mich umlegen", sagte leach. "noch vor mitternacht werden sie hier sein. ich bin verloren" er stieß noch einen leisen schrei aus und griff nach der flasche wild turkey, die umgefallen und ausgelaufen war. "warte", sagte ich. "ich hol noch was."

auf dem weg in die küche verschreckte mich plötzlich der anblick einer nackten frau, die schlaff in der ecke hockte und so verzweifelt hilflos in die gegend schaute, als sei sie erschossen worden. ihre augen traten hervor, ihr mund war weit geöffnet, und sie schien nach mir greifen zu wollen. ich machte einen satz rückwärts und hörte hinter mir gelächter. mein erster gedanke war, dass leach, aus der bahn geworfen durch die katastrophalen wettverluste, es nicht bei der gewohnheit hatte belassen können, seine frau zu verprügeln, sondern einen schritt weitergegangen war ihr eine kugel in den mund verpasst hatte, kurz bevor wir an der türe klopften. sie schien um hilfe zu rufen, aber ihr fehlte die stimme.

ich rannte in die küche, um ein messer zu suchen, denn ich dachte, wenn leach so verrückt war, seine frau umzubringen, müsste er jetzt wohl auch mich töten, denn ich war der einzige zeuge. außer dem richter natürlich, der sich im bad eingeschlossen hatte. leach erschien in der tür. er hatte die nackte frau im nacken gepackt und schleuderte sie mir entgegen ...

einen moment lang blieb die zeit stehen. die frau schien in der luft zu schweben und kam dann im dunkeln auf mich zu wie in zeitlupe. ich nahm mit dem brotmesser in der hand meine abwehrstellung ein und machte mich darauf gefasst, um mein leben kämpfen zu müssen. dann traf mich das ding und prallte sanft und mit einem leichten hüpfer auf den boden. es handelte sich um eine aufblasbare gummipuppe, eins von diesen geräten mit fünf öffnungen, die junge börsenmakler in den sexshops kaufen, wenn die bars für singles geschlossen haben.

"darf ich vorstellen - jennifer", sagte er. "mein prügelweib." er hob die puppe am haar in die höhe und katapultiere sie durch den raum. "ho ho", kicherte er, "keine prügel mehr für meine frau. ich bin geheilt, und das verdanke ich jennifer." er grinste betreten. "es ist fast ein wunder, diese puppen haben meine ehe gerettet. sie sind weitaus schlauer, als man denkt." er nickte bedeutsam. "manchmal muss ich auf _zwei_ gleichzeitig einschlagen. aber es beruhigt mich eben - wenn du verstehst, was ich meine."

uuuups.... dachte ich. willkommen im tollhaus. "aber klar doch, ja" erwiderte ich hastig. "und wie kommen die nachbarn damit zurecht?" "kein problem", sagte er. "die lieben mich."

...sicher doch, dachte ich. ich versuchte mir vorzustellen, was für ein horror es sein musste, in einem morastigen industrieslum voller dünnwandiger wohnwagen zu leben, bemüht, die eigene familie vor hirnschäden zu bewahren, die garantiert auftraten, wenn man wusste, dass man nur aus dem küchenfenster zu schauen brauchte, um abend für abend zu erleben, wie ein mann im ledernen hausmantel zwei nackte frauen mit einer literflasche wild turkey durchs zimmer prügelt. manchmal zwei oder drei stunden lang.... es war grauenvoll...

"wo ist denn ihre frau?", fragte ich. "ist sie noch hier?" "aber ja", antwortete er eilig. "sie ist nur zigaretten holen. muss _jede minute_ wieder da sein." er nickte eifrig. "oh ja, sie ist stolz auf mich. wir haben uns schon beinahe wieder ausgesöhnt. sie ist echt verliebt in diese puppen." ich schmunzelte, aber irgendwas an seiner geschichte machte mich nervös. "keine bange", sagte er. "ich hab alles, was wir brauchen." er griff in eine besenkammer und zog noch eine hervor - eine nur halb aufgeblasene chinesisch aussehende frau mit ringen an den nippeln und zwei elektrischen leitungsschnüren, die an ihrem kopf befestigt waren. "das hier ist ling-ling", sagte er. "sie schreit, wenn ich sie schlage." er drosch auf den kopf der puppe und die quäkte dämlich.

in dem moment hörte ich draußen vor dem trailer autotüren zuschlagen, dann ein lauters klopfen an de eingangstür und eine schroffte stimme: "aufmachen! polizei!"

leach zog eine 44er magnum aus dem schulterholster unter seinem bademantel und feuerte zweimal durch die vordertür. "du dreckige schlampe", schrie er. "ich hätte dich schon lange kaltmachen sollen." entspannt lachend feuerte er zwei weitere schüsse ab. dann drehte er sich zu mir um und schob sich den lauf der waffe in den mund. er zögerte ganz kurz und sah mir dabei direkt in die augen. dann drückte er ab und pustete sich den hinterkopf weg...

der tote schien sich auf mich stürzen zu wollen, fiel mit dem kopf zuerst gegen meine beine und rutschte zu boden - da durchschlug eine schrotflintensalve die vordertür, gefolgt von barschen befehlen aus dem polizeimegafon. eine weitere salve ließ den fernseher explodieren und setzte den wohnwagen in brand. schnell füllte sich der trailer mit dichtem braunen rauch, aus dem ich sofort das zyanid herausroch, das von der brennenden plastikcouch freigesetzt wurde. stimmen riefen durch den rauch: "aufgeben! hände hoch über eure scheißköpfe! oder ihr seid tot!" dann weitere schüsse. noch ein ohrenbetäubender feuerball explodierte aus dem wohnraum, und stieß die leiche mit den füßen weg. dann machte ich einen satz zur hintertür, die mir bereits zuvor aufgefallen war, als ich den trailer nach "alternativen ausgängen" abgecheckt hatte, wie wir uns im gewerbe ausdrücken - für den fall, dass ein solcher benötigt würde.

ich war schon halb draußen, als mir der richter einfiel. er war noch immer im bad eingeschlossen, vielleicht sogar hilflos in einem ungewollten drogenkoma, nicht in der lage, auf die beine zu kommen, während sich die tobenden flammen durch den wohnwagen fraßen....


"scheisse auch! ihr gütigen götter!" , dachte ich. ich kann ihn doch nicht verbrennen lassen. tritt einfach die tür aus den angeln! ja! bruch! die tür zersplitterte, und ich sah ihn friedlich auf dem schmutzigen aluminiumklo sitzen und so tun, als würde er zeitung lesen. ausdruckslos blinzelte er, als ich hereingestürzt kam und ihn am arm packte. "sie idiot!", brüllte ich ihn an. "hoch mit ihnen! rennen sie los! die _bringen uns um_!"

er folgte mir durch den rauch und die brennenden trümmer und hielt sich dabei mit einer hand die hose hoch ... ling-ling, die chinesische sexpuppe, tanzte wie wild vor der tür, die haare in flammen und den gummileib aufgebläht von der hitze. ich schlug sie beiseite, trat die tür auf und schleppte den richter mit mir ins freie. eine weitere schrotsalve wurde abgefeuert, und irgendwo hinter uns tönte ein megafon. der richter stolperte und fiel der länge nach in den morast hinter dem airsteam-wohnwagen, der ganz bestimmt nicht mehr zu retten war.

"oh gott!", rief er. "wer ist denn _das_?" "die bullen", sagte ich. "sie sind völlig ausgerastet. leach ist tot! jetzt wollen sie _uns_ umlegen. wir müssen zum wagen!" er war ganz schnell auf den beinen. "bullen?", fragte er. "bullen die _mich_ zu töten versuchen?!", er schien sich zu strecken, und die verständnislosigkeit wich aus seinem blick. er reckte beide fäuste und schrie laut los, in richtung der schüsse. "ihr dreckschweine! ihr hundesöhne! das werdet ihr _mit dem leben_ bezahlen. ihr seid nichts als weißer abschaum, ihr bullenschweine!" "sind die denn bescheuert?", grummelte er. er riss sich von mir los und griff wutentbrannt unter seine linke achsel, dann hinunter an seinen gürtel und dann hinter den rücken wie ein revolverheld, der nach seinem colt im lederholster greift... aber da war kein leder, nicht einmal ein einsteckholster.

"gottverdammter mist!", knurrte er wütend. "wo ist denn meine scheißknarre? ach du lieber himmel! die hab ich im wagen gelassen!" er nahm die geduckte starthaltung eines schnellläufers an und wollte anscheinend in die dunkelheit sprinten, um das flammenmeer herum, wo vor kurzem noch ein airstream-trailer gestanden hatte. "na los doch!" zischte er. "ich lege diese hundesöhne um! ich schieß ihnen die verfickten köpfe weg!"

....geeeenau...., dachte ich, als wir uns schließlich im schneckentempo durch den schlamm und den lärm und den kugelhagel davonmachten, begleitet vom angstgeschrei aufgeschreckter nachbarn, die sich in der dunkelheit gegenseitig alarmierten. das rote cabrio stand im dunklen schatten, nicht weit entfernt von der vorderseite des trailers, aber auch direkt neben dem streifenwagen der staatspolizei, dessen warnleuchten und verfolgerspots wie irre blinkten und dessen funkgerät immer wieder neue fragen und anweisungen hervorrülpste.

die bullen waren nirgends zu sehen. anscheinend hatten sie den trailer gestürmt, wild um sich ballernd und in der hoffnung leach erledigen zu können, bevor er türmt. ich sprang in unseren wagen und startete den motor. der richter riss die beifahrertür auf, beugte sich herein und griff nach der geladenen .454er magnum.... ich sah mit grauen, dass er sie aus dem holster riss, damit vor den streifenwagen rannte und zwei kugeln in dessen kühlergrill ballerte. "scheiss auf dich!", schrie er. "nimm das hier, du dreckstück! friss scheiße und erstick daran!" er machte einen satz nach hinten, als der kühler in einer dampfwolke explodierte und kochend heißes wasser in alle richtungen spie. dann schoss er noch dreimal in die windschutzscheibe und in das quäkende funkgerät, das prompt ebenfalls explodierte.

"verfluchte hölle!", kommentierte er, als er wieder auf den vordersitz rutschte. "jetzt sind sie uns in die falle gagangen!" ich haute den rückwärtsgang rein und verlor im morast die kontrolle, so dass wir irgendein hindernis ankarrten und mit höchstgeschwindigkeit seitwärts ins schlingern gerieten, bis ich den schlitten wieder im griff hatte und über die auffahrtrampe zum highway lenkte.... der richter war verzweifelt bemüht die .454er nachzulagen, und brüllte mich an, langsamer zu fahren, weil er mit den scheißbullen kurzen prozess machen wollte!

seine weit aufgerissenen augen funkelten wild, und im klang seiner stimme war etwas manisches. als ich scharf links nach elko ausscherte, wurde er zur seite geschleudert, fand aber sein gleichgewicht sehr schnell wieder und schaffte es irgendwie, noch fünf ohrenbetäubende laute schüsse in die grobe richtung des trailers abzugeben, der hinter uns in flammen stand. "gute arbeit, richter", sagte ich. "jetzt kriegen die uns nie." er lächelte und nahm einen kräftigen schluck aus unserer whiskeyflasche die er sich irgendwie noch geschnappt haben musste, als wir flüchteten... er reichte sie mir, und ich setzte sie an den hals, während ich den schweren v8 im overdrive in vier sekunden von fünfundvierzig auf neunzig meilen die stunde peitschte und wir die ganze hässlichkeit der welt im regen weit hinter uns zurückließen...

ich war einen blick nach hinüber zum richter, der gerade wieder fünf riesige patronen in die magnum luld. er war sehr beherrscht und konzentriert, und von dem drogenkoma, das ihn kurze zeit zuvor noch lahm gelegt hatte, war keine spur mehr zu entdecken.... ich war beeindruckt. der mann war unzweifelhaft ein krieger. ich schlug ihm auf die schulter und grinste. "immer mit der ruhe, richter", sagte ich. "wir sind schon fast zu hause."

...natürlich wusste ich es besser. ich war _tausende_ meilen von meinem zuhause entfernt, und wir beide waren wohl sowieso geliefert. es bestand keine hoffnung mehr, der menschenjagd zu entkommen, die ausgerufen würde, sobald die armen narren leach in einer brennenden blutlache und mit weggeblasenem schädel entdeckt hatten. der streifenwagen war nur noch ein unbrauchbares wrack - dank der instinktiven gerissenheit des richters -, aber ich wusste, dass sie nicht lange brauchen würden, eine großfahndung einzuleiten. schon bald würden wutentbrannte polizisten an jeder ausfahrt zwischen reno und salt lake city straßensperren errichtet haben....

na und?, dachte ich. es gab viele nebenstraßen, und wir hatten ein mächtig schnelles auto. ich musste nur den richter aus seinem killerwahn holen und eine fernfahrerraststätte finden, wo wir ein paar spraydosen in mattschwarz kaufen konnten. dann könnten wir vor morgengrauen über die staatsgrenze entwischen und ein versteck finden...

aber leicht würde die flucht bestimmt nicht werden. in der kurzen zeitspanne von vier stunden hatten wir zwei autos demoliert und waren an der tötung eines menschen beteiligt gewesen - abgesehen von all den anderen nicht vorsätzlich begangenen kriminellen handlungen wie geschwindigkeitsüberschreitung und brandstiftung und betrug und dem mordversuch an beamten der staatspolizei während der flucht vom tatort eines mordes.... nein. wir hatten ein ernstes problem. wir waren mitten in nevada gefangen wie räudige ratten, und wenn die cops und sahen, würden sie uns gezielt erschießen. kein zweifel. für die waren wir zwei geisteskranke kriminelle...

ich lachte und schaltete hoch auf "drive". der wagen fand schon bald die ihm genehme reisegewschindigkeit von hundertfünfzehn meilen...







jetzt aber mal her mit der gewalt

KingDeal93 - 32
Profi (offline)

Dabei seit 10.2005
694 Beiträge

Geschrieben am: 16.01.2007 um 17:51 Uhr

ich glaub auch nicht dass es jemand ganz liest..xD

Shit Happens..

MoC - 35
Halbprofi (offline)

Dabei seit 01.2006
243 Beiträge
Geschrieben am: 16.01.2007 um 17:55 Uhr
Zuletzt editiert am: 16.01.2007 um 17:57 Uhr

aslo, ich hab mir hetzt mal trotzt allen erwartungen die geschichte durchgelesen^^
is auch ganz ok... nur stellen sich mir noch ein paar fragen: wer ist dieser richter? porfizocker? schuldeneintreibenr? krimineller? wann zum henker ist er dann eigetnlich aufs WC gegangen und hat die drogen(welche auch immer) eingenommen? oder meintest du den alk? - es sollte einfach noch ein bisschen ausführlicher beschrieben werden.
mfg, MoC

*edit*
außerdem habe ich irgendwie das gefühl, das diesem leach noch irgendetwas fehlt

len_z - 34
Profi (offline)

Dabei seit 09.2006
533 Beiträge

Geschrieben am: 16.01.2007 um 18:03 Uhr

ich habs mir auch durchgelesen,
fands auch recht gut vom sprachlichen her, nur manchmal denkst du wohl zu schnell - dann weiß der leser nicht ganz genau was du sagen willst.

ps. : hebt auf jedenfall das niveau hier im forum -.-

.

Hasserfyllt - 88
Anfänger (offline)

Dabei seit 11.2006
16 Beiträge
Geschrieben am: 16.01.2007 um 18:24 Uhr
Zuletzt editiert am: 16.01.2007 um 18:27 Uhr

king deal - wie gesagt: perlen für die säue - und darum mach ich mir die arbeit auch nich mehr. meine fingerkuppen kann ich für andere dinge abnutzen anstatt auf einer halb-verbrannten-eingeschmolzenen tastatur herumzuhämmern.

moc - wenn du genauer gelesen hättest, hättest du den part mitbekommen als der richter sich im bad eingeschlossen hat - kann ich dir leider auch nicht helfen.

nächste frage: was wird ein richter wohl von beruf sein?...mh.... kompliziert - ich weiß. aber ich seh´s irgendwo nicht ein ein bilderbuch in schrift-form zu machen und alles hypergenau step-by-step zu nehmen. ich finde es sollte nicht zuviel erwartet sein die einfachsten logischen verbindungen selbst zu finden. aber okay - das sind eben dinge über die sich ein alter grantiger typ wie ich eben manchmal aufregt

desweiteren glaube ich, ist es in diesem seltsamen forum nicht gern gesehen wenn ich noch genau anleitungen zum crack rauchen oder weiß der teufel was schreibe - von dem her erübrigt sich wohl auch die frage zu deiner bitte um präzision in sachen rauschmittel(konsum).

"denkt doch nur an die kinder" (die hier mitlesen)

und was fehlt dir an leach? ich glaube das ist die einzige person die halbwegs genau geschildert wird - und das auch nur weil er tot ist. über andere, namen etc schweige ich lieber.

lenz - 3 buchstaben - w t f ? :)


mahalo

jetzt aber mal her mit der gewalt

MoC - 35
Halbprofi (offline)

Dabei seit 01.2006
243 Beiträge
Geschrieben am: 16.01.2007 um 21:58 Uhr

ok, des mit dem richter hab ich jetzt auch gerafft^^
natürlich sollst du keine anleitungen zum drogenkonsum hier reinstellen, aber soweit ich es gelesen/ verstanden hab steht nirgendwo , dass sich der richter irgendwelche drogen mitnimmt - außerdem: wieso zum henker schließt er sich im bad ein? das ergibt irgendwie keinen sinn, denke ich
nun gut, sie haben zwar ihr komplettes geld verlorn, aber ich zumindest würde mich da eher nich in meinem bad einsperren^^

an leach fehlt, finde ich, noch irgend was verschlagenes - hier wird er meiner meinung nach nur als saufender depp dargestellt - bis auf die sache mit diesen wettlisten-zeugs, wozu man ja wahrscheinlich schon einen funken verstand benötigt
Hasserfyllt - 88
Anfänger (offline)

Dabei seit 11.2006
16 Beiträge
Geschrieben am: 17.01.2007 um 01:02 Uhr

dann ist ja gut ;)

nunja, die vorgeschichte zu dem seltsamen abend war mir jetzt noch zu blöd zu erläutern - jedenfalls ist der richter alles andere als ein zimperlicher und harmloser mensch. - eventuell hat er sich deshalb den beruf ausgesucht... (?)

und er hat sich ja eigentlich nicht direkt im klo verschanzt - als das ganze passiert ist war er eben im badezimmer und ist dort, seinem zustand entsprechend, nicht so schnell wieder herausgekommen ^^

"aber ich zumindest würde mich da eher nich in meinem bad einsperren" - es war ja auch nicht sein bad - sondern das ganze passierte in leachs wohnwagen.


und was zum teufel kann an einem absolut verrückten, versoffenen menschen der zur abreagierung auf 2 gummipuppen gleichzeitig eindreschen muß, mit voller absicht in richtung von staatsbeamten mit seiner riesigen hässlichen pistole ballert und ohne mit der wimper zu zucken suizid begeht nicht verschlagen (genug) sein ?! himmel... ihr macht mir langsam angst...

er hat eben nur für das glückspiel gelebt und war in dieser einen sache ein absolutes genie - zu freuden des richters der mit ihm immer gemeinsame geschäfte gemacht hat. die geschichte geht eigentlich ja auch weiter - so ohne weiteres lässt sich nicht von so einem riesigen durcheinander abhauen und der richter glänzte natürlich weiterhin als absolut paranoider jurist als er z.B um einen rückflug zu bekommen eine pilotin bedroht... ^^

mahalo

mh...

jetzt aber mal her mit der gewalt

Schamey - 36
Halbprofi (offline)

Dabei seit 01.2005
212 Beiträge

Geschrieben am: 17.01.2007 um 02:13 Uhr

Also ich muss ehrlich sagen allein dieser kleine ausschnitt (ich nehme mal an dass es nur ein kleiner ausschnitt ist) war schon sehr interressant, ich finde es ist einfach ziemlich fesselnd geschrieben. Mich würde jetzt noch interressieren ob es diese Geschichte (roman etc. ? ) noch in vollständiger Form irgendwo gibt? ^^

Am 8. Tag schuf Gott das Bier, und seitdem hört man nichts mehr von ihm.

Hasserfyllt - 88
Anfänger (offline)

Dabei seit 11.2006
16 Beiträge
Geschrieben am: 18.01.2007 um 00:29 Uhr
Zuletzt editiert am: 18.01.2007 um 00:33 Uhr

rest der story:

der richter war versessen darauf, zu seinen frauen zu kommen. er fuchtelte immer noch mit seiner magnum herum, ließ nervös die trommel rotieren und sah immer wieder auf seine uhr. "können sie nicht schneller fahren?", murmelte er. "wie weit ist es noch bis elko?"

zu weit, dachte ich. und das stimmte. elko war fünfzig meilen entfernt, und sie würden straßensperren errichtet haben. unmöglich. sie würden uns in die falle locken und vermutlich massakrieren. elko kam nich in frage, aber es widerstrebe mir, den richter darüber zu informieren. er zählte zu den menschen, die schlechte nachrichten nich duldeten. nein, wenn es mal mal nicht so lief, wie es ihm passte, hatte er die neigung, total auszurasten und auf alles einzuschlagen was sich in reichweite befand.
es wäre bestimmt klüger, dachte ich, ihn bei laune zu halten. er würde eh bald einschlafen. ich drosselte das tempo und überlegte. unsere möglichkeiten waren begrenzt. an jeder geteerten straße, die aus wells herausführte, würden sie sperren errichtet haben. der ort war eine große kreuzung von haupstraßen, ein truck stop, wo man rund um die uhr alles bekommen konnte, wonach einem der sinn stand - natürlich in gewissen grenzen. aber was wir brauchten war etwas anderes. wir mussten verschwinden. das war eine möglichkeit.

wir konnten auf der 93 südlich nach ely fahren, aber das war es auch schon. genauso gut hätten wir mitten in ein stahlnetz hineinfahren können. eine ganze herde voller bullen würde uns erwarten, und dann ab ins staatsgefängnis von nevada. auf der 93 nach norden lag jackpot, aber das würden wir auch niemals schaffen. östlich nach utah zu fahren war hoffnungslos. wir saßen in der falle. sie würden uns verfolgen und einfangen wie straßenköter.

es gab noch eine andere möglichkeit, aber wir konnten uns auf keine einigen. der richter hatte seine prioritäten, ich hatte andere. ich begriff, dass sich meine wege und die des richters bald trennen mussten. das machte mich nervös. die möglichkeiten, die uns sonst noch blieben, waren allesamt höchst riskant. ich fuhr rechts ran und studierte erneut die karte. der richter schien zu schlafen, aber sicher konnte ich mir nicht sein. die magnum hatte er jedenfalls noch auf seinem schoß.
der richter wurde langsam zum problem. ihn aus dem auto zu befördern würde ohne gewaltanwendung kaum möglich sein. freiwillig würde er niemals in die dunkle und stürmische nacht hinausgehen. die einzige alternative war, ihn umzubringen, aber das kam nicht in frage, solange er noch den revolver hatte. wie ich wusste, reagierte er in kritischen situationen blitzschnell. ich konnte ihm die waffe nicht abnehmen, und ich wollte mich ganz bestimmt nicht mit ihm darüber streiten, wer die waffe haben sollte. wenn ich verlor, würde er mir eine kugel in die wirbelsäule verpassen und mich am straßenrand liegen lassen.

ich wurde langsam zu nervös, um ohne chemische stimulation weiterzumachen. ich griff unter den sitz nach meinem reiserucksack, in dem sich fünf oder sechs lsd-kapseln befanden. wie wunderbar, dachte ich. das ist genau das, was ich brauche. ich schluckte eine und widmete mich wieder dem kartenstudieren. da gab es einen ort namens deeth, direkt vor uns, und eine sehr dünn eingezeichnete nebenstraße schien sich aufwärts durch die berge zu winden und dann entlang des schroffen grats jackpot zu erreichen. gut, dachte ich, das ist es doch. wir konnten im morgengrauen unbemerkt in jackpot einlaufen.

in dem moment bekam ich einen leichten schlag auf den kopf, denn der richter schreckte mit einem heiseren schrei aus seinem schlaf auf und fuchtelte dabei mit den armen, als müsste er einen albtraum abschütteln. "was ist los, verdammt noch mal?" fragte er. "wo sind wir jetzt? die verfolgen uns." er stammelte in einer fremden sprache, die aber schnell in englisch überging, als er mit seiner waffe zu zielen versuchte. "oh gott!", schrie er. "sie sind schon über uns. los doch, verdammt, fahren sie schon. ich bringe jeden schweinehund um, der mir vor die augen kommt."
er erwachte tatsächlich aus einem alptraum. ich packte ihn im nacken und nahm ihn in den schwitzkasten, bis er schlaff wurde. dann setzte ich ihn wieder auf und gab ihm eine kapsel acid. "hier, richter, nehmen sie", sagte ich. "das wird sie beruhigen."

er schluckte die kapsel und sagte nichts, als ich auf den highway fuhr und aufs gas stieg. wir hatten bereits hundertfünfzehn drauf, als plötzlich ein grünes ausfahrtsschild, auf dem "deeth - keine tankstelle" stand, im regenschleier vor uns aufragte. ich schlug scharf nach rechts ein und gab mir alle mühe, den wagen auf kurs zu halten. aber es hatte keinen zweck. ich habe noch den schreckensschrei im ohr, den der richter ausstieß, als wir völlig die kontrolle verloren, uns um volle dreihundertsechzig grad drehten und dann mit fünfundsiebzig oder achzig meilen durch einen zaun brachen und auf einer weide landeten.
aus irgendeinem grund hatte dieser unfall auf den richter eine beruhigende wirkung. oder vielleicht lag es auch an dem acid. mir war es jedoch gleich, woran es lag, denn ich hatte ihm bei der gelegenheit die waffe aus der hand nehmen können. er hatte sie mir ohne widerstand überlassen und schien auch nicht mehr daran interessiert zu sein, die straßenschilder zu lesen und die nachrichten im radio zu hören. wenn es uns gelang, von hintenrum in jackpot einzufahren, war ich sicher, dass ich es schaffte, den wagen innerhalb von dreiunddreißig minuten in eine von mir gewünschte farbe umlackieren zu lassen und den richter in ein flugzeug zu setzen. ich kannte dort einen kleinen privatflugplatz, wo keine überflüssigen fragen gestellt wurden und man mit barscheck bezahlen konnte.

im morgengrauen fuhren wir über die piste und hielten neben einer schäbigen bürobaracke, die sich mit dem schild "air jackpot express charter company" schmückte. "das wär´s dann, richter", sagte ich und klopfte ihm auf den rücken. "hier wird ausgestiegen." er schien sich in sein schicksal zu ergeben, bis ihm die frau am vorderen schalter sagte, dass es erst zur mittagszeit einen flug nach elko gab.

"wo ist der pilot?", verlangte er zu wissen. "der pilot bin ich", sagte die frau, "aber ich kann hier nicht weg, bevor debbie mich nicht ablöst." "scheiss drauf!", brüllte der richter. "scheiss auf die mittagszeit. ich muss _jetzt_ fliegen, du blöde schlampe!" sein plötzlicher stimmungsumschwung schien die frau extrem zu ängstigen, und als der richter sich vorbeugte und ihr eine kräftige kopfnuss versetzte, brach sie zusammen und weinte hemmungslos. "wo das herkam, wartet noch jede menge mehr davon", sagte er zu ihr. "komm jetzt hoch" ich muss auf der stelle hier weg."

er zerrte sie hinter ihrem schalter hervor und schleppte sie zum flugzeug, während ich zur hintertür hinausschlüpfte. es war inzwischen taghell. ich hatte fast kein benzin mehr im tank, aber das war nicht meine größte sorge. in ein paar minuten wird die polizei hier auftauchen, dachte ich. ich bin verloren. als ich auf den highway fuhr, sah ich dann aber ein schild mit der aufschrift "wir lackieren auf nachts".
als ich auf den parkplatz fuhr, flog das flugzeug von jackpot express über mich hinweg. so long, richter, dachte ich. sie sind ein skrupelloser gauner und ein krieger und ein großartiger co-pilot, aber sie wissen auch genau, wie sie ihren willen durchsetzen können. sie werden es noch weit bringen in ihrem leben....


mahalo

jetzt aber mal her mit der gewalt

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