Community
Szene & News
Locations
Impressum
|
Forum / Poesie und Lyrik
Violas Vater

speZnas - 38
Halbprofi
(offline)
Dabei seit 12.2005
325
Beiträge
|
Geschrieben am: 26.08.2006 um 03:31 Uhr
|
|
Violas Vater
Jedes Wort,
Vater,
Ist eine Welt,
Die von Dir erbaut,
Die Meinige zu lichten stellt,
Da sie nicht zur Wahrheit neigt,
An bunten Wänden elend graut.
Jedes Wort,
Vater,
Nicht von Dir währte,
Jede Silbe eifrig sucht,
Den wahren Klang zu kennen lehrte,
Die Tugend seitens helle schien,
Obgleich die Stärke ist verrucht.
“Leg’ Dich zu mir in mein Reich,
Nimm' auch deine Kleider ab.
Spürst Du nicht das Laken, weich?
Weiß und rein, es lockend ruft.“
Jedes Wort,
Vater,
Ist eine Träne,
Die von Dir gehetzt,
Wartend weint was ich ersehne,
In bloßem Leibe nicht zuteil,
Halbherzig wissend ungeschätzt.
Jedes Wort,
Vater,
Nicht von Dir speiste,
Jede Silbe dafür bürgt,
Um willentlich bei Geiste ,
Rechenschaft zu geben sucht,
In der Stille Unschuld würgt.
“Die Nacht liegt auf deiner Haut,
Sag' den Sorgen gute Nacht,
Wenn mein Wunsch wohlbedacht,
Sich erfüllt in jedem Laut.“
Jedes Mal Du hast gelogen,
Jede Nacht hast Du gelacht.
Mit jedem Wort hast Du gewusst,
Und jede Nacht hast Du gelacht.
Punkt.
|
|
p4r4d0x - 43
Fortgeschrittener
(offline)
Dabei seit 08.2006
39
Beiträge
|
Geschrieben am: 26.08.2006 um 15:20 Uhr
|
|
Ich finde es wiedereinmal sehr gelungen, ein Dialog zwischen den beiden, sicherlich nicht fuer jeden verständlich. 

Dennoch finde ich diesen Text anderst als den letzten den ich von dir laß!
Ich bin von eurer Dummheit überzeugt!
|
|
speZnas - 38
Halbprofi
(offline)
Dabei seit 12.2005
325
Beiträge
|
Geschrieben am: 26.08.2006 um 15:35 Uhr
Zuletzt editiert am: 26.08.2006 um 15:36 Uhr
|
|
Meine letzteren Gedichte waren alle samt sehr experimentell und so kehre ich mit diesem Gedicht wieder zu meinem ursprünglichen Stil zurück. Der vorliegende Text ist weitaus verschlüsselter und verstrickter als beispielsweise "Das rosane Lottchen", was sich sowohl in der Ebene der Zeiten, in der Sprache, als auch in der Textführung äußert. So ist die Leserzahl selektierter und ich kann gewiss sein, dass ihn auch nur Menschen verstehen, die ihn auch verstehen sollen.
Ich danke Dir, dass Du Dich diesem Bildnis angenommen hast und bin der festen Überzeugung, dass Du einer derjenigen bist, die den Schlüssel zu den Worten in Händen halten.
Punkt.
|
|
p4r4d0x - 43
Fortgeschrittener
(offline)
Dabei seit 08.2006
39
Beiträge
|
Geschrieben am: 26.08.2006 um 15:38 Uhr
|
|
Mir fiel auf das dein jetztiges Werk anspruchsvoller ist und, ja ich denke auch das ihn nicht ein jeder verstehen wird.
Genau dieser Aspekt macht ihn in meinen Augen sehr gut.
Ich bin von eurer Dummheit überzeugt!
|
|
speZnas - 38
Halbprofi
(offline)
Dabei seit 12.2005
325
Beiträge
|
Geschrieben am: 26.08.2006 um 18:16 Uhr
|
|
Ich warte inständig darauf, dass sich der eine, oder andere Leser zu Wort meldet, der den wesentlichen Handlungsstrang aus den Worten herauslesen kann.
Punkt.
|
|
only_KoRn - 39
Anfänger
(offline)
Dabei seit 12.2005
21
Beiträge
|
Geschrieben am: 26.08.2006 um 20:35 Uhr
|
|
Inzest? Vergewaltigung? Der Papi verspricht das Paradies und das Mädel muss die Beine breit machen?
|
|
speZnas - 38
Halbprofi
(offline)
Dabei seit 12.2005
325
Beiträge
|
Geschrieben am: 27.08.2006 um 12:15 Uhr
Zuletzt editiert am: 27.08.2006 um 12:17 Uhr
|
|
Die Ansätze sind vorhanden, das Bildnis selbst dadurch aber nicht gelöst. Du beschreibst wahrlich originell die Oberfläche, die Beschaffenheit des Bildes, doch gehst Du nicht den entscheidenden Schritt. Deine Worte stimmen gänzlich, so wie Du es deutest, doch fehlt der nötige Tiefgang um das Ambiente, sprich die Hintergründe, zu erkennen.
Punkt.
|
|
Kleiemaus - 41
Profi
(offline)
Dabei seit 10.2005
480
Beiträge
|
Geschrieben am: 27.08.2006 um 12:20 Uhr
|
|
sehr gut g eworden hut ab ..
wissen is Macht, nix wissen macht auch nix
|
|
Zombile - 37
Halbprofi
(offline)
Dabei seit 11.2005
104
Beiträge
|
Geschrieben am: 27.08.2006 um 13:28 Uhr
|
|
Ich denke niemand kann den wahren Sinn deines Gedichtes erahnen.
Wie du sagtest, du machst dir Notizen, suchst zig Möglichkeiten deine Gedanken zu verweben und deine Leser in die Irre zu führen.
Und ist es nicht so, dass ein Leser wenn auch unbewußt ein Gedicht immer auf sich selbst zuschneidet. Er versucht einen Zusammenhang zwischen dem seinigen Leben und dem gelesenen zu finden.
Oder es hebt sich einfach einemal ein Vers hervor, der den Leser sehr anspricht und dieser fixiert sich auf diesen.
Es gibt so viele Möglichkeiten dein Gedicht zu interpretieren.
Wie schon gesagt:
„Inzest? Vergewaltigung? Der Papi verspricht das Paradies und das Mädel muss die Beine breit machen?“
Doch was es für dich bedeutet wird wohl nie jemand wirklich in Erfahrung bringen. Es sind deine Gedanken, dein Spiel mit den Worten.
Manche können ahnen und Teile deuten, doch nie wird wohl der wahre Sinn des ganzen gefunden werden können.
Du gibst uns Stöße in eine Richting, doch nicht zu einem Ziel. Das Ziel bleibt bei den Lesern. Für jeden ein anderes. Für jeden eine andere Bedeutung. Denn auch wenn sie die Lösung vor sich haben, so werden sie deine Gefühle nie erahnen können.
Du bist eine Person für sich. Deine Gedanken ein einziges Labyrinth. Nichteinmal die Menschen die dir am nächsten stehen, die dich lieben und brauchen verstehen dich.
Denn Sinn deiner Wege und Worte verstehst nur du,...........
Ich trage nur schwarz, bis ihr irgenetwas dunkleres findet ! ! !
|
|
speZnas - 38
Halbprofi
(offline)
Dabei seit 12.2005
325
Beiträge
|
Geschrieben am: 27.08.2006 um 13:35 Uhr
Zuletzt editiert am: 27.08.2006 um 13:38 Uhr
|
|
Zum Trotze deiner gesagten Worte findet sich aber jedesmal ein findiges Auge, das alles zu entwirren weiß. Es gibt Leute, die meine Gedichte verstehen und gänzlich deuten können, nur sind diese eben rar gesät.
Punkt.
|
|
TheSandmann - 36
Experte
(offline)
Dabei seit 04.2006
1363
Beiträge
|
Geschrieben am: 28.08.2006 um 16:05 Uhr
Zuletzt editiert am: 28.08.2006 um 16:08 Uhr
|
|
...ein wirklich ausgezeichnet gutes Gedicht. Aber es vollkommen zu verstehen, jedes wort zu deuten, fällt sehr schwer, da die zusammenhänge in verschiedene richtungen blicken. Dennoch, habe ich mir einige Gedanken dazu gemacht...
In erster strophe wird geschildert, wie der Vater, seiner Tochter in eine scheinwelt erzieht, er hat ihr von klein auf immer wieder jenes, was er mit ihr vor hatte, für selbstverständlich und richtig erklärt. Unwissend über die wahre grausamkeit dessen, hat sie es geglaubt, musste sie es glauben. Wenn man von klein auf, eingeschlossen in einer lichtleeren kammer leb, und dann einer kommt, der sagt, es gibt kein licht, muss mann dies glauben, weil man das licht noch nie gesehen hat.
In zweiter strophe beschreibst du, wie das mädchen langsam begreift, in welcher scheinwelt sie bislang gelebt hat, dennoch nicht ganz von der wahrheit überzeugt wurde.
Anschliesend wird deutlich, das sich der vater an seiner Tochter vergeht, für welchen zweck er seine tochter dementsprechend "hält".
In 3ter und 4terwird es jedoch sehr verwirrend, ich kann deinen gedanken kaum
folgen, es scheint mir jedoch, als würde die tochter nun begreifen, was ihr vater mit ihr treibt. Sie versucht loszukommen, von all dem leid.
"In der Stille Unschuld würgt." Ich fasse dies so auf, das der vater seine "unschuldige" tochter nun erwürgen, umbringen will.
Daraufhin, wird dies näher beschrieben: " Die Nacht liegt auf deiner haut" Der reglose, kalt gewordene körper liegt ohne lebensgeist vor ihm "sag den sorgen gute nacht", verdeutlicht den tod des mädchens. Der wunsch des Vaters hat sich erfüllt.
"Jedes Mal Du hast gelogen"
Bei jeder vergewaltigung, hatte er sie ihn unwissenheit gehüllt.
"Jede Nacht hast Du gelacht."
Freude dabei, ist eigendlich selbstverständlich, wenn man den wahren grund nicht kennt.
"Mit jedem Wort hast Du gewusst"
Immer hat er gewusst was er tat, jenes auch, was das mädchen zu spät begriff.
"Und jede Nacht hast Du gelacht."
So ist es für sie umso schlimmer das es gelacht hat, freude dabei empfunden hat.
Lezterer Abschnitt ist in der vergangenheit verfasst, was wiederum darauf hindeuted, das die tochter bereits tod ist.
Dieser Gesamte Text lässt sich, so viel mir auf, auch auf die gesamte Gesellschaft übertragen. Menschen, die in einer scheinwelt leben, eine maske tragen, die das wahre nicht erkennen und daher von den "mächtigen" ausgenutzt werden.
Jeder unterliegt von klein auf einer gewissen beeinflußung, der man nur schwer entgehen kann. Weiteres erklärt sich von selbst.
Abschliesend lässt sich sagen, das dieses Gedicht sich auf oberstem Niveau bewegt, und sich stark von sämtlichen gedichten im forum abhebt, da keines von ihnen auch nur annähernd die klasse dieses gedicht aufweisst.
Ich bin mir fast sicher, das ich einiges nicht in des schreibers sinne verstanden habe, aber dies ist bei einem solchen gedicht, das in so viele richtungen verweisst auch kaum möglich.
wenn 2*3 10, und 4*8 48 ist, wie viel ist dann 3*7?
|
|
Forum / Poesie und Lyrik
|