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Forum / Poesie und Lyrik
Der Templer (1 Fassung)

TheSandmann - 36
Experte
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Dabei seit 04.2006
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Geschrieben am: 29.09.2006 um 20:56 Uhr
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Vorwort:
Ich habe mich nun auch an einer anderen Art des Schreibens versucht. Weg von dem Gedicht. Leider habe ich feststellen müssen, dass mein talent nicht gerade darin liegt, solche Texte, wie diesen zu schreiben. Es fehlt mir dazu zum Schluss einfach der Überblick, die konzentration. Die Ideen verblassen und meine Gedult lässt beim außführlichen, zusammenhängendem Beschreiben meines "bildes" recht schnell nach. Ich nehme den worten bzw. dem Bild irgendwie immer die "stimmung". So erlischt auch schnell meine Freude am schreiben des entsprechenden Textes.
Doch nun interresiert mich vorab eure Meinung dazu (falls sich personen finden lassen, denen der Text nicht zu lang ist).
Ich vermerke, das dies die erste Fassung, die ursprüngliche ist...
Es gibt den ein und anderen Aspekt, der noch geändert wird. Im allgemeinen bin ich mit dem Text noch äußerst unzufrieden und werde ihn nochmal überarbeiten..., denn wie schon gesagt, es fehlt mir einfach die Gedult, die Gedult, mich so lange mit dem selben thema außeinanderzusetzen...
Also, für all jene, die sich dem Text annhemen wollen, denen möchte ich raten, nicht zu viel zu erwarten...
So danke ich auch schon im vorraus, für das lesen meines "Werkes".
Hoffentlich findet es doch mehr gefallen, als ich mir vorstelle.
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Der Templer
In der Zeit der Kreuzzüge, kamen viele Kreuzritter nach schweren Verletzungen oder auch Schlachten, ernüchtert vom Drang des Glaubens, der sie Blutrünstig in die Schlacht rief, zurück in ihre Heimat. Viele von ihnen glaubten nach dem was sie sahen und erlebten, nicht mehr an das, was sie einst für richtig erachteten, oder was sie gezwungen waren zu glauben, im Rausch, aufgepeitscht durch die Kirche, der ihr Urteilsvermögen betäubte, folgten sie Blind den Sklaventreibern, die sich selbst Diener Gottes nannten.
So kam der Templer von großer Statur, in weißem Gewand, das mit rotem Kreuz bestickt war, zu müdem Pferde in eines der Dörfer am Rande seiner Heimat. Es war Nacht. Er hatte eine schwarze Augenbinde um den Kopf, welche das rechte Auge abdeckte. Sein zweites dunkles Auge blickte leer, hatte nicht mehr den geringsten Ausdruck in sich. Man hatte das Gefühl er starre in eine andere Welt, weit weg von der Realität. Sein schwarzes lockiges haar war verzaust, sein Gesicht von groben Zügen geprägt, sowie durch einige narben gekennzeichnet. Darüber hinaus besaß er einen verfilzten Schnauzbart, der ebenso, wie seine Haare schwarz war. An seinem Pferd war sein großes, teilweise verrostetes Schwert befestigt. Dessen Scheide war verdreckt und wies teilweise vertrocknete Blutflecken auf, die schon längst zu schwarzer Farbe erstarrt waren.
Es war Winter, ein kalter und erbarmungsloser Winter. Die Nächte waren lang. Der Templer, erschöpft wie er von der langen reise war, ritt mit gesenktem Haupt durch das Tor des Dorfes, das von einer Pallisandenmauer umgeben war. Die wachen am Eingang ließen ihn ohne fragen zu stellen passieren, ja sie waren sogar geehrt einen Ritter, der für Gott und Vaterland in den Krieg gezogen war, anzutreffen. Allein ihm einen Willkommensgruss zuzurufen, erfüllte sie mit stolz. Doch sie bekamen keine Antwort. Das Pferd des Templers trabte mit müden schritten an ihnen vorbei. Der Ritter selbst machte einen gebrochenen Eindruck. Er saß auf seinem einzt so stolzen Ross wie ein nasser verlumpter sack verfaulter Kartoffeln. Das einzige was er den Wachen widmete, war ein kurzer flüchtiger kalter Blick, mit seinen nur halb geöffnetem Auge. Nun, er ritt entlang des zugeschneiten, dunklen Weges, der sich zwischen den schäbigen Holzhütten seinen Weg bahnte. Das Dorf machte aufgrund des kalten Winters einen mitleiderregenden Eindruck, doch die Miene des Reiters verzog sich kein bisschen. Ein altes abgemagertes Weib blickte zu ihm auf. Sie hatte wahrscheinlich in der nähe des Waldes nach Brennholz für dich Nacht gesucht, da sie einen großen Bündel nasses Holz auf dem Rücken zusammengeschnürt trug. Sie musste aufgrund ihrer verschwächlichten Körpers lange draußen gewesen sein, und selbst in die Nacht hineingeraten sein. Der Ritter machte vor ihr halt und warf ihr einen ermüdeten Blick zu. Die Alte starrte ihn mit großen Augen an, diese waren von Angst erfüllt. War es die Angst vor dem unbekannten Reiter, oder die Angst vor dem winterlichen Geist, der sie ihrer Kräfte beraubt? So schnell sie konnte humpelte sie an ihm vorüber, auf ein kleines haus zu, in dem keine Lichter brannten. Erschöpft und hektisch ertastete sie einen vereisten Stützbalken des Hauses, klammerte sich daran fest, um nicht vor Erschöpfung zusammenzubrechen. Bevor sie dann hinter der Vermoderten Haustür verschwand blickte sie noch einmal dem Templer hinterher, der inzwischen wieder zu schritt gekommen war. Dieser Erblickte am Ende des Weges ein großes haus, in dem viele Lichter zu brennen schienen. Über der Einganstür hing ein Schild, auf dem er zu lesen vermochte: „Zum wilden Hirsch“. Es schien genau das richtige für ihn zu sein, denn nach so langer reise, zu solch später stund, ist die Sehnsucht nach einem warmen Bett und etwas zu essen und zu trinken besonderst groß. Langsam und ohne Eile näherte er sich der Taverne, als plötzlich die Tür des kleinen Hauses zu sein rechten schlagartig, ja fast schon erschreckend aufsprang, und eine Frau mittleren alters heraustrat, mit einer großen hölzernen Schüssel in den Händen, die mit Blut und Binden gefüllt war. Sie starrte den einsamen Reiter in weißem Gewandt mit fesselnder Mimik an. Des Templers Mine blieb dennoch auch hier ohne Reaktion. Nach kurzem Blickkontakt, richtete er sein Auge wieder auf den verdreckten Schnee, vor die hufen seines Pferdes. Die Frau holte aus, und schleuderte das Blut mit den Binden, von der Schüssel, direkt vor seines Pferdes Hufe, in den kalten, weißes verdreckten Schnee, der nun die rote Farbe des Blutes annahm. Der Templer und sein Pferd trabten über die Dampfende, verdunstende Pfütze hinweg, wobei das Ross mit seinen Hufen eine der Binden Tief in den Schnee drückte. An der Taverne angekommen stieg er vom pferd herab, ergriff dessen Zügel, und befestigte diese an einem verwurmten Balken, der das Vordach der Gaststätte trug. Als er durch die Tür des Hauses Trat musste er sich trotz seinem gekrümmten gang noch mehr bücken, damit er durch die niedere Tür passte. Warme, moderige Luft kam ihm entgegen, als er das haus betrat. Der Geruch von frisch verbrannten Holz und wachs erfüllte den Raum. Drinnen saßen viele Leute an vielen Tischen beisammen, und unterhielten sich trinkend über Weiber und die schönen dinge des Lebens. Hier war vom Leid und elend der Leute, wie sie es draußen, in der kalten Winternacht versprühten nichts zu merken. Es war laut, durch das viele Gelächter der Menschen. Doch als sie bemerkten, wer den Raum betreten hatte, verstummten sie. Diese betäubende stille, sie erschien schon fast unheimlich. Es war so still, das man das knarren der Dachbalken, die unter dem Druck der Schneemassen litten deutlich hören konnte. Der Templer Ging mit plumpen schritten auf die Theke zu, stützte sich auf diese und sagte zum Wirt mit rauer, erstickender Stimme: „ich brauche ein Zimmer, und einen Stallplatz für mein Pferd“, „wie ihr wünscht, mein Herr“ erwiderte der Wirt mit ruhiger stimme, „doch zu erst möchte ich euch fragen, was ihr zu trinken möget“, „wein, den besten den ihr habt“ entgegnete ihm der Ritter. Die betäubende Stille, wich mit diesem Satz, die Leute fingen wieder an zu reden, dennoch nicht in der gleichen Euphorie, wie sie es zu vor getan hatten. Viele redeten leise über den fremden, und es kamen immer mehr fragen über diesen auf. Das Gemurmel wurde noch lauter. Doch keiner kannte ihn, oder sprach ihn an. Der fremde Selbst, in weißem Gewand stand gekrümmt und niedergeschlagen an der Theke, und tat so, als ob er nichts von dem verstand und hörte, was die Leute über ihn redeten. Plötzlich stand am ende des Raums, ein kleinwüchsiger fettleibiger Mann auf, der eine braune Robe trug. Er näherte sich dem Ritter, der immer noch an der Theke stand, und stellte sich neben diesen, und schrie dem Wirt, der gerade in den Weinkeller wollte gehen hinterher: „Wirt, und mir bringst du ein Bier!“ Der dicke, der ein äußerst rundliches Gesicht hatte stützte sich mit denn Ellen auf der Theke ab, und machte einen gelassenen und selbstsicheren Eindruck.
Er stand dort neben dem Ritter ohne ihm einen blick zu widmen, er starrte einfach nur vor sich hin, und gab schmatzende Laute von sich. Das lag wohl daran, weil er noch nicht alles was er zuvor gegessen hatte, hinuntergeschluckt hatte. Da kam der Wirt mit einem Becher wein, und einem mit Bier zurück an die Theke, und stellte diese dem jeweiligen gast gegenüber. Der Fremde nahm diesen sofort in die hand, führte ihn zu Munde, und nahm einen kräftigen schluck daraus. Der dicke in der braunen Robe, umschlang sein Bier mit seinen Händen, und starrte auf den Schaum, bis er dann endlich einen schluck daraus nahm. Das Gelächter im Hintergrund hatte schon fast wieder zu seiner ursprünglichen Lautstärke zurückgefunden, als der kleine dicke plötzlich in lautem und tiefem ton sagte:“ Fremder! Fremder Ritter wie ich annehme. Wie steht es um unseren Feldzug gegen die Sünder? Nein, wie steht es um unseren Kreuzzug?“ Jedermann im Raum verstummte, alle lauschten dem werdenden Gespräch der beiden. Der Ritter nahm einen weiteren kräftigen schluck vom wein, als er dann schließlich mit antwortete: „Unser Kreuzzug?“ „ja, unsere Armeen haben den Feind bestimmt schon aus dem heiligen land verjagt, so wahr uns Gott helfe, so sprecht schon, wie steht es um Jerusalem?“ meinte der Fette in einem euphorischen ton. „das heilige Land,? Gottes Hilfe? Welch ein Wesen ist Gott, wenn er bei so etwas beisteht? Tod, Verderben, dahingeschlachtete Frauen und Kinder, Blutbäder, und das in Gottes Namen? Wer ist Gott?“ flüsterte der Ritter. „was? Hört ihr das, und so etwas aus dem Munde eines Kreuzritters!“ schrie der kleine, mit den dicken Hamsterbacken, und den rötlichen Wangen „was glaubt ihr wer ihr seid, um so zu reden zu dürfen. Sagt, wie nennt man euch?“ „Das ist nicht von Bedeutung“ erwiderter der Fremde. „Doch von Bedeutung ist es, wie ihr über unseren Herren redet. Ihr mögt viel gesehen haben, auf euren reisen durch die uns so fernen Länder, und Gott war mit euch, Kreuzritter, und so dankt ihr das?!“ daraufhin sprach der Fremde: „ja, ich habe viel gesehen, zu viel Schmerz, zu viel elend, zu viel Tod, zu viel von eurem Gott!“ seine stimme erhob sich „wenn ich etwas gelernt habe, auf meinen reisen, dann ist es dass, das es keinen Gott gibt!!! Ihr seid die wahren Sünder und Sklaventreiber, im Namen eures Denkens!!!“ der ganze Saal wurde mit diesen Sätzen in Aufruhr versetzt, die meisten schienen schwer empört, solche Worte aus dem munde eines Kriegers Gottes zu hören, und man sah ihnen wahrlich ihre Verzweiflung, und Handlungsunfähigkeit an. Der kleine dicke in der braunen Robe wich einige schritte von dem Ritter zurück und flüsterte vor sich hin: „Gotteslästerer, Gotteslästerer! …“ Auch er schien nicht zu wissen, was er noch zu sagen habe. Da sprang plötzlich die Einganstür der Taverne auf, und ein junge, an die 12 Jahre, rannte herein und schrie mit erschöpfter aber begeisternder stimme: „Sie haben wieder eine! Sie haben eine, kommt schon, sie haben wieder eine!!!!!“ Daraufhin sprangen alle in der Taverne lüsternd auf, und rannten hinaus, in die kalte Wintersnacht. Auch der wirt und der fette stürzten sich zur Tür hinaus. Draußen kamen aus allen Häusern immer noch mehr Leute zum Vorschein, und alle rannten sie der grölenden masse hinterher, die in Richtung Dorfmitte unterwegs war. Groß und klein, jung und alt, Kinder und Frauen, behinderte und Krüppel, ja alle rannten sie, so schnell sie konnten zum Dorfplatz, der sich im Zentrum der Siedlung befand. Im Schnee waren nur noch trammpelspuren zu sehen, die die Menschenmaßen hinterlassen haben, wie es sonst nur nach einer Horde wild gewordenem Vieh den Anschein hatte. An ihrem ziel befand sich ein großer Scheiterhaufen, in dessen mitten ein hoher Pfahl herausragte. Dieser war mit frischen Reisig bestückt, und um ihn herum versammelte sich das Volk, eingeschlossen der Wachleute des winterlichen Dorfes, die Fackeln bei sich trugen. Das Geschrei der Leute war groß, und auch von großer Entfernung noch zu hören, so hatte es ihr der Rabe später zugeflüstert.
Der Rabe,
der seinen Blick nie von ihr ließ,
zu Tage wie zur Nacht,
zu aller zeit,
hat er über sie gewacht.
Die Ungeduld, schien langsam im Volke auszubrechen, der blutlüsterne Gesang des Todes wurde immer lauter. Sein Echo spiegelte sich in den engen Gassen der Siedlung wieder, und hallte bis weit in die dunkle Nacht hinaus. Die Leuten schrien lauten Halses, wo sie bleibe, als sich plötzlich im kreis des menschengetümmels eine Durchgang bildete. Das Geschrei, eines Mädchens war zu vernehmen, als dieses kurz darauf in der Fuge zum Vorschein kam. Zwei Soldaten schleppten die Junge Schönheit, an die 17 Jahre alt in Richtung Scheiterhaufen. Ein alter Mann, rannte ihnen hinterher, und zerrte an den Soldaten, um diese davon abzubringen das Mädchen zu verbrennen, als ein dritter Soldat hinzukam, und ihn brutal ins Genick schlug. Dieser ging sofort zu Boden, und zierte den kalten Schnee mit seinem Blut, das ihm aus dem Mund rann. Der Soldat trat ihn noch einige Mal mit seinen harten stiefeln, in den Bauch, aufs Gesicht, in den Rücken. Der Alte hustete vor schmerzen und Erschöpfung blut, und versuchte seiner entführten Tochter hinterherzuroben, wobei er mit rauer stimme stammelte: „Meine Tochter ist keine Hexe, bitte… bitte verbrennt sie nicht… sie ist keine Hexe“, als der Soldat ihm den letzten Tritt verpasste, sodass er reglos am Boden lag. Diese Worte jedoch gingen im lautstarken blutrünstigen gejuble der Menschen unter, sowohl sie auch bei gehör keine Anerkennung erhalten hätten.
Die beiden Soldaten hielten die blassen, zierlichen oberarme des Mädchens in ihren Fängen so fest, das abdrücke zu erkennbar wurden, die rot anliefen. Sie zappelte wild umher und versuchte sich so loszureißen, was jedoch vergebens war. Sie hatten sie fest im griff, worauf jede Hoffnung auf entkommen sinnlos erschien. Ihr langes, aschenes, wallendes haar war stark verzaust, einzelne stränen lagen ihr im zarten Gesicht. In ihren großen, dunkel, ja schon fast schwarz erscheinenden wässrigen Augen spiegelten sich tränen der Angst. Der reizvolle Mund, dessen Lippen so rot wie blut waren, stand keuchend und luftringend offen. Ihr schlanker, zierlicher Körper räkelte sich vor Verzweiflung und Todesangst in alle Richtungen. Das schlichte weiße, anliegende kleid, das sie trug war an einigen stellen gerissen, besonderst am Busen, and den Hüften sowie an den Beinen, an denen es etwas verdreckt war, da das junge Mädchen teilweise durch den Schlamm und den Schnee gezogen wurde. Ihr Atem war laut, und äußerst hastig. Er wurde nur selten, durch einen Schrei, oder ein tiefes schlucken unterbrochen. Dieses ängstliche, lautstarke Stöhnen des jungen, unschuldigen Mädchens fand bei der masse wahrlich einiges an euphorischer Begeisterung. Umso näher sie dem Scheiterhaufen kam, umso schwieriger fiel es den Soldaten, sie zu bändigen, und voranzutreiben. Daher ergriff der eine ihren hals und übte kräftigen druck auf diesen aus, wobei er ihr Haupt nach unten drückte, bis dieser auf die Höhe ihrer eigenen Knien währte, während der andere sich hinter sie stellte beide Hände an deren handgelenk erfasste und sie hinter ihrem rücken zusammenhielt und diese sich zu leibe zog. Die andere hand presste er ihr in den rücken, sodass sie kaum noch zu gehen vermochte. Das Geschrei der masse um sie herum wurde immer lauter und lauter. Jedermann gierte nach dem erregenden Todeskampf des hilflosen Mädchens, wie eine Horde ralliger Hunde, die ein angemessenes Weibchen außerkohren haben. Die Soldaten banden sie mit einem steif gefrorenen strick an den Pfahl, der mitten aus dem Holzhaufen herausragte. Die zeit schien für sie still zu stehen, sie blickte mit verschwommenem und ängstlichen blick in die lüsternen Massen, wobei sie einen kleinen blonden Jungen entdeckte, der sie mit großen und sanften Augen ansah. Seinem Gesicht war ein interresiertes lächeln zu entnehmen. Ein unbeschreibliches Gefühl der Hilflosigkeit, der Demut und der Wut machte sich zugleich in ihr bemerkbar. Sie sah die Soldaten genervt und gelangweilt die Fackeln holen, die ihr das Leben ausbrennen sollten. Es schien, als würde es die Soldaten nicht groß interresieren, ihr verhalten glich mehr einer alltäglichen, gewohnten arbeit, der sie nachgingen. Es betrübte, wenn man bedenkt, das es unter diesen umständen enden würde, unter beiwohnen solch vieler Menschen verzweifelt um sein eigenes leben ringen. Wenn all diese Leute sehen können, wie der eigene Körper langsam und schmerzvoll verbrennt, zu Asche verfällt. Ihr herz pochte wild, sodass sie ihren eigenen puls an den Schläfen spüren konnte. Es war ein fürchterliches hämmern. Sie fror. Kalter Angstschweiß strömte in mehreren Rinnsalen an ihrem Körper herunter, wie eine scharfe klinge aus eis. In ihren dunklen Augen spiegelte sich ein endlos scheinender schwarzer Schlund des Verderbens - und doch so leer. Unter ihren Füßen war das knistern des bereits brennenden Reisigs zu hören. Der Geruch von frisch verbranntem holz stieg unter ihr auf, von erstickendem rauch gefolgt. Das pochen wurde lauter. Nun wich ihr auch die Kälte. Das Feuer begann zu wachsen, unter ihren Füßen breitete sich eine unerträgliche Hitze aus. Sie dachte, nun werde ich sterben, und so vieles, was es noch zu sehen gäbe, bleibt mir auf ewig verheimlicht. Eine windböhe lies das Feuer weiter auffachen. Die machtgierenden flammen waren eindeutig zu hören. Einzelne funken brannten auf ihrer haut, wie nadeln, die tief ins reine Fleisch stachen. Sie schaute ein letztes mal auf. Wieder sah sie den kleinen jungen, doch nur sehr verschwommen, wegen der vor Hitze flackernden Luft, die sie umgab. Er hüpfte freudig auf und ab, und blickte ihr dabei tief und erwartungsvoll in die todgeweihten Augen. Doch plötzlich blickten sich die Leute um, der Ritter in weißem gewand kam auf seinem Pferd, mit erhobenem Schwert angeritten, schnell wie der wind. Er durchbrach den Menschenwall, der sich um das Hexenfeuer ringsum versammelt hatte. Diese gingen schreckhaft auseinander, und flüchteten großteils in die umliegenden engen Gassen. Der Reiter ritt geradewegs auf den entfachten Scheiterhaufen zu. Zwei Soldaten versuchten sich ihm in den weg zu stellen, und zückten ihr Schwert. Doch sie sollten erfolglos bleiben. Der kampferfahrene Templer tötete den ersten, noch unter schnellem ritt, mit einem präzisen und schwungvollen hieb auf den hals, aus welchem sofort eine Fontäne des roten lebensafts sprudelte. Den zweiten wiederständigen traf er auf die Brust. Dieser hingegen ging lediglich zu Boden und trug nur eine leichte Verletzung davon. Am Scheiterhaufen angekommen, sprang der Ritter vom Pferd aus auf diesen, an jene stelle, wo das Feuer noch nicht brannte und schnitt das Mädchen los. In größter eile nahm er sie in den arm und setzte sie auf sein Pferd. Im selben Moment kam ein dritter wachman hinzu, der das Schwert des Ritters so hart traf, dass er dieses aus der hand verlor. Zugleich warf ihn die wucht des Schlages zurück, sodass er auf dem rücken, direkt vor dem Feuer landete. Der sich siegessichere Soldat, trat weiter auf den gefallenen Ritter zu und holte zum Gnadenstoss aus. Doch der dieser schnappte sich blitzschnell, vor eintreffen der scharfen klinge, einen brennenden stock aus dem loderndem Feuer, und presste diesen, dem Soldaten mitten ins Gesicht. Dieser schrie grauenvoll auf und schlug sich seine Hände vors Gesicht, wobei er auf die knie ging. Ihm wurde das augenlicht genommen. Das wahre augenlicht. Der unbekannte Reiter Schwung sich anschließend sofort zu dem jungen Mädchen auf sein Pferd. Doch noch bevor sie zum Galopp kamen stach einer der erzürnten Soldaten, dem Ritter mit einer Lanze in die Brust. Dieser schrie ebenfalls lautstark auf, sein Gesicht verzerrte sich schmerzvoll, als sich sein weißes gewand langsam mit roter Farbe färbte. Dennoch konnte er sich von der spitzen, todbringenden Lanze lösen, und in Windeseile zur flucht ansetzen. Das noch verstörte Mädchen, das hinten aufsaß, klammerte sich mit aller kraft an den geschwächten, blutenden Ritter. Sie presste ihren kopf auf sein linkes Schulterblatt. Sie hatte die Augen geschlossen und zitterte am ganzen leib. Beide schienen außer reichweite der Soldaten, als einer der wachen einen Pfeil zur hand nahm und den Bogen Spannte. Jener Pfeil traf das Mädchen in den rücken, und bohrte sich tief ins Fleisch. Sie schlug ihren kopf nach oben, und riss die Augen und den zierlichen mund weit und erschrocken auf. Dabei war ein kurzes tiefes Stöhnen zu vernehmen. Ihr fester griff, um den Rumpf des Ritters lockerte sich langsam, unter einem leisen aber hochtönigen seufzen. Ihr kopf senkte sich erschöpft in die schultern des unbekannten Reiters. Doch auch den Ritter schwächte seine Wunde zunehmend, auf das sein blick immer schwerer und ermündender wurde. Das letzte, an das sich der Templer später erinnern konnte, war, wie sein Pferd die Straße verlies, und mitten in den dunklen Wald gallopierte, welcher sich vor ihnen auftat. Er versuchte das Pferd noch davon abzuhalten, die Strasse zu verlassen, und in den finsteren Wald zu reiten. Doch dieses schien von etwas getrieben, nicht davon abzuhalten zu sein, in die Finsternis zu reiten. Dem Ritter war dies unerklärlich, da sein Pferd im steht’s treu, auf schritt und tritt folgte. Doch noch bevor er genaueres über ihren neuen Pfad erschließen konnte, übermannte ihn eine unendliche Müdigkeit, und er brach erschöpft über dem Ross zusammen, verlor dennoch aber nicht den halt auf diesem. Das Mädchen lag ebenfalls geschwächt und ermüdet auf des Reiters rücken. Dann wurde es schwarz vor den Augen des Templers, er spürte die Kälte, die sich in ihm ausbreitete, gefolgt von betäubender Ohnmacht. Einzig die wärme, des jungen mädchenleibs machte die eisige Kälte ertragbar. Schließlich schliefen beide vor Erschöpfung ein.
Sanfte, warme Lichtstrahlen kitzelten das Gesicht des Ritters, eine angenehme wärme breitete sich in seinem reglosen Körper aus, als er die Augen öffnete. Er befand sich mitten im Wald, auf einer Lichtung, die gerade vom morgendlichen sonnenlicht geflutet wurde. Er lehnte an einer großen, alten eiche, deren stamm großteils mit Moos bewachsen war, was ihm einen angenehmem weichen sitz bot. Die ersten Lichtstrahlen, die durch das dichte blätterdach des Baumes drangen mussten ihn geweckt haben. Ein sanftes rauschen war in den Baumkronen zu vernehmen, die rhythmisch im wind schwankten, und sich jeder weiteren böhe willenlos anpassten. Um ihn herum wuchs hohes flauschiges gras, welches man nur selten im Wald zu Gesicht bekommt, sowie duftender effeu, der denn Ritter anmutig umschmiegte. Als er nach norden sah, erblickte er einen kleinen tiefblauen See, indem sich die sonnenstahlen in einem verschwommenen funkeln widerspiegelten, man hätte meinen können, der See bestände aus tausenden von kleinen diamanten, die ihren Glanz in voller Schönheit demonstrieren wollten. Ein Gefühl der Zufriedenheit machte sich in ihm stark, die endlose stille, die reine Luft und das rauschen der Blätter im wind baten ihm einiges an sorgenloser Geborgenheit. Er schloss die Augen, genoss in langen, tiefen Zügen die frische waldluft und das wärmende licht, dass seine haut streichelte. Als ihm wieder das Mädchen einfiel, was mit ihr wohl geschehen sein mag? Sie war nirgendwo zu sehen. Er wusste nichts mehr, außer das sie beide auf seinem Pferd in den Wald geritten waren. So wollte aufspringen, um nach ihr zu suchen, doch ein stechender, tiefgehender schmerz machte sich in seiner hüfte bemerkbar, worauf er sofort wieder zu Boden ging. Er fasste sich an die stelle, an der sich die völlig blutüberströmte wunde befand. Er musste viel blut verloren haben, denn noch im selben Moment verspürte er ein leichtes Schwindelgefühl. Als der schmerz wieder nachließ, atmete er kurz heftig auf und versuchte erneut aufzustehen, was ihm diesesmal auch gelang, auch wenn nur unter großen schmerzen. Er musste sich sofort an einem Baum Abstützen, damit der Schwindel ihn nicht in die knie zwang. Nach einigen Sekunden doch, konnte er geradewegs laufen, und erblickte sogleich unten am See sein Pferd, sowie das junge Mädchen, das abgewandt von ihm, sich über das prachtvoll schimmernde Wasser beugte, aus dem See trank, und sich das Gesicht wusch. Der Ritter war wahrlich um einiges erleichtert, als er sie erblickte. Ihr Anblick, so wunderschön, wie sie vor dem klaren tiefblauen See stand, wie sich die leichten wellen auf der wasseroberfläche kräuselten, und das strahlende licht in tausenden kleinen brechenden funken in den dichten Wald warf. In ihrem weißen kleid, das sich hervorragend vom schwarzen, wallenden haar abhob. Doch war da noch der rote fleck, der ihren rücken und das weiße kleid besudelte. Er schaute ihr eine ganz weile zu, wie sie ihr aschenes haar im klaren Wasser wusch, wie sie sich so anmutig bewegte, so fließend, so elegant. Wie das Wasser ihre zärtliche, bleiche haut hinunterron, wie sie anschließend wegen der nässe im sonnenlicht schimmerte. Sie Schwung ihre haare über die linke Schulter nach vorne, sodass sie in einem Zopf über ihre Brust herunterhangen, um sie mit den Händen glatt zu streichen. Nun setzte sie sich nieder, um auch noch ihre Füße im See zu reinigen, diese lies sie hin und her baumelnd, durchs weiche Wasser gleiten, sodass jedes mal ein leises plätschern zu vernehmen war. Leise summte das Mädchen ein Lied vor sich hin, welches dem Bild, das der Ritter beobachtete, eine besondere Atmosphäre verlieh. Eine starke windböhe durchkämmte die bäume zur rechten des Sees, worauf ein kleiner Schwarm wildvögel das mächtige geäst verlies. Dem Blicke der Vögel folgend, entdeckte der Templer einen pechschwarzen Raben, der weit über dem See seine kreise flog, immer und immer wieder. Doch plötzlich wurde das liebliche summen des Mädchens durch ein schmerzerfülltes seufzen unterbrochen. Der Ritter erschrak, und sein blick huschte schlagartig zurück an die stelle, wo das Mädchen saß. Es war die Wunde an ihrem rücken, die ihr solch große schmerzen bereite. Der Ritter, besorgt wie er war, hastete sofort den kleinen Hügel zu ihr hinunter, wobei er durch das knacken einiger äste, und das rascheln, des Laubs deutlich zu hören war, worauf sich das Mädchen erschrocken zu ihm umdrehte. Als sie aber bemerkte, das es ihr Retter war, der so eilig auf sie zukam, war ihre angst, im glauben daran, es sei etwas anderes sofort verschwunden, und wich einem freudigem und warmen Gefühl, das sich schlagartig in ihr ausbreitete, und ihr sehr viel Sicherheit vermittelte. Der Ritter stürzte sich zu ihr auf die knie, wobei ihn wieder seine wunde schmerzte, er sich aber nichts anmerken lies. Schnell und mit erschöpfter stimme fragte er: „wie geht es dir? Ist deine Verletzung sehr schlimm?“ es kam keine antwort, das Mädchen, das nun neben ihm kniete, starrte auf ihrem schos, in dem einige waldblüten lagen, und das weiße kleid mit bunten Farben zierten. Ihr kopf war nach vorne geneigt, sodass ihr langes schwarzes haar ihr Gesicht verdeckte, das fast bis zu ihren Schenkeln reichte. Eine sanfte windböhe durchkämmte ihre feuchtes haar, sie blickte zu ihm auf, und strich sich einige gelockte stränen aus dem Gesicht, worauf ihr blasses, dennoch liebliches Gesicht, mit den Lippen so rot wie blut, und den schwarzen Augen, in denen ein hingebungsvolles aufblitzen zu erkennen war zur schau stellte. Der Ritter schaute ihr tief in die Augen, völlig hingerissen, konnte er seinen blick nicht mehr von ihr ablassen, sie sah so hinreißend, so unschuldig und jungfräulich aus. Eine warme, gefühlvolle Aura umgab sie, eine Aura, der sich der Templer nie wieder entziehen hätte möchten. Zwischen ihnen entstand eine art Spannung, eine emotionale Bindung, erotische wellen, die er verspürte, und das alles nur in wenigen Sekunden. Es war so viel wärme und Zuneigung, die sie ihm vermittelte, sowie er ihr. Sie sahen sich, ohne ein Wort zu sagen einige Sekunden lang in die Augen, oder waren es Minuten? Stunden? Jahrhunderte? Es war die Ewigkeit, die beide verspürten. Nur eine zärtliche Berührung hätte gereicht, um für immer zufrieden zu sein, nur die wärme des anderen verspüren, des liebreizenden Mädchens, sich an sie schmiegen, sie umarmen, sie an sich drücken, sie zu halten, sie zu beschützen, vor Kälte, vor eisiger Kälte, vor Tod, vor allem…, versinken in einem Meer der Sorglosigkeit, der Leidenschaft, der unendlickkeit. Sie rückte ihm näher, und legte langsam ihren kopf in seine Schulter, schmiegte sich an ihn, er hielt sie fest seinen armen und drückte sie an sich. Ihr warmer Körper lag so eng an dem seinem an, das nicht einmal mehr die klinge eines Schwertes hindurch gepasst hätte. Diese Berührung, so zärtlich, das er eine Gänsehaut bekam, es war weit mehr, das sie Verband, als pure Lust. Ihr ganzer leib zitterte leicht vor Hingabe. Sie blickten sich erneut in die Augen, ihre Gesichter diesesmal aber so nah, er konnte den Geruch des noch feuchten Haars deutlich vernehmen, eine gewaltige Spannung baute sich zwischen ihnen auf, warme wogen erfüllten ihre Körper, brickelnd flossen sie die Venen entlang, das blut kochte. Er konnte ihren warmen Atem spüren, welcher von Sehnsucht erfüllt war. Beide schlossen die Augen, und durchbrachen die baierre, die Spannung, die sich aufgetan hatte. Er drückte sie noch fester an sich, die Hände an ihren hüften, den rücken streichelnd, er wollte jeden teil von ihr spüren, erleben, völlige Hingabe und Leidenschaft verspüren.
Er küsste
ihre salzigen Lippen,
die noch zitterten
von den vielen Tränen,
die über sie flossen.
Seine ureigenste Angst
ihr Lachen beendet
zu haben
schmerzte sein Herz.
Doch in meinen Träumen
sehe ich dich nie
und mein Leben
ist zu kurz für
Ewigkeiten.
Immer noch umschlungen, ihrer Umwelt nicht mehr bewusst saßen sie noch einige zeit vor dem schimmernden tiefblauen See, die köpfe wieder in die Schulter des anderen gelegt, als der Ritter ihr ins Ohr flüsterte: „wir werden sterben“, und sie dabei noch fester umklammerte. „unsere wunden sind nicht mehr zu heilen“. Doch dann verspürte er, wie das Mädchen seinen hals küsste, und ihm leise, und mit zarter stimme ins Ohr hauchte: „nein, ich kenne ein mittel, das uns helfen kann, alle zutaten dafür, lassen sich hier im Wald finden“ sie verstummte kurz und sprach dann weiter: „hilfst du mir, sie zu suchen?“ „ja, ich werde dir helfen“ erwiderte der Templer. So machten sie sich auf, die benötigten dinge, für die heilmixtur zu suchen. Es dauerte gerade mal bis in den späten Nachmittag hinein, bis sie alle zutaten beisammen hatten. „Wir brauchen noch ein Gefäß, und ein Feuer, um es zu vollenden“ meinte das Mädchen, und sah den Templer herausfordernd, und mit einem gewissen funkeln in den Augen an. „glücklicherweise habe ich einen Kessel in meinem Gepäck, bei meinem Pferd“ sprach der Ritter stolz. Und so ging er zum Pferd und holte einen messingkessel aus der gepäcktasche seines Pferdes hervor. Nach geraumer zeit hatten sie auch ein Feuer zu stande gebracht. Nun füllte das Mädchen, denn messingtopf mit Wasser, und gab alle zutaten hinein. „es dauert jetzt eine ganze weile, bis der heiltrank fertig ist“ sprach sie mit geschwächter, und leiser stimme. Der Ritter lehnte sich wieder an die alte eiche, an der schon zu erwachen gelehnt hatte, und blickte in den Himmel hinauf. „wenn ich etwas auf meinen weiten und langen reisen gelernt habe“ fing er mit ernster stimme zu reden an, „ dann ist es das, dass es keine hexen, keine Zauberer, keine Götter oder ähnliches gibt“, wobei er den blick auf das Mädchen richtete, und sie herrausfordernt ansah. Diese wendete den ihre Augen von ihm ab, und blickte auf den tosenden Kessel. „wie heißt du eigentlich?“ fuhr der Ritter fort. „wie heißt du?“ erwiderte sie sofort, ohne zu zögern. „Elias“ antwortete der Ritter, sein blick verriet, das er auch nun ihren Namen erfahren wollte. „Es ist fast fertig“ das Mädchen blickte ihm tief und mit einem eigenartigen, fast schon angseinflösenden funkeln in die Augen an. Es war auf einmal etwas anderes darin zu erkennen, nicht mehr die wärme und Zuneigung wie zufuhr, sondern etwas uraltes, etwas kaltes und grauenvolles. „eine zutat fehlt noch“ sagte sie leise und kühl. „was für eine“ fragte Elias verwirrt, und mit unsicherer stimme. „welche zutat fehlt noch?“ „Herz“ flüsterte das Mädchen mit kalter stimme „herz? Was denn für ein herz?“ der Ritter stammelte völlig matt und verwirrt daher - „Dein Herz“
Unter einem schrillen und lautem Gekreische alterte das Gesicht des Mädchens schlagartig, ihr schwarzes haar erbleichte zu stählernem grau, ihr Gesicht wurde faltiger, und knorriger, einzelne Knochen waren deutlich zu erkennen. Um sie herum wirbelte ein tosender wind, wie ein Tornado, dessen Zentrum sie bildete. Die herumliegenden Laub wurden aufgewirbelt, großteils auch in Elias Gesicht, sodass er sie kaum noch erkennen konnte. Eine unglaubliche Kälte ging von der hexe aus, die Vögel im Ganzen umkreis setzen schlagartig zur flucht an, nur der Rabe kam blitzschnell mit lautem Gekrächze auf ihn zugeflogen, versuchte ihm das Gesicht zu verkrazten. Als sich plötzlich die Nägel der Finger der rechten hand der hässlichen, uralten hexe zu messerscharfen klingen entwickelten. Sie holte blitzschnell aus, und rammte Elias die hand in die Brust, und riss sein bulsierendes herz heraus. Der Ritter riss die Augen und den mund vor schmerz auf und starrte in völlige leere. Das Feuer wich aus seinen Augen, der schmerz war unerträglich, es machte sich raßend schnell eine betäubende Kälte in ihm breit, als würde er gefrieren. Er sackte zurück, in den duftenden effeu hinein, aus seinem Mund floss Blut. Er sah die hexe, mit völlig weißen Augen, die sein noch schlagendes herz in der hand hielt. Dann neigte er den kopf nach links noch tiefer in den Efeu hinein. Doch wie kann das sein? -- Es ist doch Winter. Das letzte was sein verbliebenes Auge noch erblickte, war der gefrorene See.
Nach dem die hexe den trank vollendet hatte trank sie ihn in einem Zug aus, ihre wunden verheilten, und sie nahm wieder die gestalt des schönen Mädchens an. Der pechschwarze Rabe setzte sich auf ihre Schulter, sie ging mit ihm zum Pferd des Ritters, und trappte auf diesem durch den winterlichen Traum hinfort. Dabei summte sie dasselbe Lied, wie zuvor - am tiefblauen See.
Doch in meinen Träumen
Sehe ich dich nie
Und mein leben
War zu kurz
Für Ewigkeiten.
by Sandmann
Vielen dank für`s lesen
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wenn 2*3 10, und 4*8 48 ist, wie viel ist dann 3*7?
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BAfH - 38
Halbprofi
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Geschrieben am: 29.09.2006 um 21:02 Uhr
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Das liest sich keine Sau ganz durch, nur so zur Info.....
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TheSandmann - 36
Experte
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Dabei seit 04.2006
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Geschrieben am: 29.09.2006 um 21:08 Uhr
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lol, ich wusste, das du der erste bist, der hier einen kommentar abliefert... doch ich hoffe es war dein letzter... habe mir schon überlegt, ob ich es dazuschreiben soll, das deine Kommentare nicht erwünscht sind... also lass es einfach. Du findest eh alles schlecht. Also schweig.
"Dein, und nur Dein schweigen ist wie Musik in meinen Ohren"
wenn 2*3 10, und 4*8 48 ist, wie viel ist dann 3*7?
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BAfH - 38
Halbprofi
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Geschrieben am: 29.09.2006 um 21:12 Uhr
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Dann hast Du ein Problem mit der Wahrnehmung Deines Umfelds.
Ich habe nicht gesagt - EXTRA! nicht gesagt es sei schlecht, ich habe nur bemerkt dass sich diesen Text mit einem Bart bis sonstwohin niemand durchlesen wird. Ausser Deine Jünger im Geiste ^^ Fiedelt ihr euch eigtl einen auf eure Texte? So hab ich manchmal das Gefühl. Nur ist dies ein freies Forum und ich darf dann schreiben wann es mir passt, oder? Ich mache ja gar nichts schlecht, also reg Dich ab Junge.
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TheSandmann - 36
Experte
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Geschrieben am: 29.09.2006 um 21:22 Uhr
Zuletzt editiert am: 29.09.2006 um 21:30 Uhr
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ok,ok, schon abgeregt (falls ich jemals von dir angeregt gewesen sein sollte hrrr)
Und ja, ich fiedle mir jedes mal eine Melodie dazu... voll geil :D
meine güte...
Ich steck dir meine Fiedel gleich in den Arsch... das is dann so was ähnliches wie ne Arschgeige ;)
Entschuldige, aber ich musste an den Gedanken daran lachen... so wollte ich dich teilhaben lassen...
Aber gut... ich vergas, du willst ja immer das letzte wort... also schreib schon, aber bedenke, ich werde nicht mehr antworten, denn es ist, wie ich schon lange sage, sinnlos, mit dir zu diskutieren. Es schweben mir sinnvollere Aufgaben vor...
lg Sandmann
wenn 2*3 10, und 4*8 48 ist, wie viel ist dann 3*7?
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BAfH - 38
Halbprofi
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Geschrieben am: 29.09.2006 um 21:24 Uhr
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*letztes Wort hab*
So ihr Süßen, ich hab noch Nachtschicht, ich geh dann mal!
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Neros - 37
Halbprofi
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Dabei seit 01.2006
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Geschrieben am: 30.09.2006 um 11:37 Uhr
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also ich für meinen teil habs mir mal eben rauskopiert und gedruckt... werd mich dem text dann zu abendlicher stunde widmen und morgen mein review zum besten geben (dass hoffentlich n bissl kürzer ausfällt ^^)
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TheSandmann - 36
Experte
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Dabei seit 04.2006
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Geschrieben am: 30.09.2006 um 13:51 Uhr
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Vielen Dank Neros...
Ich freue mich schon auf deine Meinung... egal ob du positiver oder negativer Ansicht bist.
wenn 2*3 10, und 4*8 48 ist, wie viel ist dann 3*7?
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speZnas - 38
Halbprofi
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Dabei seit 12.2005
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Geschrieben am: 30.09.2006 um 14:21 Uhr
Zuletzt editiert am: 30.09.2006 um 14:24 Uhr
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Dein langgehüteter Prosatext ist nun also endlich vollbracht. Ich habe ihn mir vorab diagonal durchgelesen und werde mir am Sonntagmorgen die Zeit nehmen, um mich tiefgreifender den einzelnen Details zu widmen.
Ehrlich gesagt, habe ich nicht mit einer derartigen Fülle gerechnet, doch erfeut mich dies nun umso mehr.
Die Geduld kommt mit der Erfahrung. Je besser Du in etwas bist, desto mehr geschulte Geduld wirst Du darin auch investieren. Alles zu seiner Zeit.
Punkt.
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IceDive - 36
Halbprofi
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Geschrieben am: 01.10.2006 um 17:02 Uhr
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puh, bin durch *g*
ich muss sagen, du überraschst mich immer wieder. einerseits deine gedichte, ob kurz ob lang, vollkommen verschiedene stilarten.
andererseits auch noch ein solches prosawerk. diese artenvielfalt allein finde ich schon bemerkenswert.
durchaus finde ich, dass "Der Templer" ein gelungenes werk ist. du verwendest viele begriffe, mit denen sich der Leser sein eigenes Bild malen kann. zudem ist es zum reinen verständnis auch nicht nötig, den text mehrfach zu lesen (würde sowieso niemand machen, da man einen solch ausgiebigen text nicht nochmal liest, wenn man ihn nicht verstanden hat). Dennoch senkt dies keinesfalls das hohe sprachliche niveau. Die Handlungsidee finde ich ebenfalls sehr gelungen.
Und da dies gerade deine 1.Fassung ist, freue ich mich schon, möglicherweise bald eine noch bessere Fassung lesen zu dürfen.
ein großer vorteil, den du dir indirekt mit diesem werk geschaffen hast, ist, dass man dir ehrlich gemeinte kommentare schreibt. niemand würde sich dies werk ohne interesse lesen und das obligatrorische "sehr schön" hinzufügen, damit man wieder seinen senf losgeworden ist. für diese art von leuten ist allein der gigantische umfang viel zu abschreckend
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PipsII - 57
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Geschrieben am: 01.10.2006 um 18:56 Uhr
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Ich bin wieder einmal sprachlos!
Wer so ein Werk schreibt,und das in so einem gutem Stil,ist ein ganz Großer!
Hast du dir eigentlich schon mal überlegt,deine Werke zu veröffentlichen?
Wer so schreibt,mit den ganzen Stilwandlungen und Artenvielfalten sollte in meinen
Augen wirklich mal ein Buch rausbringen!
Dein Werk ist wunderbar zu lesen,hab jede Zeile davon genossen!
Ein Text,in dem ich mich verlieren könnte,ein Text,der mich hoffen läßt,
daß noch mehr Texte folgen werden!
Fantasy mit Vergangenheit gemischt,eine wunderbare Kombination!
Ist dir echt gelungen!
Gratulation!
Only the weak dies on a cross
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TheSandmann - 36
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Geschrieben am: 02.10.2006 um 09:29 Uhr
Zuletzt editiert am: 02.10.2006 um 09:31 Uhr
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@ Ice Dive
Es freut mich sehr, das auch du mein "Werk" gelesen hast... und ja, du hast recht, niemand würde diese Geschichte ohne interresse lesen...
Ehrliche Meinungen sind mir auch sehr wichtig, da man sich nur so, richtig einschätzen kann...
Natürlich sollte man auch das Geistige Niveau des Kommentators beachten, da man sonst ebenfalls leicht der Unwahrheit glauben schenkt.
Doch um diese Eigenschafft brauch ich mir bei euch keine Sorgen machen, denn dieses ist in genügend fülle vorhanden.
Daher freut es mich sehr, einen positiven Kommentar vorzufinden. Ich danke dir herzlichtst für die Aufmerksamkeit und Mühe.
@ Pips II
Es freut mich ebenfalls sehr von dir postivive Worte zu hören... selbst einem eingefleischten Lyriker, mit faszinierenden Werken...
Ob weitere solche Texte folgen steht noch in den Sternen...
Ich schreibe über dinge, die mir plötzlich einfallen... nicht über dinge, die ich mir "gezwungen" ausgedacht habe...
Ich setze mich nicht hin und sage: "jetzt schreibe ich eine Geschichte"
Nein,
Es sinnt sich mir ein Gedanke... beim spazieren gehen, beim ausruhen, beim Musikhören, beim sport oder beim Träumen...
Dieser Gedanke baut sich von ganz alleine auf... je nach Ausprägung entsteht ein entsprechendes gedicht... oder eben auch eine solche Geschichte.
Es sind Bilder in meinen Kopf, die nur darauf warten, aufgeschrieben zu werden...
Ein Buch wird folgen, wenn es mir meine Träume vergönnen...
Nun möchte ich dir auch nocheinmal fürs lesen und deine Gratulation danken.
Herzlichste Grüße,
Sandmann
wenn 2*3 10, und 4*8 48 ist, wie viel ist dann 3*7?
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von---dutch - 32
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Geschrieben am: 02.10.2006 um 10:06 Uhr
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Ich habe es jetzt schon 3/4 durch gelesen und ich finde es einfach nur Genial gut alles genau so dass man es sich vorstellen kann und immer weis was passiert
Wenn's ned Rockt isses für n Arsch! =P
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Neros - 37
Halbprofi
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Dabei seit 01.2006
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Geschrieben am: 02.10.2006 um 11:35 Uhr
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mitreissend von anfang bis ende... solltest dich mal echt an drehbüchern versuchen!!!!
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von---dutch - 32
Profi
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Dabei seit 09.2005
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Geschrieben am: 02.10.2006 um 13:25 Uhr
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Nachdem ich auch endlich fertig bin mit dem lesen find ich die geschichte sehr überraschend und sie bringt ein dazu nachzu denken. Warum? Und ich find die Geschicht einfach genial geschrieben und ich hoffe dass es einen 2. Teil doer ähnliches gibt ich bewundere solche leute die so etwas schreiben können.
respect...
Wenn's ned Rockt isses für n Arsch! =P
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TheSandmann - 36
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Dabei seit 04.2006
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Geschrieben am: 03.10.2006 um 16:51 Uhr
Zuletzt editiert am: 03.10.2006 um 16:51 Uhr
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Ich bedanke mich der Lobenden Worte...
damit hätte ich ehrlich gesagt gar nicht gerechnet.
@ von---dutch
Es gibt keinen 2ten Teil, sondern lediglich eine verbesserte bzw. weiter überarbeitete version der 1ten Fassug.
wenn 2*3 10, und 4*8 48 ist, wie viel ist dann 3*7?
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