Promille666 - 40
Halbprofi
(offline)
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Geschrieben am: 11.11.2006 um 17:29 Uhr
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Flieg in meinen Freiheitsketten
soweit mich Drachenflügel tragen,
versuche bloß mein Selbst zu retten,
zu stolz um nach dem Weg zu fragen.
Bin rastlos, kann nie lang verweilen
und suche doch vertrauten Ort,
nur um erneut davon zu eilen,
brauch keinen Grund und bin doch fort.
Lasse mich auf einer Lichtung nieder
und zeige hier mein wahres Bild,
der starke Drache kehrt nicht wieder,
dort steht ein Einhorn, scheu und wild.
Bin furchtsam, kann die Angst nicht zügeln,
trotte hinein in finstren Wald,
wie sehn ich mich nach meinen Flügeln
in unbezwingbarer Gestalt.
Geh langsam auf bekannten Pfaden,
Schritt um Schritt in Richtung Ziel,
hab keine Kraft etwas zu wagen,
der Preis dafür wäre zu viel.
Erhobnen Hauptes, stets voran,
den Blick verschleiert, voller Sorgen,
im tiefen Wald lauern Gefahren,
doch liegt hier auch das Glück verborgen?
Der Quell entspringt aus rotem Stein,
trink schnell und widersteh dem Schmerz,
darf nicht weiterhin schutzlos sein,
das Blut fließt stark, pulsiert durchs Herz.
Aus weißem Fell wird rotes Schuppenkleid,
flimmernd erneuern sich die Schwingen,
erfüllt von unbestimmter Traurigkeit,
sie mir die Freiheit wieder bringen.
Der September ist der Mai des Herbstes.
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