An einem Tag kann die Sonne so durch dein Fenster reinblinzeln,
dass du leicht aus dem Bett kommst und dich auf den Tag freust.
An einem Tag kannst du einen Freund verlieren und einen neuen gewinnen.
An einem Tag kann sich ein seltener Falter auf die glänzende Schnalle deiner Schultasche setzen und so mit den Flügeln spielen, dass die Kunstwerke aus zartesten Formen und Farben dich anzulächeln scheinen.
An einem Tag kann es sein, dass du plötzlich verstehst, warum ein Bach sich so kurvig durch die Wiese schlängelt.
An einem Tag verspürst du plötzlich ohne Grund ein Glücksgefühl, es durchströmt dich bis in die Fingerspitzen und du möchtest umarmen, wen immer du triffst. Am selben Tag kann dich ein Bild, eine Nachricht so traurig stimmen, dass du das Weinen kaum zurückhalten kannst.
Am selben Tag kann es sein, dass du das starke Gefühl der Zuversicht und der Hoffnung kennen lernst. Du spürst Mut und möchtest sofort etwas unternehmen. Und wiederum am selben Tag kann dich eine Niedergeschlagenheit überkommen, die verzweiflungsvoll wäre, wüsstest du nicht um die Hoffnung und die Freude. Dieser eine Tag hält für dich vielleicht noch eine besondere Überraschung bereit.
Und am Abend dieses Tages kommt es dir so vor, als ob du das Geräusch des Regens zum ersten Mal bewusst hörst.
Du machst dein Fenster auf und horchst hinaus in die Nacht.
Dieser Tag ist jeden Tag.
Dein Tag.